7. Spieltag Landshut vs. Bremerhaven

  • Nach dem doch mehr als spannenden Derby zieht nun wieder der „Alltag“ ein. Als nächster Gegner stehen die „Fischtown Pinguins“ aus Bremerhaven auf dem Programm. Hier ist damit zu rechnen, dass wir nicht mit so vielen Zuschauern rechnen dürfen wie in den letzten Partien. Dies liegt bestimmt mit daran, dass die Jungs aus dem Norden der Republik wieder mal sehr weit reisen müssen und somit nicht besonders viele Fans mitbringen werden. Aber einige werden sich noch an den Sonderzug erinnern der zu uns kam. Da war richtig Stimmung in der Bude. Viele Leute hier- also der Durchschnittsfan- können mit dem Gegner nicht so viel anfangen wie mit anderen Konkurrenten und kommen somit leider nicht ins Stadion.

    Sportlich hingegen ist das Spiel schon wieder ein Duell zweier Mannschaften, die beim heutigen Stand der Tabelle, Heimrecht in den Playoffs genießen dürften. Der Unterschied zu den vorherigen Spielen gegen Bad Nauheim und Rosenheim ist aber der, dass diesmal wir tabellarisch etwas besser dastehen. Die Jungs aus Niederbayern gehen als aktuell Dritter in das Spiel. Aber genau dahinter befindet sich schon der kommende Gegner. Der Punktevorsprung beträgt für uns nur zwei Punkte, was bedeutet, dass in einem direkten Duell die Position schnell weg sein kann. Wird dieses Match für sich entschieden, so wird schon mal ein kleiner Vorsprung herausgearbeitet auf den letzten Platz für das Heimrecht. Auch kann die Tabellenspitze übernommen werden. Ebenso können die Nordmannen bei entsprechenden Ergebnissen rein rechnerisch Spitzenreiter werden. Somit dürfen wir uns alle auf ein spannendes Spiel freuen.

    Als Coach geht Mike Stewart in seine zweite Spielzeit. Er wird auf seinen Namensvetter treffen, der bei uns im Tor steht. Über eventuelle familiäre Beziehungen ist nichts bekannt. Seine ersten Schritte machte er in der EBEL und wurde dort vom Co-Trainer zum Chef befördert. Er schaffte es in der letzten Spielzeit seine Jungs auf Platz fünf zu führen, im Viertelfinale war aber dann leider Schluss. Aber auch aktuell liegen die Pinguine wieder voll im Soll.

    Unsere Jungs sind im Schnitt fast drei Jahre pro Person jünger, sind aber zwei Zentimeter größer. Auch sind die Niederbayern fast ein Kilo im Schnitt schwerer.

    Bei der Überzahleffektivität nehmen sich beide Teams nichts. Sie liegen bei exakt 20% und damit im Mittelfeld der Liga. In Unterzahl belegen die Isar-Städter Platz sieben der Liga mit 84,62%. Genau dahinter finden sich die Pinguine mit 80,00%.

    Im Tor ist Brett Jaeger als Torhüter Nummer eins eingeplant. Er geht in seine dritte Spielzeit für seine Mannschaft. Er hat wie schon einige andere Spieler auch von der Einbürgerungspolitik profitiert und belastet so das Ausländerkontingent nicht.

    Hinter ihm ist Jonas Langmann der aussichtsreichste Stellvertreter. Er ist mit einer Förderlizenz von den „Hamburg Freezers“ ausgestattet, die sehr eng mit dem Zweitligisten zusammenarbeiten wollen. Momentan sitzt er in der DEL auf der Bank, da dort der Starter ausfällt und im Notfall dort halten soll. Er ist wohl vielen noch bekannt, da er im letzten Jahr bei den „Hannover Indians“ unter Vertrag stand.

    Als weiterer Back-up ist Niklas Deske eingeplant, der ebenfalls in Hamburg unter Vertag steht.

    In der Abwehr sind sieben Spieler nominiert, was bedeutet, dass locker mit 3 Abwehrreihen gespielt werden kann. Diese sind sehr offensiv ausgerichtet wenn man sich mal die erzielten Punkte dort betrachtet. Als bester Punktesammler ist hier Andrei Telyukin zu nennen, der auf sechs Punkte kommt. Damit hat er ebenso viele Punkte wie bei uns Stefan Daschner, was den gemeinsamen ersten Platz der Verteidiger der gesamten Liga bedeutet. Dahinter kommen gleich Dustin Friesen und StanislavFatyka mit jeweils fünf Punkten.

