Alles anzeigenDas Problem des deutschen Eishockeys im Nachwuchs ist doch allgemein bekannt und es wird sich auch sicher nicht in den nächsten 2-3 Jahren lösen lassen, denn sollte ein neues Konzept kommen dann muss dieses erst in die Tat umgesetzt werden. Dies braucht seine Zeit und auch erst dann wird man sehen ob es überhaupt Nutzen bringt. Ich erinnere hier an den Fußball: hier dauerte es auch einige Jahre bis sich die Wirkung einstellte.
Dass die DNL wohl zu schwach ist, darüber sind sich die meisten Leute doch einig hier mal ein paar Beispiele aus den letzten Jahren der Top3-Scorer die nun schon über 18 sind:
2009/10
Bernhard Keil: 161mal DEL (14 Zähler), schlechte Puckbehandlung, unterdurchschnittliches Skating werden ihm nachgesagt… ungedraftet
Mirko Höfflin: 127mal DEL (32 Punkte), an Nr. 161 gedraftet
Nickolas Latta: nach Nordamerika gegangen um sich zu entwickeln, dann AHL, jetzt DEL, ungedraftet2010/11
Andreas Pauli: In den letzten Jahren DEL2, 53mal DEL (2!! Punkte), ungedraftet
Christian Kretschmann: 132 DEL-Spiele (15 Punkte), ungedraftet
Lars Grözinger: Keine DEL-Einsätze, in der Oberliga, ungedraftet2011/12
Dominik Kahun: Ist nach Nordamerika zur Weiterentwicklung, nun in der DEL/DEL2, #107 EU-Spieler
Leon Draisaitl: da erübrigt sich alles
Patrick Klöpper: 57mal DEL, Oberliga und DEL2 ungedraftet2012/13
Parker Tuomie: nach Nordamerika um sich weiterzuentwickeln, ungedraftet
Erik Gollenbeck: in die USA, dann zu Red Bull Salzburg, jetzt DEL2, ungedraftet
Marc Michaelis: ebenfalls über den großen Teich, ungedraftet.
Schaut man sich die heurige Statistik der U18-WM an so ist z.B. zu verzeichnen dass wir das zweitleichteste Team ins Feld geführt haben. Der Weltmeister USA bringt pro Mann über fünf Pfund mehr auf die Waage und das ist sicher kein Fett.Wichtig wäre es, dass der Spieler-Pool größer wird. Doch wie kann das geschehen?? Aus meiner Sicht müssen sich die Vereine auf die Schulen zubewegen und hier Angebote in welcher Form auch immer machen. Hier könnte es allein schon mal mit einem Publikumslauf losgehen (was dann aber was ich schon mitbekommen habe mit versicherungstechnischen Problemen verbunden ist). Auch ein leichtes Eistraining nur mit Puck, Schläger und auf Kufen wäre ein Einstieg. Es werden doch z.T. auch auf Fußball Sportnoten vergeben wenn der Lehrer das für richtig hält. Hierkönnte doch im Sportunterricht auch Hockey gespielt werden und dabei könnte z.B. ein Trainer eines Vereins den Unterricht leiten oder es schaut mal ein Spieler vorbei. Das gibt auch nochmal einen Schub an Motivation. Es muss doch auch hier nicht in die Feinheiten gegangen werden nur einfach An- und Mitnahme des Spielgeräts, Schuss, Pass. Hier könnten sicher Jugendliche begeistert werden.
Aber auch die Vereine selbst oder der Verband müssen in die Infrastruktur investieren. Es bringt doch z.B. nichts, wenn ein Fitnessstudio mehrere Kilometer vom Stadion entfernt ist und man selbst nur einen (kleinen) Kraftraum hat. Vielleicht ist es möglich mit Fitness-Ketten oder-studios zusammenzuarbeiten, da man mit dem Argument kommen kann, dass hier ein sicherer Kundenstamm generiert werden kann. Dies wird in vielen Fällen schon gemacht aber wie gesagt es sollte möglichst nah (also am besten neben dem Stadion) sein. Allein der Zeitverlust der entsteht könnte auch in Trainingseinheiten umgemünzt werden.
Wenn Defizite erkannt werden (ob nun bei den Nationalmannschaften oder dem eigenen Team), dann sollte man es sich auch überlegen Hilfe von „Außen“ zu holen zumindest zeitlich. Es gibt sehr viele Trainer die sich auf spezielle Bereiche wie „Technik“ oder „Skating“ verlegt haben. Klar entstehen dadurch Kosten, doch auch ein langfristiger Nutzen springt hier heraus.
Auch die Verbindung zwischen Schule und Sport muss unbedingt verbessert werden. Denn bis ungefähr 13 oder 14Uhr (ohne Nachmittagsunterricht) die Schulbank drücken, dann Hausaufgaben, Training und Privatleben ist äußerst schwer zu vereinbaren. Es ist wohl reine Utopie zu hoffen ein direktes Sportinternat zu haben. Doch eine verbesserte Zusammenarbeit mit den Lehranstalten ist unumgänglich. Bei weiterführenden Schulen fällt mir spontan ein, dass man hier Klassen einrichten könnte z.B. für einen Landkreis bei denen der Unterricht angepasst werden kann. Klar sind hier viele Details zu beachten, wie der Weg hin zur und von der Schule usw.
Auch Turniere die nicht von den Landesverbänden oder dem DEB ausgetragen werden sollten unterstützt werden, denn diese sind zumeist internationale Vergleiche welche die Jungs brauchen.
Mir wäre es auch recht, wenn es eine Art „Nachwuchs-Euro“ für den Nachwuchs des eigenen Vereins geben würde. Sprich ein Euro (von mir aus auch „nur“ 50 Cent pro Eintrittskarte) fließt direkt in den eigenen Nachwuchs bzw. den Nachwuchs des Stammvereins. Allein dadurch könnten z.B. Jugend-Spieler-Wohnungen, ein weiterer Trainer, Ausrüstung, Bus…. finanziert werden.
Was aber das Wichtigste ist: es sollte ein zentraler Plan sein der durchgezogen wird. Klar regionale Besonderheiten müssen berücksichtigt werden, aber dass jeder sein eigenes Süppchen kocht das sollte der Vergangenheit angehören.
So das ist es was mir spontan eingefallen ist.
Also ganz ehrlich nur wegen der Statur waren die Amis bei der U18 WM nicht besser. Die Jungs werden ganz anders gefördert. Die spielen das ganze Jahr zusammen! Die Finnen waren im Finale auch einen Kopf kleiner wie die Amis und konnten sehr sehr sehr gut mithalten.
Und man muss nicht den Spieler Pool erweitern sondern den vorhandenen besser und intensiver fördern!