Es geht mal wieder nach Oberbayern. Wie Urban Priol schon in seinem Programm sagt: „Wo hoch die Kanzeln und niedrig der Verstand, da ist das bayrische Oberland “. Für die Ex-Kannibalen könnte es auch im Stadion heißen: „Weclome to the jungle“ Dafür wollen natürlich die Heimfans sorgen. Die Tabelle ist bei so einem Spiel fast völlig egal, denn es geht nur darum, dieses Match für sich zu entscheiden und damit dem Rivalen einen kleinen Stich ins Herz zu geben. Frei nach Queen: „I want it all“ oder auch einfach nur nach Metallica. Klar ist es für die Niederbayern noch etwas schöner, wenn man als Spitzenreiter in ein solches Spiel geht. Dass in Landshut die Eishockeylust wieder ausgebrochen ist zeigen die guten Zuschauerzahlen aus den letzten Partien und der zweitbeste Zuschauerschnitt. Zwei Taktikfüchse werden aufeinander treffen, die Eishockey leben und atmen. Deswegen dürfen die Fans gespannt sein, was sich die Trainer einfallen lassen um den Gegner zu überraschen. Mit einem Sieg können die Hausherren können mit einem Sieg gleichziehen, was gleichzeitig bedeutet, dass die Gäste auf sechs Punkte wegziehen können bei einer erfolgreichen Gestaltung. Für eine stimmungsvolle Atmosphäre wird bestimmt gesorgt, wenn auf die verkauften Tickets geschaut wird. Bei aller Freude sollten den die Gedanken aber auch bei den verunglückten Lausitzer Fans sein. Trotzdem werden die EVL-Anhänger so einige Worte zum Sonntag haben und wollen das Stadion wie ein Hurricane rocken. Mit 142 Treffern ist die beste Offensivabteilung unterhalb der Burg Trausnitz beheimatet. Die gastgebenden Bullen ließen es 28 Mal weniger im gegnerischen Gehäuse klingeln. Diese geballte Offensivpower wird also auf die beste Abwehr der Liga treffen, die nur 84 Einschläge im eigenen Kasten hinnehmen musste. Die Gäste liegen hier auf dem vierten Rang und mussten 10 Buden mehr zulassen.
Beide Teams sind in etwa gleich alt, bzw. der Unterschied ist so gering, dass er zu vernachlässigen ist. Dafür gibt es bei der Körpergröße schon eine deutlichere Differenz, diese beträgt knappe 1,8 Zentimeter. Das Kampfgewicht spricht auch für die Gäste und beträgt über zwei Pfund pro Mann.
Die ehemaligen Menschenfresser können momentan den zweiten Platz in der Überzahlwertung belegen. 25,00% aller entstandenen Möglichkeiten konnten in Tore umgemünzt werden. Werden Strafen gegen das Team ausgesprochen, können 83,77% dieser Situationen schadlos überstanden werden. Der Vizemeister von 2012 kann durchschnittlich 18,56% seiner Überzahlmöglichkeiten nutzen. In Unterzahl kann eine überaus ausbaufähige Quote von nur 86,93 % aufgewiesen werden. Dies bedeutet den Spitzenwert unter allen teilnehmenden Mannschaften.
Das Tor wird wieder von Pasi Häkkinen gehütet. Mit einem Gegentorschnitt von 2,34 liegt er ganz klar auf der Pole-Position unter allen Torhütern. Zu seinen Qualitäten muss nicht viel gesagt werden, spannend dürfte zu beobachten sein ob er seine Nerven im Griff bzw. eine Emotionen unter Kontrolle hat. Beim EV Landshut wird das Tor von Brian Stewart gehütet, er ist die unangefochtene Nummer eins und entwickelte sich zum Publikumsliebling aufgrund seiner Leistung und seiner Emotionen. Er musste durchschnittlich 2,67 Einschläge hinnehmen.
