Also ich versteh das Ganze nicht mehr! Auf der einen Seite liest man, dass Bremerhaven und Iserlohn nur mit Ausländern spielen, auf der anderen Seite will man sich durch einen "Großsponsor" in eine DEL einkaufen, denn nichts anderes ist es, wenn man Geld bekommt und sehr gute und fertige Spieler kauft.
Ja glaubt man denn in Kaufbeuren, dass man, wie in früheren Zeiten mit vielen "Eigengewächsen" und wirklichen Krachern aus dem Ausland heutzutage noch auskommt?
Die Realität schaut heute schon anders aus. Man braucht sehr gute deutsche Spieler und überdurchschnittlich gute ausländische Spieler und wohl auch einige sehr gute Zweiflaggenspieler um in Liga 2 oder gar DEL mithalten zu können. Wenn man das will, dann wird man von der derzeitigen Mannschaft wie auch vom derzeitigem, eigenen Nachwuchs keinen mehr in Kaufbeuren spielen sehen.
Für mich persönlich wäre der Weg über eine wirklich gute und intensive Ausbildung auch selbst wieder Eishockeyspieler gehobener Qualität auszubilden der richtigere. Leider baut man zwar ein neues Stadion, aber leider auch nur eine Eisfläche und somit wird sich auf lange Sicht auch die Ausbildungsqualität reduzieren. Mit einer einzigen Eisfläche hat man eben nicht die Eiszeiten die man heutzutage für Nachwuchs und Erste Mannschaft bräuchte. Man kann ganz schön erkennen, welche Clubs hier am aufsteigen und welche hier auf dem absteigenden Level sind. Alle Clubs, die min. 2 Eisflächen und eine gute Nachwuchsausbildung haben gehen nach oben und alle, die eben nur eine Eisfläche haben, da geht es langsam aber sicher bergab.
Persönlich finde ich die Größe der neuen Eishalle in Kaufbeuren für die derzeit gegebenen Punkte ausreichend. Kein Mensch kann sagen, ob und wie sich eine Entwicklung dieses Sports in Kaufbeuren in den nächsten Jahren so ergibt. Die Möglichkeit einer Erweiterung der Zuschauerplätze ist gegeben und somit ist erst mal eine Bringschuld bei der Seniorenmannschaft. Kommt der Erfolg, wird die Kapazität langfristig benötigt, gibt es also eine Erweiterungsmöglichkeit. Leider fehlt für diesen Erfolg aber eben eine 2. Eisfläche, um erfolgreich ausbilden zu können. Ergo bleibt natürlich auch nur wieder der Weg fertige Spieler zu kaufen, aber eine Identifikation wie früher, mit vielen sehr guten eigenen Leuten wird es also nicht mehr geben.
Man kann also fordern was man möchte. Fans haben in der Regel die Forderung nach Erfolg aber mit den € 15,- Eintritt und 2 - 3 Bierchen mit Bratwurst kann man heutzutage keine Profitruppe mehr kaufen. Es bleibt also nur sich mit den Gegebenheiten abzufinden oder sich ein anderes Hobby zu suchen. Ich für meinen Teil liebe Eishockey, auch wenn mein Club oder meine Clubs aus der Region mal nicht so erfolgreich sind. Spieler einkaufen, ihnen einen deutschen Pass zu geben und dann zu jubeln gehört für mich sportlich nicht ganz dazu. Für mich zählt hier eher eine kontinuierliche Entwicklung, wenn man die kleinen Jungs bei den Bambinis zuschaut und ein paar Jahres später findet man die in der Seniorenmannschaft. Das ist für mich sportliche Entwicklung und da darf man dann auch ein wenig Nationalstolz haben, auch wenn einem das geschichtlich gesehen für lange Jahre verboten wurde.