    Im Sturm sind nominell 13 Spieler vorgesehen. Dabei ist zu beachten, dass zwei Spieler mit Ralf Rinke (Er spielte kurzzeitig bei uns in der DNL) und Sergei Stas mit Förderlizenzen aus der DEL ausgestattet und nicht immer an Bord sind. Der Topscorer der Mannschaft ist kein Unbekannter mit Andrew McPherson, er hat bis jetzt acht Punkte erzielt. Auf die gleiche Anzahl kommt Riley Armstrong unser bester Punktesammler. Dahinter folgen Marian Dejdar und Jan Kopecky mit sieben bzw. sechs Punkten.

    Insgesamt hat sich das Team nicht wesentlich verändert und der Playoff-Einzug sollte kein Thema sein. Die Spitze der Liga ist auch erreichbar. Hauptziel sollte wohl das Heimrecht in der Meisterschaftsrunde sein. Was dann passiert kann niemand wirklich sagen.

    Gibt es irengendwelche Ausfälle und wie viele kommen von euch runter? (Fragen wurden ja schon bei uns im Forum bzgl. Übernachtungsmöglichkeiten gestellt)

  • Ausfälle aus Bremerhavener Sicht

    Martinelli und Bombis definitiv

    Ob Kampen spielt steht nicht fest bzw gabe s keien Info bisher. Wenn nicht sind es nur 5 Vertediger.

    Wie es bei Cook aussieht kann ich auch nichts rausfinden oder habe s nicht mitbekommen.

  • Also ich freue mich sehr auf das Spiel und werde auch vor Ort sein :)

    Habe aber auch ca 600km weniger zu fahren als die Ur-Bremerhavener. Aber die letzten Male (Sonderzug mal ausgenommen) waren ja so immer 5-10 Fans da. Und das wird bestimmt auch jetzt wieder klappen

  • Das Spiel an sich kam mir auf alle Fälle besser vor wie z.B. gegen Dresden oder Lausitz. Landshut hatte eigentlich über die ganzen 60 Minuten das Spiel im Griff und der Sieg war nie ernsthaft in Gefahr.
    Absoluter Flop war der Schiri, und ich meine hier nicht die Spieldauer gegen Thornton, die aus meiner Sicht auch berechtigt war. Zustande kam ja diese nur weil Bremerhaven machen konnte was sie wollten, ob stockschlag, crosschek, bandencheck egal, und irgendwann griff halt unsre nummer 9 zur selbstjustiz was ich auch irgendwie nachvollziehen kann.
    Positiv seh ich auch die aktion von morris, wann hats das zum letzten mal gegeben das es richtig auf die mütze gibt wenn unser torwart angegangen wird.... :respekt:
    Im großen und ganzen ein schöner Eishockeyabend mit nem verdienten Sieger.

  • guten Morgen

    also zum Spiel möcht ich eigentlich gar nicht viel dazu sagen, außer dass es halt heuer "weh tut" wenn man meint man muß das "rumholzen" in Landshut

    was mich aber viel mehr erschrocken hat als ich da die Mannschaft aus Bremerhaven so angesehen habe: Gibt es da eigentlich außer Deydar und Bomis noch Jemanden der nur ein deutsches Fähnchen auf dem Trikot hat ? Nicht falsch verstehen, es kann jeder machen was er will, aber wenn das das Credo der DEL2 und ein Teil deren Vereine ist, dann prost Mahlzeit
    Denn eigentlich war auch Bremerhaven in Zeiten der Föli-Spieler und unter Leidborg immer dafür bekannt junge,hungrige Spieler auf dem Eis zu haben, aber hier ....

    gruß aus LA

  • War gestern wieder ein nettes Spiel. Die Zuschauerzahl hat auch gepasst wenn man beachtet, dass das Speedway-Finale (super Kooperation beider Clubs :seestars: ) war und es sich um das Team handelte, das die längste Anreise nach Landshut hat. Die Stimmung war auch in Ordnung, es kann nicht bei jedem Spiel erwartet werden, dass ein Feuerwerk auf den Rängen abgebrannt wird. Im Vergleich zu den letzten Jahren hat sich da eh eine Menge getan.

    Zum Spiel selbst: Es bestand bei mir der Eindruck, dass wir den Gegner von Anfang bis Ende im Griff hatten und die Pinguine auch taktisch wie spielerisch leicht limitiert auf getreten sind. Auch das Aufbauspiel kam mir leicht verbessert vor. Vielleicht lag es auch am Billy der hinten aushelfen musste und ein paar gute Pässe gespielt hat.

    Das führt mich zur Frage was für Verletzungen der Smazal und der Wagner haben. Auf Dauer mit nur vier Verteidigern zu spielen und mit dem Billy hinten drin wird eher schwierig. Seine Aufgaben hat er aber gut gelöst.

