Homosexualität im Eishockey

  • Heilige Sch...; merkst Du eigentlich, wie sich eine Homophobie in deinen Aussagen breit macht?

    Denn warum sollten nur "zwei liebesglücklose Männer, die gut befreundet sind" auf solche Ideen kommen, warum nicht auch "zwei liebesglücklose Mann und Frau, die gut befreundet sind"? Es sind bei Dir also doch nur "die Schwulen", die zu solchen Schandtaten (Schädigung des Staates, Betrug an der "normalen Familie") fähig sind, die noch stärker überprüft werden müssen, weil sie angeblich eine Art Risikogruppe darstellen, während die "normale" Ehe zwischen Mann und Frau vor all dem gefeit ist!
    DAS IST Homophobie!


    DAS verbitt ich mir!!!
    Du legst mir hier was in den Mund was ich absolut NICHT teilen kann!! Wenn Du meine Ausführung besser lesen würdest und es vielleicht dann mal verstehst, dann wirst vielleicht drauf kommen, dass ich ganz was anderes meinte. Also lass diese Unterstellungen sein!

    chris


  • DAS verbitt ich mir!!!
    Du legst mir hier was in den Mund was ich absolut NICHT teilen kann!! Wenn Du meine Ausführung besser lesen würdest und es vielleicht dann mal verstehst, dann wirst vielleicht drauf kommen, dass ich ganz was anderes meinte. Also lass diese Unterstellungen sein!

    chris

    Ok, nochmal Dein Post:

    "Auf emotionaler und zwischenmenschlicher Basis macht es tatsächlich keinen Unterschied ob ein Kind mit zwei Vätern bzw Müttern aufwächst. Finde ich auch legitim. "

    - Hört sich gut an, zeigt Verständnis, aber dann:

    "Es sollte trotzdem vor dem Gesetz ein Unterschied zur "Klassischen Ehe" gemacht werden. Fängt schon beim Thema "Scheinehe" an und hört bei der Demografie auf."

    - "Fängt schon beim Thema "Scheinehe" an": Das ist doch wohl eindeutig ein Vorwurf, dass die nicht-"klassische Ehe" zwischen zwei Männern (bzw. zwei Frauen) eher anfällig sei für eine Scheinehe als die "klassische Ehe" zwischen Mann und Frau!

    Die Gefahr, dass sich dadurch in mittlerer Zukunft gesellschaftliche Probleme ergeben ist in meinen Augen zu groß. Vielleicht bin ich etwas missverstanden worden, deswegen ist das Thema vor allem in einem Forum so gefährlich. Natürlich sollen homosexuelle Paare Kinder adoptieren dürfen. Sie sollen sich aber genauso strengen Kontrollen unterziehen wie andere Paare auch.

    - "Sie sollen sich aber genauso strengen Kontrollen unterziehen wie andere Paare auch." --
    Hier wird der Eindruck erweckt, dass die Kontrollen bei homosexuellen Paaren lascher seien, weshalb sie angezogen werden müssen, denn sonst bräuchtest Du ja nicht diese Forderung aufstellen. Indem dies gefordert werden "muss", wird indirekt der Vorwurf erhoben, homosexuelle Paare
    bedürften strengerer Kontrollen als heterosexuelle, weil es bei Ihnen mehr zu kontrollieren gäbe, d.h. ein größeres "Gefährdungspotential" für das Wohl des Kindes besteht.

    - "Bei der steuerlichen Gleichstellung noch mehr" :
    Warum sollte mehr Kontrolle bei homosexuellen als bei heterosexuellen Paaren nötig sein? Hier wird DEUTLICH der Eindruck erweckt, homosexuelle Paare bedürften einer strengeren Kontrolle, weil sie anfälliger für Betrug seien!

    "Denn was passiert, wenn zwei liebesglücklose Männer die gut befreundet sind auf die Idee kommen eine Ehe einzugehen, weil sie steuerlich nur davon profitieren könnten? Der Staat verschenkt Geld und Kinder, die irgendwann es refinanzieren werden nicht produziert. Klingt zwar hart und auf den ersten Blick überzogen, aber solche Fälle wird es geben und das ist dann nicht Sinn der Sache, sondern Betrug an der "normalen Familie". Man muss sich ja nur die Freakshow "Bauer sucht Frau" anschauen. Lass mal zwei benachbarte Single-Bauern aufgrund der Steuervorteile heiraten. Am Ende ist dann eine Heirat nichts anderes als eine Gewerbeanmeldung o.ä. und genau das soll damit vermieden werden, wie ich meine."

    -- Der Verweis auf die "Freakshow "Bauer sucht Frau": Seltsam, dass wieder nur die beiden männlichen "Single-Bauern" wegen Steuervorteilen heiraten
    könnten, dass selbiges für Mann und Frau in dieser Show zutreffen könnte, wird implizit verneint. Hier wird jede homosexuelle Partnerschaft und Ehe unter den Generalverdacht der Scheinehe wegen Steuervorteile und Betrug an der "normalen Familie" gestellt!

