Der Unterschied ist aber: Als Trainer (bzw. als Manager) trägt man die Verantwortung. Und zwar zu 100%.
Also wer trägt denn jetzt die Verantwortung? Zu 100% der Trainer? Oder doch der Manager? Teilt sich die Verantwortung auf? Können ja nicht beide 100% Verantwortung tragen...
Der Trainer ist Verantwortlich für Training, Taktik, Aufstellung. Bedingt (und da sind wir schon nicht mehr bei 100%) für Form und Verletzungen, wenn diese durch falsches Training hervorgerufen werden. Ansonsten ist auch eine medizinische Abteilung mitverantwortlich. Ebenfalls anteilig für die Kaderzusammenstellung. Aber hier ist auch schon der Manager/Sportdirektor/Geschäftsführer mit im Boot.
Einfach pauschal zu sagen, der Trainer trägt zu 100% die Verantwortung ist zu eindimensional gedacht.
- Klinge-Verletzung: Abgesehen von falscher Trainingssteuerung kann man an einer Verletzung natürlich nichts beeinflussen. Hier müssen sich die Verantwortlichen aber trotzdem die Frage stellen, ob der Kader a) zu sehr auf Klinge ausgerichtet ist/war, denn es fehlt ein echter Torjäger und ob b) ein langfristiger Vertrag mit Klinge so schlau war, nachdem man ihn jahrelang immer nur auf 1-Jahresverträge vertröstet hat. In seinem Alter ist absehbar, dass es irgendwann bergab geht. Beide Punkte wurden schon im Frühjahr bzw. Sommer letzten Jahres zu Hauf angemerkt.
Also ich sehe weder eine Ausrichtung des Kaders auf Klinge noch den fehlenden Torjäger. Braden Pimm ist unter den Top 10 der Torschützen. Dort haben lediglich Bietigheim und Garmisch 2 Spieler vertreten, beide Teams sind aber auch an der Tabellenspitze. Ganz abgesehen davon ist es durchaus auch ein Vorteil, wenn sich in einem Team das Scoring auf mehrere Schultern verteilt.
Der 3-Jahres-Vertrag wird sicher auch vom persönlichen Sponsor initiiert worden sein. Du glaubst doch nicht, dass Gibbs aus der eigenen Tasche, bzw. vom Huskies-Konto einen solchen Vertrag auf den Tisch legt.
Viele (wenn nicht alle) Spielergehälter werden von Sponsoren übernommen. Wenn dann Volkswagen bereit ist, dem aktuellen Star des Teams (die Nr. 9 hàngt sicher bald auch über dem VIP-Raum) noch drei Jahre Profisport zu ermöglichen, warum sollte dann jemand von den Huskies was dagegen sagen?
- Heinrich-Graupen-Saison: Sehe ich durchaus in Zusammenhang mit der Kaderplanung. Man hat nahezu ausschließlich Verteidiger, die verkappte Stürmer sind, verpflichtet. Damit verwässert Heinrichs Profil, denn er ist nur noch einer von vielen. Entscheidungen über Eiszeit bzw. Nicht-Eiszeit und auch die Ansetzung zum Kapitän liegen beim Trainer.
- Little's Anlaufschwierigkeiten: Sehe ich teilw. ähnlich zu Heinrich: Durch Verpflichtung und Fokussierung auf Wiz beraubt man so einen Spieler seines Profils. Im Grunde haben zu jeder Zeit Defensivverteidiger gefehlt, die z.B. Little mehr Freiraum geben.
Hier gehe ich mit dir völlig d‘accord!
Die Defensive ist einfach viel zu offensiv besetzt. Allerdings wären wir jetzt wieder bei der Frage der Verantwortung von weiter oben. Insbesondere hinsichtlich der Verteilung zwischen Trainer und Manager/Sportdirektor/Geschäftsführer.
- Hungerecker's Abflug: Management-Fehler. Man war überzeugt, dass Hungerecker es nicht in Mannheim schafft, und man dadurch Geld sparen könnte. Verzockt! Zudem bereits im letzten bzw. vorletzten Jahr (analog zum Fall Stephan): Viel zu späte Bemühung um Verlängerung. Sonst hätte DEL-Interesse zumindest Ablöse bzw. mehr Mitsprache erfordert.
Richtig, man hat das Potential eines Phil Hungerecker unterschätzt. Ärgerlich, aber kann nunmal passieren.
Aber zu späte Bemühungen um Verlängerung??? Phil hatte bereits während der Saison verlängert! Und wenn du keinen Krösus hast, einen Esel der Gold scheißt oder in Frankfurt sitzt und immer mit dem Ziel DEL um dich wirfst, wirst du keinen starken jungen deutschen Spieler davon abhalten können, höherklassig zu wechseln. Eine DEL-Klausel wird sich vermutlich keiner nehmen lassen, der diesen Anspruch für sich hat. Von daher wäre ein Weggang vermutlich eh unvermeidlich gewesen.
- Kellers Formschwankungen: Vorhersehbar. Keller braucht Rythmus. Pante ist allerdings mindestens 1b in dieser Liga. Man leistet sich also zwei gute Goalies, die sich allerdings nicht gegenseitig pushen. Verbaucht unnötig Geld und Potential.
Pante ist ausgeliehen. Keiner von uns weiß, was das vom Gehalt her bedeutet. Vielleicht ist er also ein absolutes Schnäppchen.
Und nur mit einem DEL2-tauglichen Goalie zu planen, kann ganz schnell in die Hose gehen. Schau mal nach Frankfurt. Dort hat man sogar drei Goalies auf dem Niveau unserer beiden. Und müsste jetzt nachverpflichten, weil aktuell zwei davon ausfallen und der dritte nach einem Ausfall diese Saison nicht 100%ig fit ist.
Ich sehe also keinen unnötigen Verbrauch, weder von Geld, noch von Potential!
- Della Rovere fehlende Fähigkeiten: Konnte man vorab einschätzen. Diesen Spieler als AL einzuplanen ist Hahnebüchen. Er liefert im Prinzip das, was man erwarten konnte, genau wie Kuchejda. Trotzdem sollte es möglich sein, Spieler dieser Qualitätsstufe mit deutschen Pässen sinnvoll in ein Team zu integrieren. -> Rossi.
Wer hat denn Della Rovere als AL eingeplant? Dass er einen deutschen Pass bekommen kann und auch soll war wahrscheinlich genauso eingeplant wie bei Kuchejda...
Was allerdings nicht heißt, dass seine Leistungen in Ordnung sind. Da hätte ich mir von einem Spieler mit seiner Vita doch etwas mehr erwartet. Ob das am Trainer liegt? Vielleicht. Vielleicht liegt es aber auch am Spieler selbst...