Nach dem Sieg am Freitag wollen die Niederbayern sich von ihrem Coach gerne mit einem sechs-Punkte-Wochenende verabschieden und auch er würde sich sehr freuen, wenn er sich mit einem Erfolg von seinem Team, den Fans und den Verantwortlichen verabschieden kann. Nach fünf verlorenen Spielen hintereinander konnten nun zwei Erfolge eingefahren werden. Mit einem Sieg kann sogar die Tabellenführung wieder übernommen werden. Die drei ersten Aufeinandertreffen gewannen die Jungs um Jiri Ehrenberger. Die Tordifferenz beträgt 10:5. Das Zeigt auch, dass die Spiele immer recht eng waren mit 2:0 und 2:4 wurden zwei Spiele mit „nur“ zwei Toren Differenz gewonnen. Das letzte Spiel ging mit 4:3 noch enger aus. Trotzdem können die Hausherren mit ihrer Saison bisher sehr zufrieden sein. Mit 57 Punkten ist der achte Tabellenplatz sehr gut nach unten abgesichert, denn dies bedeutet einen Vorsprung von acht Zählern auf den ärgsten Verfolger aus Bad Nauheim. Auf Platz sieben beträgt der Rückstand schon 10 Punkte. Das Ziel sollte also sein, den letzten Playoff-Platz zu sichern. Mit 167 Treffern ist die beste Offensive (wieder) unterhalb der Burg Trausnitz beheimatet. Ganz anders schaut es da bei den Oberlausitzern aus: ganze 57 Mal weniger durften ihre Anhänger jubeln. Damit wird der zehnte Rang in dieser Disziplin belegt. In der Defensive stehen die Herausforderer etwas schlechter da, denn sie mussten schon 126 Einschläge zulassen. Die Gastgeber haben nur 120 Gegentore zugelassen was gleichbeutend mit Rang fünf ist. Mit Pavel Bredl wurde ein absoluter Top-Mann nachverpflichtet, der in vier Spielen auf sechs Assists kommt, auf 78 Spiele in der besten Liga der Welt zurückblicken darf, 131 KHL-Partien bestritt und sich in weiteren Eliteligen beweisen durfte. Dazu kam es, da Casey Pierro-Zabotel mit der großen Eisfläche nicht anfreunden konnte und somit der Kontrakt vorzeitig aufgelöst wurde.
Die Landshuter sind mit 24,26 Jahren im Schnitt über 2,6 Jahre jünger als die Zöglinge von Dirk Rohrbach und sind 1,2 Zentimeter kleiner. Gut im Futter stehen die Weißwasseraner ebenfalls, denn sie sind über 3,2 Kilogramm schwerer. Dieser Unterschied kann ganz schön schmerzen, wenn es mal zu einem Check kommt.
Die ehemaligen Menschenfresser können momentan den dritten Platz in der Überzahlwertung belegen. 22,56% aller entstandenen Möglichkeiten
konnten in Tore umgemünzt werden. Werden Strafen gegen das Team ausgesprochen, können 81,48% dieser Situationen schadlos überstanden werden. Der 25malige DDR-Meister kann durchschnittlich 14,97% seiner Überzahlmöglichkeiten nutzen, dies ist der schlechteste Wert unter allen Teilnehmern. In Unterzahl kann eineausbauungsfähige Quote von nur 76,05% aufgewiesen werden.
Zwischen den Pfosten besteht für den Heimcoach die Qual der Wahl: mit Jonathan „Boots“ Boutin steht ein Mann bereit, der über Jahre bewiesen hat, was für eine Klasse er besitzt. Durch seine Verletzungsanfälligkeit kommt er in dieser Saison erst auf 12 Spiele und einen Gegentorschnitt von 2,75. Der 21jährige Dustin Strahlmeier könnte nun den Durchbruch geschafft haben und sich als Goalie etablieren. Bei 30 Starts musste er 2,70 Mal hinter sich greifen wenn der Statistik getraut werden darf. Beim EV Landshut wird das Tor von Brian Stewart gehütet, er ist die unangefochtene Nummer eins und entwickelte sich zum Publikumsliebling aufgrund seiner Leistung und seiner Emotionen. Er musste durchschnittlich 2,79 Einschläge hinnehmen. In letzter Zeit wird er immer wieder sträflich von seinen Vorderleuten im Stich gelassen und hat seinem Unmut auf dem Eis auch schon Luft gemacht, denn er verließ als deutliches Zeichen vorzeitig das Eis. Für ihn kam Marco Eisenhut zum Einsatz. Er konnte sein Talent schon unter Beweis stellen, braucht aber noch Zeit um sich zu entwickeln. Die letzten fünf Spiele durfte er von Anfang an bestreiten und hatte jede Menge Arbeit, da zum Teil nur neun Stürmer und vier Verteidiger ihm helfen konnten.
