Debatte über Spieler mit deutschem Pass

  • Also wenn ich eine Afrikanerin einbürgere die eine Medallie gewinnt, dann ist es wenigstens Spitzensport und entspricht genau der Grundidee dieser Regelung. Ebenso eine Chinesin die unseren zeigt wie man Tischtennis spielt und bei Olympia dabei ist.

    Aber vergleicht das doch nicht mit dem Mist in der DEL2. Da spielen viele Spieler für ein paar € und dürfen sich dann noch einen eingebürgerten Nordamerikaner vor die Nase setzen lassen der sich auch gerade auf den Füßen halten kann.

    Das ist natürlich überspitzt, aber würde man sich an die Afrikanerin bzw. die Chinesin halten, dann wäre keiner dieser Spieler eingebürgert worden. Außer er hätte 8 Jahre in D gespielt und hätte hier seine Wohnhaft.

    Wie gesagt, wenn einer in NA bereits seinen deutschen Paß hat ist das ok, aber man muss dann nicht im Eilverfahren im Zuge des "Spitzensports" noch einen einbürgern der seinen Schliff auf dem Eis kaputt fährt.

    Und logisch würden wir vermutlich immer noch darüber diskutieren, aber bei weitem nicht mehr von dieser Anzahl. Und klar gehört die AL Anzahl in der DEL runter, weil es im internationalen Vergleich eh egal ist. Ob wir mit 9 AL`s in CHL in der Vorrunde alle rausfallen oder mit 8. Warum das die Club-Eigner nicht verstehen wollen erschließt sich mir nicht hat aber erstmal nichts mit dieser Einbürgerungsdebatte zu tun. Das ist ein anderer Punkt, nämlich die richtigen Kontingentspieler.

    Wenn man immer alles in einen Topf wirft, dann hat man zum Schluß eine undefinierbare Suppe und es kommt wieder gar nix raus. Lieber ein Ziel setzen und das auch erreichen.

  • Also wenn ich eine Afrikanerin einbürgere die eine Medallie gewinnt, dann ist es wenigstens Spitzensport und entspricht genau der Grundidee dieser Regelung. Ebenso eine Chinesin die unseren zeigt wie man Tischtennis spielt und bei Olympia dabei ist.

    Aber vergleicht das doch nicht mit dem Mist in der DEL2. Da spielen viele Spieler für ein paar € und dürfen sich dann noch einen eingebürgerten Nordamerikaner vor die Nase setzen lassen der sich auch gerade auf den Füßen halten kann.

    Da hast Du natürlich recht, aber wenn Du den Gedanken weiterspinnst, hast Du dasselbe nur auf höherem Niveau.
    Es würde ja bedeuten, wir dürften nur noch solche Spieler einbürgern, die für Deutschland Medallien gewinnen können, oder habe ich jetzt einen Denkfehler?

  • Für mich sind Spitzensportler einbürgern und Spieler aus Nordamerika mit deutschen Pass, weil deutsche Vorfahren, in Deutschland spielen zu lassen, zwei verschiedene Angelegenheiten.

    Der "Reindlpool" fuktioniert super, die DEL ist erst garnicht beteiligt.

  • Das Problem sind ja nicht die Eingebuergerten Spieler oder A-Lizenzler,

    sondern das unsere Profiligen ihren eigenen Spielerbedarf schlicht und ergreifend nicht selbst ausbilden.

    Ohne billige SPieler aus dem Ausland waeren die deutschen Eishockeyligen nicht funktionsfaehig.


    Ein hier ausgebildeter Spieler hat halt fuer das Eishockey hierzulande einen deutlich hoeheren wert als ein A-Lizenzler.
    Er hat eine Verbundenheit, er ist ein Beispiel fuer andere junge Spieler, fuer ihn gibt es 10 andere, die es nicht zum Profi geschafft haben und jetzt als Zuschauer da sind, dazu bleiben sie nach der Karrier meist irgendwie dem Sport erhalten, waehrend A-Lizenzler und Eingedeutschte meist in ihre Heimat zurueck gehen, etc.

