Harter - aber auch fairer Check?

  • Guten Tag an alle,

    im Spiele-Thread zur Begegnung Bayreuth - Frankfurt kam eine leicht Off-Topic gehende Diskussion auf, als ein Bayreuther Fan verwundert anmerkte, dass in der DEL2 recht "viel" abgepfiffen werde. Das wäre in der OL nicht so. Nach meinem Empfinden wird auch in der DEL mehr "laufen" gelassen im Vergleich zur DEL2, jedoch ist das meine rein subjektive Empfindung und zur OL vermag ich mir kein Urteil erlauben.

    Als Beispiel für einen sehr harten Check gibt es aus der DEL-Begegnung Schwenningen - Bremerhaven dieses Video zu bestaunen:

    http://icehockeyfights.weebly.com/home/monster-hit-from-germany

    Hinweis dazu: es wurde keine Strafe gegen den Schwenningener Spieler Danner ausgesprochen. Für meinen Geschmack würde ich im Falle Danner sagen: "Glück gehabt" :cursing: - dem Bremerhavener Spieler kann ich leider nur "gute Besserung" wünschen. X/:seestars:

    Ich bitte um ein paar Meinungen, natürlich immer gerne auch von der Schiedsrichterzunft.

    Dazu würde ich gerne ein paar Stimmen/Meinungen zu der Thematik gehört, ob es tatsächlich Unterschiede in der Bewertung zu Foulszenen zwischen DEL - DEL2 - OL gibt, zumal die unterschiedlichen Geschwindigkeiten (etwas, an dass wir in Bremerhaven uns zweifellos noch dran gewöhnen müssen...) u. U. unterschiedliche Kriterien zulassen.
    Vielen Dank.

  • Da stimme ich mit dir überein. Glück gehabt. Der gecheckte Spieler sieht den Gegner nicht kommen und der Auftreffpunkt des Checks liegt verdächtig nahe beim Kopf. Zusätzlich will der checkende Spieler nur den Gegner treffen, den Puck hat er gar nicht im Blick. Wenigstens eine kleine Strafe hätte da nichts geschadet, wobei ich für ähnliche Checks auch schon Spieldauerstrafen gesehen habe.

    Ich glaube aber nicht, dass in der DEL 2 generell mehr abgepfiffen wird als in der DEL oder der OL. Ich finde, das hängt eher davon ab, welcher Ref das Spiel pfeift. Sorry an die Schiedsrichterzunft, aber da gibt es zwischen den einzelnen Refs noch gewaltige Toleranzunterschiede.

  • Wenn ich mir den Check so ansehe sieht es schon stark nach einem Check gegen den Kopf aus, zudem kann der Spieler von BHV den Gegner nicht sehen und von daher ists aus meiner Sicht als SR mindestens eine 2+10 Strafe auszusprechen.

  • Mag sein, dass er da Glück hatte. Den Pass kannst du halt einfach nicht bringen, egal in welcher Liga.

    Sehe ich auch so.

    Dass jemand einen Gegner nicht kommen sieht, ist kein Grund, eine Strafe auszusprechen (außer der Check kommt von hinten). Dies wirkt nur straferhöhend, wenn es denn überhaupt ersteinmal eine Strafe war. Der "Blind-Side-Hit" selbst ist keine Strafe ... Kopf hoch im Straßenverkehr. Selbiges gilt für die Scheibe. Die muss man nicht haben wollen im Eishockey. Es reicht, wenn der Gegner sie hat (den man checkt).

    Mindestens grenzwertig ist der Check aber trotzdem. Das könnte durchaus ein Check gegen den Kopf sein oder auch ein unerlaubt hoher Ellenbogen. Das ist aber aus dieser Perspektive und durch die hohe Geschwindigkeit nicht zu erkennen. Gut, dass ich das nicht entscheiden musste.

  • Der "Blind-Side-Hit" selbst ist keine Strafe

    Natürlich ist ein Blind-Side-Hit eine Strafe. Bleibt nur die Frage wann ein Hit Blind-Side ist, sprich nur weil ein SPieler einen Check nicht kommen sieht, ist es nicht automatisch eine Strafe, sondern nur dann, wenn es ihm selbst bei aufrechter Körperhaltung nicht möglich gewesen WÄRE, den Check zu sehen. Also quasi wenn der Hit von komplett hinten kommt (und nicht seitlich von hinten)

  • Der "Blind-Side-Hit" selbst ist keine Strafe

    Natürlich ist ein Blind-Side-Hit eine Strafe. Bleibt nur die Frage wann ein Hit Blind-Side ist, sprich nur weil ein SPieler einen Check nicht kommen sieht, ist es nicht automatisch eine Strafe, sondern nur dann, wenn es ihm selbst bei aufrechter Körperhaltung nicht möglich gewesen WÄRE, den Check zu sehen. Also quasi wenn der Hit von komplett hinten kommt (und nicht seitlich von hinten)


    Sag ich doch. Dafür gibt es den "Check von hinten". Blind-side Hit gibt es als Strafe selbst nicht. Und es impliziert, dass der Hit von der Seite kommt (sonst wär's ja von hinten, für den es zu Recht die Strafe gibt). Insofern sind wir glaube ich recht nah beisammen.