Punktbester Verteidiger des vorletzten Meisters ist der wiedergenesene Stephan Daschner der auf 30 Spiele kommt und dabei elf Tore und 26 Vorbereitungen sich gutschreiben darf. Unter allen Verteidigern belegt er damit den zweiten Rang und kommt auf mehr als einen Punkt pro Partie. Dahinter befindet sich gleich Josh Godfrey mit 29 Punkten. Er liegt damit auf Rang fünf. In der besten Form seit Langem befindet sich Andy Geipel, der sich schon über neun Tore und 17 Vorlagen freuen durfte. Jetzt schon hat er mehr Punkte als in den vergangenen drei Spielzeiten gesammelt. Für die „Füchse“ sind Lukas Pozivil und Danny Pyka mit jeweils 20 Zählern, die besten für ihre Farben. Dahinter befindet sich noch Markus Schmidt mit 14 Punkten, der aber wieder zu seinen alten Füchsen nach Duisburg zurückwechselte. Somit sind Sebastian Klenner und Jens Heyer
von den aktiven Verteidigern die mit gefährlichsten und kommen jeweils auf acht Pünkterl.
Punktbester Spieler des EVL ist Riley Armstrong der über weite Zeiten der Topscorer der Liga war. Momentan ist er „nur“ noch viertbester Mann der gesamten Liga und konnte bis zum letzten Spieltag 61 Zähler für sich verbuchen. Bester Punktesammler für die Sachsen ist Scott King der auf 13 Tore und 33 Vorbereitungen kommt. . Für die Rot/Weißen liegt es Cody Thornton mit 20 eigenen Treffern und 21 Vorlagen auf dem zweiten Platz. Noch auf das imaginäre Stockerl für die Offensivkräfte hat es Lukas Vantuch mit 13 Buden die er selbst gemacht und den Puck für seine Kameraden 27 Mal aufgelegt hat geschafft. Für die Jungs aus den neuen Bundesländern folgen Christoffer Kjärgaard mit 19 Buden und 19 Beihilfen und Thomas Götz mit 28 Punkten auf Platz zwei und drei.
Die heimischen Fans dürfen sich auf ein Wiedersehen mit Elia Ostwald freuen, der seine ersten Schritte auf dem Eis für seinen Heimatverein machte und schon auf über 200 DEL-Partien zurückblicken darf. Auch gehörte er zum Landshuter Team, das in der Saison 11/12 die Meisterschaft einfuhr. Auf Lausitzer Seite steht Steve Hanusch im Aufgebot, der über eine Förderlizenz verfügt und von den „Krefeld Pinguinen“ in die zweite Liga geschickt wurde um nach einer langwierigen Verletzung wieder Wettkampfpraxis zu bekommen. Es ist nicht anzunehmen dass er aufläuft, da er wieder vollkommen fit ist. Auch er durfte den Pokal in Rosenheim in die Höhe strecken.
Es wird wohl eine Sache der Geduld um zum Erfolg zu kommen, denn viele Chancen werden sich wohl nicht ergeben. Wenn alles gut läuft kann mit vier Sturmreihen und sieben Verteidigern gespielt werden (außer John Rogl läuft in der DNL auf wenn Stephan Daschner wieder voll fit ist) somit können die Hausherren stetig beschäftigt werden, da diese nicht über vier komplette Reihen haben.
Langsam lichtet sich das Lazarett auch nur Martin Davidek wird sicher noch länger ausfallen.
Wie sieht es bei unseren Gastgebern mit Verletzungen und Sperren aus?