Sinn/Unsinn von Einbürgerungen

  • Wenn ein Spieler mit doppelter Staatsbürgerschaft irgendwo unterschreibt, kommt es ja öfters mal zu hitzigen Diskussionen, die dann irgendwann nichts mehr mit dem Team zu tun haben, um das es eigentlich gehen sollte. Deshalb hab ich mir gedacht, dass man ja mal einen eigenen Thread erstellen könnte, in dem über Sinn oder Unsinn von eingebürgerten Spielern diskutiert werden kann. Ich finde, dass ist ein durchaus interessantes Thema und vielleicht gelingt es ja, eine sachliche Diskussion zu führen.

    Mich würde also eure Meinung zu diesem Thema interessieren. Sollte man die Zahl der eingebürgerten Spieler irgendwie begrenzen? Warum spielen überhaupt so viele Eingebürgerte in unseren Ligen? Wird den eigenen Spielern zu wenig Vertrauen geschenkt oder sind sie einfach nicht gut genug bzw. gibt es zu wenige? Oder seht ihr da überhaupt kein Problem und sagt, wenn eine Mannschaft mit 5 Kontis und 15 Eingebürgerten spielen will, sollen sie das tun. Nur um mal ein paar Sachen zu nennen, die mir zu diesem Thema einfallen und über die man diskutieren könnte.

    Wie gesagt, es würde mich freuen, ein paar sachliche Meinungen zu diesem Thema zu lesen. Ich bin gespannt.

  • Wenn alle Teams der ersten und zweiten Liga sowie der DEB stärker in den eigenen Nachwuchs investieren würden, dann hätten wir mehr und bessere Nachwuchsspieler. Da durch sinkt der Preis für deutsche Spieler und es werden sich mehr Spieler in die Teams drängen. Wir bräuchten dann weniger Spieler einbürgern, mit dem einzigen Ziel eine Kontingentstelle zu sparen. Wenn ein Spieler sich aber aus eigener Überzeugung entschließt die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen und dazu steht, habe ich damit kein Problem. Und wenn doch, muss man sich Fragen, welche Bedingungen Deutschland für seine Staatsbürgerschaft stellt, losgelöst vom Eishockey.

    Kurz Zusammengefasst, wenn alle mehr und besser in Deutschland ausbilden, dann müssen wir weniger im Ausland nach preiswerten Fachkräften suchen. Und diese Diskussion erübrigt sich.

  • Zunächst mal muss man diesen Umstand aus Sicht der Clubs sehen. Jeder Club versucht mit seinen finanziellen Möglichkeiten die beste Qualität an Spielern zu bekommen, damit er seinen Fan´s auch gutes Eishockey anbieten kann und somit einen nicht unwesentlichen Einnahmenblock "Zuschauer" ins Stadion locken kann. Dies ist insoweit natürlich nachvollziehbar, weil auch nicht jeder Club Nachwuchsarbeit mit gleichen Voraussetzungen machen kann. Im Süden sind alle 5 - 10 Km Clubs mit Nachwuchs, im Norden wird das schon schwieriger, denn auch eine gewisse flächendeckende Konkurrenz ist im Nachwuchs erforderlich. Hinzu kommt noch, dass Eishockey für die Eltern oftmals ein sehr teurer Sport ist und bei weiten Auswärtsfahrten eben noch mehr Kosten auf die Vereine/Eltern zukommen. Hier eine große Anzahl an Nachwuchskräften zu rekrutieren ist sehr sehr schwer.

    Der andere Punkt wäre natürlich, gewisse Kontingente nicht nur für reine Ausländer sondern auch Spieler mit doppelter Staatsbürgerschaft, wenn nicht in Deutschland geboren, einzuführen. Das geht aber nur dann, wenn genügend gute, in Deutschland geborene Spieler da wären, um eben langfristig auch ein gewisses Niveau weiter den Fan´s anbieten zu können. Es hilft nichts, dass man Kontingente einführt und dadurch das Niveau derart absinkt, dass keine Leute mehr ins Stadion gehen und auch Werbepartner ihr Interesse verlieren.

