Die Hürde in Heilbronn wurde von der Mannschaft in vorbildlicher Weise genommen. Vorne wurden fünf Tore geschossen und hinten kein einziger Treffer zugelassen. Doch nun kommt mit den „Ravensburg Towerstars“ ein Gegner, der dem Heimteam fast schon traditionell nicht liegt. Beim ersten Heimspiel musste das Penalty-Schießen herhalten um einen Sieger zu küren. Dies ist immer eine kleine Lotterie, mit dem besseren Ende für die Hausherren. Das zweite Aufeinandertreffen wurde dann auswärts mit 4:2 verloren. Nun kommt es zu einem Spitzenspiel am Gutenbergweg, denn die Baden-Württemberger liegen auf dem dritten Rang und können mit einem Auswärtssieg auf den zweiten Platz vorrücken und somit zum härtesten Verfolger des gastgebenden Spitzenreiters werden. Dieser hat es am letzen Spieltag schon geschafft, die Grenze von 100 Treffern zu erreichen. Mehr als vier Mal schlug es also beim Gegner ein, wenn man den Zahlen trauen darf. Klar gab es Abweichungen und auch nicht jedes Spiel konnte gewonnen werden. Der EVL besitzt damit die beste Offensivabteilung. Momentan bedeutet das einen Vorsprung auf die zweitbeste Sturmabteilung von immerhin 20 Buden. Auch wird die beste Verteidigung mit nur 54 Gegentreffern gestellt. Die Puzzle-Städter erzielten bis jetzt 23 Volltreffer weniger und mussten ein Dutzend Einschläge mehr im eigenen Kasten hinnehmen als die Hausherren. Es darf auch gehofft werden, dass es ein friedliches Match wird und sich nicht die Dinge aus der Vergangenheit auf die Stimmung und das Verhalten der Fans auswirkt.
Altermäßig nehmen sich beide Teams nicht viel, so dass gesagt werden kann, sie liegen dort gleich auf. Die etwa 1,3 Zentimeter Körpervorteil für die Niederbayern werden wohl auch nicht den Unterschied während des Spiels machen. Beim Körpergewicht liegen die Mannen von Coach Ehrenberger auch etwas vorne mit 1,4 Kilogramm.
Die ehemaligen Menschenfresser können momentan den zweiten Platz in der Überzahlwertung belegen. 25,47% aller entstandenen Möglichkeiten konnten in Tore umgemünzt werden. Bei überdurchschnittlich guter Nutzbarmachung der Möglichkeiten kann hier die Spitzenposition übernommen werden. Werden Strafengegen das Team ausgesprochen, können 85,05% dieser Situationen schadlos überstanden werden. Der Meister von 2011 kann 17,48% seiner Überzahlmöglichkeiten nutzen. In Unterzahl kann eine Quote von 87,16% aufgewiesen werden. Dies ist der zweibeste Wert der gesamten Liga.
Im Tor der der „Towerstars“ ist Christian Rohde die gesetzte Nummer eins. Er kommt auf einen Gegentorschnitt von 2,81. Möglich ist auch, dass sein Ersatz Matthias Nemec zum Einsatz kommt. Er ist im Besitz einer Förderlizenz, was es ihm möglich macht in der DEL und der zweiten Liga eingesetzt zu werden. Interessanterweise hat er mit 2,23 den besseren Schnitt. Beim EV Landshut wird das Tor von Brian Stewart gehütet, der am Freitag sich über das zweite Spiel freuen durfte, in dem er nicht hinter sich greifen musste. Er kommt auf eine Quote von 2,29 und ist damit bester Mann unter den Dauerstartern.
Punktbeste Verteidiger des vorletzten Meisters sind der wiedergenesene Stephan Daschner und Josh Godfrey mit jeweils 17 Zählern. Sie belegen unter allen Verteidigern der Liga den geteilten dritten Platz, logischerweise sind sie damit vereinsintern die Besten. Andy Geipel befindet sich momentan in Topform und kommt auch schon auf 16 Punkte. In der Liga kommt er damit auf Platz sechs. Für den Gast führt Lukas Slavetinsky diese Kategorie an, er kommt auf 14 Zähler. Ihm folgen Matt Kelly und Andreas Gawlik mit 13 bzw. 10 Punkten. Mit Raphael Kapzan hat der Gegner einen gebürtigen Landshuter in seinen Reihen. Der junge Manuel Kindl, der zwischen der DEL und Liga zwei pendelt durfte mit dem Landshuter Nachwuchs die Meisterschaft in der DNL feiern.
In der gesamten Liga gibt es im Moment keinen Spieler der mehr Punkte als Riley Armstrong sammeln konnte. Er kommt auf 42 und hat vier Zähler Vorsprung auf den Zweitplatzierten, der aus den Reihen der Ravensburger stammt. Es handelt sich dabei um Justin Kelly. Cody Thornton und Ty Morris mit 26 Punkten vervollständigen die „Top drei“ der Isar-Städter. Bei den Jungs rund um Coach Petri Kujala belegen Dustin Cameron mit 10 Toren und 13 Vorlagen, sowie Radek Krestan der neun Buden selbst erzielte und bei zehn weiteren assistierte Platz zwei und drei.
Ein Schlüssel um dieses Spiel zu gewinnen dürfte wohl sein, dass man den Gegner nicht ins Laufen kommen lässt. Auch muss unbedingt sauber vor dem Kasten gearbeitet werden, damit es nicht zu Nachschüssen kommt. Sollte es gelingen, Justin Kelly aus dem Spiel zu nehmen, wird es für den Herausforderer große Probleme geben. Es scheint so, als ob die Offensive mit ihm steht und fällt. Ebensfalls wäre es wichtig, dass das Heimteam dem Herausforderer „sein Spiel aufzwingt“ und somit agieren kann und nicht reagieren muss.
Im letzten Spiel war Max Brandl beim EVL nicht dabei. Trotzdem können die Hausherren mit vier kompletten Sturmreihen und drei Verteidigerpaaren an den Start gehen. Wird Brandl fit so will man mit sieben Verteidigern arbeiten. Billy Trew würde nach hinten rücken und Fabio Wagner der auch sehr lange verletzt war würde dann wohl die Nummer sieben sein und je nach Spielsituation eingesetzt werden. Auch kann er Stephan Daschner eine Pause verschaffen, der auch erst wieder zum Team gestoßen ist.
Mit wie vielen Fans aus Ravensburg darf gerechnet werden?? Gibt es denn bei euch Ausfälle die zu beklagen sind??