Zu wenig Eiszeit für den Nachwuchs: Eishallen in Deutschland, Schweden, Dänemark

  • Warum ist das deutsche Nachwuchs-Eishockey international nicht konkurrenzfähig im Augenblick?

    Ein Grund sind sicherlich die fehlenden Eiszeiten. Nix Neues und klar kann man die Situation in Schweden und Deutschland nur bedingt vergleichen, der folgende Link verdeutlicht aber die Dimensionen und die gesellschaftliche Relevanz:

    http://www.svd.se/krav-pa-fler-ishallar-i-stockholm

    In Stockholm (City ohne Umland) gibt's 11 Eishallen für 900.000 Einwohner = 1 Eishalle pro 83.000 Einwohner.

    Dann gibt's sicherlich noch ein paar dutzend Eishallen im Abstand von 10-20 km um die City herum. Die Stockholmer beschweren sich jetzt, weil es im Vergleich zum Landesschnitt (eine Eishalle pro 27.000 Einwohner) viel zu wenig Eishallen gäbe.....

    In München gibt's EINE einzige Eishalle für 1,5 Millionen Einwohner !!

    (Naja, um das gleich wieder einzuschränken: Die Dänen haben 25 Eishallen, 17 Vereine und 4.000 Mitglieder. Trotzdem haben sie irgendwie den deutschen Nachwuchs überholt...)

  • In Stockholm (City ohne Umland) gibt's 11 Eishallen für 900.000 Einwohner = 1 Eishalle pro 83.000 Einwohner.

    Dann gibt's sicherlich noch ein paar dutzend Eishallen im Abstand von 10-20 km um die City herum.

    11+weitere mehrere Dutzend (minimum 24) ? Das wären dann ja mindestens 35 (!!!) Eisstadien/Eishallen alleine nur rund um Stockholm. 8| Bist du dir sicher dass du da nicht ´´etwas´´ übertrieben hast oder sind die Schweden echt so eishockeybegeistert? Nicht falsch verstehen, hab mich bisher nie mitm skandinavischen Eishockey beschäftigt. Das würde ja selbst Praha (Prag) toppen.

    Na toll, ich spreche, lese und schreibe Deutsch, Englisch und speziell für meine rein norddeutsche Mannschaft Plattdeutsch Jetzt soll ich auch noch Schwedisch können?

    Nö reicht aus wenn du google-translate nutzt. Das übersetzt zwar nicht alles zu 100%, speziell wenn Umgangssprache oder örtlicher Slang benutzt wird (sollte eher selten vorkommen in offiziellen Tageszeitungen ;) ) wirds witzig, aber mit ein bisschen mitdenken reichts allemal um zu verstehen was gemeint ist. ^^

    Ach scheiße - wir sind ja aus Südschweden... ich vergaß...

    Nö, seit wann liegt Bremerhaven in Mecklenburg-Vorpommern?! :P

  • Nö, seit wann liegt Bremerhaven in Mecklenburg-Vorpommern?!

    foreninterne Verortung, besonders bei Teilnehmer aus dem süddeutschen Raum beliebt und auch nicht wirklich schlimm... :D

  • 11+weitere mehrere Dutzend (minimum 24) ? Das wären dann ja mindestens 35 (!!!) Eisstadien/Eishallen alleine nur rund um Stockholm. 8| Bist du dir sicher dass du da nicht ´´etwas´´ übertrieben hast oder sind die Schweden echt so eishockeybegeistert? Nicht falsch verstehen, hab mich bisher nie mitm skandinavischen Eishockey beschäftigt. Das würde ja selbst Praha (Prag) toppen.

    Nö, seit wann liegt Bremerhaven in Mecklenburg-Vorpommern?! :P

    @DickaHund: Das passt schon von der Größenordnung. In "Großstockholm" (Stockholm-Län) gibt's mehr als 50 Eishallen.....

  • Quinto, zu dem auch das Tessiner Dorf Ambri gehört hat eine Einwohnerzahl von rund 1000 Menschen.

    Klar, man wird wahrscheinlich auch noch kleinere Orte finden. Darum ging's aber doch nicht, sondern um die Größenordnung des Unterschieds zwischen Deutschland und Schweden.

