Homosexualität im Eishockey

  • Die Folgen von Gehirnerschütterungen sind aktuell ein weit verbreitetes Thema im Eishockey. Auch Burnout wurde schonmal im deutschen Eishockey thematisiert. Und Doping im Eishockey wurde auch schon mal angeschnitten, wenn weltweit wieder einer erwischt wurde oder es Probleme bei Kontrollen gab.

    Aber an Homosexualität im Eishockey kann ich mich nicht erinnern. Egal ob bei den Männern oder Frauen oder in Europa bzw. Nordamerika. Ein Banner deutscher (berliner?) Eishockeyfans für mehr Toleranz, welches durch mehrere Stadien gewandert ist, ist natürlich zu erwähnen in diesem Zusammenhang. Aber sonst wüsste ich nichts zu diesem Thema. Das Comingout des ehemaligen deutschen Fußballnationalspielers Thomas Hitzlspergers sollt auch ein Anstoß fürs Eishockey sein.

  • Stell ich mir im Eishockey, eben wegen der weit verbreiteten Trashtalk-Mentalität, extrem schwer vor :S
    Natürlich muß das jeder Spieler für sich selbst entscheiden, aber solange Homophobie noch nicht komplett aus der Gesellschaft getilgt ist, wird das wohl nicht passieren, dass aktive Spieler ihr Coming Out verkünden werden.

  • Klaus Allofs trifft es auf den Punkt:
    "Für die meisten Menschen ist der Umgang mit diesem Thema mittlerweile zur Normalität geworden. Insofern ist die Entscheidung von Thomas Hitzlsperger, an die Öffentlichkeit zu gehen, für mich nicht außergewöhnlich. Ich kann daher die große Aufmerksamkeit nicht nachvollziehen, die dieses Thema jetzt in der medialen Berichterstattung bekommt."

  • So lang so viele unterbelichtete Affen immernoch lauthals "Schwule und Zigeuner" als Schimpftiraden in den Eishallen rausproleten scheint mir das durchaus ein Thema zu sein. Ich schließe daraus, dass viele "schwul sein" noch immer als eine Beleidigung (und Schwäche?) verstehen.

    Andererseits könnten sich da wohl alle Nationalspieler der Welt outen und die würden es immernoch nicht begreifen...

  • Trash Talk gibt es im Fußball auch - frag mal Herrn Zidane.

    Es wird auch im Eishockey Spieler geben, die auf Männer stehen, genauso wie es Spieler gibt, die auf Frauen stehen und rein statistisch auch welche für die der Schäferhund..... aber lassen wir das...

  • Klaus Allofs trifft es auf den Punkt:
    "Für die meisten Menschen ist der Umgang mit diesem Thema mittlerweile zur Normalität geworden. Insofern ist die Entscheidung von Thomas Hitzlsperger, an die Öffentlichkeit zu gehen, für mich nicht außergewöhnlich. Ich kann daher die große Aufmerksamkeit nicht nachvollziehen, die dieses Thema jetzt in der medialen Berichterstattung bekommt."

    Hitzlsberger sagt in dem ausführlichen Interview, dass er den Termin ganz bewußt auch vor Sochi gewählt hat, um homophoben Strömungen in einigen Staaten etwas entgegenzusetzen. Das reine Outing bedarf in der Tat keiner größeren medialen Beachtung.

  • Mein Vorschlag:
    Fangesänge gegen Goalies enden ab sofort mit
    "...das ist so häßlich, oh ja!"
    und nicht mit
    "...das ist so häßlich, und SCHWUL!"
    Ansonsten kann man sich das Gerede von
    "fairen Eishockeyfans"
    oder von
    "Eishockeyfans gegen Gewalt"
    auch sparen.

  • "Oh ja!" war nur ein Ersatzvorschlag von mir.
    Vielleicht ist es ja eine besondere Schweinfurter Spezialität:
    "Da steht ein A....loch im Tor,
    das ist so häßlich, und SCHWUL!"