    Der Josh scheint langsam auch immer besser sich mit dem großen Eis anzufreunden. Er stand wirklich gut und konnte sich in Überzahl immer anbieten, auch nach hinten hat er viel besser gearbeitet. Dafür wurde er gestern auch mit Punkten belohnt.

    Gefreut hat mich auch, dass die jungen Spieler das Vertrauen des Trainers bekommen haben und speziell im letzten Drittel viel Eiszeit bekommen haben. Hier sieht man, dass wir wirklich gute Nachwuchsarbeit leisten, der Loibl und Schmidpeter gefallen mir richtig gut. Sie zeigen auch, dass sie gekommen sind um zu bleiben.

    Die Spieldauerstrafe für den Cody war überflüssig zu geben, passte aber ins Bild. Das Schiedsrichtergespann schien in einigen Bereichen doch sehr überfordert. Ich dachte mir als ich die Ansetzung las, dass hier jemand kommt der die Spiele doch immer im Griff hat.

    Diese doch etwas fragwürdige Leistung darf aber nicht dazu führen was dann passiert ist. Es darf und kann nicht sein dass ein „Fan“ hergeht und dem Schiedsrichter eine Bierdusche verpasst. Das ist eine absolute Sauerei und Unverschämtheit. Dieses Verhalten ist mit nichts zu entschuldigen und sowas brauchen wir auch nicht im Stadion. Schön war die Reaktion des Schiedsrichters, der sich den Typen persönlich krallen wollte. Zum Glück wurde er gleich vor dem Stadion gefasst und alle Maßnahmen wurden eingeleitet gegen ihn. Auch die Reaktion vom „Wiggerl“ Donbeck hat mich sehr positiv gestimmt, da er sich den Herrn gepackt hat und ihn zum Schiedsrichter in die Kabine gebracht hat für eine Entschuldigung. Leider werden wohl wieder die normalen Fans unter dem Verhalten leiden dürfen mit stärkeren Sicherheitsbestimmungen und allem was dazugehört. Der sollte beim nächsten Heimspiel auf der Eisfläche stehen und sich bei allen entschuldigen. Soviel ich mitbekommen habe, wird er auch die Strafe übernehmen dürfen.

    Zurück aber zum Spiel. Dreimal in Unzahl zu stehen ist völlig in Ordnung. Dass unser Team dabei ein Tor kassierte war eine Folge daraus, dass dies die angesprochene fünfminütige Strafe für den Cody war.

    Schön zu sehen war auch, dass das Team seinen Goalie geschützt hat, als er angegangen wurde. Da gab es Spielzeiten, in denen nichts passiert wäre. Mir schien es, dass der Brian dieses Gefecht auch gerne selbst ausgetragen hätte.

    Im letzten Drittel wurde dann etwas Gas rausgenommen. Trotzdem wurde das Spiel weiterhin kontrolliert. Zu keinem Zeitpunkte kam das Gefühl auf, die Bremerhavener könnten das nutzen bzw. es wurde nur so viel Gas rausgenommen, dass nichts passiert.

    Trotzdem wurde Einsatz bis zur letzten Sekunde gezeigt: So entstand noch eine 2 vs. 1-Situation in der der Stefan Daschner vollen Einsatz zeigte und quer übers Eis schlitterte um eine Einschussmöglichkeit zu verhindern obwohl das Spiel schon gelaufen war. Sehr schön!!!

    Für diesen Aufwand werden die Jungs momentan regelmäßig belohnt, was auch die Tabelle zeigt.

  • Da kann man Landshut nur gratulieren. Sehr verdienter Sieg. Bremerhaven war eigentlich in allen Belangen unterlegen und immer einen Schritt zu langsam.
    Der inzwischen doch sehr kleine Kader bräuchte wohl doch noch eine Aufstockung. Wertvoll ist es natürlich, dass man noch eine Kontigentstelle zur Verfügung hat.

  • Ja von Bremerhaven kam für mich überraschend wenig Gegenwind, das hatte ich anders erwartet.
    Wirklich gefährlich wurden die nie.

    Trew als Verteidiger gefiel mir gut. Und an einigen hier schon angesprochenen Szenen merkt man, dass das Team zusammenwächst. Bei diesen Jungs und dieser Spielweise geht mir momentan richtig das Herz auf.
    Zuschauerzahl nicht ganz so toll, aber was man zu hören bekam, hat es an dem Abend wirklich nicht wenige zum Speedway gezogen. Von daher auch in Ordnung.