    Der Schlüsse liegt hier eindeutig zunächst im Verband und bei den Ligen selbst. Hier müssen langfristige Konzepte erstellt werden und wenn möglich auch duale Ausbildungssysteme eingeführt werden. Schule, Ausbildung und Eishockey müssen vom Verband und den Profiligen auch finanziell gefördert werden um eben dann in 5 - 10 Jahren eigene Leute an den Start schicken zu können. Hier sind vor allem finanzielle Mittel notwendig, welche mit Bedacht solche Fördermaßnahmen unterstützen. Da "Reindl Modell" war ein erster Ansatz, ist aber bei weitem nicht ausreichend und müsste auch reformiert werden.

    Der nächste Punkt liegt aber auch in der Trainerausbildung. Hier erkennen wir ja, dass einige Trainer auch aus dem DEB Stab so den Anschein erwecken, dass sie es final geschafft haben, wenn sie ihren Rentenvertrag beim DEB unterzeichnet haben. Ich glaube, bei nachhaltigen Vorgaben, Erfolgszwang und Erbringung wirklicher Nachwuchsentwicklungen würde diese Trainer auch sicherlich noch mehr machen können, weil sie ja müssten. Derzeit sind deren Bezüge aber alles andere als Großzügig und die bekommen, ob Erfolg oder weniger Erfolg, immer das Gleiche!

    Im weiteren möchte ich zwar nichts behaupten aber ich kann mir gut vorstellen, dass ein Kanadischer oder Tschechischer oder Trainer aus Finnland, Russland usw. nicht unbedingt die "Deutschen" derart gut machen wollen, dass die mal eine WM oder gar Olympische Spiele gewinnen. Hier geht es derzeit eben ähnlich den ausländischen Spielern, wir sind besser als die "Deutschen" und nutzen das, soweit uns das selbst was einbringt. Final müssen wir "Deutsche" also das Heft in die Hand nehmen und eben nicht auf die "Ausländer" schauen. Wir müssen uns im Nachwuchs, bei den Trainern und auch in den Verbands- und Ligenstrukturen so aufstellen, dass wir "Deutsche" ein Wort in der Welt des Eishockeysports mitsprechen können. Diese Aufgaben werden uns die "Ausländer" nicht abnehmen (wären ja schön blöd).

    Und wenn wir dann soweit sind, dann können wir auch die Kontingente an ausländischen Spielern und Spielern mit doppelter Staatsbürgerschaft reduzieren um selbst dann international noch besser zu werden.

    Ich hoffe, dass mein Beitrag hier keinen auf die Füße tritt, denn dies will ich in keinem Fall. Man mus die derzeitige Situation auch erkennen und akzeptieren, wenn man langfristige Veränderungen herbei führen möchte.

  • @key

    ein sehr guter und vorallem sachlicher Beitrag.

    Die Herren vom DEB,der DEL und der Landesverbände sollten sich dieses eine Blatt Papier mal durchlesen und nach und nach die Punkte abarbeiten, für ein besseres und zukunftorientiertes deutsches EH.

    Es geht hier nicht, wie in anderen Threads oft zu lesen um deutsche erster oder zweiter Klasse. Es geht rein ums deutsche EH.

    Und solange wir in der DEL viel zu viele ausländische Funktionäre in leitenden Posten haben, wird sich da nichts ändern.

    Versetzt euch doch selber mal in die Lage, was würdet ihr als nordamerikanscher Funktionär in einem fremden Land machen? Mit jungen deutschen arbeiten oder mit euren Landsmännern, die alle die gleiche Menatlität haben und die gleich Sprache sprechen. Ist doch klar und auch Fakt.

    Ich kann mich nur immer wundern, wie beispielsweise Trainer nach 20 und mehr Jahren im deutschsprachigen Raum keine PK oder kein Interview auf deutsch führen können. Die haben ja teilweise sogar nen deutschen Pass.

  • Key du hast in vielem recht, aber was du meiner Meinung auslässt ist einfach das Thema Trainer: Meiner Meinung nach gibt es einfach zu wenig sehr gute deutsche Trainer, egal ob im Verband oder in den Ligen. Und dort sollte der DEB einfach auch mal ansetzen und versuchen dort bessere Voraussetzungen zu schaffen (Gerade der Fussball zeigt doch wie wichtig gute Trainer sind). Deswegen muss man momentan noch auf Ausländische Trainer zurück greifen was auch nicht schlimm ist aber vielleicht sollte man denen einfach eine Erfolgsprämie in den Vertrag schreiben damit sie mehr Anreiz haben. Soviel mal zu den Trainern.

