Nieder- gegen Oberbayern, Tradition gegen Tradition odereinfach Landshut gegen Rosenheim so lautet das nächste Duell. Vielen ist es auch unter dem Namen „Mutter aller Derbys“ bekannt. Die „Bullen“ sind richtig gut in die Spielzeit gestartet und kommen als Tabellendritter an die Isar. Mit drei Siegen am Stück sind die Hausherren momentan in Schwung. Somit kann davon ausgegangen werden, dass beide Teams sich einen harten Fight liefern werden. Die Jungs von unterhalb der Burg Trausnitz besitzen die etwas effektivere Offensive denn, 20 Treffer sind drei mehr als bei den Herausforderern. Diese haben dafür die bessere Defensive zehnmal schlug es erst bei ihnen ein. Das ist genau die Hälfte aller Gegentore die die Landshuter hinnehmen mussten. Bei den Strafen gibt es auch einen gewaltigen Unterschied: die Mannen von der Mangfall sind in höchstem Maße diszipliniert und mussten erst 48 Minuten auf dem „Sünderbankerl“ verbringen. Der EVL zeigt hier ein ganz anderes Gesicht, denn 116 Strafminuten sind mehr als doppelt so viel und das schon nach sechs Spieltagen.
Hinter der Bande ist der allseits bekannte Geisenhausener Franz Steer weiterhin tätig. Seit Februar 2008 ist er nun schon dort und es muss nicht gesagt werden, dass sich bis zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Abnutzungseffekt bei ihm oder dem Verein eingestellt hat. Jedes Jahr schafft er es aufs Neue, dass er ein schlagkräftiges Team mit bescheidenen Mittel zusammenstellt, das meistens ganz vorne mitspielt. Dies liegt wohl auch daran, dass er Eishockey lebt und liebt. Nicht mal die Zeitverschiebung nach Nordamerika kann ihn davon abhalten, sich so viele NHL-Spiele wie möglich anzuschauen und einige Sachen in kleinerem Maßstab für sein Team zu nutzen.
Die Gäste sind mit ihren durchschnittlich 23,94 Jahren um genau 0,99 Lenze jünger als die Jungs von der Isar. Bei der Körpergröße können sie auch minimal punkten mit einem Vorteil von 0,23 Zentimetern. Dafür bringt der zweimalige Deutsche Meister über drei Pfund mehr pro Mann auf die Waage.
Die ehemaligen Menschenfresser kommen momentan auf eine Überzahlquote von 26,19%. Dies wird mit dem dritten Platz in dieser Wertung belohnt. Mit einem Mann weniger können statistisch 75,76% aller Situationen überstanden werden. Hier ist das Team im unteren Drittel zu finden. Der Vizemeister aus der Saison 11/12 kann nur indiskutable 4,35% aller Powerplays nutzen. In Unterzahl steht ein Wert von 78,95% zu Buche.
Den Kasten der Herausforderer hütet Patrick Ehelechner. Der 30jährige gebürtige Rosenheimer verfügt über jede Menge Erfahrung und kommt auch auf zwei Einsätze für den EV Landshut. Sein Talent hat sich bis nach Nordamerika herumgesprochen und so verbrachte er zwei Jahre in der kanadischen Nachwuchsliga OHL. Anschließend wurde von den „San Jose Sharks“ gedraftet bei denen deutsche Spieler immer wieder hoch im Kurs stehen. Seit 07/08 kam er in der DEL in der regulären Saison auf eine Fangquote von konstant über 90%. Er kann durch seine Körpergröße das Tor gut abdecken, hat eine schnelle Fanghand und exzellente Reboundkontrolle wie zu lesen ist. Kommt es zu Alleingängen aufs Tor so hat er seine leichten Probleme. In der Torraumbeherrschung hat er auch leichte Schwierigkeiten unter Druck. 1,99mal schlug es bis jetzt hinter ihm ein. Er ist wohl der stärkste deutsche Vertreter seiner Zunft im Unterhaus.