    Ein paar Gästefans waren auch da und wie immer sehr sympathisch! :beer:

  • was mich aber viel mehr erschrocken hat als ich da die Mannschaft aus Bremerhaven so angesehen habe: Gibt es da eigentlich außer Deydar und Bomis noch Jemanden der nur ein deutsches Fähnchen auf dem Trikot hat ? Nicht falsch verstehen, es kann jeder machen was er will, aber wenn das das Credo der DEL2 und ein Teil deren Vereine ist, dann prost Mahlzeit
    Denn eigentlich war auch Bremerhaven in Zeiten der Föli-Spieler und unter Leidborg immer dafür bekannt junge,hungrige Spieler auf dem Eis zu haben, aber hier ....

    Hey EHL,

    das fehlende deutsche Fähnchen (oder die Doppelfähnchen) ist auch ein Indiz für die Strukturprobleme im Eishockey. Das ist wohl nicht das Credo, sondern die Entwicklung im deutschen Eishockey. Junge hungrige Spieler gehen ja mittlerweile auch lieber nach Nordamerika. Was willste denn als Bremerhavener machen, wenn die Jungen eher in den Schwerpunktstandorten zu finden sind und die Nachwuchsstruktur im Norden nicht das bietet, was ihr in LA habt? Mal eben einen jungen Spieler vom "Verein um die Ecke" holen, geht nicht. Kommt ein Spieler hierher, ist sofort eine Wohnung fällig anstatt Hotel Mama. Abgesehen davon, dass es für einen jüngeren Spieler schwerer ist, 800 statt 100 km entfernt der Familie zu leben. Oder man hat ein Juwel wie Thomas Brandl, der dann doch wieder dem Heimatverein auffällt und noch in der Saison über den Umweg Bremerhaven wieder in die niederbayrische Heimat wechselt. Da kann man auch nur hilflos zugucken. Wir holten ja schon einen Spieler aus der bayrischen Bezirksliga, der von einem starken Nachwuchsteam in Bayern dorthin abgeschoben wurden.

    Letztlich muss man aber auch sagen, wenn dieser Zustand ein "Credo" sein soll, dann ist es ein ligenübergreifender und hat nix mit der DEL 2 allein zu tun. Wenn ich an die jungen hungrigen eingedeutschten Spieler denke, haben da alle ihre Fingerchen im Spiel. Jan Kouba ist von Landshut nach Deutschland geholt worden, Viktor Beck hat in Bietigheim DNL gespielt, Ralle Rinke bei den Jungadlern, Sergei Stas in Krefeld, Sam Verelst in Düsseldorf... Wat machen wir mit denen? Spielverbot, obwohl sie teilweise eine lange Zeit (außer vllt. Kouba) im deutschen Nachwuchs verbracht haben, aber ihnen das "reindeutsche" Fähnchen fehlt? Geht für mich nicht... Ich würde nicht ein Credo vermuten, sondern mir stumpf die Frage stellen, woran es liegt, dass die sich gegen deutsche Spieler durchsetzen oder deutsche Spieler bei entsprechendem Talent gar nicht mehr soviel Interesse daran haben, in Deutschland bzw. in der 2. Liga zu bleiben.

    Ganz krass gesagt: Obwohl gerade in Bayern die Nachwuchsarbeit exzellent für deutsche Verhältnisse ist, bin ich der Meinung, dass selbst die Bayern alleine nicht der wesentlich kleineren Schweiz Paroli bieten können. Da klappt ja scheinbar nicht mal, wenn man die anderen wichtigen Standorte im (Süd-)Westen und in Berlin dazu nimmt. Also woran liegt es? Am Fähnchen? Oder doch eher an der Struktur oder der Basisarbeit.

    Nebenbei: Man kann zwar keine DNL-Mannschaft aus dem Hut zaubern, aber die langfristige Entwicklung im Norden macht ganz, ganz leise Hoffnung. Das Engagement der Freezers und der Wolfsburger trägt langsam aber stetig Früchte. Ist noch gar nicht so lange her, da haben Bremerhavener Nachwuchsteams durchaus eine gute Rolle in den jeweiligen regionalen Ligen gespielt, aber so nach und nach wird die Konkurrenz stärker. Irgendwann (und das hoffe ich inständig!) ist es vielleicht irgendwann soweit, dass man talentierte Spieler auch im Norden halten kann und die Jungs eben bei entsprechender Spielstärke nicht in den Süden abwandern. Aber da dauert noch sehr, sehr lange... Obwohl: Vielleicht sollte man das mal mit einer Nord-Auswahlmannschaft in der DNL probieren. Vielleicht kann man um diese Spieler Teams aufbauen oder gerade Talenten vielleicht eine Perspektive bieten, anstatt sich vom Eishockey zu verabschieden (wie wir das hier oben leider zu oft erlebt haben). Da wären dann aber Vereine UND Verbände gefordert. Mit dem, was aus dem Norden und Osten letzten Saison oben in den Scorer- und Goalielisten der DNL auftauchte, könnte man schon jeweils ein schlagkräftiges Team in beiden Regionen bilden. Naja, vielleicht ein bißchen aufgefüllt, aber das passiert ja auch im Süden... ;)

