MEC Halle 04 - Saale Bulls 24/25

  • Wenn ich 4 Reihen habe, dann sollten es 8 Verteidiger sein.

    Das sollte so sein. Ich glaube aber nicht, dass man 8 Verteidiger verpflichtet. Deshalb 4 Reihen (offensiv) und 7 Verteidiger.

    Bullshallefan

    Gollenbeck würde ich auch gern weiter in Halle sehen. Aber die Rolle eines 2. Reihe Center konnte er die gesamte Saison über nie erfüllen. Als 3. Reihe Center wäre er perfekt. Er kann außerdem hinten aushelfen, wenn es nötig ist. Ich denke aber nicht, dass er bleiben wird.

  • Gollenbeck würde ich auch behalten wollen, aber mehr als Center für die 2.Reihe und nicht als Verteidiger

    Sorry aber als Center für die zweite Reihe würde ich ihn niemals halten. Das hat er ja des öfteren auch diese Saison gespielt, aber mich hat er da nie überzeugt. Für die Centerposition in der zweiten Reihe brauchst du am besten einen vom Kaliber eines Helms. Das sollte der Anspruch an diese Position sein. Wie Trekronor schrieb, Gollenbeck wäre als Center für die dritte Reihe okay, aber wenn wir uns verbessern wollen niemals für die zweite Reihe. Tim May würde ich als Center für die dritte oder vierte Reihe halten.

  • Nach dem enttäuschenden Aus ist es an der Zeit eine kleine Auswertung der Saison vorzunehmen, einen Blick noch einmal zurück zu werfen und dann aber auch wieder nach vorn zu blicken, denn nach der Saison ist vor der Saison.


    Überragende Hauptrunde, relativ enttäuschende Playoffs trifft es dann doch ziemlich gut und ist auch wichtig für eine Auswertung. Denn weder war durch die Meisterschaft alles toll und wir hatten jetzt nur Pech, noch muss man nach dem Aus nun alles in Frage stellen.

    Der allgemeinen Chronologie nach hatte man einen relativ schwierigen und nicht so recht überzeugenden Saisonstart, welcher mit der Rekordniederlage bei den Hannover Scorpions gipfelte. Fortan hat man eine defensivere Grundordnung eingeführt, um die zu diesem Zeitpunkt noch nicht sattelfeste Abwehr zu stabilisieren. Dies gelang nach kurzen Anlaufschwierigkeiten und gab uns ein stabileres Auftreten, wodurch das Team weiter zusammenwuchs, spielerisch speziell im Spielaufbau kontinuierlich zulegte und vor allem ein Selbstverständnis entwickelte auch schwierigen Situationen, enge Partien für sich zu entscheiden. Auch die erste Coronapause kurz vor Weihnachten konnte die Bulls aufgrund dieses Laufes, aber natürlich auch aufgrund der Nachverpflichtungen in der Abwehr, nicht stoppen. Im Gegenteil, für die weitere Saison wirkte man umso gefestigter, weil der Kader nun auch eine qualitative Breite erlangte, durch die einzelne Ausfälle (und die gab es reichlich) nicht mehr zu sehr ins Gewicht fielen. Man kann auch sagen, dass man sich auf dem Hoch regelrecht in einen Rausch gespielt hat, so dass man wirklich schwierige Situation in der Saison nicht durchlaufen musste. Bis zum rechnerischen Erreichen der Meisterschaft haben wir an jedem Wochenende gepunktet, einzelne Niederlage waren eher die Ausnahme - selbst Spiele, in denen man maximal gleichwertig war, konnte man irgendwie entscheiden, die Tore fielen zur rechten Zeit etc.

    Mit dem Erreichen der Meisterschaft allerdings gab es einen Bruch und die Form der übrigen Vorrunde wurde eigentlich nie mehr erreicht. Das Spiel in Hamburg war noch ziemlich in Ordnung für die Besetzung, aber mit den Spielen gegen die Indians hat man sich keinen wirklichen Gefallen getan - vor allem das Heimspiel war nahezu eine Farce.

    Auch zum Playoffbeginn war Corona noch nicht gänzlich aus der Kabine gekehrt und jegliche Automatismen waren nahezu gelöscht. Was uns gegen in Summe relativ schwache Peitinger souverän weiter kommen ließ, war eine erste Reihe, die die Serie praktisch allein entschied.