    Jetzt zu der Nachwuchsförderung:
    Der Sprung aus dem Nachwuchs in den Profisport ist schon sehr gewaltig und für viele leider zu groß, weshalb viele gute Spieler da aufhören und sagen ich mach lieber was anderes und genau dort muss meiner Meinung eingegriffen werden. Ich weis nicht wie man das machen kann aber das was Landshut gemacht hat wäre zum Beispiel eine Idee für die Zukunft. Es gibt bestimmt noch mehr aber darüber hab ich bisher nicht nachgedacht. Als zweites sehe ich ein Problem bei der Bezahlung junger Spieler neben der Ausbildung, den eine Weiterentwicklung kann nur satt finden wenn man sich dem Sport widmet und ihn auch Professionell betreibt, alles andere kann nicht funktionieren.
    Doppelte Staatsbürgerschaft:
    Ich kenne jetzt nicht das Einbürgerungsgesetz der Regierung, aber wenn die das zulassen muss man damit leben und darf diese Bürger nicht ausgrenzen oder anders behandeln. Sie sind dann deutsche Staatsbürger und haben die Rechte und die Pflichten wie jeder andere von uns auch. Das erstmal zu Grundsatz.
    Ich bin selbst keiner der es gut findet wenn jetzt 30 Jährige oder so eingebürgert werden, weil wenn man solang nix von Deutschland wissen will wären sie mir dann auch egal! Aber wenn junge Leute wie jetzt im Fall Dustin in Bietigheim mit 17 Jahren daher kommen und zwei Staatsbürgerschaften haben und dann was geredet wird von wie kann man einen Spieler verpflichten der eigentlich kein deutscher ist werde ich wütend. Ich weis jetzt nicht wie das in den Staaten ist aber in Deutschland musste er sich bis jetzt nicht entscheiden ob er den Pass behalten will oder nicht, auch dürfte klar sein das ein 10 oder 15 Jähriger nicht entscheiden kann wo er sportlich ausgebildet wird, das entscheiden in dem alter nun mal die Eltern! Aber was mich nervt sind die Einbürgerungen der Spieler ab 28 Jahre, den wenn sie sich solange nicht für Deutschland interessieren könnten sie mir dann auch gestohlen bleiben (persönliche Meinung).Aber solche Einbürgerungen wirst nur los werden wenn der Nachwuchs was hergibt und genau da muss man ansetzen. Ob man das vom DEB aus als Pflicht macht (Jeder Verein muss z.b. 3 hauptamtliche Jugentrainer haben) oder sich die Ligen/Vereinen auf was einigen ist mir egal.

    Einmal editiert, zuletzt von Oli86 (18. Juli 2014 um 10:40)

  • Oli

    klar haben wir zuwenige gute Trainer, denn wie sollen denn die guten Trainer auch nach oben kommen, ist doch das gleiche wie bei den Spielern.
    Die Mangaer sind Ausländer, meist aus NA, welchen Trainer werden die sich wünschen? Einen Typ Franz Steer der eher auf junge deutsche Spieler setzt oder einen aus NA, der wieder guter Beziehungen nach NA hat und natürlich wieder versuchen wird Spieler aus NA zu holen.

    Ich weiss das ist ein Teufelskreis, aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen dass wir in D keine 25 brauchbare Trainer für die ersten beiden Ligen hätten.

    Was du über die Einbürgerung schreibst ist natürlich richtig und das haben wir hier drin auch nicht zu bewerten. Es geht hier rein darum ob uns diese Leute weiterhelfen um das deutsche EH ein bisschen besser zu machen, ist dies nicht der Fall muss man sich irgendwelche Wege aus dieser Jahrzehnte langen Miesere suchen.

