Vom hohen Norden zurückgekehrt geht es am Sonntag gleich weiter. Diesmal sind die „Eispiraten Crimmitschau“ zu Gast. Sie belegen im Moment den elften Tabellenplatz. Doch ungefährlich sind sie deswegen noch lange nicht. Speziell die personelle Situation der Niederbayern kann den Herausforderern in die Karten spielen, auch wenn das nicht als Ausrede gesehen werden soll. Die Spitzenposition mussten die Landshuter abgeben und sind nun auf Platz vier zu finden. Mit 151 Treffern ist die beste Offensivabteilung unterhalb der Burg Trausnitz beheimatet. Die Gäste ließen ihre Anhänger 36 Mal weniger jubeln. In der Verteidigung läuft es bei beiden Mannschaften nicht so wie viele es sich wünschen würden. 110 Mal schlug es schon bei den Jungs von Coach Ehrenberger ein. Noch schlechter läuft es bei den Sachsen: hier wird der vorletzte Platz belegt, gleichbedeutend mit 150 Gegentoren. Die ersten drei Partien konnten aus Landshuter Sicht erfolgreich gestaltet werden. Es gab drei Siege und das Torverhältnis von 17:8 ist auch recht deutlich.
Die Hausherren sind 0,3 Jahre älter als ihre Herausforderer. Bei der Körpergröße ist der Unterschied so gering, dass er zu vernachlässigen ist. Die Waage schlägt in Richtung Eispiraten aus. Ungefähr ein Pfund ist jeder Spieler schwerer als die heimischen Jungs.
Die ehemaligen Menschenfresser können momentan den dritten Platz in der Überzahlwertung belegen. 24,42% aller entstandenen Möglichkeiten konnten in Tore umgemünzt werden. Werden Strafen gegen das Team ausgesprochen, können 81,87% dieser Situationen schadlos überstanden werden. Der Oberligameister von 2000 kann durchschnittlich 19,55% seiner Überzahlmöglichkeiten nutzen. In Unterzahl kann eine bescheidene Quote von nur 70,55 % aufgewiesen werden.
Zwischen den Pfosten befindet sich wohl eine der größten Baustellen bei den Mannen aus den neuen Bundesländern. Weder Sebastian Albrecht mit einem Gegentorschnitt von 3,90 noch Peter Holmgren der mit 4,03 noch etwas schlechter dasteht geben dem Zuschauer das Gefühl, dass sie auch mal ein Spiel im Alleingang gewinnen können. Eher das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Beim EV Landshut wird das Tor von Brian Stewart gehütet, er ist die unangefochtene Nummer eins und entwickelte sich zum Publikumsliebling aufgrund seiner Leistung und seiner Emotionen. Er musste durchschnittlich 2,79 Einschläge hinnehmen. In letzter Zeit wird er immer wieder sträflich von seinen Vorderleuten im Stich gelassen und hat seinem Unmut auf dem Eis auch schon Luft gemacht, denn er verließ als deutliches Zeichen vorzeitig das Eis. Für ihn kam Marco Eisenhut zum Einsatz. Er konnte sein Talent schon unter Beweis stellen, braucht aber noch Zeit um sich zu entwickeln. Im Spiel gegen Bremerhaven durfte er zum ersten Mal in seinem Leben ein Spiel in Liga zwei komplett absolvieren. Trotz vier Gegentoren wurde er sogar vom Gegner in hohen Tönen gelobt, speziell wenn die Personalsituation berücksichtig wird und die damit verbundene Mehrarbeit.
