Wie wird das eigentlich beim Rally-Sport gehandhabt, wenn da mal ein Auto in die Zuschauer fliegt?
Hab bisher nix gelesen, das man Zuschauer nun deswegen hätte aussschließen müssen, weil es zu gefährlich ist.
Wie wird das eigentlich beim Rally-Sport gehandhabt, wenn da mal ein Auto in die Zuschauer fliegt?
Hab bisher nix gelesen, das man Zuschauer nun deswegen hätte aussschließen müssen, weil es zu gefährlich ist.
@Done #30
Sie wissen nicht nur, was zu tun ist, sie verlangen auch deine Unterstützung, andernfalls läufst Du Gefahr, deinen vertraglichen Anspruch, z.B. aus einer Berufsunfähigkeits-Versicherung zu verlieren.
Es geht hierbei um "übergegangenes Recht" nach § 86 VVG oder auch SGB X § 116 aus Ansprüchen aus "unerlaubten Handlungen" §§ 823 BGB ff.
Ich finde es schon interessant, daß die Urteilsbegründung die DIN-Norm außen vor läßt. Andererseits wurde im speziellen Fall die DIN-Norm in 2010 verschärft und es aber um einen Vorfall aus 2008 handelt. Und es ist kein Wald- und Wiesen-gericht, sondern es sprach das OLG Nürnberg.
Interessant auch, daß es sich bei diesem Vorfall lt. Gericht um einen immer wieder vorkommenden Vorgang handelt, daß ein Puck die Spielfläche verläßt und gerade deshalb die (damalige!) DIN-Norm den Veranstalter nicht entlasten könne. Ob die verschärfte DIN-Norm dem Urteil Rechnung trägt, vermag ich natürlich nicht zu beurteilen.
Da stellt sich mir natürlich die Frage, ob ich als Zuschauer in der Tat nicht damit rechnen muss, daß mich ein Puck treffen könnte.
Wenn ich irgendwo auf einer Geraden sitze oder stehe, ich Nachrichten des Smartphones interessanter als das Spiel finde, dann stellt sich mir die Frage, ob nicht auch ein gehöriges Maß an Mitverschulden angerechnet werden muss. Keine Ahnung, wie genau es passierte. Insofern würde ich es zunächst als Einzelfall-Entscheidung sehen.
Generell stelle ich aber fest, daß heutige Gerichte seltenst Recht sprechen, sondern vielmehr nur noch Normen erfüllen. Leider richtet man sich immer mehr an die amerikanische Rechtsprechung und läßt dabei vielfach den gesunden Menschenverstand unter den Tisch fallen. Vielleicht darf ich demnächst ja eine Knarre mit ins Stadion nehmen, um mich vor der Schwarz-Kapuzen-"Trikot"-Fraktion zu schützen.
Wie wird das eigentlich beim Rally-Sport gehandhabt, wenn da mal ein Auto in die Zuschauer fliegt?
Hab bisher nix gelesen, das man Zuschauer nun deswegen hätte aussschließen müssen, weil es zu gefährlich ist.
Dann google mal - ich habe es zu Beginn schon geschrieben, im Rallye-Sport ist nach den Todesfällen in den letzten Monaten auch eine heftige Diskussion im Gange.
Diskussion ok, aber dieses Jahr stand ich noch selbst mit tausend anderen bei der Lausitz-Rally teilweise nur knapp 2m neben ca. 150km/h schnellen Autos auf Schotter.
Wenn das so weiter geht, dann müsste all das verboten werden. Also jedenfalls für Zuschauer. Doch will man das? Soll doch der der sich nich traut einfach nicht hingehen.
Spätestens wenn es in Deutschland dazu kommen sollte, dass ein Auto mal richtig in die Zuschauer fährt und es mehrere Tote gibt, dann wird es diese Forderungen geben.
Übrigens ist das nichts neues - nach dem Le Mans Unfall 1955 hat die Schweiz z.B. Rundstreckenrennen komplett verboten.
ich verweiße auf das Kind, das letztesjahr in Frankreich nach einem Pucktreffer ums Leben gekommen ist.....was glaubt ihr wie schnell da in diversen Stadien nachgerüstet wude.