  • Ich finde es schade, dass soviel Lärm darum gemacht wird, ob jemand auf Männer oder Frauen oder auf Beide steht. Wer mit wem ins Bett geht, sollte für Unbeteiligte eigentlich egal sein.
    Ich denke einer Mannschaft ist es generell egal, ob ein Mitspieler schwul ist oder nicht. Schwul zu sein bedeutet ja nicht, dass der sich unter der Dusche oder in der Kabine gleich auf jeden draufstürzt. Wobei es leider auch hier Ausnahmen gibt, wie die Äußerungen einiger Spieler (hier allerdings Fußballer) die sich als besonders religiös bezeichnen und dann so einen Mist von sich geben wie z.B. „Gott hat Adam und Eva geschaffen, nicht Adam und Yves.“oder „Ich bin gegen Scheidung und Abtreibung. Ich bin nicht für Homosexualität.“. Gerade diese intoleranten Idioten sollten sich vielleicht mal an die Aspekte ihrer Religion erinnern, die wirklich wichtig sind.
    Knackpunkt sind doch tatsächlich die Fans, auch die eigenen, die die Homosexualität immer wieder als den entscheidenden Faktor erkennen werden, wenn ein Spieler mal ein schlechtes Spiel macht. Und wo man heute "Judas" ruft, wenn ein ehemaliger Spieler des eigenen Vereins für einen anderen Verein aufläuft, wird man das dann sicherlich mit dem Begriff "schwul.." ausschmücken.
    Außerdem bin ich sicher, dass auch die schreibende Presse mitmachen wird, wenn mal ein schwuler Torwart einen zuviel reinlässt, oder ein schwuler Stürmer Ladehemmung hat, was für geile Wortspiele.
    Den Wirbel um die Äußerungen von Hitzelsberger verstehe ich nicht ganz. Er ist jetzt Fußballrentner und das Outing zum jetzigen Zeitpunkt macht irgendwie den Eindruck, als ob er Angst hat, dass überhaupt nichts mehr über ihn geschrieben wird. Zu seiner aktiven Zeit hat er sich auch nicht getraut offen dazu zu stehen, weil er eben jede Woche den Anfeindungen der Presse und der Fans ausgesetzt gewesen wäre.

  • Ich finde es schade, dass soviel Lärm darum gemacht wird, ob jemand auf Männer oder Frauen oder auf Beide steht. Wer mit wem ins Bett geht, sollte für Unbeteiligte eigentlich egal sein.
    Ich denke einer Mannschaft ist es generell egal, ob ein Mitspieler schwul ist oder nicht. Schwul zu sein bedeutet ja nicht, dass der sich unter der Dusche oder in der Kabine gleich auf jeden draufstürzt. Wobei es leider auch hier Ausnahmen gibt, wie die Äußerungen einiger Spieler (hier allerdings Fußballer) die sich als besonders religiös bezeichnen und dann so einen Mist von sich geben wie z.B. „Gott hat Adam und Eva geschaffen, nicht Adam und Yves.“oder „Ich bin gegen Scheidung und Abtreibung. Ich bin nicht für Homosexualität.“. Gerade diese intoleranten Idioten sollten sich vielleicht mal an die Aspekte ihrer Religion erinnern, die wirklich wichtig sind.
    Knackpunkt sind doch tatsächlich die Fans, auch die eigenen, die die Homosexualität immer wieder als den entscheidenden Faktor erkennen werden, wenn ein Spieler mal ein schlechtes Spiel macht. Und wo man heute "Judas" ruft, wenn ein ehemaliger Spieler des eigenen Vereins für einen anderen Verein aufläuft, wird man das dann sicherlich mit dem Begriff "schwul.." ausschmücken.
    Außerdem bin ich sicher, dass auch die schreibende Presse mitmachen wird, wenn mal ein schwuler Torwart einen zuviel reinlässt, oder ein schwuler Stürmer Ladehemmung hat, was für geile Wortspiele.
    Den Wirbel um die Äußerungen von Hitzelsberger verstehe ich nicht ganz. Er ist jetzt Fußballrentner und das Outing zum jetzigen Zeitpunkt macht irgendwie den Eindruck, als ob er Angst hat, dass überhaupt nichts mehr über ihn geschrieben wird. Zu seiner aktiven Zeit hat er sich auch nicht getraut offen dazu zu stehen, weil er eben jede Woche den Anfeindungen der Presse und der Fans ausgesetzt gewesen wäre.

    Zu seiner aktiven Zeit hatte er fast 8 Jahre lang offiziell eine Freundin (ist bei Promis ja gang und gäbe, dass sie bezahlte "Eskortdamen" über Jahre zum Schein an iher Seite haben). Z.B. bei Rex Gildo war es sogar die eigene Cousine.

    Ich kann mit der Art und Weise und dem Zeitpunkt dieses "Coming Outs" überhaupt nichts anfangen, zumal ich es allgemein als unnötig erachte, die eigene Homosexualität überhaupt zu einem Thema zu machen. Das ist jedermanns Privatsache, mehr nicht. Oder müssen künftig dann alle Promis öffentlich machen, dass sie auf jüngere/ältere Partner stehen und mit welchen Sexualpraktiken sie ihr Liebesleben ausfüllen, ect.?

    Seine Wirkung in Bezug auf "Sotschi 2014" sehe ich ebenso sehr begrenzt, da er ja kein aktueller Topstar ist, sondern seit Jahren kaum mehr groß beachtet wurde wegen seiner vielen Verletzungen.

  • Naja, man sollte vielleicht auch differenzieren: es ist die Presse und die Reaktionen der Leser, die diesen Wirbel verursachen.

    Zum Zeitpunkt des Outings kann man geteilte Meinung sein. Ich kann es jedoch nachvollziehen, dass er das nicht früher gemacht hat und ich respektiere das. Und wir sind uns einig, dass um solch eine Meldung eigentlich kein Aufsehen gemacht werden sollte. Die Reaktionen zeigen jedoch, dass dieses Thema die Menschen nach wie vor trifft. Weshalb also das nicht "ausnutzen"? Es braucht eben manchmal viele Bekenntnisse, um Menschen Mut zu geben. Das ist ein Weg, wie wir Homosexualität besser in unsere Gesellschaft integrieren können.