    In der Serie gegen Regensburg habe ich kein einziges ordentliches Spiel unsererseits gesehen. Die Heimspiele geprägt von Unsicherheit, Passivität und Ideenlosigkeit (ein Plan B war während der Saison nicht nötig) haben uns die Serie gekostet und letztlich nach der Hauptrunde zu einem eher enttäuschenden Ende geführt. Realistisch war ein potentieller Aufstieg möglich, allerdings nicht mehr nachdem die halbe Abwehr ausgefallen ist.


    Gemessen an den Vereinszielen darf man die Saison dennoch als weiteren Schritt in die richtige Richtung werten. Realistisch war eine Meisterschaft vor Saisonbeginn überhaupt nicht anvisiert. Und auch ein Playoffaus im Viertelfinale ist jetzt keine Riesenkatastrophe nach 2 Jahren Playoffabstinenz - allerdings hat man sich aufgrund der guten Hauptrunde zurecht mehr errechnet. Jetzt heißt es, die richtigen Konsequenzen zu ziehen, um den nächsten Schritt zu gehen.

    Schauen wir, was die Zahlen sagen:

    Die Hauptrunde hat man überzeugend gewonnen, aber warum:


    - Teilt man die Tabelle in 2 Hälften und schaut sich die Spiele gegen die obere und untere Hälfte an, wird man feststellen, dass man fast alle Punkte (73 von 75 - Auftakt gegen Essen) gegen die untere Tabellenhälfte geholt hat. Das war in der Vergangenheit nicht selbstverständlich und ist einer der wichtigsten Gründe für die Meisterschaft. Zum Vergleich - die Scorpions holten 64 von 81 Punkten und holten so allein in diesen Duellen 15 Punkte weniger.

    - Man war mit Abstand heimstärkstes Team der Liga

    - wir erzielten die zweitmeisten Tore der Liga (4,7 pro Spiel) und bekamen die drittwenigsten Gegentore (2,57 pro Spiel). Dies mag defensiv kein überragender Wert sein, bedenkt man aber den Saisonbeginn mit halbfertiger Abwehr und das Saisonende (3 Spiele nach der gewonnenen Meisterschaft) haben die Bulls eine der sichersten Abwehrreihen der Liga gestellt

    - die Special Teams waren Erfolgsgaranten: bestes PP der Liga, drittbeste Unterzahl der Liga. In Summe bedeutet das 19 Tore mehr erzielt als gefangen (Bestwert zusammen mit den Trappers)

    - unsere Ausländer zählen zu den besten der Liga: Im Schnitt 2 Punkte pro Spiel (trotz langer Trennung), das allerdings auch bei starker +/- und einer hoher Beteiligung am Scoring (über 43%) sind enorm starke Werte - demonstrieren aber auch eine gewisse Abhängigkeit (Secondary Scoring)

    - auch während der Saison ziehen wir zu viele Strafen. Je nach Statistik sind wir das Team mit den zweit- bis vierthäufigsten Strafen

    - an Moral / Einsatzwillen in der Mannschaft etc. mangelte es praktisch nie. Wenn überhaupt, dann eher an einer weniger guten


    Zahlen für den kleinen Zeitraum der Playoffs geben keinen großen Aufschluss, weil der Zeitraum schlicht zu kurz ist. Powerplay und Penaltykilling funktionierten weiterhin bis zum letzten Spiel in Regensburg. Allerdings haben wir offensichtlich viel zu viele Strafen gezogen. Gegen Regensburg war von unserer Offensivstärke kaum etwas zu sehen - secondary scoring nicht zum ersten Mal im Verlauf der Saison ein Problem. Von 8 Toren ist Vihavainen an 5 Toren beteiligt. Außer beim Gastspiel in Regensburg lautet die Formel: Ohne Tatu keine Tore. Für ein Spitzenteam zu wenig

  • Nun noch die Noten der Spieler aus meiner Sicht:

    -Sebastian Albrecht: Zu Saisonbeginn wirkte Albrecht etwas träge in seinen Bewegungen. Speziell bei Nachschüssen und Bewegungen zum anderen Pfosten war das eine oder andere Gegentor vermeidbar. Nach der Gesundung von Urbisch war er daher eher zweiter Torhüter. In den Playoffs strahlte er mehr Ruhe aus als Urbisch. In Summe eine glatte 3, aber halt keine gute Saison wie sonst gewohnt.

    -Jakub Urbisch: In der Vorbereitung war er auf dem Weg zur neuen Nummer 1. Danach kam die Verletzung für ihn zur unpassenden Zeit. Anschließend hat er sich zur Nummer 1 entwickelt und teilweise sehr, sehr gute Spiele abgeliefert. In den

    Playoffs nicht immer überzeugt und dadurch verunsichert. Auf die gesamte Saison eine 2.

