Fußball-EM 2016 in Frankreich (10.06. - 10.07.2016)

  • The day after. Fühlt sich gut an. Bin immer noch geschafft- man möchte es nicht für möglich halten.

    Der Kritik von Mehmet Scholl kann man durchaus folgen, wobei es natürlich immer spekulativ ist. Hat man sich am Ende vielleicht zu sehr auf das Spiel der Italiener eingelassen und sich damit eines Teils seiner eigenen Stärke beraubt? Fast anzunehmen, denn in der Tat war es so, dass das Spiel unserer Mannschaft erst ab der Hälfte zwei flüssiger, eingespielter und damit gefährlicher wurde. Die Krux war, dass wir just in diesen Phasen einige Male sehr anfällig waren, vor allem an den Außenpositionen. Das alte, bekannte Problem bei einer Dreierkette. Klar, das Zentrum war sehr gut zu, aber das hilft dir am Ende auch nichts, wenn die Flügelspieler des Gegner nahezu ungehindert flanken oder Aktionen einleiten können, die es den zentralen Spielern erlauben hinter die Abwehr zu kommen.

    Fast möchte ich behaupten, dass wir das Spiel trotz Dreierkette gewonnen haben. Würde mich viel wohler fühlen, wenn wir zu unserem alten Spiel zurückgehen würden.

    Trotzdem war es ein tolles Fußballspiel gewesen, das nicht nur von seiner Spannung gelebt hat. Eine harte, aber sehr fair geführte Begegnung. Schade eigentlich nur, dass dies bei der Squadra Azzura lediglich eine Einzelaktion ist und man keines Falls von einer Entwicklung der Mannschaft sprechen kann. Nach wie vor steht die Zukunft des italienischen Fußballs in der Schwebe. Conti geht zu Chelsea und auch ein Gros des jetzigen Teams wird beim nächsten großen Turnier nicht mehr mitspielen. Wo ist der Nachwuchs?

    Alles in allem hat man die große Reife des DFB- Teams gesehen, wie gut sie spielen können und wie variantenreich sie am Ende auch sind. Da macht uns keine andere Mannschaft der Welt irgend etwas vor. Andere sind entweder spielfreudig, defensivstark, gut organisiert, taktisch gut geschult oder sind einfach ein Team was zusammenhält, bei uns sind alle diese Komponenten vorhanden. Das Gesamtpaket macht es aus, auch wenn wir keine Spieler vom Schlage eines Lionel Messis oder Christiano Ronaldos haben. Das brauchen wir auch nicht. Weltklasse ist völlig ausreichend. Außerirdisch dürfen dann gerne andere. ;)

    Schauen wir aufs nächste Spiel kommenden Donnerstag. Wird wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit der Gastgeber werden, obwohl auch die erst gewinnen müssen. Die Gelbsperre von Mats Hummels ist natürlich eine Schwächung, jedoch gehe ich davon aus, das auch Skodran Mustafi einen guten Job machen wird. Wichtig wird sein gut zu regenerieren, Was mit Khedira ist steht ja auch noch in den Sternen, aber da haben sie Gott sei Dank einen gewissen Basti Schweinsteiger mit dem gebotenen langsamen Tempo aufgebaut, der jetzt auch gezeigt hat, dass er nicht nur 90, sondern sogar 120min spielen kann. Ein Vorteil unserer Spielweise ist sicherlich, dass der Gegner mehr laufen muss als wir. Gomez wird hoffentlich auch wieder fit, denn der ist nun wirklich unersetzlich, schon alleine nominell.

    Heute drück in den Isländern noch mal ganz besonders die Daumen. Eh klar.

  • Solange man gewinnt, ist es immer schwierig für Kritiker.

    Wir wissen jetzt, wie das Spiel mit 3er-Kette gelaufen ist. 1 Tor gemacht, 1 Tor kassiert, 11M-Schiessen gewonnen.
    Wir wissen nicht, wie es gelaufen wäre mit der gewohnten Taktik der letzten beiden Spiele.

    Inhaltlich hat Scholl schon recht. Man ändert etwas bewährtes und da er sicherlich viel mehr Einblick in die Abläufe dort hat als wir, ist der Satz mit dem Team und den Analysten schon interessant, grade wo doch immer Löw als der Taktiker hingestellt wird.