In dem Fall in Frankreich war keine Bandenerhöhung an der Längsseite.
ZitatDas Unglück wirft die Frage auf, ob die Sicherheitsvorkehrungen in Dünkirchen ausreichend waren. Zu den Ursachen des Unfalls hat die Polizei inzwischen Untersuchungen eingeleitet. Der zuständige Magistrat ließ dazu verlauten, dass die Ermittler auch prüfen würden, aus welchem Grund in Dünkirchens Eisstadion lediglich hinter den Toren und nicht auch an den Seitenrändern der Eisfläche Plexiglasscheiben als Schutzvorrichtung montiert sind.
Vorab: Einige Äußerungen lassen auf eine noch äußerst geringe Lebenserfahrung schließen. Ich wünsch euch allen, manche mögen euch erspart bleiben.
Seid euch bitte im Klaren darüber, dass viele Gesetze, Vorschriften, Richtlinien und Verordnungen mit Blut geschrieben werden. Unfälle, Schäden, Verletzungen und Todesfälle sind kein singuläres Ereignis, kein Zufall, sondern das stets Ergebnis der Verkettung mehrerer Probleme, Versäumnisse, Verfehlungen, Fehlern, Fehleinschätzungen oder, und darum geht es hier, dass jemand seine Verantwortung nicht ernst nimmt.
Soll heißen: Immer wenn wieder was passiert ist, wird analysiert, weshalb es geschah und ob alle Regeln eingehalten wurden, um das zu verhindern. Falls festgestellt wird, dass die Regeln nicht ausreichten, wird meist nachgebessert. (Ich meine jetzt nicht den Aktionismus opportunistischer Politiker, die nach jedem Vorgang, der ihnen nicht passt, aus ihren Löcher gekrochen kommen und reflexartig neue Gesetze fordern.) Falls gegen Regeln verstoßen wurde, dann wird strafrechlich aufgearbeitet. Das dauert aber meist sehr lange, so dass diese Dinge meist nur noch unmittelbar Betroffenen bekannt werden und die Öffentlichkeit nichts mehr mitbekommt, bzw sich sowieso keiner mehr dafür interessiert.
Das passiert im Sport, Straßenverkehr, Baugewerbe, Schiffahrt, Luftfahrt etc einfach überall. Auch Durchführungsbestimmungen und Regelbücher unterliegen diesem Wandel. Wenn man die Änderungen und Ergänzungen hinterfragt, dann kommt meist raus, dass entweder jemand ein Schlupffloch gefunden hat oder dass es einen konkreten Fall gab, bei dem jemand zu Schaden kam.
Der Durchschnittsbürger bekommt das meist nicht mit, oft nur, weil irgendeine liebgewonnene Veranstaltung plötzlich aufgrund neuer Auflagen nicht mehr oder nur in anderer Form stattfinden kann. Ich trauere einigen Rennsportveranstaltungen und Flugtagen nach. Bekannt werden oft nur die spektakulären Unglücke, Liste siehe unten.
Le Mans 1955 -> Motorsport-Veranstaltungen wurden abgesagt oder verboten
Ramstein 1988 -> zunächst Verbot vorn Flugvorführungen, später Zulassung unter strengsten Auflagen
Lakehurst 1937 -> Einstellung der Passagierluftschifffahrt
Hamburg 1962 -> Verbesserungen im Hochwasserschutz
Bhopal 1984 -> Sicherheitsstandards verschärft
Challenger 1986 -> Startverbot, danach über 2000 Änderungen wurden am Shuttle-System
Eschede 1999 -> Verbot vorn gummigefederten Radreifen, neue Notausstiegsfenster im ICE
Tschernobyl 1986 ->Sicherheitsüberprüfungen in Deutschland, die Österreicher waren da konsequenter
Titanic 1912 -> obwohl die Anzahl der Rettungsboote den Gesetzen entsprach, wurde erkannt, dass diese Vorschriften nicht genügten und nachgebessert
Teneriffa 1977 -> Funkverkehr wird standardisiert, Einführung von Bodenradar
Warngau 1975 -> "Luftkreuzungen" werden verboten
Kaprun 2000 -> Novelle zum österreichischen Eisenbahngesetz
9/11 2001 -> Zugang zum Cockpit wurde erschwert
Germanwings 2015 -> Erschwerter Zugang zum Cockpit ermöglicht Amokflug, wird durch zwei-Personen-Regel ergänzt
Also die Zuschauer im Stadion vom Sport ausschließen und nur noch am TV übertragen.