  • Oli

    klar haben wir zuwenige gute Trainer, denn wie sollen denn die guten Trainer auch nach oben kommen, ist doch das gleiche wie bei den Spielern.
    Die Mangaer sind Ausländer, meist aus NA, welchen Trainer werden die sich wünschen? Einen Typ Franz Steer der eher auf junge deutsche Spieler setzt oder einen aus NA, der wieder guter Beziehungen nach NA hat und natürlich wieder versuchen wird Spieler aus NA zu holen.

    Ich weiss das ist ein Teufelskreis, aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen dass wir in D keine 25 brauchbare Trainer für die ersten beiden Ligen hätten.

    Was du über die Einbürgerung schreibst ist natürlich richtig und das haben wir hier drin auch nicht zu bewerten. Es geht hier rein darum ob uns diese Leute weiterhelfen um das deutsche EH ein bisschen besser zu machen, ist dies nicht der Fall muss man sich irgendwelche Wege aus dieser Jahrzehnte langen Miesere suchen.

    Wir in Bietigheim haben so gesehen keinen Manager ;)
    Nein ich verstehe schon was du damit sagen willst. Und ich gebe dir auch recht, auch wenn ich das Thema Steer nicht als vergleich herziehen will.
    Er ist ein toller Trainer und ein glückgriff für euch aber in Bremerhaven, Bietigheim, Schwenningen... könnte er es nicht so machen weil einfach der Nachwuchs nicht da ist.
    Dann versuche mir mal 25 gute zu nennen also auf 10 würde ich vielleicht kommen aber mehr schon nicht. Und das Problem sehe ich nicht mal bei den Vereinen in den ersten Ligen sondern viel mehr bei den Nachwuchsteams. Gaudet hat nicht ganz unrecht wenn er sagt das die Nachwuchstrainer die wichtigsten sind, den dort werden die Grundlagen gelegt. Daher bräuchte man nicht nur 25 Trainer sondern vielleicht 200 oder noch mehr.


    Ich denke die Spieler bringen uns einerseits bestimmt weiter aber auf der anderen Seite auch wieder nicht.
    Genauer gesagt es ist für die jungen Spieler gut wenn sie von guten Spielern lernen können und geführt werden. Aber auf der anderen Seiten nehmen sie Eiszeit weg und hindert die jungen Spieler dran Verantwortung zu übernehmen (z.b. im Powerplay). Daher ist es schwer zu sagen, trotzdem bin ich der Meinung wenn es genug gute Junge Spieler gibt würde sich das Problem von selbst erledigen.

  • Warum spielen überhaupt so viele Eingebürgerte in unseren Ligen?

    Die Antwort liegt m. E. auf der Hand: Diejenigen, die eigentlich dafür verantwortlich sind, dass es genügend gute Spieler gibt, kommen ihrer (zugegebenermaßen abstrakten) Verpflichtung zu Ausbildung nur in unzureichendem Umfang nach. Die Einbürgerung eines Kanadiers mit deutsch klingendem Nachnamen zu betreiben ist nun mal einfacher und viel schneller zu realisieren, als eine funktionierende Nachwuchsförderung zu installieren. Noch einfacher wird´s natürlich, wenn der betreffende Spieler den dt. Pass gleich mitbringt oder in Deutschland heiratet.

    Ich möchte jetzt auf keinen Club zeigen und keine Namen nennen. Nur soviel: Bei so mancher Verpflichtung der letzten Zeit hab ich mir gedacht: "Dieser Transfer ist wohl ein Ausdruck der Verzweiflung über den ausgetrockneten Markt für deutsche Spieler." Wenn DEL-Ligisten nicht mehr ganz junge Deutsch-Kanadier verpflichten, die in der 3.-klassigen ECHL nicht mal eine tragende Rolle spielten, sondern Mitläufer waren, muss die Situation wahrlich dramatisch sein.

    Ich halte es für einen Fehler, den Verband für die Situation verantwortlich zu machen. Sicherlich hat der auch seinen "Beitrag" geleistet, aber in erster Linie sind es die Clubs selbst, welche für die Fehlentwicklung verantwortlich sind. Es muss ein Umdenken bei den Club-Inhabern stattfinden. Die dürfen sich nicht nur für die 1. Mannschaft (häufig als GmbH ausgegliedert) verantwortlich fühlen, sondern müssen auch den Stammverein zum Erfolg führen.

