Wie kommen eigentlich immer wieder Leute auf die Idee, dass sich Vereine einer Liga irgendwie solidarisch zeigen würden, oder sogar müssten? Das tun sie genau so lange, wie sie sich einen Vorteil davon erhoffen, aber sobald ein persönlicher, größerer Vorteil zu haben ist, fällt das ganze Kartenhaus zusammen.
Und genau das ist doch auch völlig normal. Kein Verein in der Oberliga oder der DEL2 oder sonstwo hat eine Verantwortung für diese Liga, sondern nur gegenüber sich selbst und seinen Fans. Und es ist doch Bremerhaven vollkommen egal, was in Waldkraiburg passiert. man ist verpflichtet, seinen Fans den attraktivsten Sport zu bieten, der möglich ist und der wäre dann eben in der DEL und was die DEL2 und die Oberliga draus machen, ist das Problem der jeweiligen Ligenleitungen, aber ganz bestimmt nicht der Vereine, die aus der Liga ausscheiden.
Und weder Regenburg noch Heilbronn oder Landshut werden sich irgendwie einer Oberliga verpflichtet sehen, wenn sie in einer DEL2 Saison eine Chance für den eigenen Verein sehen.
Jetzt könnte man noch argumentieren, dass das kurzsichtig gedacht ist und in Zukunft noch mehr Vereine, auch in den unteren Ligen wegbrechen werden. Das mag durchaus zutreffen, aber Heilbronn rettet doch mit einem Verzicht auf die DEL2 nicht das deutsche Eishockey. Profisport, egal in welcher Sportart ist immer abhängig von Geldgebern. Wir sollten Leute/Firmen wie SAP, Anschütz oder VW dankbar sein, dass sie jedes Jahr Millionen in diesen Sport stecken, denn ansonsten hätten wir bei aller Solidarität längst kein Profieishockey mehr in Deutschland und wir dürften uns auch nicht über das erreichen eines Viertelfinales bei der WM freuen. Der negative Aspekt ist eben, dass diese Leute auch irgendwann mal kein Geld mehr in den Sport stecken können oder wollen und dann geht es mit dem entsprechenden Verein eben rapide bergab. Das ist eben das Bussiness und alle Nostalgiker, denen das nicht gefällt, würden vermutlich am liebsten immer noch auf zugefrorenen Seen spielen.