    In Freiburg hatten wir vor nicht allzu langer Zeit eine kleine Diskussion, da eine Reporterin es für wichtig empfand, in einer Spiel-Nachbeobachtung besonders auf den Gesang "Schwule Jungs vom Neckar" einzugehen. Leider sind die Fans nur auf den Bericht und die Wertung der Autorin, als auf das eigentliche Problem, bzw. den Vorwurf eingegangen. Man wolle sich keine Probleme aufschwätzen lassen (diese Mentalität gibt es hier in Freiburg zu genüge). Ich jedenfalls finde es wichtig, dass jeder Fan über das nachdenkt, was er im Stadion schreit. Im konkreten Fall habe ich auf diesen Gesang verzichtet, wie bei einigen anderen auch, und hoffe das nie mehr im Stadion zu hören - unabhängig von der aktuellen Debatte um Herrn Hitzelsberger.

  • Es wird doch in den Medien jeder Furz breitgetreten. Sorry aber da gehört Schumis Unfall oder Muttis Hüfte für mich genauso dazu. Warum bringt man das als wichtigste Schlagzeile in den 20Uhr Nachrichten? Als ob es nicht weit gravierendere Dinge in der Weltpolitik gibt über die man berichten könnte. Aber die Medien spielen was der Plebs hören möchte.

    Allerdings stecke ich das Outing von prominenten Personen nicht in diese Kategorie. So lange eine so gravierende Homophobie noch immer herrscht, ist es wichtig daran zu arbeiten. Und wenn Promis - welcher Art auch immer - die ständig in der Öffentlichkeit stehen und auch teils Vorbilder sind sich zu ihrern Neigungen bekennen, dann begrüße ich das aufs Äußerste. Selbst wenn nur ein verkappter brauner konservativer Intellekt-Zwerg vielleicht dadurch eine kleine Nuance umdenkt, dann war es das wert.

    Erst wenn Beleidigungen dieser Art nicht mehr in Stadien, Eishallen und überhaupt im Alltag so gut wie nicht mehr zu hören sind, dann Bedarf es wirklich keines großartigen Presseauftretens mehr. Aber so weit sind wir noch lange nicht.

  • Was hat denn braun mit konservativ zu tun?

    Was hat denn braun mit konservativ zu tun?


    Nicht ganz ernst nehmen.
    Die CSU sieht sich selbst als konservativ und ist ausländerfeindlich (PKW Maut, Armutswelle). Und die Union ist auch gegen eine vollständige Gleichstellung von Schwulen und Lesben. Also braun, homophob und konservativ sind nicht soweit voneinander entfernt, wie manche gerne hätten.

  • Ich denke nicht, dass das ein Thema ist, welches man totschweigen sollte.

    Dieser Absatz in dem von mir verlinkten Link (im Smalltalk) paßt wie die Faust aufs Auge:

    Zitat

    Ein Twitter-Dialog zwischen Rolf Fuhrmann und Ralph Gunesch bringt das Dilemma ziemlich gut auf den Punkt.

    »Der Skandal ist, dass man sich überhaupt wegen seiner Sexualität outen muss«, twitterte der Sky-Reporter am Mittwochnachmittag. Der ehemalige St.Pauli-Profi antwortete: »So lange Homosexualität als minderwertig, unnormal, Sünde oder krank angesehen wird, braucht es Leute die (öffentlich) vorweg gehen!«

    Die traurige Wahrheit ist: Beide haben Recht.

    Solange zB Flanken oder Päße als "schwul" (im Sinne von schwach oder schlecht) bezeichnet werden, solange es Menschen gibt, die "Schwule und Zigeuner" singen, solange "schwul" so dermaßen negativ behaftet ist, wird es kaum ein Sportler wagen, sich zu outen.

  • Zitat

    Solange zB Flanken oder Päße als "schwul" (im Sinne von schwach oder schlecht) bezeichnet werden, solange es Menschen gibt, die "Schwule und Zigeuner" singen, solange "schwul" so dermaßen negativ behaftet ist, wird es kaum ein Sportler wagen, sich zu outen.


    besser sollte es heißen: " .........wird es kaum einen schwulen bzw. lesbischen Menschen geben sich zu outen."

    Im Sinne, dass es ja Frauen und Männermannschaftssportarten gibt!!!!!!


  • Nicht ganz ernst nehmen.
    Die CSU sieht sich selbst als konservativ und ist ausländerfeindlich (PKW Maut, Armutswelle). Und die Union ist auch gegen eine vollständige Gleichstellung von Schwulen und Lesben. Also braun, homophob und konservativ sind nicht soweit voneinander entfernt, wie manche gerne hätten.

    Ohje ohje.... :bash:

    chris