Ein Punkt gegen den überragenden Tabellenführer liest sich nicht ganz so schlecht, doch wer das Spiel gesehen hat wird da vielleicht eine andere Meinung vertreten. Doch alles ärgern, aufregen und diskutieren hilft nichts. Nun heißt es wieder einmal die Lehren aus der Partie ziehen und vollste Konzentration auf das nächste Spiel. Dies ist aber mehr als ein normales Aufeinandertreffen: es handelt sich um das ewige Duell zwischen Nieder- und Oberbayern. Die Protagonisten sind der EVL und die „Starbulls Rosenheim“. Das erste Match konnten die Landshuter knapp mit 5:4 für sich entscheiden. Emotionen werden also sicher mit im Spiel sein, denn die Jungs von der Mangfall wollen sich sicher revanchieren. Mit einem Sieg wäre es den Isarstädtern möglich, bis auf den vierten Rang der vom direkten Konkurrenten eingenommen wird vorzurücken. Dieser dürfte sich bei einem Sieg möglicherweise über den zweiten Platz freuen. Personell wurde nochmal nachgelegt und mit Stephen Schulz ein Mann verpflichtet, der schon zeigen konnte, dass er ein sehr guter Scorer in dieser Liga sein kann.
Die Hausherren sind um 1,37 Jahre im Schnitt jünger als ihre Herausforderer und sind 0,35 Zentimeter größer. Beim Körpergewicht können die Vertreter von unterhalb der Burg Trausnitz klar punkten, denn sie bringen fast
drei Pfund mehr auf die Waage.
Die ehemaligen Menschenfresser kommen momentan auf eine Überzahlquote von 23,58%. Mit einem Mann weniger können statistisch 80,58% aller Situationen überstanden. Der der Vizemeister der Spielzeit 11/12 kann nur bescheidene 13,48% aller Powerplays nutzen und steht in dieser Wertung auf dem letzten Platz. In Unterzahl steht ein Wert von 76,14% zu Buche. Hier wird wenigstens eine weitere Mannschaft hinter sich gehalten.
Den Kasten der „Sternenbullen“ hütet Patrick Ehelechner. Der 30jährige gebürtige Rosenheimer verfügt über jede Menge Erfahrung und kommt auch auf zwei Einsätze für den EV Landshut. Sein Talent hat sich bis nach Nordamerika herumgesprochen und so verbrachte er zwei Jahre in der kanadischenNachwuchsliga OHL. Anschließend wurde von den „San Jose Sharks“ gedraftet bei denen deutsche Spieler immer wieder hoch im Kurs stehen. Seit 07/08 kam er in der DEL in der regulären Saison auf eine Fangquote von konstant über 90%. Er kann durch seine Körpergröße das Tor gut abdecken, hat eine schnelle Fanghand und exzellente Reboundkontrolle wie zu lesen ist. Kommt es zu Alleingängen aufs Tor so hat er seine leichten Probleme. In der Torraumbeherrschung hat er auch leichte Schwierigkeiten unter Druck. 2,80mal schlug es bis jetzt hinter ihm ein.
Ihn vertreten und eine Pause verschaffen soll Timo Herden. Er scheint ein richtig starkes Eigengewächs zu sein. Im letzten Jahr kam er auf sechs Einsätze und einen hervorragenden Gegentorschnitt von 2,30. Bis jetzt kommt er auch schon auf die gleiche Anzahl von Spielen und wurde dabei statistisch 2,74mal überwunden.
Vom Kooperationspartner ist Louis-Vinzenz Albrecht für den Zweitligisten spielberechtigt. Ebenfalls auflaufen kann Hannibal Weitzmann, der für das DNL-Team eingeplant ist.
Tyler Weiman hat sein ersehntes Debüt gegeben nach einer unglaublich langen Verletzungspause die er sich nach sieben Minuten im ersten Vorbereitungsspiel zugezogen hat. Wunderdinge dürfen von ihm (noch) nicht erwartet werden, da ihm die Spielpraxis fehlt und er sich wieder herantasten muss. 2,79mal klingelte es durchschnittlich bei ihm. Vertreten wurde er von Pasi Häkkinen, der statistisch 3,29mal pro Spiel hinter sich greifen musste. Er spielt nun SönderjyskE, einem Verein in Dänemark, der sich gerne aus dem zweiten deutschen Unterhaus bedient. Vielen Dank nochmal für den tollen Einsatz und viel Glück weiterhin!! (Böse Zungen behaupten gar, dass eine (ehemalige) Nummer eins in Rosenheim für Landshuter Verhältnisse nur zweite oder dritte Wahl bzw. ein Notnagel war. )
Als eigentlicher Backup wurde Maximilian Englbrecht, verpflichtet. Er konnte seine Chancen in der Vorbereitung aber nicht nachhaltig nutzen und muss so wohl weiterhin darauf warten in der Liga antreten zu dürfen.
