So, es geht also gegen die „Buam“ aus Tölz. Ein Duell, das in früheren Jahrzehnten mit viel Spannung und Emotion belanden war. Es treffen zwei Vereine aufeinander, die sich gerne an glorreichere Zeiten erinnern, denn in der Vita stehen jeweils zwei Meistertitel in der damaligen deutschen Eliteklasse. Nun sind beide in der Oberliga angekommen und müssen mit dieser Situation umgehen. Über einen hervorragenden Nachwuchs verfügen beide Mannschaften, die regelmäßig junge Spieler in ihr Team einbauen, Nachwuchsnationalspieler produzieren und selbstverständlich Jungs, die sich für höhere Aufgaben bewerben. Pressetechnisch wurde ja schon etwas „Aufregung“ verbreitet mit den „News“ um Kammerer. Doch diese Tatsache sollte beide Seiten im Moment nicht interessieren.
Der EVL hat eine chaotische Saison hinter sich, die wohl vielen Fans, Verantwortlichen und Spielern noch in den Knochen sitzt.
Die Tölzer haben noch Selb abgefangen und grüßen somit von Platz eins.
Beim Durchschnittsalter der Teams nehmen sich die Kontrahenten nichts. Die Oberbayern kommen auf 24,41 Jahre, die Niederbayern auf 24,36 Lenze.
Auch bei der Größe ist kein klarer Favorit zu erkennen. Die Isarstädter kommen im Durchschnitt auf 180,75 cm. Der auf dem Papier ausgemachte Favorit kommt auf 180,31 cm.
Gut im Futter stehen die Jungs von Helmut Steiger. Stattliche 80,93 kg bringt jeder Spieler statistisch auf die Waage. Vier Pfund pro Mann sind die Tölzer leichter.
In Überzahl sind die Oberbayern überaus effektiv. 24,56 % aller Möglichkeiten konnten genutzt werden. Praktisch jede vierte also. Damit liegt man ligaweit auf dem vierten Tabellenplatz. Die Landshuter haben hier so ihre Probleme. Nur magere 15,18 beträgt die Erfolgsquote. Mit einem Mann weniger treffen die Spitzenteams aufeinander. Der Meister von 1962 und 1966 übersteht 87,74 % aller Unterzahlspiele schadlos. Dahinter folgt der EVL mit 83,18 %. Die Löwen kassierten bei eigener Überzahl fünf Buden, die ehemaligen Kannibalen deren sieben. Über vier Shorthander durften sich die Anhänger des EV Landshut freuen. Dreimal schlugen die Schwarz/Gelben zu.
Die Jungs vom Gutenbergweg hatten sichtlich Probleme den gegnerischen Torwart zu überwinden. Magere 123 Buden stehen zu Buche. 2,67-mal pro Spiel durfte man jubeln. Die Tölzer Löwen stellen sich in dieser Disziplin besser an. 167 Einschläge wurden herausgespielt. 3,63 Tore/Spiel ist der statistische Wert. 142-mal mussten die Schlussleute des EVL hinter sich greifen, was gleichbedeutend mit 3,08 Gegentoren in jeder Partie ist. Der Bestwert gehört auch hier den Tölzern. 103 Treffer waren hinzunehmen. Das sind 2,24 Tore, die man „schlucken“ musste.
Markus Jankamit seinen 36 Jahren ist das Maß aller Dinge in der Oberliga Süd. In 39 Spielen kommt er auf 29 Siege und blieb dabei in sechs Partien unbezwingbar. Sein Gegentorschnitt liegt bei 2,10. Sein Back-up, der 24jährige Anian Geratsdorfer liegt nur marginal mit 2,33 Gegentoren und dahinter.
Beim Zweitligameister von 2012 gab es eine Art Jobsharing. Der 26 Jahre alte Max Englbrechtkam auf 31 Starts und 10 Siege. 3,04-mal wurde er durchschnittlich in jedem Match überwunden. Damit belegt der Platz sechs. Mit außergewöhnlich guten Leistungen machte der 19jährige Patrick Bergerauf sich aufmerksam. Bei 18 Einsätzen kam er auf zwei „Zu-Null-Spiele“ und einen Gegentorschnitt von 2,75 pro Partie. Zusätzlich startete er auch noch in der DNL und rate hier ebenfalls heraus. Er darf sich über den vierten Platz in der Oberliga Süd freuen.