    Wir sind noch drin, Italien nicht. Aber es war vielleicht knapper als es hätte sein müssen, denn unsere eigentlichen Waffen haben wir freiwillig stumpf gelassen. Wird spannend, ob es am Donnerstag die zweite Auflage der Taktik aus der Analyseabteilung gibt oder ob man das Spiel wieder selbst versucht zu gestalten und zu gewinnen. Einer fehlt ja sicher, bei Khedira und Gomez sehe ich das auch noch nicht, auch wenn es 5 Tage Zeit sind.


  • Schauen wir aufs nächste Spiel kommenden Donnerstag. Wird wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit der Gastgeber werden, obwohl auch die erst gewinnen müssen.

    Eben dies. Wie hoch war die "Wahrscheinlichkeit, das die Portugiesen nach den bisherigen Vorstellungen noch drin sind und Wales generell? Ich glaube auf das Halbfinale hätte man ne gute Quote bekommen, wenn man das nach der ersten Woche getippt hätte. Island ist ungeschlagen bisher und hat immerhin Portugal, Österreich, Ungarn und England gehabt, während Frankreich für mich (!!) eine der absoluten Enttäuschungen war. Die ersten beiden Gruppenspiele haben sie ganz am Ende noch gewonnen gegen Rumänien und Albanien, gegen die Schweiz wollte man gar nicht hatte ich das Gefühl (man hatte ja 6 glückliche Punkte) und das Achtelfinale war ne Katastrophe über eine Stunde lang und man war sehr nah am Ausscheiden. Hier fehlt mir komplett die Idee, weshalb die als (Mit)Favorit so hoch gehandelt werden, Heimteam hin oder her.

  • Zitat von Rasenschach

    Wird spannend, ob es am Donnerstag die zweite Auflage der Taktik aus der Analyseabteilung gibt oder ob man das Spiel wieder selbst versucht zu gestalten und zu gewinnen.

    Das konnte ich schon auch erkennen gegen Italien. Wir waren ganz klar die Mannschaft die das Spiel gemacht und gestaltet hat. Nur welche Protagonisten waren bei dieser Aufstellung die gefragten? Sehr häufig war Benny Höwedes der Spieler mit dem meisten Platz und damit die häufigste Anspielstation auf der rechten Seite. Der hat auch eine tolle Partie gespielt, ist aber im Offensivspiel nun mal nicht der Kreativste. Mesut Özil wiederum spielte auf der linken Seite, die ihm seiner großen Stärken beraubt. Bewundernswert, wie der sich als Anspielstation aufgearbeitet und den Ball behauptet hat. Nur als Verteiler war er, ähnlich wie Toni Kroos, natürlich so ausgeschaltet. Wie gesagt, nach vorne ging das auch mit einer Dreierkette, zumindest nach 45min, ganz gut. Nur nach hinten waren wir eindeutig anfälliger, wenn es zu Gegenstößen kommt. Das ist das klare Problem einer jeden Dreierkette der Welt. Dir fehlt einfach im Mittelfeld eine Station mehr, noch dazu, weil du ja zu diesem Zwecke einen Verteidiger mehr aufstellst. Also ich hätte das Hummels und Boateng auch so zugetraut gegen Pelle und Eder zu bestehen. Ist aber alles Spekulativ. Recht hast du, dass am Ende der Sieger immer Recht hat und das waren in diesem Fall Gott sei Dank und endlich einmal wir.

  • Ich finde man sollte nicht immer alles zerreden. Jogi hat im Interview der ARD doch gesagt, warum er so spielen lassen hat. Und wenn man ehrlich ist: Italien hatte 2 Schüsse auf das Tor in 90 Minuten. Also defensiv alles richtig gemacht. Wenn Gomez das 2:0 macht ist das Spiel nach 75 Minuten entschieden. Und wenn Boateng anstatt Volleyball lieber Fußball spielt, dann gewinnen wir auch 1:0. Aus meiner Sicht hat Jogi aus den letzten Turnieren die richtigen Schlüsse gezogen. Ich habe noch nie eine so dominierende deutsche Mannschaft gegen Italien gesehen, wie gestern. Und die waren keine Laufkundschaft, denn man besiegt nicht nur nebenbei Belgien und Spanien mit 2:0. Jetzt kommt wohl der Gastgeber. Gegen Gastgeber sehen wir meistens gut aus, denkt an Brasilien 2014, Österreich 2008, Korea 2002 oder England 96. Also Finale gegen Wales. Auf geht's...