    Das Problem ergibt sich in dem schlechten Abschneiden der dt.Clubs international und der DEB Teams, die einfach die Flaggschiffe der Sportart Eishockey in Deutschland sind.

    Die A-Lizenzler/Eingedeutschten Spieler besetzen natuerlich Plaetze in Profiteams die sonst fuer junge bzw. einheimische, d.h. selbst ausgebildete Spieler zur Verfuegung stehen wuerden.

    Wenn es aber, und so ist es in der DEL leider, v.a. darauf ankommt, wie gut ich A_Lizenzler scoute, welchen A_Lizenzlern ich einen dt. Pass besorgen kann und wie ich fuer mein Budget moeglichst gute A-Lizenzler kriege, dann spielt die Ueberlegung, wie ich mir selbstgute Spieler nachwachsen lasse und diese entwickle leider nur eine absolute Nebenrolle.

    Und das ist halt das Problem: Es ist nicht nachhaltig, dauerhaft weniger Spieler auf auch noch geringerem Niveau als man selbst benoetigt auszubilden.

  • @ Heide richtig es ist das Gleiche aber ne Stufe höher und damit wenigstens gesetzeskonform. Bei unserem Verband und der Ligesstruktur muss man kleine Schritte machen. Viele Sachen sind ja richtig, aber man bekommt bei vielen Forderungen gar keine mehr durch.

    @ sendlinger. Ja es ist zwei paar Schuhe daher ist das für mich auch strikt zu trennen.

    Das Thema Nachwuchs ist richtig, aber Off-Topic. Mittelfristig muss ein Nachwuchsförderzentrum für jeden Club in DEL oder DEL2 aus meiner Sicht verpflichtend werden. Man kann ne Zwischenlösung mit Geldtransfer einführen, aber diese Pflicht gehört her.

    Und dann kommen weitere Schritte aber da darf man getrost von einer Zeitschiene jenseits der 10 Jahre ausgehen. Wir haben ja weltweit auch noch die geringsten Geburtenraten.

  • @ sendlinger. Ja es ist zwei paar Schuhe daher ist das für mich auch strikt zu trennen.

    guten Tag

    Nur, dass ich das richtig verstehe: Ihr - Du und Sendlinger - unterscheidet überspitzt formuliert also zwischen Sportlern erster Klasse, heißt Medaillienkandidaten, und Sportlern zweiter Klasse, sprich die ja nur das Eis zerkratzen ?

    gruß aus La

  • Der "Reindlpool" fuktioniert super, die DEL ist erst garnicht beteiligt.

    Da möchte ich einhaken: wer kann mir denn mal sagen, wieviel Teuronen aus dem Reindl-Pool an die Vereine fließen? Sprich: wie viele Nachwuchsspieler muss der Verein EVL, Garmisch, Rosenheim u. a. mit Erfolg ausbilden und an die DEL herangeführt haben, um Summen aus diesem Pool zu beziehen?
    Wie hoch sind die Einzahlungen in den Pool?
    Ich gehe mal davon aus, dass wir in Bremerhaven permanenter Einzahler sind.
    Ich gehe außerdem davon aus, dass aufgrund der entstehenden Kosten der Nachwuchsabteilung der Reindl-Pool wohl nur so etwas wie den berühmten Tropfen auf dem heißen Stein darstellt.

    Was ist denn mit der Idee, die Beiträge dieses Pools drastisch zu erhöhen, eben hinsichtlich wenn Vereine wie bei uns mangels Masse / Klasse Spieler mit deutschen Pass aus NA verpflichten? Zahlen wir nicht eh dafür in den Pool ein?

    Wäre schön, wenn jemand darüber mehr weiß / besser informiert ist als ich...

  • Ich sehe hier immer gewisse "Spitzfindigkeiten", die sich speziell auf erst- und zweitklassig abzielen. Es geht doch grundsätzlich nicht um eine Klasseneinteilung von Menschen, egal ob Deutscher oder nicht (ursprünglich) Deutscher. Für mich persönlich geht es ums deutsche Eishockey und wie man den Stellenwert dieses Sports wieder erhöhen und auch Medienwirksam vermarkten kann. Nur so können doch Gelder generiert werden, welche doch alle Clubs brauchen um langfristig stabil wirtschaften zu können.

