Die „Goalie-Gate Affäre“ liegt zurück und so wird eine konkurrenzfähige und sehr erfolgreiche Mannschaft am Gutenbergweg aufkreuzen. Die Garmischer können mit einem Sieg mit den Hausherren gleichziehen. Ungewöhnlich waren die letzten beiden Spiele für den SC Riessersee mit Sicherheit. Zuerst die schon angesprochene Torwart-Problematik und dann am Sonntag eine extrem torreiche Partie bei der sich die heimischen Zuschauer über einen 8:5-Sieg freuen durften. Es scheint so als ob das Ganze nach dem Motto „Wenn wir vorne ein Ding mehr reinhauen, dann können wir hinten auch ein paar kassieren“ gelaufen ist. Die Partien der Niederbayern gegen die Oberbayern waren nicht sehr von Erfolg geprägt. Zweimal gelang es nicht mal ein Tor zu schießen in den ersten vier Aufeinandertreffen. Anders ausgedrückt: Im Olympia-Eissport-Zentrum wurde noch kein eigener Treffer erzielt. Die Tordifferenz beträgt 10:15 aus Sicht der Landshuter. Mit 182 Treffern ist die zweitbeste Offensive unterhalb der Burg Trausnitz beheimatet. Drei Buden sind nach dem Stand heute zu machen um wieder den alleinigen Spitzenwert zurückzuerobern. Die Gästefans durften über 45 Tore weniger jubeln. Die Stärke der Herausforderer liegt ganz klar in der Verteidigung. Nur 118 Mal schlug es im eigenen Gehäuse ein. Damit wird der zweite Platz unter allen Teilnehmern belegt. Der EV Landshut musste 25 Gegentore mehr zulassen. Es kommt also zum Duell zweibeste Offensive gegen die zweibeste Defensive. Es darf gehofft werden, dass das Spiel friedlich abläuft und es nicht zu Szenen wie in Rosenheim kommt. Denn wir sind alle Eishockeyfans. Auch sollte darauf hingewiesen werden, dass es einen Unterschied zwischen Anhängern des SCR und dem Auftreten von Ralph Bader gibt.
Die Hausherren sind im Schnitt fast 1,3 Jahre jünger als ihre Gäste, annähernd zwei Zentimeter größer und über zwei Pfund schwerer.
Die ehemaligen Menschenfresser können momentan den dritten Platz in der Überzahlwertung belegen. 21,86% aller entstandenen Möglichkeiten konnten in Tore umgemünzt werden. Werden Strafen gegen das Team ausgesprochen, können 81,82% dieser Situationen schadlos überstanden werden. Der zehnfache deutsche Meister kann durchschnittlich 18,75% seiner Überzahlmöglichkeiten nutzen. In Unterzahl kann eine hervorragende Quote von nur 83,77% aufgewiesen werden.
Im Kasten besteht normalerweise kein Problem. Mit Bryan Hogan steht einer der Topmänner der Liga im Aufgebot. Er belegt mit einem Gegentorschnitt von 2,41 auf dem zweiten Platz. Momentan ist er aber wohl noch verletzt. Der 21jährige Korbinian Sertl überrascht auch sehr mit nur durchschnittlich 2,04 Gegentreffern –sofern der Statistik getraut werden darf-. Zusätzlich wurde Niklas Treutle vom DEL-Club aus München mit einer Förderlizenz ausgestattet. In Liga zwei musste er 2,73 Mal pro Spiel hinter sich fassen. Dazu kommt noch der 20jährige Daniel Schmidt, der aber noch kein Spiel für den Verein in der DEL2 absolviert hat. Beim EV Landshut wird das Tor von Brian Stewart gehütet, er ist die unangefochtene Nummer eins und entwickelte sich zum Publikumsliebling aufgrund seiner Leistung und seiner Emotionen. Er musste durchschnittlich 2,78 Einschläge hinnehmen. In letzter Zeit wurde er immer wieder sträflich von seinen Vorderleuten im Stich gelassen und hat seinem Unmut auf dem Eis auch schon Luft gemacht, denn er verließ als deutliches Zeichen vorzeitig das Eis. Für ihn kam Marco Eisenhut zum Einsatz. Er konnte sein Talent schon unter Beweis stellen, braucht aber noch Zeit um sich zu entwickeln. Fünf Spiele durfte er von Anfang an in Folge bestreiten und hatte jede Menge Arbeit, da zum Teil nur neun Stürmer und vier Verteidiger ihm helfen konnten.