  • Das ist ja genau der springende Punkt! Wir brauchen genügend junge, talentierte, willige Nachwuchsspieler, die dann aber auch eine Chance bekommen den großen Schritt in den Seniorenbereich schaffen zu können. Hier braucht es natürlich Nachwuchstrainer die ordentliche Grundlagen bilden, aber auch Trainer bei den Seniorenclubs, die diesen Talenten dann auch Vertrauen aussprechen.

    Ich kann mich noch gut an die 80er Jahre erinnern. Damals waren in der 2. Bundesliga gerade mal 2 Ausländer erlaubt. Diese beiden Ausländer waren aber auch von der Qualität her richtig gut und um einiges besser als die eigenen Jungs. Von denen haben alle gelernt. Die waren auch in der Kritik außen vor und haben nicht auf das eigene Punktekonto schauen müssen, um im nächsten Jahr wieder einen Vertrag zu bekommen. Die waren wirklich so gut, dass die Punkte von alleine gekommen sind und die hatten Spaß dabei mit den Deutschen in der Mannschaft zu spielen, nach dem Spiel ein Bierchen zu trinken und auch mal was ganz dummes zu machen (gehört auch dazu).

    Heutzutage hast Du diese "Ausländer" zumindest in Deutschland nicht mehr. Die die da sind sind zwar meistens noch besser als die Eigenen, werden aber auch von den zumeist ausländischen Trainern bevorzugt. Teilweise klauen die sogar anderen Mitspielern die Punkte, damit sie dann besser da stehen um wieder gute Verträge zu bekommen. Diesen Umstand erkennt natürlich auch so manches Deutsche Talent und auch deswegen hören viele schon mal auf, weil es in den momentanen Situationen fast unmöglich ist, gegen diese "Mühlen" anzukämpfen.

    Wie vorhin schon mal von mir beschrieben. Diese Situation ist der momentane IST Zustand und über diesen braucht man sich nicht aufregen, weil das Ganze dann auch vielen Umständen geschuldet so gewachsen ist. Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir diese Veränderungen wieder umkehren und für das Deutsche Eishockey verbessern können. Da braucht es zuerst den Verband, die Ligenleitung und wenn man sehen kann, dass so manche positive Veränderungen greifen, werden auch die Clubs und deren Macher mitziehen und das unterstützen. Gemeinsam kann man was erreichen, aber das muss von Oben nach unten eingestellt werden denn anders herum wird das nicht gehen.

  • Oli

    ich kann dir die Trainer nicht aufzählen, weil man da wohl viel weiter unten anfangen müsste. Ich kanns mir halt nicht vorstellen, dass es für aktuell 14 DEL Clubs nur 2 brauchbare deutsche Trainer gibt.

    Zu Steer, ich kann dir nicht sagen wie sich der irgendwo anders schlagen würde, weil der bisher nur Erding und Rosenheim trainiert hat. Seine Philosphie ist halt nicht gefragt, anonsten hätte doch nach diesen Erfolgen bei uns schon längst mal ein DEL Club seine Fühler nach ihm ausgestreckt.
    Um diese Philosphie umzusetzen braucht man nicht umbedingt einen Top Nachwuchs, auch wir haben nicht genügend brauchbaren Nachwuchs von unten, da gehören halt auch ein paar von anderen Clubs dazu, an denen scheitert es doch gerade in der DEL nirgens, jeder Club könnte doch genügend Nachwuchsspieler, relativ preiswert unter Vertrag nehmen, aber aufs Eis muss man sie halt auch schicken und daran scheitert es.

    Wir hatten noch nie den Starkader, sondern immer eine gute Mischung und die machts aus, klar zum Bananentitel hats noch nicht gereicht, da fehlte dann wohl doch immer die nötige individuelle Klasse. Aber es geht ja hier nicht um Titel oder persönliche Bedürfnisse sondern rein darum wie man vielleicht das deutsche EH um ein bisschen besser machen könnte. Und wenn jeder Club nur ein bisschen...


    Ach Gott jetzt komm ich direkt in den Schmarrn hinein, jetzt hat mich gerade als ich den letzten Satz fertig schreiben wollte die Realität überrollt.

