29. Spieltag EV Landshut vs. EC Kassel Huskies

Duell Nummer drei und gleichzeitig das zweite an der Isar steht gegen die „Kassel Huskies“ auf dem Programm. Das erste Aufeinandertreffen konnten die Landshuter zu Hause klar mit 5:2 für sich entscheiden, sie mussten sich aber auswärts knapp mit 2:1 geschlagen geben. Nun also stellt sich die Frage, ob die Landshuter Fans einen Sieg als verfrühtes Weihnachtsgeschenk bekommen oder ob der (Tannen)baum brennt. Die Gäste kommen als Tabellenzweiter und haben elf Punkte mehr auf dem Konto. Selbst eine Niederlage würde sie über Weihnachten nicht vom Silberplatz fallen lassen. Anders schaut es da schon beim EVL aus: mit einem Sieg könnte man von Rang acht auf sechs springen aber gleichzeitiger mit einer Niederlage Viertletzter werden.

Die Herausforderer sind um 0,23 Jahre jünger und auch bei der Körpergröße geht es sehr eng zu. Nur 0,19 Zentimeter sprechen hier für die Landshuter. In der Kategorie „Kampfgewicht“ ist ein minimaler Unterschied von nur 140 Gramm festzustellen, der für die Hausherren spricht.

Die ehemaligen Menschenfresser kommen momentan auf eine Überzahlquote von 22,14%. Mit einem Mann weniger können statistisch 79,07% aller Situationen überstanden. Die Hessen können 20,33% aller Powerplays nutzen. In Unterzahl steht ein Wert von 77,88% zu Buche.

Auf dem Torhütermarkt haben die Schlittenhunde nochmal richtig zugeschlagen und mit Jeff Frazee einen Mann verpflichten können, der sich Backup von DER lebenden Goalielegende Martin Brodeur nennen darf. Wie zu erfahren ist, ist er akrobatisch und athletisch, hat eine exzellente Schnelligkeit und Konzentration. Auch gelang es ihm weit vor (Nr.38/2005) einem gewissen Jonathan Quick (72) von einem Team ausgewählt zu werden. In der DEL2 kommt er auf einen hervorragenden Gegentorschnitt von 2,30.

Es wurde schon der überragende Mika Järvinen nachverpflichtet. Ein Ex-KHL- und finnischer Liiga-Torhüter, der sicher höhere Ansprüche hat als im deutschen Eishockeyunterhaus zu spielen, aber sich anscheinend dort sehr wohl fühlt. 2,20 Einschläge muss er hinnehmen, weniger als alle seine Konkurrenten.

Eigentlich war Simon Nielsen als Nummer eins eingeplant. Der 27jährige Däne wurde als Nationaltorhüter vorgestellt, doch konnte die Erwartungen nicht annähernd erfüllen. 5,51 Gegentreffer pro Spiel sind sehr deutlich. Interessanterweise hat er im Vorjahr mehr Spiele für sein Land gemacht als für seine Arbeitgeber. Doch im Nachhinein ist man immer schlauer. Sein Bruder Frans ist da schon viel erfolgreicher und verdient sein Geld in der NHL.

Als Ersatzmann ist Kai Kristian eingeplant worden. Der gebürtige Augsburger hatte mit seinen Leistungen vor allem in den Playoffs großen Anteil am Aufstieg. Er wurde mit einer Förderlizenz für die „Kölner Haie“ ausgestattet. Nun soll er in der Oberliga noch mehr Einsatzminuten sammeln, dafür ist er nun auch für Deggendorf lizensiert.

Tyler Weiman hat sein ersehntes Debüt gegeben nach einer unglaublich langen Verletzungspause die er sich nach sieben Minuten im ersten Vorbereitungsspiel zugezogen hat. Wunderdinge dürfen von ihm (noch) nicht erwartet werden, da ihm die Spielpraxis fehlt und er sich wieder herantasten muss. 3,36mal klingelte es durchschnittlich bei ihm und er hat auch seine Vorderleute mit in die Verantwortung gezogen ihn zu unterstützen. Vertreten wurde er von Pasi Häkkinen, der statistisch 3,17mal pro Spiel hinter sich greifen musste. Er spielt nun SönderjyskE, einem Verein in Dänemark, der sich gerne aus dem zweiten deutschen Unterhaus bedient. Vielen Dank nochmal für den tollen Einsatz und viel Glück weiterhin!!