    Wäre das deutsche Eishockey derzeit wirklich nicht so am Boden wie es scheint, würden sich doch die Macher auf die Vorfälle bei der FIFA stürzen und versuchen die Fahne etwas vom Fußball weg in Richtung Eishockey zu drehen!

    Es geht also generell um die Frage, wie kann man das deutsche Eishockey international wieder nach vorne bringen und da sehe ich persönlich nur die Möglichkeit einer verbesserten, eigenen Ausbildung, sowohl was den grundsätzlichen Nachwuchs betrifft, aber auch von Spielern, die bereits das Seniorenalter erreicht haben und das geht eben vorrangig nur über Eiszeit und Wettkampferfahrung. Um diese eben gewährleisten zu können, sollten eben auch Ausländerstellen reduziert werden. Es bringt aber rein gar nichts, wenn man eine Ausländerreduzierung einführt und im Gegenzug Einbürgerungen, die wohl mit einem normalen Einbürgerungsverfahren nicht viel zu tun haben, weiter ausbaut.

    Was wir brauchen sind richtig hervorstechende ausländische Spieler, von denen dann die eigenen was lernen können, so wie es vor 15 oder 20 Jahren noch der Fall war. Die derzeitig in Deutschland spielenden Ausländer sind zwar immer noch besser als die Einheimischen, aber eben weit aus nicht mehr so viel besser als die in der Zwischenzeit auch nicht so schlecht ausgebildeten Deutschen. Die Ausbildung an sich hat sich also mit Sicherheit nicht verschlechtert, eher die Möglichkeiten für Deutsche Spieler Verantwortung zu übernehmen und Eishockey als Berufsperspektive zu sehen. Viele wirklich nicht schlechten Jungs entscheiden sich für Studium und Beruf und hören auf mit dem Eishockey, weil eben die Perspektive fehlt. Ich sehe da die Schuldigen sowohl bei den Machern in den Clubs (Manager und Trainer aus dem Ausland nehmen natürlich lieber eigene Landsleute) aber auch bei den Geldgebern, die getreu den Rufen der Fans nach klangvollen Namen folgen, auch wenn diese (wie etwas zugespitzt schon geschrieben) nur das Eis zerkratzen.

    Wenn also die derzeitige Situation in den Clubs durch deren Machern und Geldgeber eine Änderung nicht zulassen (der DEB ist da finanziell viel zu schwach und zu abhängig), dann müssen alle Fans diese Forderung aufstellen oder wirklich auch mal eine Saison streiken und nicht mehr zu den Spielen gehen, damit die Verantwortlichen ihre Einstellungen ändern. Der Fan bezahlt zwar nicht die ganze Miete aber sicherlich einen nicht unerheblichen Anteil, so dass man gerade die Fans letztendlich als Käufer des Produkts Eishockey auch ernst nehmen muss. Wir können gemeinsam was bewegen wenn wir wollen. Wenn wir als Fans nicht wollen, warum sollten sich die Verantwortlichen ändern? Passt ja alles, wenn keiner groß dagegen ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Gundolf (1. Juni 2015 um 10:32)

  • Ich sehe das wie einige Vorredner, ich würde es in der Tat davon abhängig machen, ob einer für die Nationalmannschaft spielen kann oder nicht. Ja = kein AL, egal ob er aus Kanada kommt, Nein = AL. Man könnte evtl. noch darüber diskutieren, ob die Spiele in Jugendnationalmannschaften ignoriert werden sollten.