Schon gibt es keine Angriffsfläche mehr und alle können friedlich zu Bett gehen.
Ach nein da gibt es ja noch Spieler, Schiris und andere Personen die an einem Spiel beteiligt sind und klagen könnten. Also doch besser gleich alles abschaffen.
Wie hoch stehen die Chancen im Eishockeyleben 2x vom Puck getroffen zu werden ? Einmal hab ich schon hinter mir.
Natürlich ist es gefährlich, wenn ich meine Freundin oder einen Kollegen dabei habe vordere ich sie immer auf die Augen auf dem Eis zu haben. Aber niemals in der Welt würde ich die Netze deswegen wieder wollen .
Es kam auch schon in Landshut vor das der Puck übers Netz ging und dann von der Mauer hinten in die Zuschauer sprang ... man kann nichts ausschließen, und durch die neue DIN Regel von 2010 sollte der Veranstalter auch aus der (Haft)Pflicht genommen werden, wie es in dem Artikel von hockeyweb steht. Meine Meinung.
Ich bin kein Jurist aber vielleicht ist die Lösung relativ simpel. Wieso nicht im Stadion eine Gerade mit Netz abhängen und eine Seite offen lassen? Wenn man im Vorverkauf ausdrücklich darauf hinweist, dass eine Seite geschützt sei und eine Seite ohne Netz aber dafür ohne Schutz sei, dann kann der Zuschauer selbst wählen ob er das Risiko eingeht. Das wäre aber wenn dann wirklich ein Fall für einen Juristen ob das im Falle des Falles beim Gericht auf Gegenliebe stößt.
chris
Ich bin kein Jurist aber vielleicht ist die Lösung relativ simpel. Wieso nicht im Stadion eine Gerade mit Netz abhängen und eine Seite offen lassen? Wenn man im Vorverkauf ausdrücklich darauf hinweist, dass eine Seite geschützt sei und eine Seite ohne Netz aber dafür ohne Schutz sei, dann kann der Zuschauer selbst wählen ob er das Risiko eingeht.
Das haben wir doch jetzt schon. Wer es sicher will, der geht hinters Tor, denn da gibt es bereits Netze, und der Rest ist sich dem Risiko bewusst und geht an die Geraden.
edit: Ansonsten eine nichtmal so schlechte Idee, da man dann natürlich die Gerade auf der die Kameras stehen offen hätte.
edit 2.0: Wobei ja selbst da die meisten Pucks in den Block fliegen.(hinterm Tor)
Manche Jungs mit Kamera sind auch nicht blöd:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankh…pt-skihelm.html
Mir ging es da eher um die Bildqualität, damit man nicht durch ein Netz filmen muss.
Das haben wir doch jetzt schon. Wer es sicher will, der geht hinters Tor, denn da gibt es bereits Netze, und der Rest ist sich dem Risiko bewusst und geht an die Geraden.
edit: Ansonsten eine nichtmal so schlechte Idee, da man dann natürlich die Gerade auf der die Kameras stehen offen hätte.edit 2.0: Wobei ja selbst da die meisten Pucks in den Block fliegen.(hinterm Tor)
Das Thema hatten wir ja eigentlich schon vor 2/3 Seiten, das wird rechtlich keinen Bestand haben, und neben den schon angesprochenen Gründen vor 2/3 Seiten kommen bei dem Vorschlag folgende Probleme dazu:
Sind sich die Leute wirklich dem Risiko bewusst?
Was passiert, wenn die Karten im geschützten Bereich teurer sind als im ungeschützten Bereich?
Was ist, wenn der geschützte Bereich ausverkauft ist? Werden die Kunden dann vielleicht sogar in dern ungeschützten Bereich "gelockt"?
Was ist, wenn ein Puck über Wand/Decke/etc. in den geschützen Bereich abprallt und dort einen Zuschauer entsprechend verletzt?