    Sorry, aber das sind meinachtens zumindest homophobe Tendenzen, weil sie Homosexuelle als angebliche "gesellschaftliche Risikogruppe" darstellen, die besonderer Kontrolle bedürften. Wenn Du diesen Eindruck nicht vermitteln willst, musst Du dich anders ausdrücken.

  • Sorry, Chris, aber ich sehe es wie Schradin.

    Du beurteilst in deiner Aufzählung "Pro" heterosexueller Ehe nämlich die sexuelle Gesinnung, nicht den Menschen!
    Sollte es nicht egal sein, welche Religion oder welche sexuelle Gesinnung ein Mensch hat, wenn es um das Thema Heirat geht?
    Ob die Scheinehe nun zwischen hetero- oder homosexuellen Paaren eingegangen wird, ist da doch wirklich irrelevant. Gibt genügend Ehen, die aufgrund von sehr dubiosen Gründen geschlossen wurden (und wenn es "nur" um eine Aufenthaltserlaubnis im Land seiner Wahl geht). Da ist die sexuelle Orientierung wirklich total zweitrangig und für mich kein Argument Pro "Schutz der heterosexuellen Ehe" ("Normal" paßt in diesem Kontext für mich nicht, denn dieser Begriff grenzt die Gleichheit dieser beiden hier thematisierten Gesinnungen komplett aus).
    Oder was sagst du zu den Lebensgemeinschaften, die ohne Kinder haben zu wollen, eingegangen werden?
    Ist der Sinn einer Lebensgemeinschaft wirklich nur der, dass man Kinder in die Welt setzt (zumindest denken meine Eltern so, wenn es darum geht, ein sinnvolles und erfülltes Leben zu haben)?

  • Deswegen macht so eine Diskussion in einem Forum wie hier, wo es nur von verbalen Tretminen und Missverständnissen wimmelt, keinen Sinn und klinke mich hiermit aus ;)

    chris

  • Die "normale" Familie (Mann+Frau+Kind) als solches soll in einem gewissen Rahmen schon geschützt werden. Eheänliche Gemeineinschaft, Heirat unter besonderen Voraussetzungen Kinder adoptieren, das alles finde ich legitim. Aber eine absolute Gleichstellung zur "Klassischen Ehe" stehe auch ich skeptisch gegenüber. Meine Meinung. Bin ICH nun Homophob??


    Vor was muss denn die klassische Ehe geschützt werden? Nimmt dir jemand etwas weg, wenn auch Mann+Mann und Frau+Frau sich in einer Ehe zusammenschließen können? Manchnal glaube ich dass viele sich einfach nur all zu gernre abheben wollen und angst davor haben, dass auf einmal Homosexuelle Menschen etwas bekommen was sonst nur Heterosexuellen vorbehalten ist.

    Wenn es dir um den Bund mit Gott geht ok, dann müsste es aber auch eine andere Art der Ehe für nicht religiöse Menschen geben.

    3 Mal editiert, zuletzt von Bone02943 (10. Januar 2014 um 14:57)

  • Wenn es dir um den Bund mit Gott geht ok, dann müsste es aber auch eine andere Art der Ehe für nicht religiöse Menschen geben.

    Wieso das denn? Wo in der Bibel steht was von "Mann und Mann" oder "Frau und Frau" geht nicht?

    "Es sollte trotzdem vor dem Gesetz ein Unterschied zur "Klassischen Ehe" gemacht werden. Fängt schon beim Thema "Scheinehe" an und hört bei der Demografie auf."

    - "Fängt schon beim Thema "Scheinehe" an": Das ist doch wohl eindeutig ein Vorwurf, dass die nicht-"klassische Ehe" zwischen zwei Männern (bzw. zwei Frauen) eher anfällig sei für eine Scheinehe als die "klassische Ehe" zwischen Mann und Frau!


    Ich verstehe das zitierte nicht wie du.

    Es ist aber oft in zwischenmenschlichen Diskussionen so, dass man eine Sache formuliert und die anderen Möglichkeiten damit nicht explizit ausschließt. Um es mal ganz platt zu sagen: Wenn ich sage, dass dies ein richtig guter Mitarbeier ist, heisst das dann, dass die anderen schlecht sind? Mitnichten. Aber in den Diskussionen wie hier wird das gerne so gesehen. Deswegen einfach mal halblang mit Chris. Ich meine ganz gut zu verstehen, was er meint. Zur Sicherheit: Ich habe damit nicht geschrieben, dass ich seine Sichtweise teile.

