Irgendwann musste die erste Heimniederlage mal kommen und dass es gegen Ravensburg war, nun das ist schon fast naheliegend, denn dieses Team liegt den Landshutern einfach nicht. Aber lieber jetzt die Niederlage als am kommenden Sonntag.
Das Team ist wohl eher nicht an den Gegenspielern –bis auf den sehr gut aufgelegten Rohde- gescheitert sondern an der Taktik. Der Gegner ließ die Außenbahnen sehr weit offen und oft fast unverteidigt. So fiel dann auch der schnelle Führungstreffer. Leider versteifte sich das Team dann auf diese Taktik. Das Problem war dann auch nicht das Hineinkommen in die Angriffszone, sondern das Herausspielen von Torchancen. Es wurde immer wieder versucht, einen Spieler im Slot anzuspielen. Dieser wurde aber sehr gut und hart abgedeckt, da sich die verteidigenden Spieler stärker um den eigenen Torraum scharten. Es fehlte einfach die Abwechslung in den Angriffszügen.
Das erste Tor das die Niederbayern kassierten war ein Überzahltreffer und sowas kann auch mal passieren. Das zweite Tor war ein individueller Fehler, hier hätte der Passgeber nur gedeckt werden müssen, es war auch genügend Zeit da damit ein Stürmer zurückeilt. Der dritte Treffer war einfach Unaufmerksamkeit. Die Mannschaft war euphorisiert durch den Ausgleichstreffer und hat dann einfach gepennt in der Verteidigung. Auch dürfte sich beim entscheidenden vierten Treffer langsam rumgesprochen haben, dass der Kelly doch etwas „auf der Pfanne“ hat.
Der Kelly war wohl gefühlte 55 Minuten auf dem Eis, man merkte es ihm aber kaum an und er konnte immer wieder entscheidende Akzente setzen. Man hat im einfach nicht den Spaß am Spiel genommen. Möglichkeiten dafür hätte es genügend gegeben.
Im zweiten Drittel haben die Jungs dann versucht das Spiel zu drehen. Zwischen der 30. und 40. Minute sah es dann so aus, als ob dem Gast die Luft ausgeht und die Hausherren rannten auch an. Der Gegner konnte z.T. im eigenen Drittel eingeschnürt werden. Bezeichnend dann war es auch, dass der Gäste-Trainer die Auszeit nehmen musste, damit seine Jungs wieder zu Atem kamen. Es war aber auch die genau richtige Maßnahme und zeigt großes taktisches Verständnis. Aber das Ding wollte einfach bei allen Bemühungen der Hausherren nicht rein.
Im letzen Spielabschnitt fingen sich die Gäste wieder und konnten gute Konter fahren, da natürlich bei Rückstand etwas mehr riskiert werden muss. Leider sah es manchmal so aus, als ob Ravensburg gegen Stewart und nicht Landshut spielen würde. Der Brian hielt seine Vordermannschaft mit einigen gigantischen Saves im Spiel.
Zur Schiedsrichterleistung kann nur gesagt werden, dass sie etwas „seltsam“ war. Aber er pfiff für beide Seiten so und es darf auch nicht vergessen werden, dass das Heimteam eine Überzahl mehr hatte als die Gäste. Leider konnte keine klare Linie bei ihm erkannt werden, so wurden kleine Sachen strikt unterbunden, andere Dinge wurden dann wieder nicht geahndet. Auch darf nicht vergessen werden, dass auch noch zwei Linienrichter gibt die auch immer wieder ins Spielgeschehen eingriffen mit diversen vermeintlichen oder auch korrekten Abseitsstellungen. Klar macht sich der Schiedsrichter angreifbar, wenn man in seinen sportlichen Lebenslauf schaut. Es gibt aber z.B. auch mit Ramin Yazdi einen Regelüberwacher mit Landshuter Vergangenheit, der sogar schon mal interviewt wurde und dabei über eine lustige Begebenheit mit einem ehemaligen Mitspieler (Markus Hundhammer) berichtete. Hier liegt einfach ein strukturelles Problem vor, das gelöst werden muss.
Auch bei den Anspielen gab es immer wieder Ärger. Insgesamt konnten die Niederbayern aber mehr dieser Situationen gewinnen. Allein in den ersten fünf Minuten des Matches konnten acht davon in Folge gewonnen werden. Aber dieser Vorteil konnte nicht in genügend gute Spielzüge oder Tore umgesetzt werden.
Es war auch wieder schön Belfast-Trikots im Stadion zu sehen. Wir haben also einen bleibenden GUTEN Eindruck in Europa hinterlassen der sich nachhaltig auswirkt. Die sollten nächste Woche dabei sein.
Über 2600 Zuschauer waren auch wieder schön im Stadion zu sehen und es bleibt zu hoffen, dass es so weitergeht.