Falsches Anspiel

  • Hallo,

    heute im Spiel Rosenheim gegen Ravensburg gabs im dritten Drittel Bully in der Rosenheimer Verteidigungszone. Während der Unterbrechung als die Spieler grad am wechseln waren hat sich einer der Linesman den Puck geholt und ist damit zum Bullypunkt gefahren. Dabei ist er die ganze Zeit von Tyler McNeely begleitet worden der ihm durchgehend wohl irgendwas wichtiges zu sagen hatte.

    Weil McNeely selbst das Bully gespielt hätte hat er sich dann gleich neben dem Linesman positioniert, ist dann aber sofort weggeschickt worden. Zu dem Zeitpunkt waren die Ravensburger Spieler noch auf dem Weg von der Bank ins Rosenheimer Drittel und auch die restlichen Rosenheimer waren noch noch nicht vollständig auf ihren Positionen.

    Auf welcher Grundlage kann man einen Spieler vom Bully wegschicken nur weil er grad ein bisschen nervt? Hab mir im Regelbuch RULE 58 – PROCEDURE FOR CONDUCTING FACEOFFS und RULE 59 – FALSE FACEOFFS angeschaut aber nichts passendes gefunden.


    Und ab wann gilt eine Situation als Bully? Die meisten Spieler waren ja noch am wechseln. Beginnt das Bully sobald sobald der Linesman am Bullypunkt steht?


    Danke für die Infos!
    hage

  • Bully dürfte eigentlich mit dem Piff des Linesman starten (wenn er am Bullypunkt steht). Wenn sich ein Spieler danach noch zu lange Zeit lässt um hinzufahren wird er auch weggeschickt. Zum Rest kann ich dir nichts sagen.


  • Dabei ist er die ganze Zeit von Tyler McNeely begleitet worden der ihm durchgehend wohl irgendwas wichtiges zu sagen hatte.
    (...)
    Auf welcher Grundlage kann man einen Spieler vom Bully wegschicken nur weil er grad ein bisschen nervt?


    Gamemanagement. "Ein bischen nervt" ist gut. Er hat ihm vorher ein bischen Diszi erspart ;)

  • Ich versuche es mal kurz und knapp zu formulieren:

    Nimmt ein Spieler nicht sofort seine Position beim Anspiel ein bzw. stört den Ablauf kann der LSR (soll sogar) den Spieler austauschen.
    Im speziellen Fall ist es durchaus eine gute Lösung den Spieler vor sich selbst zu schützen, indem man ihn austauscht, bevor man dafür sorgen muss, dass er wegen zuviel Mitteilungsbedürfnis eine Disziplinarstrafe erhält.

    Als HSR ist mir diese Handhabe des LSR deutlich lieber, als dass ich den Spieler wegen Äußerungen gegen den LSR mit einer Disziplinarstrafe belegen muss.

    Wir können auch stur nach dem Regelbuch pfeifen, jedoch würde es dann in jedem Spiel mind. 5-8 Disziplinarstrafen geben und wir würden sehr oft 3 gg. 3 spielen müssen

    Zugegebenermaßen ein wenig überspitzt formuliert, aber ich denke die Message kommt an.

  • Sorry, aber das wäre schon lange mein Traum, dass die Refs alle stur nach dem Regelbuch pfeiffen würden. Dann gäbe es keine Diskussionen mehr über unterschiedliche Linien der Schiedsrichter und nach einer halben bis ganzen Saison hätten sich die Spieler darauf eingestellt.
    Aber ich weiss, dass ich mit der Meinung ziemlich alleine bin.

  • Da der Schiedsrichter als Mensch mit all seinen Vor- und Nachteilen oft im Bruchteil einer Sekunde entscheiden muss, was gerade passiert ist, wird es immer unterschiedliche Auslegungen gaben. Nach der 10. Zeitlupe mögen sich ja 95% der Schiedsrichter und Zuschauer einig sein, aber im Spielgeschehen wirst du immer unterschiedlich Formen der Spielleitung und unterschiedliche Auslegungen verschiedener Szenen finden.
    Das Regelbuch sollten die Schieds-und Linienrichter kennen, das ist der einfachste Punkt bei dieser Betrachtung.

  • @ astra
    Die Sekundenentscheidungen meine ich damit nicht. Da haben die Refs einen enorm schweren Job. Da passieren halt mal Fehler.
    Ich meine schon so Entscheidungen wie das falsche Anspiel. Was da immer noch manchmal am Punkt diskutiert wird, und das obwohl vor der Saison explizit darauf hingewiesen wurde das konsequenter zu ahnden, das dauert mir (bei einigen Refs) einfach immer noch zu lange. Wir hatten dieses Jahr auch schon Refs, die das knallhart durchgezogen haben und deshalb Strafen verteilt haben. Diese unterschiedlichen Linien meine ich.

  • Da machen die deutschen Schiris aber auch manchmal zu viel. Bzw. spielen sich zu sehr auf.

    Schaut man Spiele anderer Ligen (z.B. NLA/B) sieht man kaum einen Spieler vom Bully weglaufen. Die Schiris lassens laufen und gut ist. Diese dauernden Unterbechungen sei es seitens der Schiris oder Spieler verzögern nur den ganzen Spielfluss.

    Klar gibt es mal Situationen bei dem ein Spieler weggeschickt werden muss, aber bei uns nimmt es teilweise überhand. Vor ein paar Wochen war mal ein Spiel bei uns, bei dem bei JEDEM Bully ein Spieler weggeschickt wurde. Das Spiel hat übrigens knapp 15 Minunten länger gedaurt als sonst, ob es allein daran gelegen hat weiß ich nicht mehr genau, aber es ändert nichts daran das es teilweise komplett den Spielfluss raubt.

  • Beileibe nicht. Die stehen genauso Krumm und Schief da wie die in Russland, Finnland oder Deutschland...

    Wie oft denk ich mir in der Schweiz z.B. "bei uns wären schon lange beide weg..." :D

  • Wie bereits schon häufiger Erwähnt wurde wurden die Schiedsrichter dazu aufgefordert bei Bullys besonders achtsam zu sein. Es gibt halt einige die sich nicht so daran halten und andere die das befolgen. Das führt zum Unmut. Würden es alle gleich streng handhaben gäb es keine Diskussionen, da das Ganze nach wenigen Spielen jedem klar ist und es gleich keiner versucht.