    Lasst die Vereine doch irgendwo in Kanada Spieler mit deutschem Pass suchen. Gab es schon immer. Einfach die AL Stellen auf bspw. 5 reduzieren, dann gibt es noch genug offene Stellen für Spieler mit deutschem Pass. Die werden niemals nur mit "Doppelpässlern" gefüllt werden können. Also werden genug deutsche Spieler benötigt und die Vereine werden über kurz oder lang zum Ausbilden gezwungen. Die Ausbildung und die Spieler die dieser entspringen werden dadurch zwar auch nicht automatisch besser, das ist mir bewusst, aber es ist mal ein Ansatz. Ich könnte jetzt noch weiter über die Nachwuchsarbeit, deren Probleme und die passenden Ausbildungsanreize für die Vereine philisophieren, aber das wäre OT und ist ein Schritt, der parallel zur Reduzierung gegangen werden muss.

  • guten Tag
    Nur, dass ich das richtig verstehe: Ihr - Du und Sendlinger - unterscheidet überspitzt formuliert also zwischen Sportlern erster Klasse, heißt Medaillienkandidaten, und Sportlern zweiter Klasse, sprich die ja nur das Eis zerkratzen ?

    gruß aus La

    Ja, ich unterscheide zwischen Spitzensportler einbürgern weil sie sportliche Spitzenleistungen bringen und den hier so ungeliebten "Zwei Flaggen-Spielern" oder wie ihr sie hier auch immer bezeichnen wollt. Die würden den deutschen Pass auch bekommen wenn sie nicht Sportler wären, weil deutscher Abstammung und damit berechtigt einen deutschen Pass zu bekommen. Für mich gibt es keinen Unterschied zwischen Deutschen mit einem Pass und Deutschen mit 2 Pässen.

    Die Regelung mit der Spielberechtigung für die Nationalmannshaft fände ich in Ordnung (wobei nach EU-Recht wahrscheinlich auch nicht haltbar), andere Regelungen entsprechen meiner Meinung nach nicht dem geltenden Recht und sollten nicht eingeführt werden.

  • @EHL,

    ob ich unterscheide mag dahin gestellt sein. Aber der Gesetzgeber hat diese Regelung formuliert, dass grundsätzlich die Voraussetzungen einer Einbürgerung einzuhalten sind, eine Ausnahme kann bei "Spitzensportlern" die von nationalem Interesse sind getroffen werden.

    Damit Medallienaspiranten = Ja, Profi der zweiten und dritten Reihe eines DEL2-Vereins überspitzt gesagt =Nein. Wo ist da Spitzensport?

    Ich persönlich plädiere dafür diesen Zusatz gänzlich zu streichen, weil er z.B. dazu führt, dass man "Spitzensport" allem Anschein nach frei definieren kann und z.B. in BHV aufgrund des Status eines Stadtstaates aus einer Länderentscheidung eine kommunale Entscheidung machen kann.

    Daher ist es für mich persönlich kein ausreizen des Machbaren, sondern ein hinbiegen der Realitäten. Für mich daher eine Wettbewerbsverzerrung und zudem schadet es auch noch dem Nachwuchs hierzulande.

    Deswegen ist aber das Hauptproblem noch nicht gelöst, denn im Fall Iserlohn z.B. lässt sich schon mehr über "Spitzensport" streiten, den dort spielt man die national höchste Liga und ist bisweilen in diesem Sport national relevant.

    Aber wie Sendlinger auch schon geschrieben hat, ist einer bereits in USA mit 2 Pässen ausgestattet, dann hat er die Voraussetzungen einer Einbürgerung erfüllt wie z.B. ein Heatley etc. Die Brüder wurden aber nicht unter dem Vorwand des "Spitzensports" eingebürgert.

    Und hier ist aus meiner Sicht ein DOSB und das Innenministerium gefragt.......es löst aber nicht alle Probleme, dies wird auch nie geschehen, aber Anfangen muss man mal irgendwo.

    Nächste Schritte sind verpflichtend Nachwuchszentren für jeden Proficlub, dann eine gewisse Anzahl eigener Spieler die eingesetzt werden müssen......etc. etc. Aber Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.

  • Ich persönlich plädiere dafür diesen Zusatz gänzlich zu streichen, weil er z.B. dazu führt, dass man "Spitzensport" allem Anschein nach frei definieren kann und z.B. in BHV aufgrund des Status eines Stadtstaates aus einer Länderentscheidung eine kommunale Entscheidung machen kann.