    Von mir aus können alle heiraten und das auch Ehe nennen. Auch vor Gott, weil ich mir da sicher bin, dass er/sie da mal gar nichts dagegen hat! Aber lasst mich aus der Ehe-Sache raus ;)

    Zum Ausgang: Würde das bei euch was verändern, wenn klar wäre, dass ein Spieler homosexuell ist? Bei mir nicht, weswegen für mich die Hitzlsperger-Meldung keine ist. Ich war eher verwirrt, dass das überhaupt thematisiert wurde... Geht es noch jemandem so wie mir?

  • Zum Ausgang: Würde das bei euch was verändern, wenn klar wäre, dass ein Spieler homosexuell ist? Bei mir nicht, weswegen für mich die Hitzlsperger-Meldung keine ist. Ich war eher verwirrt, dass das überhaupt thematisiert wurde... Geht es noch jemandem so wie mir?

    Also bei mir würde es nichts ändern, ich wäre sogar sehr froh wenn mal einer anfangen würde. Einfach aus dem Grund das dann noch ein paar nachzeihen.
    Ich denke wenn erstmal 10 bekannte Spieler öffentlich damit umgehen und ihnen nichts passiert, so werden die Medien und die Gesellschaft, die Lust verlieren dies noch zum Thema zu machen. Es wäre dann einfach normal. Jeder würde mitbekommen das solche Spieler trotzdem gut oder schlecht sein können, oder Tore schießen oder halten.
    Auch würde man wohl sehen das Homosexualität nicht gleich klein schmächtig und mädchenhaft bedeutet, sondern das auch ganze Kerle homosexuell sein können.

    Einmal editiert, zuletzt von Bone02943 (10. Januar 2014 um 15:22)

  • Steht in der Bibel auch das sich Ungläubige das Ja-Wort vor Gott geben dürfen? ;)


    Okay, du bist Ossi, also per se Zwangs-Atheist ;)
    Ich nicht, also weder Ossi noch Atheist :) Was aber auch nichts ändert. Wenn ich jetzt die These in den Raum werfe, dass ich es okay finde, wenn homosexuelle Paare, die in der Kirche sind, kirchlich heiraten dürfen, keine Kirchenmitglieder aber nicht, au weia, dann könnte das hier abdriften :D

    Ich finde es zwar einerseits gut, dass man darüber spricht, andererseits kann ich es nicht nachvollziehen, dass das ne Meldung ist. Leute, das ist das 21. Jahrhundert, Deutschland hat einen schwulen Außenminister, die Hauptstadt wird von einem Homosexuellen regiert und jetzt kommt eben ein Fußballer ums Eck und outet sich. Wobei der Begriff ja bescheu.ert ist, denn für was outet er sich? Outen heißt doch, dass er was zugeben muss, was nicht gut ist... Merkt ihr was?!?!?! Wurscht egal, dann liebt er halt Männer. Na und? Muss er das in der Öffentlichkeit breittreten? Ist doch einfach nur seine Sache. Er tut ja niemandem weh, er misshandelt niemanden und er hinterzieht keine Steuern. Also ist doch alles bestens.

  • Ich hätte sicherlich nichts dagegen, wenn sich ein Spieler unserer Mannschaft als homosexuell outen würde. Hauptsache er spielt gut, das ist wichtig.

    Das Outcoming von Hitzelsberger ist einerseits ein für mich völlig normaler Vorgang, andererseits finde ich es aber auch richtig und wichtig dies medial genau so behandeln. Erst wenn mit so etwas keine Quote mehr zu machen ist, erst dann ist es Normalität und erst dann kann man aufhören etwas besonders herauszustellen.

    Ein Satz noch zur CSU: Ich bin in der Einstellung völlig bei dir @ Laatzener, jedoch die CSU mit braun zu vergleichen, dass geht nicht! Wer das macht, der hat nicht verstanden was braun bedeutet. Es ist richtig, das die CSU in Teilen eine rechtspopulistische Partei ist, die gerne mit Themen wie Ausländer, Homosexualität und Mia san Mia auf Stimmenfang geht und es ist durchaus kein Zufall dass grade jetzt wieder diverse Themen genauso ausformuliert in die Manege geschmissen werden, wie es aktuell geschieht, denn die Kommunalwahlen stehen an. Aber andererseits fällt diese Taktik in weiten Teilen Bayerns auch auf fruchtbaren Boden. Sagen wir es mal so: Weltoffenheit war noch nie die stärkste Seite der Bayern. Sie gibt es, sie ist einem stetigen Wandel unterzogen aber diese Eigenschaft ist wohl in anderen Landsteilen deutlich ausgeprägter als bei uns. Dabei kann und muss man über alle Probleme reden und kann durchaus unterschiedliche Ansichten haben. Auf die Wortwahl kommt es halt an! Wie hieß es vor kurzem in der Kabarettsendung "Anstalt"? Seehofer hätte ja auch über eine Maut für Transitreisende sprechen können, nur das versteht halt niemand. Für Ausländer kommt halt leider an! Und das eine christlich geprägte Partei schon aus Tradition ein Problem mit dem rechtlichen Umgang der Homosexualität an sich hat sollte jetzt auch nicht wirklich verwundern. Einige haben halt einen weiteren Weg zurückzulegen als andere. Aufhalten werden sie den Wandel jedoch Gott sei Dank nicht. Da können sie auch noch so viele Programme zur Förderung der klassischen Beziehung auflegen wie sie wollen. Sie hat halt die Mehrheit in der mit am Abstand auf häufigsten vertretenen Altersgruppe, für die sie letztendlich auch die Politik macht.