  • Hey EHL,

    das fehlende deutsche Fähnchen (oder die Doppelfähnchen) ist auch ein Indiz für die Strukturprobleme im Eishockey. Das ist wohl nicht das Credo, sondern die Entwicklung im deutschen Eishockey. Junge hungrige Spieler gehen ja mittlerweile auch lieber nach Nordamerika. Was willste denn als Bremerhavener machen, wenn die Jungen eher in den Schwerpunktstandorten zu finden sind und die Nachwuchsstruktur im Norden nicht das bietet, was ihr in LA habt? Mal eben einen jungen Spieler vom "Verein um die Ecke" holen, geht nicht. Kommt ein Spieler hierher, ist sofort eine Wohnung fällig anstatt Hotel Mama. Abgesehen davon, dass es für einen jüngeren Spieler schwerer ist, 800 statt 100 km entfernt der Familie zu leben. Oder man hat ein Juwel wie Thomas Brandl, der dann doch wieder dem Heimatverein auffällt und noch in der Saison über den Umweg Bremerhaven wieder in die niederbayrische Heimat wechselt. Da kann man auch nur hilflos zugucken. Wir holten ja schon einen Spieler aus der bayrischen Bezirksliga, der von einem starken Nachwuchsteam in Bayern dorthin abgeschoben wurden.

    Letztlich muss man aber auch sagen, wenn dieser Zustand ein "Credo" sein soll, dann ist es ein ligenübergreifender und hat nix mit der DEL 2 allein zu tun. Wenn ich an die jungen hungrigen eingedeutschten Spieler denke, haben da alle ihre Fingerchen im Spiel. Jan Kouba ist von Landshut nach Deutschland geholt worden, Viktor Beck hat in Bietigheim DNL gespielt, Ralle Rinke bei den Jungadlern, Sergei Stas in Krefeld, Sam Verelst in Düsseldorf... Wat machen wir mit denen? Spielverbot, obwohl sie teilweise eine lange Zeit (außer vllt. Kouba) im deutschen Nachwuchs verbracht haben, aber ihnen das "reindeutsche" Fähnchen fehlt? Geht für mich nicht... Ich würde nicht ein Credo vermuten, sondern mir stumpf die Frage stellen, woran es liegt, dass die sich gegen deutsche Spieler durchsetzen oder deutsche Spieler bei entsprechendem Talent gar nicht mehr soviel Interesse daran haben, in Deutschland bzw. in der 2. Liga zu bleiben.

    Ganz krass gesagt: Obwohl gerade in Bayern die Nachwuchsarbeit exzellent für deutsche Verhältnisse ist, bin ich der Meinung, dass selbst die Bayern alleine nicht der wesentlich kleineren Schweiz Paroli bieten können. Da klappt ja scheinbar nicht mal, wenn man die anderen wichtigen Standorte im (Süd-)Westen und in Berlin dazu nimmt. Also woran liegt es? Am Fähnchen? Oder doch eher an der Struktur oder der Basisarbeit.

    Nebenbei: Man kann zwar keine DNL-Mannschaft aus dem Hut zaubern, aber die langfristige Entwicklung im Norden macht ganz, ganz leise Hoffnung. Das Engagement der Freezers und der Wolfsburger trägt langsam aber stetig Früchte. Ist noch gar nicht so lange her, da haben Bremerhavener Nachwuchsteams durchaus eine gute Rolle in den jeweiligen regionalen Ligen gespielt, aber so nach und nach wird die Konkurrenz stärker. Irgendwann (und das hoffe ich inständig!) ist es vielleicht irgendwann soweit, dass man talentierte Spieler auch im Norden halten kann und die Jungs eben bei entsprechender Spielstärke nicht in den Süden abwandern. Aber da dauert noch sehr, sehr lange... Obwohl: Vielleicht sollte man das mal mit einer Nord-Auswahlmannschaft in der DNL probieren. Vielleicht kann man um diese Spieler Teams aufbauen oder gerade Talenten vielleicht eine Perspektive bieten, anstatt sich vom Eishockey zu verabschieden (wie wir das hier oben leider zu oft erlebt haben). Da wären dann aber Vereine UND Verbände gefordert. Mit dem, was aus dem Norden und Osten letzten Saison oben in den Scorer- und Goalielisten der DNL auftauchte, könnte man schon jeweils ein schlagkräftiges Team in beiden Regionen bilden. Naja, vielleicht ein bißchen aufgefüllt, aber das passiert ja auch im Süden... ;)


