EHC Bayreuth 2015/2016

  • Das ist richtig. Trotzdem empfinde ich die Aussage, das es nur mit einem Etat von 1,8 Mio gehen würde eher als Ausrede, damit man was sagen kann, wenn's nicht hoch geht...

    Wer sagt denn, dass es ausschließlich um den Kader bzw. Vollprofis geht?

    Wir müssen in kurzer Zeit Strukturen schaffen, die andere Verein über viele
    Jahre entwickelt/aufgebaut haben. Es gibt im Verein abseits des sportlichen
    einen einzigen Mitarbeiter, der bezahlt wird. ALLES andere läuft im Ehren-
    amt. Gewisse Positionen wird man aber (zumindest in Teilzeit) besetzen und
    bezahlen müssen.
    Wir haben einen Nachwuchs, in den dringend Geld rein muss, um irgendwann
    auch hier mal eine Basis zu haben. Da ist auf absehbare Zeit nix vorhanden,
    also müssen Trainer etc. her.
    Die Saison dauert länger, das Reisevolumen erhöht sich, damit auch diese
    Kosten. Ein breiterer Kader braucht mehr Ausrüstung, mehr Wohnungen, mehr
    von allem.
    Es muss in Infrastruktur investiert werden. Das Stadion gehört zwar der Stadt,
    aber hier kommt man nur gemeinsam voran. Ergo wird man an gewissen Stel-
    len selbst anschieben und "investieren". Explizit seien da mal Medienarbeits-
    plätze genannt...
    Wir haben mit der Stadt einen wirklich tollen Partner, aber wir werden nicht
    noch früher Eis kriegen als bisher schon. Ergo muss ein Trainingslager geplant
    und gezahlt werden, damit man zu Saisonbeginn "auf der Höhe" ist.

    Alles für sich klingt nicht viel, aber das sind hier mal 10.000, da mal 20.000,
    hier 5.000 - da schleppt man mal schnell an die 100.000 zusammen, OHNE
    nur einen einzigen Cent in den Kader gesteckt zu haben.

    Und wenn dann der Kader gebaut wird, dürfte doch klar sein, wo es hingeht.
    Man wird den Kader größtenteils mitnehmen und "oben drauf" müssen die Leu-
    te, die dich auf Zweitliga-Niveau heben. Und da musst man richtig Geld in
    die Hand nehmen, um sowohl Kontis als auch Deutsche zu finden.
    Dazu muss man sich "Sicherheiten" schaffen, falls die Fans doch stärker als
    erwartet weg bleiben. Wir haben ein sehr spezielles Publikum, die ihr Kom-
    men teils mehr nach dem Gegner als nach dem eigenen Verein richten. Ist
    schwer zu erklären, aber leider Realität.

  • Keine Frage, ich würde dem EHC die DEL 2 ja gönnen. Aber mit einem Etat unter 2,2 Mill. ist das ein Tanz auf Messers Schneide. Die Anforderungen für die DEL 2 Clubs werden mehr, nicht weniger. Die Liga jedes Jahr stärker. Den Trumpf den man bei euch in der Hand hat ist die Unterstützung der Stadt. Und glaubt mir, eine Halle in nicht privater Hand spart einiges an Kosten.
    Bin echt gespannt wie es in Bayreuth weitergeht

  • Keine Frage, ich würde dem EHC die DEL 2 ja gönnen. Aber mit einem Etat unter 2,2 Mill. ist das ein Tanz auf Messers Schneide. Die Anforderungen für die DEL 2 Clubs werden mehr, nicht weniger. Die Liga jedes Jahr stärker. Den Trumpf den man bei euch in der Hand hat ist die Unterstützung der Stadt. Und glaubt mir, eine Halle in nicht privater Hand spart einiges an Kosten.
    Bin echt gespannt wie es in Bayreuth weitergeht

    Wer bietet mehr? ;)

    Solange man nicht mehr ausgibt als man einnimmt, spielt die Höhe des Etats doch wirklich nicht die entscheidende Rolle.