  • Ich finde man sollte nicht immer alles zerreden

    Müssen nicht, aber es macht einfach viel zu viel Spaß. :) Außerdem muss man ja irgendwo auch seinen Anspruch als verkappter Bundestrainer bestätigen.

    Ne, hast ja Recht. Am Ende steht ein Aufrücken ins Halbfinale, ein durchaus gutes Spiel und ein Ende des Italien- Traumas.

  • Viel mehr als die ganze Taktikdiskussion würde mich interessieren, was sich Schweinsteiger dabei gedacht hat, das Elfmeterschiessen vor den italienischen Fans machen zu lassen. Der Schiri hat ja auch ungläubig zweimal nachgefragt, ob es wirklich dort sein soll.

  • Alles in allem hat man die große Reife des DFB- Teams gesehen, wie gut sie spielen können und wie variantenreich sie am Ende auch sind. Da macht uns keine andere Mannschaft der Welt irgend etwas vor.

    Abgesehen dass hier nur Europa und nicht die Welt spielt, haben wir auch deshalb gegen

    Squadra Azzura lediglich eine Einzelaktion ist und man keines Falls von einer Entwicklung der Mannschaft sprechen kann.

    sensationell und hoch dominant mit dem 18. Elfer gewonnen. Zumindest haben die folgenden Gegner gesehen dass man
    gegen Deutschland nicht unbedingt im Penaltyschiessen zittern muss und werden ihr Spiel auch darauf hin ausrichten. Die Nationalmannschaft eines 80 Millionen Volkes ist im Halbfinale, einer qualitativ schwachen EM und die Bäume wachsen in den Himmel. Jetzt fehlt nur noch die bayerische Lichtgestalt welche die Unschlagbarkeit über Jahre prophezeit. :pfeif:

  • Abgesehen dass hier nur Europa und nicht die Welt spielt

    Und da das Niveau im Europäischen Fussball ja soviel schlechter ist als im Weltfussball waren bei insgesamt 19 Finalpartien (1950 gab es kein Finale) "nur" 26 Europäische Teams und 12 andere beteiligt (jeweils mit Vielfachhiet gerechnet). Deutet natürlich ganz klar daraufhin, dass so eine EM Kindergeburtstag ist. :bash:

    Jeder der sich mit Fussball auskennt, weiß, dass die Italiener ein enorm taktisch diszipliniertes Spiel an den Tag gelegt haben und es dann gegen diese enorm schwer ist Chancen oder gar Tore herauszuspielen. Mich hat auch sehr verwundert, dass Jogi die Taktik der Italiener kopieren wollte. Da dachte ich, dass der Schuss nur nach hinten losgehen kann, denn die Italiener mit den eigenen Waffen schlagen hielt ich für nahezu unmöglich, da sie dieses System extrem gut umsetzen können. Umso überraschter war ich, dass wir tatsächlich über die 120min. gesehen das bessere Team waren. Ob die übliche Taktik (mit Viererkette) auch zum Erfolg geführt hätte, weiß ich nicht, aber ich habe Zweifel daran. Die Italiener haben bei der EM gezeigt, wie sie diese auseinander nehmen können und Ramos und Piquet bilden sicherlich keine schlechte IV.
    Hätte Gomez seine große Chance gemacht oder auf Müller abgelegt oder Boateng seinen (einzigen wirklichen) Fehler nicht gemacht, wäre uns der Krimi erspart geblieben.
    Alles in allem war es das zu erwartende taktische Spiel auf höchstem Niveau, bei dem beide Seiten wenige Fehler gemacht haben. Das Elfmeterschießen war dann natürlich der Höhepunkt eines aus deutscher Sicht erfolgreichen Abends. Schade nur, dass Hummels mal wieder eine (umstrittene) gelbe Karte bekommen hat und damit gesperrt ist.

  • Der große Mehmet Taktik Guru, der bei der 2. Mannschaft von Bayern in der Regionalliga gescheitert ist? Zum Glück ist der nicht Bundestrainer...

    Löw hat das Glück, dass er einfach eine starke Mannschaft trainieren darf, mit der wohl der Grossteil aller EM-Trainer auch so weit gekommen wäre. Dann gewinnt man auch, wenn man unverständlich formschwache Spieler einsetzt und taktisch danebengreift.
    Und wenn alle Stricke reissen, gibts noch Neuer.