  • 1543

    Da sind wir wieder im Teufelskreis den Key schon beschreiben hat. Man muss gutes Eishockey bieten damit Leute und Sponsoren kommen. Aber auf der anderen Seite muss man aber den Nachwuchsfördern.

    Meine Persönliche Meinung ist halt das man von unten Anfangen muss das ganze Konzept zu ändern. z.b. Jeder Verein muss alle Altersklassen anbieten ,jeder Verein muss eine bestimmte zahl an Trainern haben, den Jugendmannschaften muss eine vorgeschriebene Trainingszeit eingeräumt werden, jeder Verein muss 2 mal im Jahr ein Schnuppertraining oder einen Tag der offenen Tür anbieten. Ausrüstung wird von Verband bezahlt oder unterstützt (Und die Vereine müssen einen bestimmten Betrag dafür bereit stellen) oder einen Tag machen unter dem Motto: Deutschland auf Eis..... es gibt einige Idee wie man Kinder zum Eishockey bringen kann man muss es nur versuchen und einheitlich machen.

  • Gerade ist ja die Fußball WM zu Ende und Deutschland als Weltmeister auf dem ersten Platz der Weltrangliste. Aufgefallen hierbei ist mir aber bei diversen Gesprächen der Fachleute im Fernsehen, dass Brasilien als Ausrichter und eigentlich für mich immer noch traditionsreiche Fussballnation riesige Probleme im eigenen Verband hat. Man spricht hier von Korruption, Vetterleswirtschaft usw. Auch wurde das Thema Trainer auf für den Nachwuchs dort angesprochen. Nachwuchsspieler suchen, finden, ausbilden und auch einsetzen wurde hier aufgezählt.

    Natürlich kann man Fussball nicht mit Eishockey vergleichen aber wenn man die "Brasilianischen Probleme" hier so beschreibt, kann man dies wohl in vielen Punkten auch auf´s Deutsche Eishockey übertragen.

    Nur mal ein Beispiel: Ein guter Nachwuchsspieler, mit 13 oder 14 Jahren aus Ingolstadt (Schüler Bayernliga) spielt in der BEV Auswahl und ist dort wirklich auch ein Leistungsträger. BEV bzw. Verbandstrainer legen dem guten Jungen ans Herz, zu einem DNL Club zu wechseln, damit er sich weiter entwickeln kann. Der Junge will aber seine Heimat, seine Schule, seine sonstigen Freunde nicht verlassen, spielt aber immer noch auf hohem Niveau. Leider wird er nicht mehr in den DEB Bereich übernommen und fällt somit durchs Raster. Glaube der spiel mittlerweile nicht mehr.

    Ein anderes Beispiel:
    In den Bereichen der Landesverbände gibt es 5 Verbände; Bayern, BW, NRW, Berlin und ein Zusammenschluss aus Hessen, Sachsen usw. welche Ländervergleiche ausspielen. 5 Auswahlmannschaften a´20 Spieler und jeweils 10 auf Abruf macht insgesamt 150 Talente die dort gefördert werden. Sobald mit U16 in den DEB Bereich gegangen wird, gibt es nur noch eine Mannschaft je Jahrgang mit 20 + 10 Spielern. Wir leisten es uns also, aus wirklich 150 Talengen mit nicht mal 16 Jahren auf 30 zu reduzieren! Wir brauchen uns dann auch nicht wundern, wenn wir vermehrt aus dem Ausland zukaufen müssen und fragen uns dann, ob die Clubs hier nichts dagegen machen können? Kann sich jeder selbst Gedanken hierzu machen.

  • Oli

    das mit dem Teufelskreis und dem guten EH. Ist doch ein Märchen, es verlangt doch keiner dass man von heute auf morgen alles was gut EH spielen kann, ob jetzt mit deutschem Pass oder ohne, gg Junioren Spieler auszutauschen.

    Ich schrieb ja dass man da keine Wunderdinge erwarten kann und soll. Bestes Beispiel ist die aktuelle U Regel der DEL2, unterm Strich wird sich nicht viel ändern, aber wenn es pro Club nur 1-2 "schwache" Ü Spieler erwischt die gg U Spieler ausgetauscht werden, ist schon mal garnicht viel schlechtes passiert.