  • Wer bietet mehr? ;)
    Solange man nicht mehr ausgibt als man einnimmt, spielt die Höhe des Etats doch wirklich nicht die entscheidende Rolle.

    Genau und wenn man vorausschauend auch einen eventuellen Abstieg einplant, dann kann man das doch wagen. Das wäre für den Verein und die Fans auf alle Fälle ein Highlight.

  • Guten Morgen,

    2,2 Mio finde ich als Mindestetat überzogen. Ich gehe mal davon aus dass z.Bsp. Freiburg keine Summe in dieser Höhe zur Verfügung hatte. Es geht in erster Linie um richtiges Wirtschaften.

    Freiburg ist für mich ein klasse Beispiel wie es auch mit weniger Geld geht.

    Den Bayreuthern wünsche ich viel Erfolg und dass es mit dem Aufstieg klappt.

    Gruß

  • Mit "viel" Geld in die DEL2 starten zu wollen ist fast zum scheitern verurteilt. Man weckt Erwartungen die man kaum erfüllen kann und wird dadurch wohl dann auch scheitern..

    Der Unterschied OL/DEL2 ist ziemlich groß, hätte ich am Anfang auch nicht so gedacht, aber man braucht schon 1-2 Jahre um wohl RICHTIG anzukommen..

  • Frankfurt und Kassel waren doch die absoluten Ausnahmen, in der Regel spiele ich als Aufsteiger ja um den Klassenerhalt, geb vielleicht als Ziel aus dass ich so lang wie möglich am 10. Platz dranbleib.

    Mit einem worst-case-Szenario budgetieren, die Aussenseiterrolle einnehmen und im schlimmsten Fall ohne großen finanziellen Schaden wieder absteigen aber den Fans und Spielern, die sich den Aufstieg verdient haben, eine großartige Erfahrung ermöglicht.

    Auf gehts EHC keiner will nochmal Heilbronn am grünen Tisch drinsehen.bleibe sehen.

  • Wo soll denn diese Kohle auch herkommen? Das ist doch Wahnsinn...

    Abgesehen von der wirtschaftlichen Frage müssen wir vor allem in
    den Bereichen Kommunikation und Rollen(selbst)verständnis kräftig
    arbeiten.
    Wir müssen ganz bewusst in die ("absolute") Außenseiterrolle, offen
    mit dem reinen Ziel Klassenerhalt und auch mit einem möglichen Ab-
    stieg arbeiten. Denn: Was kann denn passieren? Wenn nix ganz ver-
    rücktes passiert, dann steigen wir in eine OL Süd mit (wohl mindes-
    tens) Weiden und Selb ab, die darüber hinaus - bei allen Problemen -
    recht stabil ist.

  • Ich sehe die Abstiegsfrage in der DEL2 überhaupt nicht automatisch beantwortet, wenn Bayreuth den Schritt nach oben wagt. Freiburg muss im 2. Jahr beweisen, dass sie sich stabilisieren und der Aufstiegseuphorie von Bayreuth etwas entgegensetzen und Kaufbeuren wird die üblichen Probleme haben und wohl auch wieder ein Kandidat für die Play Downs sein.
    Dort unten geht es eng zu und gerade Freiburg hat gezeigt, dass man auch positiv überraschen kann.

  • Wir müssen ganz bewusst in die ("absolute") Außenseiterrolle, offen
    mit dem reinen Ziel Klassenerhalt und auch mit einem möglichen Ab-
    stieg arbeiten. Denn: Was kann denn passieren? Wenn nix ganz ver-
    rücktes passiert, dann steigen wir in eine OL Süd mit (wohl mindes-
    tens) Weiden und Selb ab, die darüber hinaus - bei allen Problemen -
    recht stabil ist.