Gefährlichster Defensivakteur ist Tim Kunes. Der Rückkehrer beweist, dass er nichts verlernt hat und kommt auf vier Treffer und neun Vorlagen. Neuzugang Marcus Götz darf sich über eine eigene Bude und sieben Beihilfen freuen. Der dritte Rang wird von Michael "Micky“ Rohner und Max Renner mit jeweils sechs Punkten eingenommen. Der „Liebling der Massen“ Josef „Beppo“ Frank wird sich das Spiel von der Tribüne aus ansehen, da seine acht-Spiele-Sperre nach seiner „Topaktion“ bestätigt wurde.
Urgestein Andreas Geipel fühlt sich sichtlich wohl mit seiner Rolle als Offensivverteidiger und half seinen Kollegen schon bei 19 Toren und erzielte fünf selbst, damit liegt auf dem ersten Rang unter allen Defendern. Regelmäßig punktet auch Andreas Gawlik, der neun Treffer selbst erzielt hat und bei zehn weiteren assistierte. Auf Rang drei befindet sich DEL-Routinier Tobias Draxinger er hat zweimal selbst eingetütet und bereitete acht weitere Buden vor.
Mario Valery-Trabucco ist Topscorer für seine Farben. Zwei Jahre war der im Eishockeyoberhaus in Augsburg tätig und wechselte letztes Jahr in die Allsvenskan. Dort blieb der erwünschte Erfolg aber aus und so versucht er sich wieder für höhere Aufgaben zu empfehlen. 13mal hat er das gegnerische Netz ausgebeult und assistierte bei acht weiteren Einschlägen. Andrei Strakhov folgt dahinter mit acht Buden und ebenso vielen Assists. Dritter im Bunde ist Maximilian Hofbauer. Der Landshuter durchlief hier den gesamten Nachwuchs, hat aber nur vier Profispiele für seinen Heimatverein absolviert. 15 Punkte auf seinem Konto.
Patrick Jarrett hat sich den Platz an der Sonne zurückerobert. 14mal hat er die gegnerischen Torhüter überwunden und war weitere 17mal dabei helfend tätig. Kein Spieler steht öfter auf den Punktezetteln. P.J. Fenton ist ihm dicht auf den Fersen10 Tore und 19 Vorlagen nennt er sein Eigen. Peter Abstreiter vervollständigt die „Top3“ der Rot/Weißen mit seinen 16 Zählern.
Das Lazarett der Landshuter ist mit vier Spielern gefüllt: Florian Müller befindet sich dort schon sehr lange und wird sich dort noch eine Weile aufhalten müssen. Dazugekommen sind Ty Morris (er wird wohl in diesem Kalenderjahr nicht mehr auflaufen mit einem Muskelfaserriss) und Brad Staubitz (angebrochener Mittelfußknochen). Tobias Draxinger musste sich dort auch anmelden.
Vom Kooperationspartner aus Ingolstadt wird Stephan Kronthaler auflaufen.
Die Rosenheimer scheinen ihre Stärke im 5 vs. 5 zu haben, denn in Überzahl wird ca. nur jede siebte bis achte Situation genutzt werden. Der Druck von der blauen Linie scheint insgesamt zu fehlen wenn man die Zahlen interpretiert. Steer ist aber dafür bekannt, dass er seinen Jungs immer ein schnelles Umschaltspiel einimpft und so zu guten Konterchancen kommt. Die „Ochsen“ müssen auch sehr darauf achten, dass sie nicht zu viele Strafen ziehen, da auch das Unterzahlspiel nicht besonders gut funktioniert. Hier bestehen also einige Möglichkeiten: den Gegner in 1:1-Situtationen zwingen oder mit viel Geschwindigkeit über die Außen kommen, so dass nur ein Foul den Spieler stoppen kann. Prädestiniert dafür wäre z.B. Michael Endraß, der über einen unglaublichen Antritt und gute Endgeschwindigkeit verfügt. Gegen einen Patrick Ehelechner sollte versucht werden, immer einen Mann vor ihm zu platzieren, um ihm die Sicht und Zeit zu nehmen für einen Save.