Es kam auch schon in Landshut vor das der Puck übers Netz ging und dann von der Mauer hinten in die Zuschauer sprang ... man kann nichts ausschließen, und durch die neue DIN Regel von 2010 sollte der Veranstalter auch aus der (Haft)Pflicht genommen werden, wie es in dem Artikel von hockeyweb steht. Meine Meinung.
Mein erste Gedanke, als ich damals von der Norm gelesen habe, war, dass die Norm nicht die Zuschauer, sondern die Vereine und Hallenbetreiber schützen soll, damit diese mit mögichst wenig Aufwand und möglichst geringer Sichtbehinderung aus der Haftung sind.
Mich würde es aber nicht wundern, dass die Norm kassiert wird, sollte es noch zu mehreren schweren Verletzungen durch Pucktreffer kommen.
Ehrlich? Nein. Der Gedanke kommt mir wirklich nicht. Abgesehen davon, würde bei Berufsunfähigkeit schon die Versicherung einschalten. Da ist eher Gefahr im Verzug als von mir persönlich. Womit wir wieder bei Olaf wären...
Und wenn jetzt deine Versicherung zu dir sagt, du bist durch deinen Besuch eines Eishockeyspiels selber an deiner Berufsunfähigkeit schuld?
Und noch eine Frage an die, die der Meinung sind:
-Man ist sich ja dem Risiko bewusst.....
-Wem das Risiko zu groß ist, der kann ja hinter den Toren stehen/sitzen, da ist ja Netz.......
-Man muss nur aufpassen, dann passiert schon nix....
-Ich würde nie zum Anwalt gehen wenn ich vom Puck getroffen werde.....
Würdet ihr wirklich nicht zum Anwalt gehen, wenn ihr vom Puck getroffen werdet? Selbst dann, wenn es durch den Schaden um eure Existenz geht?
Ich glaube nicht daran.
Aber hoffentlich wird diese Frage nie wirklich beantwortet.
...& dann war doch noch neulich:
Und wenn jetzt deine Versicherung zu dir sagt, du bist durch deinen Besuch eines Eishockeyspiels selber an deiner Berufsunfähigkeit schuld?(...)
Würdet ihr wirklich nicht zum Anwalt gehen, wenn ihr vom Puck getroffen werdet? Selbst dann, wenn es durch den Schaden um eure Existenz geht?
Ich glaube nicht daran.
Allerdings. Es ist unglaublich, welcher Meinungswandel auftritt, sobald man selbst oder jemand im unmittelbarem Umfeld in solch eine Situation kommt. Da klammert man sich an jeden Strohhalm.
In diesem Sinne, zwei Zitate zum Wochenende
"Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral."
Berthold Brecht
"Erfahrungen vererben sich nicht – jeder muss sie allein machen."
Kurt Tucholsky
Edit: Von dem stammt auch: "Wenn der Deutsche hinfällt, steht er nicht auf, sondern sieht sich um, wer ihm schadensersatzpflichtig ist."
"Wenn der Deutsche hinfällt, steht er nicht auf, sondern sieht sich um, wer ihm schadensersatzpflichtig ist."
In dieser Tradition seh ich das hier diskutierte Urteil.
Das Zitat hab ich der Vollständigkeit halber angefügt, bevor ich es von einem von euch um die Ohren gehauen bekomme
Ich glaube nicht, dass ein entsprechend Geschädigter eine Schadenersatzklage aufgrund von Tradition anstrengt, sondern schlichtweg zur Existenzsicherung. Was Menschen zu tun bereit sind, denen der A.... auf Grundeis geht, erleben wir ja gerade.
Vollkaskomentalität trifft es glaube ich ganz gut!
Da fällt mir ein Satz ein, den ich mal in einem anderen Eishockeyforum gelesen habe: "Das Leben ist eine Krankheit, die garantiert mit dem Tod endet!"
Manche solten sich in Watte einpacken und das Bett nie verlassen und falls doch (z.B. zum Pippi machen), bitte beim Aufstehen aufpassen, dass man sich keinen Hexenschuß holt, denn sonst müsste man ja den Hersteller des Betts verklagen...