    -Eric Steffen: Steffen hatte in Summe zu wenig Spiele, um sich ein klares Bild über die Leistung zu machen. Das Potential hat er ab und zu aufblitzen lassen. Daher die 3.

    -Philipp Halbauer: Hat unser Team deutlich stabilisiert und hat eigentlich jeden anderen Verteidiger neben sich gut entwickelt. Defensiv stabil und auch in der Offensive in Erscheinung gut in Erscheinung getreten. 2+

    -Erik Hoffmann: Hat sich in meinen Augen zur Vorsaison gesteigert und insgesamt eine gute Saison gespielt. Offensiv darf er sich ruhig noch etwas mehr zutrauen. Defensiv war trotz einiger Fehler im Saisonverlauf immer konstanter. Ich habe ihn gern spielen sehen. 2

    -Finn Walkowiak: Gute und schwache Spiele wechseln sich noch zu oft ab. Auf eine konzentrierte Vorstellung folgt eine mit einfachen Fehlern, Problemen beim Stellungsspiel und falschen Entscheidungen. Sein Skating könnte besser werden und es ist wichtig, dass er sein Spiel einfach hält. Note 3-

    -Maurice Becker: Maurice Becker ist ein Verteidiger, der unbedingt Führung braucht. Zu Saisonbeginn ein wenig das Sorgenkind hat er danach neben erfahreneren Spielern, die ihn führen können, durchaus auch gute Spiele gemacht. Potential zu einem soliden Verteidiger ist da und seine Leistungen in der zweiten Hälfte der Saison waren gemessen an den Erwartungen ok. Wenn er leichte Fehler meidet und in seinen Offensivbemühungen nicht zu überheblich wird, kann er ein solider OL-Verteidiger sein. Note 3-/4+

    -Pascal Grosse: In der Vorbereitung noch einer der schwächsten Verteidiger hat er sich für mich gut entwickelt und hat sich im Saisonverlauf hin zu einem kompletten Verteidiger entwickelt. Komplett, weil er defensiv wie offensiv solide war, on top aber sein Spiel auch zwischen Technik und Härte variieren konnte. Note 2, allein weil die Erwartungen sicher nicht allzu hoch waren.

    -Dennis Schütt: Schwierig zu beurteilen, weil er effektiv nur knapp 6 Wochen für die Bulls aktiv war. Kam mit massiven konditionellen Problemen, hat aber bereits in den ersten Spielen demonstriert, dass er enorme technische Qualitäten hat und ein tolles Spielverständnis und Passspiel hat. Er hat die neue zweite Reihe mit Stas neben Schmid möglich gemacht und sich gut eingefügt. Darf gerne öfter schießen, denn der Schuss ist ziemlich gut. 3+

    -Sören Sturm: Auch schwierig. Wenig Spiele, in einer Phase, wo die Meisterschaft nahezu feststand. Das sportliche Potential hat man in einigen Spielen gesehen, in Summe aber zu selten. In den Playoffs fehlte mir die Führung durch Sturm - da hat er selbst Fehler produziert und ist nicht so sehr motivierend voran gegangen, wie man das im Vorfeld erwartet hat. 3-

    -Erik Gollenbeck: Als Reihe 2 Center hat es bis dato nicht gereicht, allerdings hatte er auch in den Ligaspielen wenige Chancen neben besseren Mitspielern einen Rhythmus zu finden und sich einzuspielen. In der Abwehr als Notnagel ist das in Ordnung - aber auch nicht mehr. Da er als zweite Reihe Center vorgesehen war. Offensiv sowas wie der Chancentod -> Note 3-

    -Jannik Striepeke: Zu Saisonbeginn unser schwächster Verteidiger und anschließend verletzt. Als er zurück kam, waren die Leistungen sehr schwankend, so dass er im Line-Up immer wieder neue Positionen bespielen musste. An Einsatz hat es nie gemangelt, allerdings waren seine Fähigkeiten oft limitiert. Härte eine gute Eigenschaft geht leider zu oft mit Strafen einher, Note 4

    -Denis Gulda: Denis Gulda kommt vor allem über Kampf und Einsatz. Allerdings hat er es Anfangs nicht geschafft dies gewinnbringend einzusetzen. Wechselnde Eiszeiten die Folge. Da er aber gut im Team integriert ist und zudem variabel seinen Job erfüllt, reicht es zu einer Note 3. Erwartung erfüllt.