Als eigentlicher Backup wurde Maximilian Englbrecht, verpflichtet. Er konnte seine Chancen in der Vorbereitung aber nicht nachhaltig nutzen und muss so wohl weiterhin darauf warten in der Liga antreten zu dürfen.

Gefährlichster Verteidiger der Gäste im gegnerischen Drittel ist Matt Tomassoni. Er wechselte als frischgebackener Meister der benachbarten Alpenrepublik in die kreisfreie Stadt. Viermal hat er das Netz selbst zappeln lassen und half 13mal oft dabei. Alexander Heinrich ist ihm dich auf den Fersen: sechs eigene Buden hat er auf dem Konto und zusätzlich 10 Vorlagen. Der „alte Mann und sein Puck“ Sven Valenti kann es mit 39 Lenzen nicht lassen und beweist dabei, dass Alter nicht vor Leistung schützt. Elf Zähler hat er bis jetzt gesammelt. An seinen ersten Auftritt in Kassel können sich wohl nur noch die Dorfältesten erinnern und sollte er noch ein bisschen weitermach kann er noch mit seinem Sohn in einem Team auflaufen.

Urgestein Andreas Geipel fühlt sich sichtlich wohl mit seiner Rolle als Offensivverteidiger und half seinen Kollegen schon bei 20 Toren und erzielte fünf selbst, damit liegt auf dem ersten Rang unter allen Defendern. Regelmäßig punktet auch Andreas Gawlik, der zehn Treffer selbst erzielt hat und bei 14 weiteren assistierte. Auf Rang drei befindet sich DEL-Routinier Tobias Draxinger er hat zweimal selbst eingetütet und bereitete acht weitere Buden vor.

Die „Abteilung Attacke“ für den Aufsteiger wird von Mike Collins angeführt. Ihm sind 20 eigene Einschüsse gelungen und half bei 25 weiteren mit. Adriano Cariola fühlt sich bei seinem Heimatverein sichtbar wohl und zeigt das auch mit 15 Treffern und 21 Vorlagen. Der NHL-, AHL- und DEL-erfahrene John Zeiler folgt ihnen mit 25 Zählern.
Daniel Kunce jr. spielte in der Vorbereitung für die Landshuter um sich für einen festen Vertrag zu empfehlen. Hier passte er aber nicht ins System und konnte keinen Punkt einfahren. In Kassel läuft es für ihn weitaus besser, denn in 17 Pflichtspielen hat er dreimal getroffen und sich somit für ein Engagement empfohlen. Dominik Patocka hat ein Jahr im Nachwuchs der Niederbayern verbracht und durfte in der Preseason mit dem Team spielen. Leider warf ihn eine schwerere Verletzung zurück und so musste er sich für einen anderen Weg entscheiden.

P.J. Fenton hat sich wieder den Goldhelm zurückerobert. Er kommt auf 14 Buden und assistierte 23mal. Patrick Jarrett musste die Pole-Position abgeben, 16 Treffer und 20 Beihilfen stehen auf dem Konto. Peter Abstreiter vervollständigt die „Top3“ der Rot/Weißen mit seinen 23 Pünkterln.

Aus dem Landshuter Lazarett gibt es gute Nachrichten zu vermelden: die Verteidiger Brad Staubitz und Tobias Draxinger sowie Stürmer Ty Morris sind wieder ins Training eingestiegen und können dem Team wieder helfen. Florian Müller muss weiterhin die Krankenstation aufsuchen. Mit einem Virus fielen Patrick Jarrett und Andreas Geipel am Wochenende aus. Ob sie auflaufen ist fraglich.

Nachwuchsverteidiger John Rogl wird ebenso wie die Eigengewächse und Förderlizenzspieler Fabio Wagner und Marc Schmidpeter bei der U20-Nationalmannschaft weilen.

Die Landshuter Spieler müssen nun beweisen, dass sie verstanden haben was die Stunde geschlagen hat. Ein gutes Zeichen sendeten sie am Freitag aus, als der Kampf, Zusammenhalt und die Spielweise stimmte. Am Sonntag hingegen war man nicht in der Lage, nur einen Treffer zu markieren, der zumindest einen Punkt gebracht hätte.