    Jetzt stellt sich mir doch mal die Frage woher du weißt, dass Spieler in Bremerhaven durch den Zusatz "Spitzensport" eingebürgert werden? Bisher konnte ich lediglich so Sachen lesen wie "deutsche Vorfahren", "deutsche Frau" etc... Vermutest du das nur, oder hast du dazu auch Quellen?

    EDIT: Habe mal für die vor kurzem verpflichteten Spieler die Angaben rausgesucht:

    -David Stieler:

    Zitat

    Im Bundesland Bremen wird der gebürtige Tscheche Stieler allerdings keine Kontingentstelle mehr einnehmen, denn er wird mit einem deutschen Pass ausgestattet, wie die Regensburger mitteilten. Die deutschen Wurzeln seiner Vorfahren machten dies möglich.

    Quelle: http://www.eishockeynews.de/del2/artikel/2…remerhaven.html

    -Cody Lampl:

    Zitat

    Lampl, der aufgrund seiner Vorfahren zwei Pässe besitzt, wird Ende Juli zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern in der Seestadt eintreffen.

    Quelle: http://www.eishockeynews.de/aktuell/artike…-defensive.html

    Einmal editiert, zuletzt von Arcanum (1. Juni 2015 um 12:49)

  • Da möchte ich einhaken: wer kann mir denn mal sagen, wieviel Teuronen aus dem Reindl-Pool an die Vereine fließen? Sprich: wie viele Nachwuchsspieler muss der Verein EVL, Garmisch, Rosenheim u. a. mit Erfolg ausbilden und an die DEL herangeführt haben, um Summen aus diesem Pool zu beziehen?Wie hoch sind die Einzahlungen in den Pool?
    Ich gehe mal davon aus, dass wir in Bremerhaven permanenter Einzahler sind.
    Ich gehe außerdem davon aus, dass aufgrund der entstehenden Kosten der Nachwuchsabteilung der Reindl-Pool wohl nur so etwas wie den berühmten Tropfen auf dem heißen Stein darstellt.

    Was ist denn mit der Idee, die Beiträge dieses Pools drastisch zu erhöhen, eben hinsichtlich wenn Vereine wie bei uns mangels Masse / Klasse Spieler mit deutschen Pass aus NA verpflichten? Zahlen wir nicht eh dafür in den Pool ein?

    Wäre schön, wenn jemand darüber mehr weiß / besser informiert ist als ich...

    Aus dem "Alles über den deutschen Nachwuchs"-Thread Post #703 von Icedave:

    http://www.google.de/url?sa=t&rct=j…3,d.bGg&cad=rja

    Da steht zumindest etwas über die Auszahlungen der letzen Saison (ist eine PDF-Datei)

  • @Arcanum

    Was ich nicht verstehe ist, dass man sich immer wieder im Kreis dreht. Ich stelle fest, dass es durchwegs auch Spieler gibt die keine dt. Vorfahren haben. Die Spieler die entweder bereits zwei Pässe haben bzw. auf ne dt. Vater bzw. Mutter zurückgreifen können habe ich doch explizit ausgeklammert. Sofern es auch so ist.....soweit mir bekannt reicht eine dt. Oma. Opa z.B. für gewöhnlich nicht aus. Oder bei Heirat gibt es auch eine Ausnahme hier kann die dt. Staatsbürgerschaft nach 2 Jahren glaube ich gewährt werden.

    Und mal ganz ehrlich die EHN wird im Amt nicht dabei gewesen sein und die Hauptprotagonisten melden sich nicht mal indirekt zu Wort. Ich habe ja schon mal geschrieben, dass BHV diese Vermutungen selbst aus der Welt schaffen könnte, aber hier wird Vogelstrauß gespielt. Cabana z.B. hier hat es in HH nicht funktioniert und BHV hat dabei geholfen............