Punktbester Verteidiger des vorletzten Meisters ist Stephan Daschner der auf 29 Spiele kommt und dabei elf Tore und 25 Vorbereitungen sich gutschreiben darf. Unter allen Verteidigern belegt er damit den zweiten Rang und kommt auf mehr als einen Punkt pro Partie. Dahinter befindet sich gleich Josh Godfrey mit 27 Punkten. Er liegt damit auf Rang fünf. In der besten Form seit Langem befindet sich Andy Geipel, der sich schon über acht Tore und 14 Vorlagen freuen durfte. Jetzt schon hat er mehr Punkte als in den vergangenen drei Spielzeiten gesammelt. T.J. Fast ist für seine Farben der beste Mann mit 20 Zählern. André Schietzold ist ihm dich auf den Fersen und braucht nur einen Punkt um gleichzuziehen. Benjamin Hüfner belegt den dritten Platz mit seinen neun Assits.
Punktbester Spieler des EVL ist Riley Armstrong der über weite Zeiten der Topscorer der Liga war. Momentan ist er „nur“ noch drittbester Mann der gesamten Liga und konnte bis zum letzten Spieltag 57 Zähler für sich verbuchen. Bester Punktesammler für die Crimmitschauer ist Liga-Topmann Harrison Reed, der satte 28 Mal den gegnerischen Goalie überlistet hat und 34 Mal dabei half. Direkt dahinter liegt Max Campbell sowohl vereinsintern als auch ligaweit mit 61 Pünkterln. Scott Pitt muss da schon „um Welten“ abreißen lassen und vereinigt auf sich zwölf Treffer und 27 Vorbereitungen. Für die Rot/Weißen liegt Lukas Vantuch, der mit 10 Buden die er selbst gemacht und den Puck für seine Kameraden 25 Mal aufgelegt hat auf Rang zwei. Noch auf das simaginäre Stockerl für die Offensivkräfte hat es Cody Thornton geschafft mit seinen 35 Punkten.
Dominic Walsh dürfte mit etwas Extra-Motivation in die Partie gehen, er wurde im Rahmen der Förderlizenzregelung in der Saison 10/11 von seinem Arbeitgeber aus Ingolstadt an die Isar geschickt und lief dort in neun Partien auf. Daniel Bucheli war zweimal beim Vorspielen an der Isar, konnte sich aber nicht empfehlen, was würde da schöner sein als selbst für den Sieg seiner Mannschaft zu sorgen?
So einfach es klingt, aber wichtig wird sein, einfach auf den Kasten zu schießen, da es hier nicht besonders gut für die Gäste aussieht. Sollte es gelingen, die beiden Topleute der Gäste aus dem Spiel zunehmen wird es für sie schwer zu einem Erfolg zu kommen. Mittel dafür gibt es genügend, aber leicht wird es sicher nicht. Mit den Kräften muss auch sehr gut gehaushaltet werden, das bedeutet möglichst wenig Strafen ziehen und auch Icings vermeiden.
Bei Ty Morris wird es wohl länger dauern bis er nach seiner Schulterverletzung wieder zurückkehrt. Kapitän Mike Smazal verletzte sich beim Aufwärmen vor dem Spiel gegen Dresden und fällt mit einer Leistenverletzung aus. Stephan Daschner fällt nach einer Gehirnerschütterung die er sich im Derby gegen Rosenheim zugezogen hat auf unbestimmte Zeit aus. Cody Thornton liegt mit Grippe im Bett und muss medikamentös behandelt werden. Riley Armstrong hat sich einen Hexenschuss zugezogen und kann auch nicht ins Geschehen eingreifen. Der sechste und letzte Verletzte ist Martin Davidek, der sich einen doppelten Kieferbruch zugezogen hat. In der Verteidigung darf Nachwuchstalent John Rogl sich wieder beweisen. Der 16jährige Stürmer Maximilian Daubner darf sich auf sein erstes Heimspiel freuen. Beide sind mit einem drei-Jahres-Vertrag in Landshut ausgestattet worden und sollen die Klasse der niederbayrischen Nachwuchsschmiede unter Beweis stellen.
Dürfen denn Gästefans begrüßt werden und wie schaut es bei euch mit Sperren und Verletzungen aus? Kommt Peter Holmgren nochmal zurück?