    -Tim May: Unser Defensivspezialist. Anfangs der Saison leider nicht der benötigte Stabilisator. Mit dem defensiveren Grundsystem kommt er deutlich besser zurecht und spielt nachher stärker. Sein Scoring hat allerdings weiter abgebaut und auch defensiv war nicht alles konstant. 3-

    -Michael Fomin: Normal variabel einsetzbar (technisch gut, läuferisch und auch physisch gut) hat er im Saisonverlauf in den ersten Reihen keine Eiszeit mehr bekommen. Seither schwankende Leistungen und einige dumme Strafen. 3

    -Niklas Hildebrand: Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist er in Halle angekommen und hat sich nachdem er zu Beginn zu viel erzwingen wollte, gut eingefügt. War überwiegend in Reihe 3 eingesetzt und führte dort zu Entlastungen. Er kommt mit mehr Raum deutlich besser zur Geltung als in einem Spitzenteam, hatte aber auch hier viele Chancen zum Scoring. Seinen Abschluss muss man verbessern, dann schafft es Hildebrand noch deutlich öfter aufs Scoreboard. Note 3

    -Lukas Valasek hat sich als guter Oberligastürmer etabliert und beweist Woche für Woche, dass er letzte Saison einen tollen Schritt nach vorn gemacht hat. Statistisch anfangs stagniert, hat er spätestens neben beiden Finnen tolle Spiele gemacht. Er hat viel gelernt hinsichtlich Räume schaffen und bleibt auch immer seltener bei Einzelleistungen hängen. Zudem defensiv sein Spiel weiter verbessert. 2+

    -Sergej Stas: Zwischen Genie und Wahnsinn. Sein Output ist in Ordnung, allerdings schafft es Sergej schlicht oftmals nicht sein Potential auf das Eis zu bekommen. Seine Physis, sein Abschluss und auch seine Technik im 1 gegen sind gut, aber oft verzettelt er sich bei zu viel Verantwortung. In Verbindung mit Schmid und Schütt konnte er auch als Center Reihe 2 gute Leistungen zeigen, weil Schmid und Schütt ihm das Spielmachen abgenommen haben. In den PO nach Verletzung noch nicht wieder in Form. In Summe 3-

    -Tatu Vihavainen: Von den Fähigkeiten her unser bester Spieler. Im Vergleich zum fleißigen Niemelä hat Tatu noch ein weniger mehr Genialität und Spielwitz im Schläger. Seine statistischen Werte sind durch die Bank weg überragend. In Hauptrunde und Playoffs teaminterner Topscorer. Zum Teil hier und da ein Fehler, aber das ist durch sein Spiel bedingt. Insgesamt Note 1

    -Joonas Niemelä: Auch überragend. Wenn er mal nicht scort, dann zieht er Strafen, oder gewinnt Bullys, oder arbeitet hart nach hinten. Seine große Stärke ist seine Spielweise auf engstem Raum - dabei macht er mit unscheinbaren Bewegungen so viele richtige Dinge gleichzeitig. Sein komplettes Spiel hat durch die Verletzungspause leider etwas gelitten. Ein toller Konti, Note 1-.

    -Roman Pfennings: Ein Spieler, der mich wirklich sehr positiv überrascht hat. Auch Roman Pfennings hat eine unheimliche Spielintelligenz. Nahezu alle Parameter von Niemelä treffen auch auf den deutlich unspektakuläreren Pfennings zu. Auch er hatte unter Corona zu leiden und kam in der Playoffs nicht mehr so gut zur Geltung. 2+

    -Patrik Schmid: Im Großen und Ganzen spielt er genau das, was erwartet wurde. Auch er hatte leichte Probleme zum Saisonbeginn, kam aber nach der Verletzung sehr spielstark zurück. In Spitzenspielen hat man hier und da das Gefühl, dass ihm der Raum zu knapp wird. Hier würde ich mir wünschen, dass er da seinen Spielstil in solchen Spielen anpassen kann und die Beine konstant bewegt. Ein guter OL-Spieler, aber nicht der klassische Leader. 2

    Einmal editiert, zuletzt von Meister Eder (10. April 2022 um 22:04)

  • Meister Eder

    Sehr gute und treffende Auswertung der Saison. Ich kann mich in großen Teilen nur anschließen.

    Da du jetzt nach vorn, hinten, aber nicht oben, unten, links und rechts geschaut hast - was ist dein Ausblick für die nächste Saison? Was wären deine Empfehlungen oder Wünsche für die nächste Saison?

  • wie erklärst du bei so vielen mittelmäßigen Noten, dass ihr so souverän Meister wurdet?

