Nach einem durchwachsenen Spiel gegen Ravensburg bei dem zwei Punkte für die Niederbayern raussprangen und das Team auch nicht die überlegenen war geht es nun gegen die „Eispiraten“ aus Crimmitschau. Auf dem Papier sollte dieses Match recht eindeutig ausgehen, denn es spielt der Drittplatzierte gegen den Vorletzten oder auch die zweitbeste Offensive gegen die schlechteste Defensive. Doch das Duell wird auf dem Eis ausgetragen und hier zählen Dinge wie Einsatz, Mut, Biss, Durchsetzungswillen und auch da nötige Quäntchen Glück. Bei den Themen Biss und Einsatz gibt es zum Teil noch Aufholbedarf bei den Landshutern –so wird es von Teilen der Fans, aber auch von Offiziellen gesehen zumindest in einigen Spielen- hier darf die Tabellenposition nicht täuschen.
Hinter der Bande geht Fabian Dahlem in seine dritte Saison als Chefanweiser. Er ist nach den letzten Spielen nicht mehr unumstritten und braucht vorzeigbare Ergebnisse um sich und sein Team aus der Schusslinie zu nehmen, denn sonst greifen die üblichen Mechanismen des Sports. Es wurde in den letzten Jahren nicht geschafft sich für die Endrunde zu qualifizieren. Eher musste man sich immer darauf konzentrieren in der Liga zu bleiben. Die letzte Teilnahme an der Meisterschaftsrunde war in der Saison 07/08. Deshalb ist die Sehnsucht nach größeren Erfolgen ganz klar zu verstehen.
Konnten schon keine sportlichen Erfolge errungen werden, so wurde versucht mit anderen Aktionen für Schlagzeilen zu sorgen. Im letzten Jahr konnten aufgrund des Lockouts in der NHL gleich drei Transfercoups vermeldet werden. Clarke McArthur (damals „Toronto Maple Leafs, jetzt „Ottawa Senators“), Wayne Simmonds („Philadelphia Fliyers“) und sein Jungendkumpel Chris Stewart (St. Louis Blues) konnten überzeugt werden für den Vertreter aus dem Osten der Republik aufzulaufen.
Dieses Jahr kam auf, dass ein Winter-Game im Planung gewesen ist, das nun leider doch (noch) nicht stattfinden kann.
Beim Körpergewicht, der Größe und beim Altersdurchschnitt sind die Teams so ausgeglichen, dass die Unterschiede nicht wirklich aufgeführt werden müssen.
In Überzahl kann statistisch jede fünfte Situation bei den Isarstädtern genutzt werden, was einer Effektivität von 20,00% entspricht. Hiermit ist das Team im Mittelfeld der Liga. In Unterzahl kommt man auf 80,77%. Sollten diese Zahlen in Schulnoten umgemünzt werden, so würde wohl ein „befriedigend“ bis „ausreichend“ rauskommen. Der kommende Gegner kommt auf eine Überzahlquote von 13,89%, was den vorletzten Platz bedeutet. In Unterzahl steht das Team noch schlechter da und ist mit 61,70% Letzter. Die Benotung kann sich jeder vorstellen.
Im Tor findet sich eine „deutsche Lösung“ mit Sebastian Albrecht und Peter Holmgren. Den weitaus besseren Gegentorschnitt hat der 23jährige Ablrecht mit 2,72 Treffern die er hinnehmen musste in seinen fünf Einsätzen. Auf mehr Einsätze aber einen weitaus schlechteren Schnitt kommt Peter Holmgren mit 4,63 Gegentoren pro Spiel. Der Landshuter Schlussmann Brian Stewart muss durchschnittlich 2,58 Mal hinter sich greifen.
In der Abwehr wurde auf die Gegentorflut reagiert indem mit Robin Thomson ein defensivstarker, DEL-erfahrener Spieler verpflichtet wurde, der keine Kontingentstelle einnimmt. Insgesamt sind acht Verteidiger unter Vertrag. Somit können hinten locker drei Verteidigerpaare aufgeboten werden. Punktbester Verteidiger ist Martin Heider mit drei Zählern die er bis jetzt sammeln konnte. T.J. Fast könnte schon fast als Totalausfall bezeichnet werden. Der an Position 60 von den „L.A. Kings“ gedraftete Spieler kommt auf nur einen Punkt in sechs Spielen. Der gefährlichste Defender bei uns ist Stephan Daschner, er kommt auf dreimal soviele Punkte wie Martin Heider, was bedeutet, er konnte schon neun sammeln. Ihm folgt unser „Mr. Slap-Shot“ Josh Godfrey mit sechs Zählern.
Im Sturm wurden elf Spieler verpflichtet, dies bedeutet, dass nur dann mit vier Reihen gespielt werden kann, wenn ein Spieler eine „Doppelschicht“ fährt. Auch sollte beachtet werden, dass Michael Galvez noch als Junior läuft und wohl nicht so viel dem Team helfen kann. Bester Scorer ist Harrison Reed mit 14 gesammelten Punkten. Er liegt damit auf dem geteilten siebten Platz unter den Punktesammlern der gesamten Liga. Hinter ihm liegt Max Campell auf Platz zwei der teaminternen Wertung mit 10 Erfolgserlebnissen.
Es kommt auch zu einem Wiedersehen mit zwei Spielern, die eine Landshuter Vergangenheit haben. Es handelt sich dabei um Daniel Bucheli, der zweimal sich bei einem Try-out für einen Vertrag empfehlen wollte. Dies hat er nicht geschafft. Trotzdem kann er nun in Liga zwei seine Qualitäten zeigen. Dominic Walsh kam im Rahmen einer Förderlizenzvereinbarung zu neun Spielen für die Niederbayern in der Saison 10/10 und konnte dabei zwei Punkte erzielen.
Als Erfolg zu verbuchen wäre, wenn die „Eispiraten“ sich irgendwie in die Meisterschaftsendrunde retten. Realistisch gesehen wird dies aber sehr schwer. Deswegen sollte so lange wie möglich wenigstens versucht werden, die theoretische Chance bis zum Ende zu wahren. Als Problem kann die sehr dünne Personaldecke angesehen werden. Auch beim Torwart-Tandem ist noch Luft nach oben. Leider ist das natürlich immer eine Frage des Geldes ob noch Verstärkungen kommen können. Hier gäbe es die Möglichkeit mit Förderlizenzen zu agieren.
Bei den Landshutern wird der junge Fabio Wagner noch länger fehlen. Für ihn wird wohl wieder Billy Trew in die Verteidigung rücken. Es wurde lanciert, dass noch ein Verteidiger verpflichtet werden soll, hier ist aber noch nichts passiert, da sich auch der Markt schwierig gestaltet. Es kann keine weitere Ausländerlizenz vergeben werden und auch der eine oder andere DEL-Club (z.B. Augsburg) sucht noch nach Verstärkungen, somit ist der Markt sehr eng und umkämpft.
Wie sieht es hier bei unserem kommenden Gegner aus? Ist etwas über Ausfälle bekannt und wie viele Gästefans dürfen wir bei uns begrüßen?