    guten Tag

    ich hab ja auch nicht direkt Bremerhaven kritisiert lieber Helge
    sondern eben diese Mannschaft als Beispiel hergenommen, wohin zumindest die DEL2 muß
    da gehören bei bestimmte Sachen einfach mal Riegel davorgeschoben und das geht da an, dass man sich intern einigt wer da wo auf Spielberichtsbögen aufutaucht
    und da ja Euer Herr Prey da kräftig mitmischt und auch immer das hohe Lied auf den Nachwuchs miteinstimmt sollen sie halt mal in die Socken kommen
    Es spricht nix gegen die Herren Stas, Rinke usw. die sollen ja spielen, es geht eigentlich um andere Sachen und du weißt auch was ich meine helge und da brauchen wir keine Grundsatz/strukturdiskussion führen, dass es in Bayern so schön ist ;) was ja auch stimmt

    gruß aus LA

  • Also ausgehend von deinem Eingangspost und vor allem diesem Satz hier,

    Zitat

    Zitat EHL:Gibt es da eigentlich außer Deydar und Bomis noch Jemanden der nur ein deutsches Fähnchen auf dem Trikot hat ? Nicht falsch verstehen, es kann jeder machen was er will, aber wenn das das Credo der DEL2 und ein Teil deren Vereine ist, dann prost Mahlzeit

    versteh ich nicht ganz auf was du eigentlich hinaus willst? Ich denke Helge hat das schon ganz gut erklärt. Was genau sollte Bremerhaven deiner Meinung nach anders machen? Was können sie alleine machen? Immer davon ausgehend das die oberste Bürgerpflicht des Clubs sein muss überlebens- und konkurrenzfähig zu sein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir beide, sollten wir die Verantwortung bei den Pinguins tragen müssen, am Ende des Tages ganz ähnliche Lösungen präsentieren würden wie diejenigen, die jetzt das Ruder in der Hand haben. Die Lösung dieses Problem kann nur in der Nachwuchsentwicklung der ganzen Region liegen um damit in der Tat langfristig Strukturen zu bekommen mit einem gestiegenen Nachwuchslevel. Wir reden uns da in Landshut oder Rosenheim immer leicht. Die Hälfte unserer Mannschaften besteht aus Spielern, die wir nicht mit dem Gesamtpaket verarzten müssen. Die meisten der einheimischen Spieler wohnen zu Hause, haben ihr eigenes Auto, bzw. wenn sie Rückkehrer sind, haben sich die Meisten in der Gegend schon selber versorgt. Sollte Bremerhaven jetzt anfangen junge Deutsche Talente zu holen, dann haben sie im Grunde die gleichen Kosten und in aller Regel weniger Qualität auf dem Eis. Profieishockey ist so auf keinen Fall am Standort zu halten.

    Im Übrigen finde ich die Idee eines gemeinsamen DNL Teams gar nicht so abwegig. Warum nicht? Warum sich nicht zusammentun mit den Freezers? Das wäre in der Tat eine relativ schnell realisierbare Möglichkeit um Talente an die beiden Standorte zu binden und mehrere Clubs daran partizipieren zu lassen. Hamburg DEL, Bremerhaven DEL2 und von mir aus Hannover Oberliga.

    Man kann nicht den dritten Schritt vor dem Ersten tun und dies schon gar nicht verlangen.

  • Naja, Manfred,

    wenn man grundsätzliche Dinge anspricht, muss man mit Grundsatzdiskussionen rechnen... :D

    Ein wenig war da schon BHV in der Kritik, wie ja auch wieder der Hinweis auf Alfred Prey. Aber selbst wenn wir das auf 12-DEL2-Clubs erweitern... Sind diese wenigen Clubs in der Lage, das Dilemma im gesamten deutschen Nachwuchs zu beseitigen? Natürlich stimmt A. Prey in das Hohelied auf den Nachwuchs ein, ist ja auch logisch... Er ist lange genug im Geschäft, weiß, wie es bei anderen Clubs läuft, sieht die eigenen regionalen Nachteile und würde wohl auch lieber zum Scouten nach Harsefeld oder Adendorf fahren, statt nach Oberbayern oder Tschechien.

    Was mir letztlich fehlt, ist ein genaueste Analyse des Istzustandes im Eishockey. Selbst hier im Forum werden doch nur einzelnen Aspekte ausgegraben, die Geamtsituation bleibt unbetrachtet. Der Fokus hier wird doch auch meist nur auf die DNL gelegt, alles andere findet doch so gut wie gar nicht statt. Da wird schon mal einem Verein wie BiBi unterstellt, er habe keine Nachwuchsarbeit, obwohl er tatsächlich eine der größten Nachwuchsabteilungen in Deutschland hat. Finde den Fehler... Nee, hier sind Alle Clubs und alle Verbände gefordert, sich alles mal genau anzugucken und dann die Stellschrauben zu finden. Die DNL ist in meinen Augen z. B. das Ergebnis einer Jugendarbeit, aber was ist mit den (regionalen Ligen), die die Basis dafür bilden?