Punktbester Verteidiger des vorletzten Meisters ist Stephan Daschner der auf 28 Spiele kommt und dabei elf Tore und 25 Vorbereitungen sich gutschreiben darf. Unter allen Verteidigern belegt er damit den ersten Rang und kommt auf mehr als einen Punkt pro Partie. Dahinter befindet sich gleich Josh Godfrey mit 25 Punkten. Er liegt damit auf Rang fünf. In der besten Form seit Langem befindet sich Andy Geipel, der sich schon über acht Tore und 13 Vorlagen freuen durfte. Damit hat er seine Leistung aus der letzten Saison schon jetzt eingestellt. Für seine Farben ist Robin Weihager der beste Mann und kommt auf 29 Zähler. Dahinter befindet sich Josef „Beppo“ Frank, der sich mit seiner Spielweise schon sehr viele „Freunde“ gemacht hat. Auch für ihn gibt es einen passenden Song .Er hatsechs Treffer selbst und acht weitere vorbereitet. Den Bronze-Platz teilen sich Micheal „Micki“ Rohner und Dominic Auger, die jeweils ein Dutzend Punkte sammeln konnten.
Punktbester Spieler des EVL ist Canadian Boy Riley Armstrong der über weite Zeiten der Topscorer der Liga war. Momentan ist er „nur“ noch drittbester Mann der gesamten Liga und konnte bis zum letzten Spieltag 55 Zähler für sich verbuchen. Bester Punktesammler für die „Hornochsen“ ist mit Shawn Weller ein real American, er kommt auf 16 Tore und 25 Vorlagen. Für die Rot/Weißen liegt Cody Thornton auf dem internen zweiten Rang der Offensivkräfte mit seinen 35 Punkten. Drittbester Stürmer ist Lukas Vantuch der neun Buden selbst gemacht hat und den Puck für seine Kameraden 25 Mal aufgelegt hat. Tyler McNeely liegt nur einen Zähler hinter dem „Topochsen“ und würde sich bestimmt freuen, diesen Titel übernehmen zu können. Kim Staal vollendet die Top3 mit seinen zwölf Volltreffern und 21 Beihilfen.
Sollte Florian Müller fit sein, würde er gerne an seinen Spitznamen aus Landshuter Zeiten anknüpfen und zum „Killer“ werden. An der Motivation dürfte es nicht scheitern. Auch Maximilian Hofbauer kennt wohl noch den ein oder anderen Namen aus dem Landshuter Team, stammt er doch aus der niederbayrischen Nachwuchsschmiede. Marcus Marsall durfte ebenfalls seine Ausbildung an der Isar genießen und machte dort auch seine ersten Schritte in Richtung Profi.
Um das Spiel erfolgreich gestalten zu können muss unbedingt sehr diszipliniert gespielt werden, das bezieht sich auf das Stellungsspiel, aber auch auf das Zweikampfverhalten. Franz Steer legt immer Wert darauf, dass sein Team schnell im Umschaltspiel ist und auch mal den Gegner überrumpeln kann. Fünf Shorthander sprechen da klar für sich. Läuferisch sind die Rosenheimer wohl eines der besten Teams und nutzen jede Möglichkeit wenn der Gegner nicht hellwach ist. Somit müssen die Pässe sehr sauber gespielt werden, damit es nicht zu leichtsinnigen Puckverlusten kommt. Das Fore-checking der Hausherren ist exzellent, damit wurden schon viele Mannschaften zur Verzweiflung getrieben, da wenig Zeit bleibt um die richtige Entscheidung zu treffen.
Peter Abstreiter hat am Freitag nach längerer Verletzungspause wieder ins Spiel eingreifen können und konnte gleich seiner Leidenschaft dem Puckversenken nachgehen. Bei Ty Morris wird es wohl länger dauern bis er nach seiner Schulterverletzung wieder zurückkehrt. Fabio Wagner weilt mit der U-20 Nationalmannschaft in Malmö bei der Weltmeisterschaft (Sechs Spiele/0 Tore/1 Assist/-3). Kapitän Mike Smazal verletzte sich beim Aufwärmen vor dem vorletzten Spiel, wie schwer die Verletzung war/ist, ist leider nicht bekannt. David Elsner wird wohl nicht mit von der Partie sein, da es in Nürnberg noch viele Verletzte gibt und somit eine Abstellung eher unwahrscheinlich ist.
Wie sieht es bei den Gastgebern mit Verletzungen und Sperren aus?