Kommt darauf an, wie gut das Konzept ist, welches die Falken potentiellen Geldgebern präsentieren können. Eine Chance hat das Heilbronner Eishockey jetzt mit Sicherheit und das ist die Reset- Taste zu drücken.
Was war das Konzept der Falken bisher, wie war ihre Außendarstellung, wie war die Akzeptanz dessen und wo führte das den Club hin? Diese Frage müssen beantwortet werden. Ich kennen nicht wenige Heilbronner, die keinen Bock darauf hatten permanent nur als das Anhängsel des großen Nachbarn Mannheim gesehen zu werden, ohne noch wirklich ein eigenes Profil zur Geltung bringen zu können. Heilbronn ist keine Kleinstadt, verfügt über eine durchaus gute wirtschaftliche Infrastruktur und ist bekannt als die Arbeiterstadt in Baden- Würtenberg schlechthin. Hier muss doch mit dem richtigen Konzept etwas zusammen gehen und sich ein Profil entwickeln lassen! Dazu habt ihr eine moderne Eishalle, einem Luxus, den nun wahrlich nicht alle Standorte für sich geltend machen können.
Wenn ich ihr wäre, würde ich mit einem gnadenlosen Heilbronner Konzept an den Start gehen, möglichst auch mit den Initialen HEC und die lokale Karte maximal ausspielen. Mensch, ihr habt doch eine Eishockeytradition die sich sehen lassen kann und Attribute wie Arbeiterstadt in Verbindung mit der Kampfsportart Eishockey, da lässt sich doch markentingtechnisch einiges machen.
Olaf, den Ansatz kann ich verstehen. Das Problem ist nur: Jetzt ist es zu spät, ein Konzept und ein Profil zu entwickeln. Sponsoren wie Zuschauer und auch Fans wissen doch, was passiert ist. Sowas wirkt immer gezwungen und damit nicht unbedingt zu 100 % glaubwürdig.
Was jetzt passieren muss, ist ein Schulterschluss aller Beteiligten. Die Aufgabe "Wiederaufstieg" muss angegangen werden. Dazu sind Gesellschafter- und Sponsorenversammlungen nötig, auf die Fans muss aktiv zugegangen werden und das am besten gleich, wenn die größte Enttäuschung abgeklungen ist. Nach unserer bösen Saison 2011/12 haben sich alle zusammengesetzt. Es gab gerade von den Sponsoren die feste Zusage, auch aus der Oberliga Nord heraus den Aufstieg anzustreben (Ja, ich weiß, glaubt keiner, aber es wurde definitiv für die OLN geplant...). Die haben sogar alle zusammen in der Tageszeitung eine großformatige Anzeige geschaltet, um das auch öffentlich deutlich zu machen. Ich denke, jetzt zählen die "inneren Werte" der Organisation.
Naja, und die Fans... Die Enttäuschung ist groß und ich kann das sehr gut nachvollziehen. Ich weiß nicht, wie sich das Verhältnis zu den Fans unter Eren etwickelt hat. Bei Rupp hatte ich aus der Ferne betrachtet immer das Gefühl, die Fans sind die "die da drüben". Kann mich schwerst irren, aber es war irgendwie komisch. Da muss auch was passieren... Mit rosigen Worten braucht man da jetzt aber nicht kommen. Da müssen die Ärmel hochgekrempelt werden, klare Worte und dann das Ding anpacken. Marketingkonzepte werden doch als das erkannt, was sie sind: Marketing. Die Fans sind ja nicht blöd... Klappt es dann nicht, wird es nur noch schwerer und jedes noch so kleine Versagen wird an diesem Konzept gemessen. Als Beispiel kann man sich mal die DEL2 ansehen: Jedesmal, wenn was schief geht, wird doch von Fans das propagierte "Von Profis für Profis" ans Tageslicht gezerrt...
Langfristig muss sich der Club halt auch überlegen, wie man generell mit Fans umgeht. Tolle Werbung bringt natürlich was. Allerdings schleift die sich auch ab. Ich hatte mal so ein Gespräch, wo angemerkt wurde, dass es gut läuft, weil wir tolles und erfolgreiches Hockey spielen. Gegenfrage: "Was passiert, wenn das Hockey mal nicht so gut ist? Dann ist es Gold wert, wenn die Fans auch ins Stadion kommen, um mit dem Kumpel auf der Tribüne ein Bier zu trinken und Teil der Fangemeinschaft zu sein". Die Pinguins fördern seitdem Fanaktivitäten in deutlichem Umfang, ohne das an die große Glocke zu hängen. Und ja... Läuft... Es kommt viel zurück. Manchmal bringt ein Kasten Bier für eine Auswärtsfahrt mehr als eine Hüpfburg vorm Stadion. Und da die öffentliche Aufmerksamkeit durch hohen Zuspruch höher ist, werden auch Sponsoren aufmerksamer... Es ist ja so, dass wir mittlerweile eine ernstzunehmende Konkurrenz für die Erstligabasketballer nebenan sind.
Da müssen auf jeden Fall Fans gefunden werden, die bereit sind, den Weg "Mission Wiederaufstieg" anzugehen und ihre Kreativität und ihren Ideenreichtum einzubringen.
Naja, und wenn es Spieler gibt, die bereit sind, diese Schmach wieder gut zu machen, dann sollten die das auch sagen. Vielleicht ist das auch das Phänomen, welches in BHV dafür sorgt, dass eingedeutschte und sog. "Söldner" eher mit Sympathie betrachtet werden. Nach dem letzten Spiel gab es kritische Worte Richtung Spieler. Es waren dann aber Spieler wie Kopecky, Teljukin, Fatyka und etliche mehr, die auf Nachfrage deutlich gesagt haben, dass sie auch in der Oberliga dabei bleiben, wenn es geht. "Man hat ja etwas gut zu machen". Und da die deutsch können, gibt es da auch nicht viel Interpretationsspielraum... Zumal sie nicht gleich nach Saisonende abgehauen sind. So etwas wird natürlich auch anerkannt.
Das nur mal so meine Gedanken... Ist ja noch nicht so lange her...