    Das ist eine gute und wirklich berechtigte Frage. Man kann natürlich sagen: wie kann man Meister werden, wenn so viele Spieler eine 3 oder sogar eine 4 haben.

    Wenn man als Team aber gut zusammenarbeitet, dann nutzt man die Stärken aus um die Schwächen zu kompensieren. Man ist als Team dann stärker als die Summe der einzelnen Teile.

    Es ist für mich immer schwer, die Spieler zu benoten, weshalb ich das ungern mache. Da spielt immer eine persönliche Erwartungshaltung, persönlicher Geschmack eine Rolle. Von daher würde sicherlich jeder andere die Noten vielleicht anders, ggf. besser, aufstellen. Meister Eder habe ich hier immer als sehr kritische Meinung wahrgenommen. Im anderen, überschwänglicheren Fankreisen wären die Bewertungen vermutlich eine Note besser.

    Wenn andere User jetzt anfangen die Spieler zu benoten, wird der Durchschnitt vielleicht nach oben korrigiert.

    Meister Eder hat aber vielleicht auch eine andere Erklärung dafür als ich. :schulterzuck:

  • Mellendorfer
    Bei den recht mäßigen Noten habe ich mehrere Aspekte versucht zu berücksichtigen:

    Das Erste: es ist eine Gesamtnote bestehend aus Hauptrunde und Playoffs. Dabei haben die Playoffs aufgrund der Kürze selbstverständlich keine 50% Einfluss, allerdings haben einige Spieler in den Playoffs schlicht nicht überzeugt. Nennen würde ich hier beispielsweise Sören Sturm, Patrick Schmid oder auch Sergej Stas, die sich zumindest für eine bessere nicht empfehlen konnten.

    Zweitens sind die Noten auch an die Erwartung an den Spieler geknüpft. Ein Maurice Becker hat beispielsweise nicht exakt den selben Input in das Spiel eingebracht wie ein Sören Sturm, um Beispiele zu nennen. Allerdings sind die Erwartungen an Becker kaum diesselben, wie an Sturm. Wenn man dann eine 3- sieht, wirkt das schlecht, ist aber letztlich eine Leistung, die knapp unter den Erwartungen an den Spieler liegt. Eine 2 entspricht sozusagen einer guten wirklich Saison (wieder jeweils gemessen an den Erwartungen) und eine 1 spricht für komplett für sich. Vielleicht interpretiert auch jeder für sich die Skala anders.

    Als drittes habe ich noch unterschieden, wer auch welchen Einfluss auf das Spiel hat. Ähnlich dem Scoringmodell fehlt bei einer reinen Durchschnittsnote noch die Gewichtung. Wenn die Ausländer beispielsweise deutlich mehr Eiszeit spielen und überproportional viel scoren, dann kann man diese Note 1 nicht mit der Note 4 des Jannik Striepeke mitteln, wenn dieser aber draußen sitzt. Insofern, wenn man sich die Scoring Statistik der Bulls mit den Noten vergleicht und dazu auch die Eiszeiten hätte, würde unterm Strich sicherlich keine allzu schlechte Note heraus kommen.

    Viertens: Wie trekronor sagt, manchmal ist die Summe aller Teile auch größer als 1. Ich habe es ja bereits beschrieben über den Noten. Nicht jedes Spiel war die Mannschaft klassisch überlegen oder sonstiges, sondern man hat es geschafft die Duelle gegen kleine Teams souverän zu gewinnen. Und man hat es auch in ausgeglichen Spielen oder spielerisch nicht überragenden Leistungen geschafft, irgendwie die Tore zur rechten Zeit zu schießen, die Spiele zu gewinnen oder halt durch zB. Special Teams Punkte zu holen. Auch da würde niemand trotz des Sieges nur gute Note verteilen.

    Unabhängig davon würde mich schon auch interessieren, wie andere die Saison oder die Spielerleistungen sehen bzw. wen sie gern nächste Saison wieder sehen würden und wo man sich Veränderungen wünscht.

    trekronor
    Meine Wünsche für die kommende Saison lassen sich recht kurz zusammen fassen. Wir brauchen mehr Scoring touch in den den Reihen 2 und 3. Dieses Potential sehe ich am ehesten auf der Centerposition.
    Hinten heraus hat mich das Leadership nicht vollends überzeugt. Hier braucht es entweder eine neuer Hierarchie (Sören Sturm?) oder aber je nach Bewertung der Situation noch mehr Schultern hinsichtlich Führung. Ich bin mir nicht sicher, ob wir speziell in den Playoffs zu viel oder zu wenig Leadership hatte - aber das wird man intern gut beurteilen können.