Punktbester Verteidiger für die Oberbayern ist der in Landshut gut bekannte ehemalige Rosenheimer Josef „Beppo“ Frank.Er ist zu seinem Heimatverein zurückgekehrt und kommt auf sechs Tore und 25 Vorlagen. Damit belegt er den geteilten vierten Rang in der gesamten Liga. Der finnische Importspieler Iro Vehmanenhat siebenmal einen Schlussmann überwunden und war 18mal helfend tätig. Mit 26 ist Christian Kolacny schon ein Urgestein. Er kennt nichts anderes außer „seine“ Löwen. Viermal brachte er den Puck über die Torlinie. 17mal bewies er ein gutes Auge.
Peter Baumgartnerist für den EVL der punktbeste Defender. Vier Tore und 17 Beihilfen darf er sein Eigen nennen. Damit liegt er auf dem 19. Rang. Der Tscheche Jan Bendikfolgt intern auf dem zweiten Platz. Sechs Buden hat er selbst gemacht und zehn legte er auf. Der 37 Jahre alte Andi Geipelkam in dieser Spielzeit auf nur 28 Spiele und durfte sich dabei über zwei eigene Einschläge und 12 Assists freuen.
Johannes Sedlmayrist das Maß aller Dinge in der „Abteilung Attacke“ der Oberbayern. 21 Treffer und 39 Vorlagen wurden für ihn verzeichnet. Der geteilte 14. Platz in der gesamten Liga ist dafür sein Lohn. Hinter ihm ist Jordan Bakerzu finden. Er hat in 38 Spielen bewiesen, dass er keine Eintagsfliege ist. (In der letzten Saison kam er auf 71 Punkte für Sonthofen.) 19mal drosch er die Scheibe in die Maschen und legte 30mal auf. Michael Endraßging noch in den letzten beiden Spielzeiten für den EVL auf Punktejagd. Gleichzeitig ist sein Bruder Geschäftsführer in Landshut. 21 Einschläge hat er „verschuldet“ und verhalf 27mal Teamkameraden zu Torerfolgen.
Der mit einem Langzeitvertrag ausgestattete Max Hofbauerhat das Vertrauen der Verantwortlichen mit guten Leistungen zurückgezahlt. Teamintern ist er der beste Punktesammler, bester Torjäger (20 Buden) und Vorlagengeber (27). Peter Abstreiterist nun auch schon 36, doch sein Talent lässt der immer wieder aufblitzen. Mit 19 Toren und 16 Vorlagen hat er sich und seine Kameraden belohnt. Auch Max Forster in im Besitz eines länger angelegten Arbeitspapiers. 16mal brachte er die Hartgummischeibe über die Linie. Ebenso viele Vorbereitungen sind auf seinem Konto zu finden.
Für einige Spieler ist es ein Wiedersehen mit ihrem alten Arbeitgeber. So lief Thomas Schenkel03/04 für die Niederbayern auf. Michael Endraßund seine familiären Bindungen wurden schon erwähnt. Christoph Fischhaber kommt auf knapp 350 Spiele für die Löwen. Zu dieser Saison hat er sich für eine Luftveränderung entschieden und läuft nun für den EVL auf.
Einige Fragen sind vor den Duellen noch offen und auch die Spielanlage beider Mannschaften dürfte interessant werden. Die Defensive steht bei den Kontrahenten stabil, in Unterzahl ist man auf Augenhöhe. Jedoch ist die Löwen-Überzahl weitaus besser. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass die „Buam“ stattliche 150 Strafminuten mehr gesammelt haben. Wie die Torwartposition beim EVL gestaltet wird, darf auch mit Interesse verfolgt werden. Setzt man auf den Jungspund Patrick Berger mit den besseren Werten? Kommt er in der DNL (noch) zum Einsatz? Oder darf der routiniertere Max Englbrechtsein Können beweisen? Wird man mit zwei gleichberechtigten Schlussmännern in die Play-offs starten? Auch scheint es so zu sein, dass Andi Geipelnoch länger ausfällt. Damit muss wohl wieder Dominik Hammernach hinten rücken, was nicht oft von Erfolg gekrönt war, da er gelernter Stürmer ist.
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