    Ein Taktiker war Löw noch nie und wir wären wohl noch dominanter, hätten wir einen Trainer, der in der Lage wäre, noch viel mehr aus der Mannschaft rauszuholen.

  • Ich will ganz ehrlich sein. Wenn das Spiel Polen gegen Portugal genannt worden wäre, hätten wir alle glaube ich keinen Leckerbissen gesehen. Das Spiel war von beiden Teams taktisch geprägt sehr sehr lange ist praktisch überhaupt nichts passiert. Am Ende war es spannend und das doch aber zunächst nur, weil es sich um Deutschland handelte.
    In Halbzeit 2 Deutschland dann mit einer ganz guten Phase mit dem und nach dem 1:0. Italien hat 10 Minuten gebraucht, um sich zu fangen - hat sich letztlich über das gesamte Spiel das Unentschieden aber verdient.
    In der Verlängerung ist eigentlich wieder nahezu nichts passiert (1 Chance in 30 Minuten). Die deutsche Mannschaft feldüberlegen, für meinen Geschmack aber zu wenig zwingend gegen immer müde werdendere Italiener.
    Im Elfmeterschießen siegt dann halt der glücklichere. Offen gestanden waren die Elfmeter beider Teams im Großen und Ganzen aber eine Katastrophe. Das Elferschießen Polen - Portugal war da vom Niveau der Schüsse deutlich höher.

    Am Ende alles egal, weil Deutschland ist weiter. Dennoch stellt sich auch meiner Meinung nach die Frage, ob Deutschland sich nicht eher der eigenen Stärke beraubt hat. Die deutsche Mannschaft war technisch, läuferisch, von der Spielanlage und Variabilität klar die bessere Mannschaft, Italien zudem geschwächt ins Spiel gegangen, aber in Torchancen umsetzen konnte man das nicht wirklich.

  • Löw hat das Glück, dass er einfach eine starke Mannschaft trainieren darf, mit der wohl der Grossteil aller EM-Trainer auch so weit gekommen wäre. Dann gewinnt man auch, wenn man unverständlich formschwache Spieler einsetzt und taktisch danebengreift.Und wenn alle Stricke reissen, gibts noch Neuer.

    Ein Taktiker war Löw noch nie und wir wären wohl noch dominanter, hätten wir einen Trainer, der in der Lage wäre, noch viel mehr aus der Mannschaft rauszuholen.

    Ah...wieder einer, der glaubt, das wir nicht mit Jogi, sondern trotz ihm, 2014 Weltmeister geworden sind...köstlich :D:D Löw ist also kein Taktiker...aha... :D:D Dann frage ich mich, wie man gestern das Spiel gestern über weite Strecken dominieren konnte?? Aber seis drum...die Spezies Mensch, die Jogi kritisiren, trotz das er (nachweislich) der beste Bundestrainer der Geschichte ist, stirbt wohl nie aus...Ich kann damit leben...Freue mich aufs HF und dann (hoffentlich) das Finale und den Gewinn der EM. :):)

  • Wer Erfolg hat, der hat auch Recht. Ein historisches Weiterkommen gegen Italien, zum 5. Mal nacheinander unter seiner Verantwortung im Halbfinale eines Turniers. Man kann es eigentlich nicht besser machen als Löw. Trotzdem hat er im eigenen Land fast mehr Kritiker als Anhänger, dabei hat eine deutsche Nationalmannschaft niemals erfolgreicher und auch niemals schöner gespielt, als unter ihm.
    Wenn Löw übers Wasser gehen würde, dann würde man ihm wohl vorwerfen, dass er nichtmal schwimmen kann.

    Dabei haben viele der vor ihm gefeierten Bundestrainer gezeigt, dass sie diese langfristigen Erfolge nicht liefern können.
    Die Weltmeister von 74 haben sich unter Helmut Schön die Schmach von Cordoba gegönnt. Die auf Jahre hinaus unschlagbaren Weltmeister von 90 haben sich 94 gegen Bulgarien blamiert und unter dem allseits beliebten Rudi Völler gab es 2004 ein Aus in der Vorrunde der EM.

  • Dann frage ich mich, wie man gestern das Spiel gestern über weite Strecken dominieren konnte??