    Damit das klarer wird:
    Spieler guckt nach rechts und bekommt von links einen korrekt ausgeführten Check. Blind-side-Hit. Kein Strafe. Wieso auch, selbst schuld.
    Selbe Situation, aber der Arm des Angreifers ist nicht angelegt,. Strafe Ellenbogencheck, normal 2 min. Da es gleichzeitig ein blind-Side-Hit war, wirkt der Blind-Side-Hit hier in der Regel als straferhöhend. Also 2+10 oder sogar SPD.

    Einmal editiert, zuletzt von 3liter (26. September 2016 um 11:35)

  • @3liter

    Du weißt aber schon, daß wir das Jahr 2016 schreiben. Der Spruch "Augen auf / Kopf hoch im Straßenverkehr" gilt nach wie vor, allerdings gilt er für den Spieler, der den Check ausführt. Nagel mich nicht fest, aber so ist die Rechtsprechung der Disziplinarkommission seit 2013. Insofern reicht ein Hit von der Seite (toter Winkel), um als "Blind-Side-Hit" geahndet zu werden, wenn der gecheckte Spieler sich in einer erkennbar schutzlosen Position befindet.

  • Augen auf im Straßenverkehr? Nun-ja, sicherlich.

    Der gecheckte Spieler war übrigens unser Neuzugang Jeremy Welsh, der danach nicht wieder auf dem Eis gesehen wurde und auch an diesem WE beide Spiele verpasste. Nicht, dass wir hier noch tatsächlich von nichts anderem als Check gegen Kopf und Nacken reden. :pfeif:
    http://nord24.de/fischtown-ping…-gegen-Iserlohn

    Seltsam, wo doch sonst das Geschrei aus Schwenningen am lautesten ist, wenn einer ihrer AL's überhaupt ausfällt. ||

    Der Spruch "Augen auf / Kopf hoch im Straßenverkehr" gilt nach wie vor, allerdings gilt er für den Spieler, der den Check ausführt.

    so sehe ich da auch.

  • Mich würde mal eure Meinung zu folgenden Check interessieren.
    Beim Spiel am Freitag den 7.10.16 in Frankfurt wurde Reimer von Schwartz wie von einer Dampflok umgewalzt, sodass sich Reimer verletzte. Der Check scheint aber korrekt gewesen zu sein. Unser Echo-Magazin analysierte den Check (Artikel) und schreibt dazu:
    - Die Arme sind angelegt
    - der Schläger ist unten
    - er kommt seitlich von vorne.
    - UND: Der Kontakt erfolgt von Schulter zu Schulter.

    Das Schiedsgericht verurteilte Schwartz zu einem Spiel Strafe mit der Begründung:
    - Schwartz kann und muss erkennen, dass Reimer ihn nicht sieht und sich somit in einer schutzlosen Position befindet. Er darf folglich den Check nicht voll durchziehen.
    - Schwartz hat kein Bestreben die Scheibe zu spielen.
    - Reimer wurde nachweislich verletzt.
    - Schwartz ist nicht vorbestraft.

    Hier die Szene:

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

  • - Die Arme sind angelegt ..naja - zumindest der rechte Arm ist nicht direkt angelegt bzw. geht bewusst zum Check mit dem Ellenbogen raus

    - der Schläger ist unten .. naja - halbhohe Position

    - er kommt seitlich von vorne. ..okay

    - UND: Der Kontakt erfolgt von Schulter zu Schulter. ..naja - eher Schulter Richtung Hals/Kopfbereich


    Sehe die Strafe die ausgesprochen wurde schon als gerechtfertigt an. Kein Vergleich zu den Checks z.B. oben den GoFischtownGo! im Spiel gegen Schwenningen an Bremerhaven gepostet hatte oder aber der Check von Eric Stephan im Summergame an Boicharinov, aber schon gerechtfertigt. just my 2 cents...

    Schwartz holt Reimer halt übel aus dem vollen Lauf und lässt Ihn in seine Rückenpartie reindampfen. Auf den ersten Blick bestimmt schwierig für den Schiri im Spielverlauf zu erkennen aber in der Nachansicht geht die verhängte Strafe in Ordnung. Was gab es dafür während des Spiels eigentlich ? 2 + 10 ??