    Können wir ja auf Bayern hochrechnen. Wie viele Hallen gibt's in Bayern? 80? Bei 12 Mio Einwohnern wären das 1 Halle pro 150.000 Einwohnern, in Schweden eben 1 : 27.000

    Insbesondere ging's mir aber auch um die "Sportstadt" München mit einem Verhältnis von 1 : 1.500.000. Hier gibt's halt nur Fussball und danach gaaanz lange nix.

  • Folglich: wir sollten überall Eishallen hinbauen! Die Ausbildung kommt schon von alleine.... :pfeif:;(

    Nö, von alleine kommt da gar nix.

    Aber zumindest hier in München würde das schonmal sehr weiterhelfen. Gute Trainer und inzwischen viel Nachwuchs gibt's ja schonmal...

    Die Eiszeiten sind nur ein kleines Puzzleteilchen, es gibt viele andere Bereiche, bei denen man sich vom schwedischen System meiner Meinung nach einiges abschauen könnte (bis zum großen Ziel 2026)

  • Nö, von alleine kommt da gar nix.
    Aber zumindest hier in München würde das schonmal sehr weiterhelfen. Gute Trainer und inzwischen viel Nachwuchs gibt's ja schonmal...

    Die Eiszeiten sind nur ein kleines Puzzleteilchen, es gibt viele andere Bereiche, bei denen man sich vom schwedischen System meiner Meinung nach einiges abschauen könnte (bis zum großen Ziel 2026)

    Aufgrund der Smilys solltest du die Ernsthaftigkeit in meiner Aussage erkennen. ;)

    Solange einiges sich im deutschen Eishockey nicht ändert, brauchen wir uns über Puzzle, Ziel 2538 auch nicht unterhalten. Weil: wir drehen uns im Kreis. Und: wir können noch so gut ausbilden.
    Solange die Anzahl der Trainer, die auf Nachwuchs setzen/fördern/fordern so hoch wie bis dato, dann nützt dir dann die tolle Ausbildung nix. Die Jungs müssen aufs Eis. Und wenn die Eiszeit haben, können auch vielleicht nicht ganz so talentierte Jungs sich entfalten. Manche haben Talent, manche müssen über Arbeit kommen. So wie überall.

  • wenn ihr hier ne Debatte wollt......wievie Eishallen hat die Slovakei, Schweiz, Dänemark, Frankreich?

    Absolut auch nicht mehr wie wir....sie machen halt mehr draus

  • wenn ihr hier ne Debatte wollt......wievie Eishallen hat die Slovakei, Schweiz, Dänemark, Frankreich?

    Absolut auch nicht mehr wie wir....sie machen halt mehr draus

    Hatte ich ja im Eingangspost schon geschrieben: Dänemark hat 25 Hallen und 17 Vereine, d.h., irgendwas müssen die gewaltig besser machen im Nachwuchsbereich. Aber was?
    Die Dänen haben auch ihr "Powerplay 2026". Heisst ATK und steht ähnliches drin wie bei uns, nur haben die das schon 2009 eingeführt...... Scheint ja ganz gut zu funktionieren und gibt Hoffnung für unseren Nachwuchs :)

    Aber sonst? Würde mich schon sehr interessieren, was in den von Dir genannten Ländern besser gemacht wird?

    PS: Finde es schade, dass es hier kein "Nachwuchsforum" gibt, sondern dass alles, was mit Nachwuchs zu tun hat, unter "Sonstiges" läuft. Ist ein bisschen symptomatisch für die Wertigkeit der Nachwuchsarbeit bei uns...

  • Isbjoern danke für die Erklärungen bezüglich Skandinavien.

    wenn ihr hier ne Debatte wollt......wievie Eishallen hat die Slovakei, Schweiz, Dänemark, Frankreich?

    Die Slowakei hat ca90 Eishallen was für so ein Mini-Land mit nur 5,5 Mln Einwohnern und der Größe 49km² (also etwa so Groß wie Niedersachen, zum Vergleich: alleine Bayern hat über 70km² und knapp13Mln Einwohner) mehr als genug ist. In Relation dazu sehen wir Deutschen alt aus wo es bei uns ganze Regionen oder sogar Bundesländer gibt mit nur 1 oder sogar 0 Eishallen. Etwas was bei den Slowaken undenkbar wäre.
    Aber bei den Slowaken kommt das auch nicht von ungefähr. Die Eishockeytradition, Strukturen, Vorraussetzungen und Begeisterung für diesen Sport dort ist älter als deren jetziger Mini-Staat und stammt noch aus Zeichen der Tschechoslowakei. Bei der Schweiz siehts sogar noch krasser aus. 250-300 Eishallen findest du dort locker. Sind halt echte Eishockeynationen mit völlig anderen Strukturen und Vorraussetzungen wo Eishockey schon immer die Nr1 war und nicht so wie bei uns schon immer hinterm Fußball, Handball und was weiss ich was noch alles nach hinten geschoben wurde.