    Aber nun gut, selbst wenn die gerade gegründete DEL2 sich alleine dem Nachwuchs verpflichtet, ist es wohl etwas verfrüht, eine sofortige Besserung zu erwarten. Wir sehen jetzt das Ergebnis vergangener Fehler und diese zu korrigieren dauert locker nochmal 10 Jahre. Wenn man denn jetzt endlich anfängt. Ich bin auch sehr skeptisch, was die Zeitplanung der DEL2 hinsichtlich des Nachwuchses angeht, ich halte sie doch für sehr optimistisch. Aber wir werden sehen...

    Egal, hätteste Du das anstatt des "Credos der DEL2" alle Verantwortlichen im Eishockey (was die DEL2 einschließt) angesprochen, hätte ich nicht geantwortet, sondern mich nur bedankt. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von bcco1 (6. Oktober 2013 um 12:02)

  • Wie schon von EHL gesagt: es kann ja jeder machen, was er will.

    Was mir ein bisschen sauer aufstößt ist, dass gerade von Bremerhavener Seite in der DEB/DEL 2 - Diskussion immer die Karte "Förderung des deutschen Nachwuchses und damit der Nationalmannschaft" gespielt wurde. Der deutsche Nachwuchs soll doch gefördert werden, indem u.a. Ausländerstellen gestrichen werden. Na ja, wenn man die Stellen dann wieder durch fertige Spieler auffüllt, die man gleichzeitig oder schon vorher im Ausland gescoutet hat (z.B. Hafenrichter), dann erscheinen einem solche Beiträge doch eher heuchlerisch. Das sieht schon so aus, als ob die anderen mal ausbilden sollen, manche müssen nicht, weil es bei ihnen nicht geht. Es mag ja durchaus sein, dass es in Bremerhaven nicht so geht, obwohl die Hafenrichters, Becks, Jaegers usw. sicher auch nicht bei Mama wohnen. Was mich daran stört, ist, dass Bremerhaven aktiv (mit-)bestimmt, wie der Nachwuchs gefördert werden soll und schon weiß, dass man selber dabei nur sehr eingeschränkt mitmacht. Man setzt nur für die anderen die Hürden höher.

    Und so nebenbei: mit dem Streichen von Ausländerstellen werden die deutschen Spieler und damit die Kader quer durch die Liga deutlich teurer, wenn gleiche Qualität geboten werden soll. Da müssen pro Team ein, zwei oder drei überdurchschnittliche Deutsche her. Und zwar nicht nur in der DEL 2, sondern auch in der DEL. Die DEL müßte die aus der DEL 2 holen, so dass dort der Bedarf nochmals entspannt verdoppelt! Das sind ganz schön viele Spieler, die gebraucht werden! Erstens: woher nehmen? Zweitens: wie bezahlen, ohne den Etat erhöhen zu müssen? (Einfachste Lösung für beide Fragen: fertige eingedeutschte Spieler holen, siehe Bremerhaven!) Und das wird dann meiner Meinung nach sicher nicht im Sinne des Nachwuchses sein.

    Deshalb ist die Feststellung vom EHL schon sehr interessant und die DEL 2 - Linie in dieser Richtung problematisch und nicht zu Ende durchdacht.

  • Na ja, wenn man die Stellen dann wieder durch fertige Spieler auffüllt, die man gleichzeitig oder schon vorher im Ausland gescoutet hat (z.B. Hafenrichter), dann erscheinen einem solche Beiträge doch eher heuchlerisch. Das sieht schon so aus, als ob die anderen mal ausbilden sollen, manche müssen nicht, weil es bei ihnen nicht geht. Es mag ja durchaus sein, dass es in Bremerhaven nicht so geht, obwohl die Hafenrichters, Becks, Jaegers usw. sicher auch nicht bei Mama wohnen. Was mich daran stört, ist, dass Bremerhaven aktiv (mit-)bestimmt, wie der Nachwuchs gefördert werden soll und schon weiß, dass man selber dabei nur sehr eingeschränkt mitmacht. Man setzt nur für die anderen die Hürden höher.