Punktbester Verteidiger des vorletzten Meisters ist der wiedergenesene Stephan Daschner der auf 35 Spiele kommt und dabei elf Tore und 28 Vorbereitungen sich gutschreiben darf. Unter allen Verteidigern belegt er damit den zweiten Rang und kommt auf mehr als einen Punkt pro Partie. Dahinter befindet sich gleich Josh Godfrey mit 31 Punkten. Er liegt damit auf Rang sechs. In der besten Form seit Langem befindet sich Andy Geipel,
der sich schon über elf Tore und 19 Vorlagen freuen durfte. Jetzt schon hat er Punkte als in den vergangenen drei Spielzeiten gesammelt. Für die
Garmischer ist Ex-Kannibale Peter Baumgartner der beste Mann mit 24 Zählern. Julian Eichinger darf sich mit seinem Tor und 14 Assists über den zweiten Platz freuen. Der Ex-Landshuter Daniel Hilpert folgt auf dem Bronzerang, den er sich mit seinen neun Beihilfen erarbeitet hat.
Punktbester Spieler des EVL ist Riley Armstrong der über weite Zeiten der Topscorer der Liga war. Momentan ist er „nur“ noch viertbester Mann der gesamten Liga und konnte bis zum letzten Spieltag 62 Zähler für sich verbuchen. Bester Punktesammler der Oberbayern ist Andrew Bohmbach, er hat 21 Tore selbst erzielt und bei 32 weiteren geholfen. Für die Rot/Weißen liegt es Cody Thornton mit 22 eigenen Treffern und 24 Vorlagen auf dem zweiten Platz. Noch auf das imaginäre Stockerl für die Offensivkräfte hat es Lukas Vantuch mit 16 Buden die er selbst gemacht und den Puck für seine Kameraden 29 Mal aufgelegt hat geschafft. Für die Jungs von Coach Toni Krinner folgt der Ex-Reihenkamerad von Ty Morris aus Münchner Zeiten –Lubor Dibelka- auf dem zweiten Platz und hat bis jetzt 50 Punkte eingefahren. Der dritte Platz wird von Morten Lie eingenommen, er darf sich über 14 Treffer und 33 Vorbereitungen freuen.
Die Fans dürfen sich auf ein Wiedersehen mit Jaro Kracik freuen, der nach seiner langen Verletzung endlich wieder Wettkampfpraxis bekommt. Er hielt sich während dieser Zeit in Landshut fit, die Zweifel ob er wieder sein volles Leistungsvermögen abrufen kann waren aber zu groß und so erhielt er hier keinen Vertrag. Sieben Tore und 20 Vorlagen in 23 Spielen deuten darauf hin, dass er nichts verlernt hat.
Da alle Torhüter so ihre Blessuren und Krankheiten hatten, wird ein probates Mittel sein, aus allen möglichen Situationen und Positionen abzuziehen. Sertl hatte wohl am Sonntag noch Probleme mit der Fanghand und konnte diese nicht so schnell benutzen wie gewohnt. Wie schwer die Daumenverletzung bei Niklas Treutle war oder ist, ist leider nicht bekannt aber auch hier könnte es zu Einschränkungen kommen wenn er im Tor stehen sollte. Spielern wie Kracik oder Dibelka schmeckt es nicht, wenn sie etwas härter angegangen werden. Damit kann ihnen die Lust am Spiel genommen werden. Die Verteidiger sind fast alle defensiv ausgerichtet und müssen wohl aus ihrer eigenen Zone etwas herausgelockt werden um zu guten Chancen zu kommen. Gespannt darf man auch sein, wie es konditionell aussieht, da der Gegner praktisch ein Spiel weniger in den Knochen hat.
Riley Armstrong hat wohl einen Hexenschuss und muss weiterhin aussetzen. Martin Davidek hat nach seinem Kieferbruch schon wieder mit der Mannschaft trainiert, wird aber noch etwas Zeit brauchen. Max Brandl hat eine Innenbandverletzung und wird nicht auflaufen können. Cody Thornton
bekam einen Schuss auf den Knöchel ab. Ober er auflaufen kann ist noch nicht bekannt. Förderlizenzspieler David Elsner wird wohl wieder für Nürnberg in der DEL auflaufen.
Mit wie vielen Schlachtenbummlern darf denn gerechnet werden und wie sieht es mit Ausfällen oder Sperren bei unseren Gästen aus??