    Ich kann nur an unseren Kader denken, da wenn anstatt eines Marsall ein Tausch oder Zientek spielen muss, wird die gesamte Qualität kaum leiden, ein 19 jähriger bekommt Eiszeit und ein Mittezwanziger geht halt in die OL, dort verdient er vielleicht sogar mehr Kohle und kann nochmals richtig anlauf nehmen, kann in der OL vielleicht erste Reihe spielen oder in der 3ten Reihe ein paar jüngere führen. Und mit Mitte 20 ist der Zug nach ganz oben doch schon abgefahren vielleicht reichts nochmal zum gestanden DEL2 Profi.

    Das Problem bei der Sache ist halt, wenn man solche kleinen Regeln nur in einer Liga anwendet und der Rest unverändert bleibt, oder im Fall DEL die Ausländerregelung sogar noch gelockert wird, dann ist dieser eine kleine Effekt schneller wieder verpufft als er überhaupt spürbar ist.

  • ...
    Ich kann mich noch gut an die 80er Jahre erinnern. Damals waren in der 2. Bundesliga gerade mal 2 Ausländer erlaubt. Diese beiden Ausländer waren aber auch von der Qualität her richtig gut und um einiges besser als die eigenen Jungs. ....

    also das wünsche ich mir auf keinen Fall mehr.. ich finde, daß die ausländischen Spieler das Salz in der Suppe sind und gerade diese Spieler bei vielen Fans beliebt sind :)
    ich finde diese Einbürgerungen auch nicht so schön, da hab ich manchmal das Gefühl, daß dort viel rumgetrickst wird...ich kann mich noch gut erinnern, wo ein Spieler über zwei/drei Jahre 'gedrängt' wurde, sich einbürgern zu lassen, er es aber nicht wollte, und er dann den Verein verlassen hat.
    und die Vereine kann man auch verstehen, die wollen erfolgreich sein, und das klappt mit 'eingebürgerten' Spielern eben besser..zumindest ist es wahrscheinlicher :)

  • Klar sind die ausländischen oder auch eingebürgerten Spieler bei den Fan´s beliebt. Hast Du Dir mal die Frage gestellt, warum die "Beliebter" sind als die Deutschen? Vielleicht spielen sie besser? Vielleicht haben sie nur "klangvolle Namen"? Vielleicht identifiziert sich ein Fan eben lieber mit einem XXX als mit einem Meier, Müller, Schulze? Schon klar, wenn ich in meinem Freundeskreis sagen kann, ich kenn den Kanadischen Spieler persönlich oder war mit dem "Russen" schon mal ein Bier trinken ist das allemal auffälliger als wenn ich sage, ich war mit meinem ehemaligen Schulfreund Hans Meier, der auch in der 1. Spielt erst wieder mal zusammen.

    Darum geht es aber in dieser Disskussion eigentlich gar nicht. Es geht darum, wie wir das Deutsche Eishockey besser machen könnten, International weiter nach vorne rücken und langfristig diesen Sport wieder an die 2. Stelle aller Sportarten in Deutschland bringen können. Fussball werden wir nicht mehr weg bringen aber (nix gegen andere Sportarten) gegen Handball, Basketball und "Eisstockschießen" müssten wir uns dann doch durchsetzen können.

  • guten Tag

    Die Frage müßte doch lauten: Warum braucht man diese Diskussion im Rahmen von "Multi-Kulti"; Migrationshintergründen etc. überhaupt ?
    Und nochdazu wird sie aufgeworfen, wegen eines 17-jährigen Spielers :hammer: :hammer:

    gruß aus LA

  • Glaube nicht, dass diese Diskussion nur wegen eines 17 jährigen aufgeworfen wurde. Vielmehr liegt wohl vielen am Herzen, dass Eishockey wieder in Deutschland an Stellenwert gewinnt und dadurch natürlich auch die Clubs von jedem Fan leichter oder etwas einfacher Geld bekommen können um eine vernünftige Saison planen und auch mit schwarzen Zahlen den Käufern was anbieten zu können.