    Das ist genau der Grund warum ich nicht verstehen kann, wieso beim Thema Aufstieg viele so übertrieben ängstlich sind (Ich denke hier eher an manche Forumsuser als an die GF, da hab ich in letzter Zeit nichts gehört). Man muss "nur" aufpassen, dass die Ausgaben die Einnahmen nicht übersteigen (zumindest nicht mehr wie jedes Jahr) und offen mit den Fans und allen Beteiligten kommunizieren. Dann ist das Schlimmste was passieren kann, der direkte Abstieg nach einem Jahr und es ist alles beim alten. Den Aufstieg nicht wahrzunehmen kann weitaus schlimmere Folgen haben (Demotivation bei den Beteiligten, vorallem Fans) die dich um ein paar Jahre nach hinten werfen können.

    Klar redet es sich aus der Entfernung und vorm PC ziemlich leicht und man kann ohne Verantwortung viel in die Tasten hauen, aber dafür ist doch auch ein Forum da, um seine Meinung (einigermaßen sachlich) zu äußern bzw. darüber zu diskutieren.

  • Dieses Thema geht in eine völlig falsche Richtung. Sich zu streiten, ob 2,2 Mio zu viel sind für einen Aufsteiger ist doch hinfällig, weil doch hier niemand weiß, wie denn ein Etat sich denn an einem einzigen Standort zusammensetzt.
    Zur Erinnerung: Frankfurt hatte einen 2,2 Mio Etat - in der Aufstiegssaison aus der OL in die DEL2. Sind wir jetzt klüger? Nö.
    Wenn jemand doch so ein Finanzexperte ist und sagt: "Mensch, mit 2,2 Mio da geht richtig was." Dem kann ich dann nur empfehlen, sich in Bayreuth oder bitte bei seinem eigenen Lieblingsverein sich zu melden und vorstellig zu werden. Dann schauen wir weiter.

    Bayreuth hat sich doch ganz klar positioniert: am 10. Mai ist der Tag, an dem die Entscheidung fällt. Die guten 2 Wochen werden wir auch noch überleben. Und die Verantwortlichen haben in "Ruhe" Zeit, mit Sponsoren, Stadt und Spielern zu sprechen. Und dann sehen wir weiter. Jetzt schon den Abstieg an die Wand zu malen oder sonst was.. ist doch völlig unnötig. Lasst die Verantwortlichen einfach machen. Es ist deren Job das Geld der e.V. vernünftig und sorgsam zu verwalten.

    Viel mehr müsste doch auf den Kader geschaut werden. Wem traut man davon die DEL2 zu? Passt das von den Ü-Stellen? Für welche Positionen brauche ich Verstärkung und wie besetze ich meine AL-Positionen?
    Was bietet aktuell der DEL2 Markt an Spielern?

    Fragen über Fragen. Falls sich jemand wundert, wieso denn alle Aufsteiger soviel Geld "brauchen" bzw. wieso die Zahlen so groß sind. Dem empfehle ich sich mal folgendes anzugucken

    1. Einkommenssteuertarif
    2. Leverageeffekt

    Vor allem No.2 hat es in sich.


    Von daher: abwarten und Daumen drücken, dass es klappt.

  • Aber mit einem Etat unter 2,2 Mill. ist das ein Tanz auf Messers Schneide.

    Entweder Du hast Dich bei der ersten Ziffer vertippt und anstelle der 1 die 2 erwischt oder Du hast einen völlig überzogenen Eindruck der Finanzstruktur in der DEL-II.

    chris

  • Entweder Du hast Dich bei der ersten Ziffer vertippt und anstelle der 1 die 2 erwischt oder Du hast einen völlig überzogenen Eindruck der Finanzstruktur in der DEL-II.
    chris

    Die Anforderungen um in der Liga auch finanziell bestehen zu können werden nicht kleiner. Das hat auch der DEL 2 Geschäftsleiter schon mehrmals wiederholt. Aber kein Problem. Ich gehöre nicht zu denen die meinen es immer besser wissen zu müssen. Ich gehe nach dem was ich weiss und was man so in Clubs mit kleinem DEL 2 Etat (auch in den Medien) erzählt. Man frage aber nur einmal Leipzig, Regensburg, Hannover, wehalb die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in die DEL 2 wollen. Was Finanzen angeht, da können wir in Kassel ein langes Lied singen. Auch jetzt noch !. Auch wenn der Etat bei uns relativ hoch ist. Wir haben dafür auch Nebenkosten die einige andere nicht haben. Will ich in der Liga nur mal "Hallo" sagen, dann reichen auch 1,1 Mill.

