@matip
Meinst du, es liegt wirklich an der Spielweise oder doch eher an den Spielern und ihren Eigenschaften?
Hier kurz meine Gedanken dazu.
Wir in diesem Jahr in den beiden Toplines läuferisch nicht mehr die Qualität wie im letzten Jahr.
Tousignant kann Niemelä nicht im Ansatz das Wasser reichen. Das macht einiges aus. Varttinen ist läuferisch sehr stark, aber auf der Außenposition hat er es aufgrund seine Größe und der Position schwer ein wirklicher Motor für das Spiel zu sein. Vihavainen ist verletzt und damit fehlt uns der einzig kreative Spieler, der auf höchstem Niveau den Unterschied ausmachen kann.
Stas spielt solide, kommt aber in diesem Jahr eher über seine physische Präsenz und Stärke an der Bande zur Geltung - insbesondere jetzt in der Position neben Tousignant und Varttinen.
In der zweiten Reihe sind mit Schmid und Merl zwei Spieler mit viel Eiszeit unterwegs, die läuferisch große Defizite haben. Außerdem läuft in diese Reihe eher der Spieler mit der Scheibe als die Scheibe zwischen den Spielern. Valasek auf rechts wird oft ausgelassen, da Schmid das Spiel aufziehen will. Auch hier fehlt der Motor in der Mitte. Das Spiel wirkt statisch.
Im letzten Jahr hatten wir in Reihe 1 Niemelä und in Reihe 2 Vihavainen, die das Tempo bestimmt haben. In jeder Reihe war mit Valasek und Pfennigs ein Spieler, der das Tempo problemlos mitgehen konnte.
Als Vihavainen, Niemelä und Valasek zusammen aufgelaufen sind, war das für die meisten Teams zu viel. Aber auch damals haben Schmid, Stas und Pfennigs in Reihe 2 kaum mehr den Unterschied aus eigener Kraft machen können. Diese Reihe hat ein Spieler gefehlt, der den Unterschied ausmachen kann und der die Räume schafft - jedenfalls gegen starke Gegner.
Die dritte Reihe besteht derzeit aus Weyrauch, der ebenfalls nicht der schnellste Spieler ist, mit wechselnden Außenstürmern. Gulda, Demmler und Hildebrand sind solide aber alle nicht unbedingt für ihre Geschwindigkeit bekannt. Am ehesten ist Gulda hier zu erwähnen, der geradlinig und mit einer hohen Intensität spielt. Hingegen machen Hildebrand und Demmler durch ihre Einzelaktionen das Spiel eher langsam. Demmler verliert dazu in seinen unnötigen 1 gegen 1 Situationen zu oft die Scheibe, sodass kein Spiel zustande kommt. Pfennigs ist verletzt.
In der Mitte haben wir dieses Jahr also keinen einzigen Spieler, der die Schlagzahl auf dem Eis hoch halten kann, wie es Niemelä in der letzten Saison konnte. Keiner unserer Mittelstürmer ist wirklich kreativ bzw. lenkt das Spiel aus der Mitte heraus. Über außen wirkt das Spiel oft langsam und einige Spieler halten die Scheibe zu lange. Da wir in jeder Reihe mindestens einen Spieler davon haben, wirkt unser Spiel teilweise pomadig und wenig er intensiv als in der vergangenen Saison.
Ich finde nicht unbedingt, dass es explizit an unserer Spielweise liegt. Ich sehe das als ein Ergebnis des Spielermaterials. Wir hatten in dieser Saison schon Phasen, in denen einige Spieler gefehlt haben und wir sehr druckvoll aufgetreten sind. Ausgerechnet in diesen Phasen hatten wir die Spieler an Board, die läuferisch die Intensität hoch halten konnten und mit Tempo in allen Zonen gespielt haben.