  • Wenn man das Thema arbeitsrechtlich / europarechtlich nicht anpacken kann, dann muss man eben einen anderen Weg finden.
    Diesbezüglich gibt es doch eine Reihe von Möglichkeiten. Die einfachste wäre m.E., die Lizenzerteilung zwingend mit der Notwendigkeit des Vorhandenseins einer Nachwuchsinfrastruktur von einer bestimmbaren Qualität und Quantität zu verknüpfen.
    Problem gelöst. Da kann dann Bremerhaven meinetwegen mit 25 "Eingedeutschten" spielen, Hauptsache sie bilden auch Eishockeynachwuchs aus.

  • Ich habe ja schon mal geschrieben, dass BHV diese Vermutungen selbst aus der Welt schaffen könnte, aber hier wird Vogelstrauß gespielt.

    Warum sollte man das auch... Zum einen kann das nur der betroffene Spieler selbst, nicht der Verein. Da gibt es noch gewisse Regelungen des Datenschutzes. Der Verein soll Details eines behördlichen Verfahrens ausplaudern, an dem er kein offiziell Beteiligter ist?

    Zum anderen: Was bringt es? Es wird doch eh alles in Zweifel gezogen. Ich habe nicht den Eindruck, dass ein objektiver Umgang mit der Thematik hier oberste Prämisse ist. Bestes Beispiel sind doch hier die Äußerungen über Alfred Prey. Ja, er hat gesagt, dass der Nachwuchs wichtig ist. Nein, er rennt nicht mit fliegenden Fahnen in dieser Thematik vorneweg, wie ihm das hier gerne vorgeworfen wird. Aber es ist ihm bewusst... Darf er das nicht sagen?

    Dann kommen noch solche Vorwürfe, dass z. B. ein Höffgen in der Oberliga "versauert". Alter... BHV war der erste Proficlub, der dem 18jährigen überhaupt mal einen Profi-Einsatz gegeben hat und sein Interesse auf ihn richtete. War jetzt nicht dauerhaft, aber schon heisst es, man ließe ihn in der OL versauern? Alter...

    Hier wird vermutet, dass man doch genug junge Spieler in der Oberliga Nord haben müsste, die auch die DEL2 im Kreuz haben. Ja, wenn es in die eigene Argumentationskette passt, vielleicht. Auf der anderen Seite habe ich auch schon von bayrischen Hobbyspielern nach einem Spielbesuchgehört, dass sie in der Oberliga Nord doch locker mithalten könnten. Vielleicht sollten sich so manche "Experten" mal live vor Ort tummeln. Dann bemerken sie vielleicht, dass die OLN vor wenigen Jahren noch eine Regionalliga war, die meilenweit unter der Bayernliga angesiedelt ist.

    Was ich nicht so ganz auf die Kette bekomme: Nimmt ein ein eingedeutschter wirklich den jungen Spielern (U23) einen Platz weg? Oder sind es eher die älteren? Ich hab jetzt nicht nachgeguckt, wie das bei den Vorzeigeclubs ist, aber sind dort so exorbitant viele U23-Spieler unter Vertrag und haben die auch entsprechende Eiszeiten bekommen?

    OK, die älteren deutschen Spieler sollten auch einen Platz bekommen. Aber man macht es sich einfach, wenn man behauptet, man müsse sie nur einfach verpflichten. Das ist kein Supermarkt, in dem man seinen Wunschspieler einfach aus dem Regal holt. Krass war es ja nach dem Viertelfinale gegen Rosenheim. War das Gottwald, der gesagt hatte, er würde nie nach Bremerhaven gehen? Ist legitim, kann ich sogar nachvollziehen. Ich würde meinen Lebensmittelpunkt auch nicht 800 km verlegen wollen. Krass wird es nur, wenn dann Fans von Gottwalds Club sich darüber echauffieren, dass man keine "reindeutschen" Spieler verpflichtet.Bei der Verpflichtung solcher Spieler, von denen viele dank der guten Ausbildung in Bayern auch in selbigem Bundesland leben, hat Bremerhaven nun mal oft die Ar***karte. Es ist schon ein Unterschied für einen Spieler, ob man gerade mal 100 km von seinem Wohnort spielt oder eben 800 km. Das kann man auch nicht wegdiskutieren, höchstens die Augen davor verschließen.