    Natürlich können wir weiter mit ausländischen Spielern und vielen Einbürgerungen arbeiten. Natürlich ist es momentan rein wirtschaftlich eben nicht Zielführend Ausbildung über einige Jahre zu machen um irgend ein Niveau zu bekommen. Wir brauchen Internationalen Erfolg und da stellt sich dann schon die Frage; erreiche ich das mit noch mehr Ausländern und/oder eingebürgerten Spielern oder muss sich was bei uns im System ändern? Wenn man das dann mit ja beantworten kann, dann sollte man auch aufzeigen dürfen, welche Möglichkeiten es geben könnte. Jetzt und gleich, da wird man nichts erreichen und die guten Vorsätze werden verpuffen. Alleine das Beispiel Schweiz zeigt aber auch, dass man mit überdachten Strukturen und nachhaltigem, eigenem Ausbildungskonzept über die Jahre Erfolg (auch international) haben wird.

    Nichts ist schlecht; auch die momentane Situation ist nicht schlecht aber wird diese durch einfach weiter so besser oder muss ein Umdenken stattfinden und da gehts für mich nun wirklich nicht um einen 17 jährigen!

  • Aufgrund seiner teilweisen Ausbildung in Deutschland sehe ich BiBis 17-jährigen auch nicht als Problem an. Wenn dann eher HNs Heinis oder KSs Meilleur bzw. dass alle 3 noch vor dem richtigen Inkrafttreten der neuen U23-Regel auftauchen.


  • guten Tag

    Die Frage müßte doch lauten: Warum braucht man diese Diskussion im Rahmen von "Multi-Kulti"; Migrationshintergründen etc. überhaupt ?
    Und nochdazu wird sie aufgeworfen, wegen eines 17-jährigen Spielers

    gruß aus LA

    Zuerst mal hab ich die Diskussion nicht wegen eines 17-jährigen aufgeworfen. Mir ist einfach aufgefallen, dass das Thema immer mal wieder diskutiert wird und zwar in den Team-Threads, wo es ja eigentlich nichts zu suchen hat, deswegen ein eigener Thread.

    Außerdem hat das doch nur teilweise mit "Multi-Kulti" und Migrationshintergründen zu tun. Es beschwert sich doch niemand über einen Ehliz oder Akdag, die hier geboren wurden, ausgebildet wurden, die Sprache sprechen etc. Ich kann es schon verstehen, wenn man sagt, der hat einen deutschen Pass, warum sollte er nun gegenüber anderen Deutschen benachteiligt werden. Wenn man diesen Gedanken aber mal weiterdenkt, könnte man auch die Frage stellen, warum ein kanadischer Spieler mit italienischen Vorfahren einem Kanadier mit deutschen Vorfahren gegenüber benachteiligt werden sollte. Dann könnte man also gleich sämtliche Beschränkungen abschaffen.

    Fakt ist aber, dass die Anzahl der Kontingentspieler beschränkt ist. Und manchmal hat man eben den Eindruck, dass Teams nach Spielern mit dem berühmten deutschen Schäferhund suchen, um ihr Ausländerkontingent nicht zu belasten. Die möglichen Ursachen dafür wurden ja hier schon beschrieben. Ich sehe allerdings im deutschen Eishockey mehr Potential als 14te Plätze bei der WM und verpasste Olympia-Qualifikationen. Wenn aber von manchen Vereinen die Nachwuchsarbeit vernachlässigt wird, weil es ja viel einfacher ist, einen zweit-oder drittklassigen Kanadier einzubürgern, werden wir uns so schnell bestimmt nicht weiter entwickeln.

    Insofern sehe ich dieses Thema schon als diskussionwürdig und freue mich, dass hier so konstruktive Beiträge dazu geschrieben werden.


  • Aufgrund seiner teilweisen Ausbildung in Deutschland sehe ich BiBis 17-jährigen auch nicht als Problem an. Wenn dann eher HNs Heinis oder KSs Meilleur bzw. dass alle 3 noch vor dem richtigen Inkrafttreten der neuen U23-Regel auftauchen.

    Auch ohne Heinis haben die Falken 12 U23-Spieler im Kader. Wo ist also das Problem?