Ihn vertreten und eine Pause verschaffen soll Timo Herden. Er scheint ein richtig starkes Eigengewächs zu sein. Im letzten Jahr kam er auf sechs Einsätze und einen hervorragenden Gegentorschnitt von 2,30. Zu toppen ist das schwer, doch der 19jährige hat es geschafft. Bei seinem ersten Auftritt in der aktuellen Saison konnte er gleich alle Schüsse halten. Um mehr Spielpraxis zu bekommen ist er mit einer Förderlizenz für Erding ausgestattet.
Vom Kooperationspartner ist Louis-Vinzenz Albrecht für den Zweitligisten spielberechtigt. Ebenfalls auflaufen kann Hannibal Weitzmann, der für das DNL-Team eingeplant ist.
Für Pasi Häkkinen wird es wohl ein extrem emotionales Spiel. Die vergangenen zwei Jahre spielte er für den jetzigen Konkurrenten und trieb dort reihenweise –darunter auch seinen jetzigen Arbeitgeber- zur Verzweiflung. Aufgrund der Verletzung von Tyler Weiman wurde unter Vertrag genommen. Durch seine Leistungen konnte er viel dazu beitragen, dass nun eine Trendwende eingeleitet wurde. Er will sich entweder für ein weiteres Engagement oder einen neuen Arbeitgeber bewerben, da sein Kontrakt nur befristet ist. Böse Zungen behaupten gar, dass eine (ehemalige) Nummer eins in Rosenheim für Landshuter Verhältnisse nur zweite oder dritte Wahl bzw. ein Notnagel ist . (Endlich geht’s wieder los )
Als eigentlicher Backup wurde Maximilian Englbrecht, verpflichtet. Er konnte seine Chancen in der Vorbereitung aber nicht nachhaltig nutzen und muss so wohl weiterhin darauf warten in der Liga antreten zu dürfen.
Max Renner hat den gesamten Bullennachwuchs durchlaufen und dies scheint sich nun für den Verein auszuzahlen. Momentan ist er unter den Defensivakteuren der beste Punktesammler. Ein Tor und vier Vorlagen hat er schon erzielt. Rückkehrer Tim Kunes und Neuzugang Marcus Götz folgen dahinter mit jeweils zwei Vorbereitungen.
Urgestein Andreas Geipel fühlt sich sichtlich wohl mit seiner Rolle als Offensivverteidiger und half seinen Kollegen schon bei sieben Toren und erzielte zwei selbst, damit liegt auf dem ersten Rang unter allen Defendern. Regelmäßig punktet auch Andreas Gawlik, der zwei Treffer selbst erzielt hat und bei drei weiteren assistierte. Auf Rang drei befinden sich DEL-Routinier Tobias Draxinger und Heimkehrer Peter Baumgartner, die beide zwei Assists haben.
Momentaner Topscorer seines Teams ist Maximilian Hofbauer. Der Landshuter durchlief hier den gesamten Nachwuchs, hat aber nur vier Profispiele für seinen Heimatverein absolviert. Sechs Vorlagen stehen auf seinem Konto. Mario Valery-Trabucco belegt den zweiten Platz. Zwei Jahre war der im Eishockeyoberhaus in Augsburg tätig und wechselte letztes Jahr in die Allsvenskan. Dort blieb der erwünschte Erfolg aber aus und so versucht er sich wieder für höhere Aufgaben zu empfehlen. Tyler McNeely geht ins zweite Jahr für die Oberbayern, wo er bei seiner Premiere 69 Punkte sammelte. Bislang hat er einen Treffer selbst gemacht und bei vier geholfen.
Topscorer der Niederbayern und der gesamten Liga ist P.J. Fenton, der die Hartgummischeibe schon siebenmal im Netz zappeln ließ und vier weitere Buden auflegte. Patrick Jarrett scheint auch langsam in Fahrt zu kommen. Sechsmal hat er den Puck für seine Kameraden nun schon aufgelegt. Dahinter sind Peter Abstreiter der den gegnerischen Torhüter schon überwunden und viermal dabei geholfen hat und Ty Morris mit drei Volltreffern und zwei Beihilfen zu finden.
Aus dem Lazarett der Isarstädter könnte fast schon ein Team formiert werden. Kapitän Cody Thornton, Verteidiger Florian Müller, Torhüter Tyler Weiman und die Stürmer Billy Trew, Michael Endraß, Jakob Mayenschein und Marc Schmidpeter (er kann aber vllt spielen) sind dort zu finden.