  • Es ist schon ein kleiner Unterschied zwischen 1,1 und 2,2 Mio ;) Wenn 2,2 Mio mindestens notwendig sind um in der DEL-II irgendwie halbwegs bestehen zu können, dann kommen wir in der DEL in Sphären der NLA! Vergiss es!

    chris

  • Freiburg ist für mich ein klasse Beispiel wie es auch mit weniger Geld geht.


    Wobei der Freiburger Weg auf vielen Einheimischen beruht, die eben doch für etwas weniger Geld daheim spielen. Oder besser formuliert: Um einen echten Freiburger vom EHC wegzubekommen, muss man entweder sportlich viel mehr bieten oder eben viel mehr Kohle. Und da kannst du schonmal knapp 100.000 als EHCF sparen.

    Wo soll denn diese Kohle auch herkommen? Das ist doch Wahnsinn...


    2,2 Mio ist wirklich Blödsinn. Ich kenne die Mieten in Bayreuth nicht, aber Frankfurt hatt/te da schon Mehrausgaben.
    Allerdings kann man Profieishockey eben auch nicht wie in der Oberliga bekommen.
    Dennoch kann man mit preiswerteren Wohnungen als in Ballungszentren (evt. Ferienwohnungen für 8 Monate) und kleineren Autos Geld sparen. Das kommt dann auf die Verträge mit den Spielern an.
    Dennoch haben DEL2taugliche Spieler eben einen Einkommenswunsch, der höher ist als Oberliga.

    Du hast eure Geschäftstelle angesporchen. Ihr könnt doch einen Marketingmenschen anstellen. Der trägt sich - so keine Vollpfeife - nach kurzer Zeit selber.

    Wie hoch war euer diesjähriger Etat?

  • @immmi

    Dieses Saison war der Etat - für den Gesamtverein - 1-1,1 Million. Davon ausgehend
    wurde die Zahl von 700.000 zusätzlichen Euros ausgegeben. Dass die nicht nur in
    Spielermaterial (inkl. der Nebengeräusche) fließen (müssen), hab ich ja weiter oben
    schon ausführlich beschrieben.

    Natürlich sind DEL2-Spieler und auch Kontis für die die höhere Liga teurer, das ist
    auch jedem in Bayreuth bewusst. Dazu gehören dann auch Preiserhöhungen etc. Im
    Moment sehe ich eher schon ein gewisses Zeitproblem, da man aktuell ohne definitive
    Entscheidung eben besonders diese DEL2-Spieler nicht unter Vertrag nehmen kann. An
    Angeboten/Anfragen mangelt es meines Wissens nicht, aber...

  • Ich glaube manche sehen das hier falsch, denn das schlimmste was passieren kann ist nicht der einfache Abstieg.
    Wenn es sportlich katastrophal läuft, geht bei den meisten Vereinen die Zuschauerzahl rasant in den Keller und da die Zuschauereinnahmen einen großen Teil des Budgets ausmachen, kann das zum GAU werden.
    Da in der DEL2 ja sicher der Eintritt erhöht werden muss, macht das viele Zuschauer noch selektiver: läufts, kommen sie gerne; läufts nicht, bleiben sie auch gerne zuhause.
    Man müsste also den Großteil des Budgets mit Sponsoreneinnahmen abdecken und mit "Worst-Case-Zuschauerzahlen" kalkulieren, um auf der sicheren Seite zu sein.
    Damit wird man dann aber wiederum kein vernünftiges Budget aufstellen können.

    Hier beißt sich die Katze in den Schwanz.