    Welche Kriterien bringen Dich zu dieser Einschätzung?

  • Ich habe das Spiel gestern beim Italiener unseres Vertrauens gesehen. Von den gut 130 Gästen waren rund ein Drittel Italiener und ich fand sie schon bewundernswert.

    Vor dem Spiel eine Italienische Kapelle mit passender Musik. Richtig gutes Essen. Dann wurde pünklich um 20.45 Uhr die Küche geschlossen und das Personal gesellte sich mit zu den Gästen vor die insgesamt 4 Fernseher. Die Italiener trällerten ihre Nationalhymne mit einer Leidenschaft, die schlussendlich Leiden schafft. Die anderen Gäste hörten sich danach auch die Deutsche Hymne an. Auch während des Spiels, wenn mal die Azzurri über die Mittellinie kamen, wurde es merklich lauter und mitfiebernder.
    Das Elfmeterschießen dann eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Danach tiefe Trauer aber trotz Leiden und Tränen der sofortige, geschlossene und anerkennende Beifall dem Gewinner. Sportsleute wie aus dem Buche mit großen Geste. Kein Gemecker über Schiedsrichter, zu grünem Rasen oder sonstige Ausflüchte. Eine wohltuende Mentalität, von der auch ich mir die eine oder andere Scheibe abschneiden kann. Stellvertretend hier sicherlich Buffon, wie @Eishockey_Liebhaber zurecht anmerkt.

    Für mich in dieser Situation kein Grund für überschwenglichen Jubel, sondern Bewusstsein darüber, daß unser Team großes geleistet hat, sich dafür aber nichts kaufen kann. Es ist noch nichts erreicht. Und die After Game Party ließ das Spiel auch schnell wieder vergessen. La dolce vita war dann angesagt und angemessen, macht mir allerdings heute morgen, also bis jetzt schon zu schaffen.

    Zum Spiel habe ich einen Abnutzungskampf auf allerhöchsten Niveau gesehen. Das hat mal richtig Kraft, auhc mentale Kraft gekostet. Die Trefferquote beim Glücksschießen lässt sich sicherlich auch damit erklären. Mario Gomez mit einem Özil-Gedächnispass auf Hector und Ozil in Gomez-Manier, da musste ich schon schmunzeln. Was Boateng geritten hat? Keine Ahnung. Er war sichtlich bemüht, seinen Fehler wettzumachen. Unsere, wie auch die Innenverteidigung der Sqadra Azzurra, bombensicher. Fürwahr konnte man sich dabei die Zähne ausbeißen. Und wenn keine Fehler gemacht werden, kommt halt so ein Spiel heraus.

    Die goldene Zitrone (streiche Zitrone, setze Hundehaufen) geht für mich an Markus Söder, der nun nicht wirklich jeden Mist in Petry-Manier twittern muss.

  • Na wir werden es nicht klären. Lassen wir es einfach mal so stehen, dass die Einen lieber eine Vierer- die anderen lieber eine Dreierkette gesehen hätte. Gefreut haben sich aber wohl alle gleich über diesen historischen Sieg gegen Italien.

    Nun, nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Eines ist bereits sicher: die EM ist für Samy Khedira gelaufen. Hummels ist gesperrt und wie es mit den anderen angeschlagenen Spielern aussieht, muss man sehen. Das Spiel hat sicherlich Substanz gekostet und jetzt heißt es eben den kompletten Kader zu nutzen. Keiner von denen wurde nur zum Spaß nominiert oder zum Luftschnuppern bei einer Großveranstaltung, sondern letztlich dafür, auch eingesetzt zu werden. Der Teamspirit stimmt, das Selbstvertrauen ist da und der Wille etwas Großes zu erreichen sowieso.

    Unabhängig davon, wie das eigene Fanvolk diesen Sieg, oder besser gesagt die Entstehungsgeschichte dieses Sieges bewerten mag, eines ist sicher: Die Message ist bei der Konkurrenz angekommen und der Respekt vor der deutschen Mannschaft ist riesengroß.

    Deutschland hat eine Mannschaft, gegen die man definitiv nicht spielen möchte, alles andere muss auf dem Platz entschieden werden. Wir können stolz sein auf dieses Team und mit breiter Brust an die Aufgabe heran gehen. Mehr geht nicht.