    Ganz ehrlich... Es gibt viele in BHV, die hätten gerne wieder eine eigene Bremerhavener Reihe und viele unterstützen das auch. Fans, Sponsoren, Stammverein... ja, auch die Pinguins. Und tatsächlich sehe ich auch wieder einen Aufwärtstrend nach dem Bruch, den die Abmeldung derJuniorenbundesliga mit sich gebracht hat. Aber so langsam habe ich selbst ehrlich gesagt auch keinen Bock mehr. Der Weg ist verdammt schwierig und wird auch weitere Rückschläge bereithalten, aber was richtig frustrierend ist, ist eine gewisse Phalanx hier... Immer schön auf die Fresse, sich nicht im geringsten mit den Hitnergründen beschäftigen und irgendwie vermitteln, dass man gar nicht will, dass sich in BHV etwas entwickelt. Selbst gut gemeinte Ratschläge, man solle sich an byrischen Verhältnissen orientieren, hören sich nach Hohn an. Das geht einfach nicht. Die Vereins- und Leistungsdichte ist einfach nicht gegeben. In Bayern kann ich als Kind mit Eishockey anfangen, weil irgendwie immer ein Verein in der Nähe ist, der meiner persönlichen Leistungsfähigkeit entspricht.
    *ähm* So etwas gibt es bei uns nicht. Da stellt sich dann als Teenie nicht die Frage, wo ich mal spielen könnte, sondern ob ich überhaupt noch weitermachen soll oder doch lieber eine Berufsausbildung beginne und Hockey bestenfalls Hobby sein lasse.

  • Gut Helge, unterschreib ich alles so wie du es schreibst. Ist im Grunde ja auch nichts Neues. Gerade das Thema der fehlenden Vereinsdichte im Norden und somit auch die exorbitante Schwierigkeit überhaupt einen Nachwuchsspielbetrieb aufzuziehen, ist nun mal nicht von der Hand zu weisen und wohl auch in absehbarer Zeit nicht zu lösen.

    Des weiteren regt sich doch auch kein Mensch darüber auf, wenn man ein paar Spieler in seinen Reihen hat, die eingebürgert wurden. Nur hat halt auch alles seine Grenzen und nimm es mir bitte nicht übel, die Grenze wurde halt bei Weitem überschritten. Der Vergleich mit der Nationalmannschaft von Katar (weiß jetzt gar nicht wer den gebracht hat) ist zwar skurril, nichts desto Trotz jedoch trauriger Weise ziemlich treffend.

    Wenn es aber offensichtlich Clubs gibt, die regionalbedingt nun mal nicht so liefern können, wie andere, dann müssen diese Clubs zumindest finanziell in die Verantwortung genommen werden um z.B. den Betrag zu bezahlen, der anfallen würde, hätte man die Nachwuchsbedingungen wie z.B. in anderen Teilen der Republik. Das wäre fair! Würde man solch einem Vorschlag in z.B. einer Gesellschafterversammlung zustimmen? Natürlich nicht, weil man damit einen Wettbewerbsvorteil aus der Hand geben würde. Genau hier liegt doch auch die Krux der Geschichte! Der Standort Bremerhaven ist eigentlich, wegen den oben angeführten Gründen, extrem benachteiligt. Durch diese Einbürgerungsroutine, hat sich dieser Nachteil aber paradoxerweise in einen Vorteil verwandelt. Am Ende hat man weit weniger Kosten als andere und bekommt Deutsche Spieler in relativ hoher Qualität zu einem günstigen Preis. Da kann unsere Ausbildungsqualität noch so gut sein, aber dagegen können wir nicht anstinken, selbst wenn wir unsere Anstrengungen sogar noch verdoppeln würden. Den Bremerhavener Weg zu gehen bleibt uns aber auch (Gott sei Dank) verwehrt, denn an unseren Einwanderungsbehörden kommst du normalerweise nicht vorbei. Gott sei Dank deshalb, denn ich hätte überhaupt keinen Zweifel, dass auch alle anderen Clubs genau das ebenfalls durchziehen würden, auch Rosenheim, da es kostengünstiger ist.