    Da ist aber schon eine Menge "Interpretation" dabei. Niemand sagt: Alle anderen sollen, wir können ja nicht. Da sind schon etliche Versuche unternommen worden. Was aber, wie bei Dir auch, scheinbar nicht durchdringt, ist die Tatsache, dass man Millionen in den Nachwuchs pumpen könnte, es würde nur Geld verbrannt. Oder soll jetzt ein Verein die strukturellen Probleme im Norden lösen? Naja, aber schimpfen ist einfacher, anstatt vielleicht die Probleme gemeinsam zu lösen,

    Natürlich wohnen die Hafenrichters, Becks (Jaeger als gestandenen Profi nehme ich da mal raus, das ist ein Goalie, den sicher auch der SCR verpflichten würde) nicht bei Mama. Aber genau das ist das Problem, was ich angesprochen habe.

    Es mag Dich stören, dass Bremerhaven mitbestimmt (als einer von 12 Clubs und nicht alleine), aber stört es Dich auch, dass Bremerhaven dafür natürlich auch mehr für den Reindl-Pool zahlt (und trotzdem dank der Rückflüsse nicht der größte Nettozahler ist, was ja auch dafür spricht, dass es irgendwie schon Nachwuchsarbeit gibt)? Dann schmeiß BHV raus, aber mit aller Konsequenz. Alles andere wäre heuchlerisch. Mich stört dabei, dass man im Schlaraffenland des Eishockeys lebt und die Augen vor den Problemen anderer verschließt. Und dabei geht es mir noch nicht mal darum, den Norden bei Förderungen zu bevorzugen. Das meiste Geld muss in die Schwerpunktstandorte, in denen hochwertige Ausbildung geleistet wird. Aber spräche etwas dagegen, einen Teil in die Strukturförderung in schwächeren Regionen zu geben? Oder möchte man aus dem Eishockey lieber eine lokale Sportart wie Rodeln machen? Sehr zielführend...

    Sorry, aber warum soll sich BHV nicht zu Wort melden? Weil es im Norden nicht so gut läuft und man vielleicht einen direkteren Blick hat? Also lieber totschweigen, oder? Das hilft dem Eishockey natürlich ungemein... Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass es bei einigen mit der Solidarität nicht weit her ist, obwohl gerade das Eishockey das jetzt besonders braucht. Aber lieber mit dem großen Stiefel auf ein zartes Pflänzchen treten, damit man ja sicherstellt, selbst zu den geilsten zu gehören.

  • @bcco

    Ich finde es zwar super beschrieben, dass Problem in den nördlichen Regionen aber ich denke, dass es gegen einen verschlossenen und nicht über den Tellerrand guckenden User wie Libor, von dem öfters solche kurzsichtigen Beiträge kommen verschwenderisch.

  • @ bcco1:

    Bitte, lies doch einfach mal meinen Post. Da findest Du weder was von "Bremerhaven soll nicht mitreden" noch was von "Bremerhaven soll mehr in den Reindl-Pool zahlen" noch was von "Bremerhaven rausschmeißen" noch was von "Bremerhaven darf sich nicht zu Wort melden". Ich habe nur gewagt, zu sagen, dass die Planungen der DEL2, für die Leute aus Bremerhaven maßgeblich mitverantwortlich sind, vielleicht gerade nicht zielführend sind, was den deutschen Nachwuchs betrifft. Und dass es damit noch schwerer wird, gute, bezahlbare deutsche Spieler für die DEL2 zu finden. Und das im richtigen Leben die Lösung diejenige ist, die Bremerhaven häufig schon anwendet, nämlich im Ausland fertige Spieler mit deutschen Wurzeln zu finden. Das sind doch Tatsachen. Damit leugne ich weder die Strukturprobleme im Norden noch die Bemühungen der Bremerhavener. Ich frage nur, ob die von dort stammenden Lösungsvorschläge so sind, dass sie zu einer intensiveren Förderung des Nachwuchses insgesamt und in Bremerhaven im Besonderen führen. Ich meine: nein! Ob ich übrigens im Schlaraffenland des Eishockeys lebe, weiß ich nicht. Meinen bevorzugten Verein, den SC Riessersee, mit dem Begriff Schlaraffenland in Zusammenhang zu bringen, finde ich aber schon ein bißchen abwegig.

    Vielleicht antwortest Du ja noch zum Inhalt meines Posts. Die Diskussion finde ich nämlich eigentlich sehr interessant, auch wenn sie eigentlich nicht in diesen Thread gehört.

    @ Sakuwa:

    Danke. Wie viele Jahre kennen wir uns schon persönlich, dass Du so ein Urteil über mich verbreiten darfst? Oder reicht es für Dich aus, dass Du mich als SCR-Fan, wahlweise auch Harnos-Freund oder Bader-Knecht wahrnimmst? Dann muss man sich mit der Sache nicht mehr beschäftigen und kann in dieser Form antworten?