Das sollte kein Herziehen sein.
Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich immer einen Faible für ältere Spieler (gerade in der OL) hatte, dies auch in der laufenden Saison in Essen als sehr positiv empfand. Hätte übrigens auch gerne z. B. noch den Piwowarczyk oder den Mulock in Essen gesehen.
Da ich dich ja persönlich kenne, kann ich dein Faible sehr gut nachvollziehen. Wer will schon gerne alleine alt aussehen. Ich empfehle Dir mal ein paar Altherrenspiele anzusehen, noch langsamer, daß es selbst Du bestens verfolgen kannst.
Vielleicht verstehst Du jetzt auch mein Faible für junge Spieler.
Nun, zu Zeiten der nördlichen LEV-Oberligen bestand der Westen nur noch aus 8 Teams. Schon seinerzeit gab es Gespräche mit dem Niederländischen Verband. In der Vorbereitung gab es immer wieder Spiele zwischen den Teams beider Länder.
Dennoch, es wuchs die Unzufriedenheit mit dem Verband und schlussendlich gipfelte der Streit mit der "Herner-Erklärung".
Das Ende vom Lied war dann die DEB-Oberliga-Nord, beginnend zur Saison 15/16.
Eingeladen waren alle Teams zur Tagung (in Göttingen?), jedoch stellte sich dann heraus, daß die Anforderungen an den Spielbetrieb nicht so einfach möglich ist. Aus dem Westen verabschiedeten sich beispielsweise Ratingen, Hamm, Neuss und der Spruchvater Grabe (Dortmund), sowie zwei weitere niederländische Kandidaten. Schönheide aus dem Osten wurde im Süden eingruppiert.Ich bin mir nicht mehr so ganz sicher, aber am Ende blieben für diese "Meldeliga" 18 Clubs übrig, Einfachrunde und eine Runde mit regionaler Komponente, um Derbies zu ermöglichen und so es für eventuelle/potentielle Teams aus den Regionalligen einfacher zu machen aufzusteigen.
Schon in der ersten Saison gab es einen Trainer, der gegen Tilburg wetterte, daß "wir" nicht gefragt wurden. Klar, auf der Tagung war ja auch der Vorstand zugegen, der sich von der Sinnhaftigkeit überzeugen ließ. Dieser Trainer, der gerne Entschuldigungen findet, wenn er gegen bessere Teams verliert. Mal gegen den Duisburger "DEL-Kader", mal gegen die holländische Nationalmannschaft. Immer wie es ihm gerade opportun erscheint, um sich besser zu verkaufen.
Dann gab es einmal eine Ligentagung im Norden, bei der es zu einer Abstimmung kam. Lediglich zwei Vertreter stimmten für den Ausschluss, bezeichnenderweise die beiden Teams die gegen Spiele protestierten, einer mokierte sich über die Farbe der Torhüterhose, der andere konnte den Gebührenvorschuss nicht bezahlen. Spricht das für eine professionelle Liga?
Ja, die Etats sind sicherlich in den letzten Jahren gestiegen. Nicht verschweigen will ich, daß doch Einiges professioneller wirkt. Immerhin hat auf Pressekonferenzen der DEL-Sprech Einzug erhalten, ebenso wie bei PMen bei Neuverpflichtngen. Das macht aber noch lange keine Professionalität aus. Davon ist man noch meilenweit entfernt. Die meisten Standorte, die bereits mal "professionelle Liga geschnuppert haben" sollten sich zügeln und nicht dem Pöbel auf den Tribünen nachgeben, die für ihre 15 Euronen fordern und fordern aber keine Ahnung von den Kosten haben.
Dem DEB unterstehen die Nationalmannschaften, die Nachwuchsligen (sofern nicht LEV) und die Oberligen. Natürlich würde es der DEB gerne sehen, wenn junge Spieler aus den Nachwuchsligen mindestens die Oberligen als Zwischenschritt bereichern. Der Schritt vom Nachwuchs- zum Seniorenspieler ist nicht zu verachten. Der eine schafft es früher, der andere später bzw. kann nur langsamer herangeführt werden. Das ist individuell verschieden und jeder Spieler (Nachwuchstrainer) muss sehen, welcher Schritt besser ist. Da kann es nicht sein, daß ein Trainer in der Oberliga Nachwuchsspieler ködert um sie dann nur im Training als bewegliche Hütchen zu verwenden. Das hat nichts mit fördern zu tun. Es gibt genug Beispiele, auch hier im Westen, bei dem ein Fördern mit Augenmaß zu beachtlichem Erfolg geführt hat und wesentlich attraktiver anzuschauen war. Leider haben sich diese Teams von dieser Philosophie verabschiedet mit zweifelhaftem Erfolg.
1.) Weniger Vereine fördern zielgerichtet.
2.) Perspektivlose Spieler werden vorgezogen.
3.) Wozu Kontingentspieler, die in der Regel ihr eigenes Ding drehen?
4.) Persönliche Befindlichkeiten werden vorangestellt.
Jetzt haben wir Tilburg. Vorbild für Nachwuchsförderung? Ja, da könnte man sich eine Scheibe abschneiden. Wieviele Spieler mit eigenem Stallgeruch haben es denn nach oben gebracht? Man bedient sich lieber anderweitig. Man sorgt selbst für einen Mangel, der schlussendlich die Preise kaputt macht und ruht sich auf Ausreden aus, daß Nachwucchs nicht lohnt, weil dann, wenn sie besser werden/sind sowieso von oben weggekauft werden? Was ist das für ein Argument? Weshalb kann man nicht auf solch einen Spieler stolz sein, "daß wir ihn aufgebaut" haben, wir das know how haben, also beste Werbung betreiben (könnten)? Da will Krefeld ein U23-Team stellen in Kenntnis dieser Unzulänglichkeiten und es gibt tatsächlich User die sich fragen, woher denn künftig die Jungen für ihren Verein herkommen sollen. Das macht mich fassungslos.
Da, wie bereits geschrieben, zumindest die Westvereine meilenweit von professionellen Strukturen entfernt sind, kann man doch vortrefflich mit Tilburg leben. Man gerät nicht in die Gefahr aufzusteigen, hat einen attraktiven Gegner der zeigt, was mit guter Arbei möglich wäre und zumindest für mich ist es heute schon anderes Eishockey, wie zu Beginn der Oberliga Nord. Da hat Tilburg ein gehöriges Maß "mitverschuldet" und gerade deshalb halte ich nach wie vor Tilburg für eine sinnvolle Bereicherung und Vorbild für die Oberliga Nord.
Und ja, aus diesen genannten Gründen wäre ich schon dafür, Altersbeschränkungen vorzunehmen und diese dem DEB unterstellte Liga als Ausbildungsliga durchzusetzen, damit so wenig Nachwuchsspieler wie möglich durch das Sieb fallen.