    Ergo: so wie es sich darstellt wird in diesem Falle die Fähigkeit ausbilden zu können bestraft und die mangelnde Fähigkeit ausbilden zu können belohnt! Sollte es nicht eigentlich. im Sinne der Steigerung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit, anders herum sein?

  • Olaf, du solltest eigentlich wissen, dass BHV z. B. in Sachen Nachwuchs gegen sich selbst und für den Nachwuchs gestimmt hat. Es ist also gewagte Spekulation, ob man dagegen stimmen würde. Sehr gewagt sogar...

    Du hast recht, man muss mehr in den Nachwuchs investieren und es wäre tatsächlich fair, wenn man soviel wie die Hochburgen investieren würde. Nur... wer bekommt dieses Mehr an Geld? Der Nachwuchs in Bayern oder lieber die nähere Umgebung? Geht das Geld wie bisher im Reindl-Pool hauptsächlich nach Bayern, klafft die Schere Stück für Stück immer weiter auseinander. Ist das im Sinne einer bundesweiten Weiterentwicklung des Eishockey?

    Interessanterweise zahlen die Pinguins ja schon doppelt: Einmal für den Reindl-Pool, einmal für den eigenen Nachwuchs. Und ich habe die sehr begründete Vermutung, dass sie sogar noch mehr zahlen würden, um die Region zu stärken. Und seien wir ehrlich, was ist der Maßstab? Ich habe mal eine Aussage von Bader aufgeschnappt (merkur?), der sagte, er zahle einen mittleren fünfstelligen Betrag an den Stammverein... *ähm* Ich glaub jetzt nicht, dass wir das Schlusslicht der Nachwuchsförderung in der DEL2 sind.

    Gut, aber das ist dann doch eher das Thema Nachwuchs...

    Zweiflaggenspieler:

    Wo ist denn die Grenze? Hier wurden ja schon Spieler wie Verelst, Beck, Rinke, Stas & Co. dazu gezählt, obwohl diese aus dem dt. Nachwuchs entstammen. Sind es zwei? Drei? Zehn? Und sind diese Spieler wirklich günstiger? Oder wird einfach nur der aktuelle Marktwert gezahlt? Jetzt mal realistisch: Wenn RO einen Spieler verpflichtet, der in Tölz gelernt hat, bekommt Tölz dann Geld? Wenn der Spieler sein Gehalt bekommt, dann bekommt er selbst es, nicht der ausbildende Verein. Ist ein eingedeutschter wirklich soviel billiger für den potentiellen Arbeitgeber als ein Deutscher? Wenn, dann ist das nur marginal. Muss ein Tölzer unbedingt umziehen, wenn er nach RO geht? Auf dem Weg nach BHV fallen dann doch schon höhere "Trennungskosten" an. Übrigens genau wie bei eingedeutschten...

    Und wird man wirklich dafür bestraft, wenn man ausbilden kann? Oder hat man dadurch später einen geldwerten Vorteil, weil z. B. ein Rosenheimer viel länger bei seinen Eltern leben kann als wenn er nach Bremerhaven geht? Das müsste man schon gegenrechnen.

    Du schreibst von einem ursprünglichen Wettbewerbsnachteil. Jo, würde ich so unterschreiben. Du schreibst, man hat durch die Einbürgern einen Vorteil. Ich sage, man hat den Nachteil nur ausgeglichen. Und ich finde es total schade für diese Diskussion, dass nicht veröffentlicht wird, wie viel Verhandlungen mit deutschen Spielern eben an diesen Spielern gescheitert sind.

    Jedenfalls ist der positive Effekt auf die Nachwuchsarbeit, den der momentane Erfolg ausstrahlt, auch nicht von der Hand zu weisen. Das Interesse wächst und vielleicht ist das der beste Weg. Die Eingedeutschten schaffen sich selbst ab. Aber das dauert Jahre. Selbst wenn wir jetzt eine Million investieren, hätten wir in der kommenden Saison auch keinen DEL2-tauglichen Nachwuchs. ODer das Geld geht in die Hochburgen, was an unserer Situation dann auch wieder nix ändert.