    Dabei gibt es wohl kaum ein Land in der Welt, dass auf der Menschenrechtsseite so gute Fortschritte gemacht hat wie Deutschland und dazu gehört auch der Umgang mit der Homosexualität. Grade in südlichen Ländern ( Italien, Spanien, Griechenland, ect.), aber auch in Großbritannien und vor allem Irland, ist dieses Thema in weit höherem Maße ein Tabu- Thema als bei uns. Nächtliche Jagden auf vor allem Schwule ( lesbische Frauen werden in der Männergesellschaft seltsamerweise akzeptiert) gehört da fast noch zur Tagesordnung. Von Osteuropa hab ich noch gar nicht gesprochen. Grade mit den diversen EU- Erweiterungen ist dieses Thema auch bei uns wieder aktueller den je zuvor. Einen Schlussstrich darunter zu ziehen und endlich nicht mehr davon zu reden ist wohl eine typische Reaktion. Warum will man eigentlich immer unter den negativen/ unangenehmen Dingen einen Schlussstrich ziehen? Wir ziehen doch auch keinen Schlussstrich hinter Goethe, dem Tor von Rahn 1954 oder die Gründung des Deutschen Reiches 1871!

    Kein Mensch sucht sich aus, ob er Hetero- oder Homosexuell ist. Man ist es einfach!

  • Ich kenne 2 Nachwuchstrainer im Eishockey, die sich gegen die Homosexualität aussprechen.
    Gut, beide stammen aus dem ehemaligen Ostblock, aber es gibt auch bestimmt andere, die das verabscheuen.
    Das Wort "verabscheuen" muss ich leider so schreiben, da sie sich wirklich herablassend darüber geäußert haben :(

    Nur zur Info...ich finde gut, dass sich der Hitzlsperger geoutet hat und hätte selber nichts gegen Spieler in einem Team.

  • Aber wer übt denn konkret Druck auf die Spieler aus, ihr wahres Ich nicht offener leben zu dürfen im Vergleich zu anderen gesellschaftlichen Bereichen? Sponsoren, Vereinsobere, Fans, Mitspieler oder der Spieler selbst? In diesem Mirkoskosmos könnte so ein Outing schon Bedeutung haben - aber gesamtgesellschaftlich seh ich es eher nicht von größerer Relevanz.

  • Aber der Mikrokosmos wird ja gesamtgesellschaftlich beeinflusst. Wenn die gesamte Gesellschaft kapiert hat, dass nix dabei ist wenn es homo-Profisportler gibt, dann wird man auch keine Angst mehr von seinem umgebenden Mikrokosmos haben.

    Und wie schon erwähnt, es bedarf definitiv noch vieler solcher Outings. Man sehe nur die Debatte um die Thematisierung der Homosexualität im Lehrplan.


  • Das Outcoming von Hitzelsberger ist einerseits ein für mich völlig normaler Vorgang, andererseits finde ich es aber auch richtig und wichtig dies medial genau so behandeln. Erst wenn mit so etwas keine Quote mehr zu machen ist, erst dann ist es Normalität und erst dann kann man aufhören etwas besonders herauszustellen.


    Hast du einerseits sicher Recht, wobei es schon gestattet sein muss die Frage nach der Relativität aufzuwerfen. Und Thema Nummer eins bei der Tagesschau oder mit riesen Artikel auf den Titelseiten der meisten Zeitungen ist dann doch eine Nummer zu groß. Da gibts wahrlich wichtigeres in der Welt zu vermelden. Da es sich im Endeffekt um eine Privatperson, die eigentlich nicht mal mehr sonderlich in Scheinwerferlicht steht, hätte diese Meldung auch eher an eine andere Stelle hingehört.

    Und das Sotschi-Argument klingt für mich ziemlich vorgeschoben. Eigentlich hat es für mich eher den Anschein einer wohlplatzierten PR Aktion um das jetzt medial vom Tisch zu kriegen und damit im vornherein die entsprechenden Tretmienen, die durch Auftauchen in der Öffentlichkeit mit Partner gekommen wären, zu umgehen.