  • Ja und bei uns werden es tendenziell noch weniger Hallen, und in den verbleibenden privatisierten Hallen wird das spielen und trainieren immer teuerer. Kann da nur für unseren Verein sprechen da entstehen für jede weiter Trainingsstunde 150Euro an Kosten für das Eis sowie zusätzliche Trainerkosten. Da gibt es auch schon lange kein Ehrenamt mehr die wenigen guten lassen sich aquch wirklich gut bezahlen.
    Wir haben da nur Möglichkeiten die Trainingszeit zu erhöhen indem die Spieler in der nächst höheren Altersklasse mittrainieren. Was sich aber durchaus positiv bemerkbar macht, so das einige Nachwuchstalente die Aufmerksamkeit größerer Vereine auf sich lenken.

  • Ich kann kaum glauben, dass München nur eine Eishalle haben soll, selbst Bietigheim mit gut 40.000 Einwohnern hat 2 und die Nachbarstadt gleich nochmal eine. Dabei sind wir hier alles andere als ein Standort mit Eishockeytradition. Es gibt allerdings Betreibermodelle, durch die die Betriebskosten steuerlich absetzbar sind. Man muss solche Eishallen also nur politisch wollen, dann findet sich auch ein Weg.
    Unsere Steelers zahlen für die Eishalle eine Jahresmiete, im Gespräch waren mal 150.000€. Die DEG zahlt in Düsseldorf garnichts. Ich finde solches Sponsoring einer Profimannschaft durch den Steuerzahler zumindest fragwürdig.

    Eishallen sind das eine, aber wie oben schon geschrieben aber längst nicht alles. Man braucht selbst für die kleinen schon gut ausgebildete Trainer.

    Ein nächster Schritt ist die Ausbildung der Jugendlichen, da sind Kooperationen zwischen Vereinen und Schulen gefragt.

  • Weiss denn jemand wie es in Schweden und den anderen genannten Ländern mit der Eiszeit aussieht? Hierzulande ist ja September- April üblich / zumindest im Jugendbereich.

  • Es wäre sinnvoller zu schauen, wie die Eiszeiten von anderen Ländern sind, die im Nachwuchs und/oder Senioren Bereich vor uns stehen, statt uns über die Zahl der Eishallen in Schweden, Kanada oder USA zu unterhalten.

  • Ich kann kaum glauben, dass München nur eine Eishalle haben soll, selbst Bietigheim mit gut 40.000 Einwohnern hat 2 und die Nachbarstadt gleich nochmal eine. Dabei sind wir hier alles andere als ein Standort mit Eishockeytradition. Es gibt allerdings Betreibermodelle, durch die die Betriebskosten steuerlich absetzbar sind. Man muss solche Eishallen also nur politisch wollen, dann findet sich auch ein Weg.
    Unsere Steelers zahlen für die Eishalle eine Jahresmiete, im Gespräch waren mal 150.000€. Die DEG zahlt in Düsseldorf garnichts. Ich finde solches Sponsoring einer Profimannschaft durch den Steuerzahler zumindest fragwürdig.

    Eishallen sind das eine, aber wie oben schon geschrieben aber längst nicht alles. Man braucht selbst für die kleinen schon gut ausgebildete Trainer.

    Ein nächster Schritt ist die Ausbildung der Jugendlichen, da sind Kooperationen zwischen Vereinen und Schulen gefragt.

    ja, schwer zu glauben, aber es gibt tatsächlich nur EINE Halle in der "Sportstadt".
    (zusätzlich noch 3 Freiluftstadien, von denen nur eins halbwegs spielbetriebstauglich ist, d.h. mit Uhr, Spielerbänken etc).

    Die von Dir angesprochene Kooperation zwischen Verein und Schulen finde ich auch einen ganz wichtigen Punkt - gerade in Zeiten von G8