  • Beim Check selbst bin ich mir nicht sicher. Sieht recht sauber aus. Seitlich von vorn ... nein, seitlich ok.

    Aber der Kollege Schwartz nimmt meines Erachtens nach viel zu viel Anlauf. Eine ansonsten korrekte Ausführung vorausgesetzt, kann man da immer noch locker einen unkorrekten Körperangriff geben. Damit geht das Strafmaß in meinen Augen auch in Ordnung.

  • Macht Schwartz den rechten Arm lang und versucht tatsächlich die Scheibe herauszustechen, unterhalten wir uns wahrscheinlich gar nicht über diese Szene.
    So sieht es halt aus, dass er ihn absichtlich - eben ohne den Puck spielen zu können - umnieten wollte.
    Wie war denn das Strafmaß? 2+ 10 wie @fugasi geschrieben hat oder 5 + SPD?

    Für meinen Geschmack hätten es hier 5 + SPD ist auch noch okay für Foul mit Verletzungsfolge. Aber man hängt m. M. die Messlatte für zukünftige Vergehen sehr niedrig, wenn man eine Sperre ausspricht.

  • Für meinen Geschmack hätten es hier 5 + SPD ist auch noch okay für Foul mit Verletzungsfolge. Aber man hängt m. M. die Messlatte für zukünftige Vergehen sehr niedrig, wenn man eine Sperre ausspricht.

    Das sehe ich tatsächlich als Problem an.

    Mit Sperre gilt er dann als "vorbestraft". GRUNDSÄTZLICH ist dagegen ja nichts einzuwenden. Problematisch ist es, wenn man wegen einer zumindest strittigen Aktion, die sich vielleicht in irgendeiner Grauzone abgespielt hat und alles andere als eindeutig ist, vorbestraft wird. Bei der nächsten Szene, die vielleicht wieder nicht eindeutig ist, wird dem Spieler dann eben jene Vorstrafe zur Last gelegt. Und bums hat man seinen Ruf weg.

    Da fällt mir spontan Max Legault ein, der zwar zu Recht "vorbestraft" war, aber danach jeweils für 2 blitzsaubere Aktionen dicke Sperren kassiert hat. Danach ist ein Spieler für die gesamte Liga verbrannt.

  • DEL2-Schiedsrichter und Regelkunde? Ohweia... :pfeif:

    Bis vor kurzem - und auch unter dem Einfluss des Fouls von Danner an Welch - hätte ich hier behauptet, dass so ein Check von Schwartz in der DEL womöglich erst gar nicht gepfiffen worden wäre.

    Nun aber - werfe ich mal eine andere Szene in den Ring und bin da auf Eure Meinungen gespannt. Unser Verteidiger Cody Lampl im Spiel gegen die DEG setzt zum Check an, der letztendlich als Bandencheck mit 5 + SPD (ohne Sperre) bewertet worden ist:

    https://www.telekomeishockey.de/video/pinguins…ldorfer-eg/2452

    Soo schlimm fand ich das jetzt nicht... :schulterzuck:

  • DEL2-Schiedsrichter und Regelkunde? Ohweia... :pfeif:

    Bis vor kurzem - und auch unter dem Einfluss des Fouls von Danner an Welch - hätte ich hier behauptet, dass so ein Check von Schwartz in der DEL womöglich erst gar nicht gepfiffen worden wäre.

    Nun aber - werfe ich mal eine andere Szene in den Ring und bin da auf Eure Meinungen gespannt. Unser Verteidiger Cody Lampl im Spiel gegen die DEG setzt zum Check an, der letztendlich als Bandencheck mit 5 + SPD (ohne Sperre) bewertet worden ist:

    https://www.telekomeishockey.de/video/pinguins…ldorfer-eg/2452

    Soo schlimm fand ich das jetzt nicht... :schulterzuck:

    Die Entfernung zur Bande ist gefährlich. Vorgegeben sind glaube ich c.a. Spielerbreite (lasse mich gerne berichtigen), im Video sieht es jedoch nach minimum der doppelten Entfernung aus.
    Dadurch wird die Situation wie gesagt gefährlich. Von demher ist ne SD wenn eine mögliche Verletzung durch die Schiris erkannt wird durchaus angemessen.

  • Die Entfernung zur Bande ist gefährlich


    Knapp zwar, aber der ist zu weit weg von der Bande, um da mit Wucht reingecheckt zu werden. Bandencheck ist da als Strafe grundsätzlich ok.

    5+SD wäre es für mich nicht unbedingt gewesen, eher 2+10, weil der Gegner kurz vor der Band nochmal abbremst und so letztlich selbst für den gefährlichen Abstand sorgt. Ohne Abbremsen wäre Lampl wohl im legalen Bereich eingeschlagen.