Nach der ersten Niederlage der Saison gibt es schon am fünften Spieltag die Möglichkeit sich weiterhin in der Spitzengruppe der Liga festzuspielen, da es gegen den Drittplazierten geht. Werden solche Schlüsselspiele gewonnen, kommt unser Team in eine sehr komfortable Lage und könnte bei entsprechenden anderen Ergebnissen bis auf Platz zwei vorstoßen. Man könnte dieses Spiel als Spitzenspiel bezeichnen wenn nicht gleichzeitig der Erste gegen den Zweiten spielen würde.
Unser nächster Gegner ist der Aufsteiger aus Bad Nauheim. Nicht viele haben damit gerechnet, dass ausgerechnet die „Teufel“ aufsteigen, wenn man sich die Favoriten für einen Wechsel in die zweithöchste Spielklasse ansieht. Selbst als der Aufstieg feststand war die Erwartungshaltung –zumindest bei den meisten zukünftigen Gegnern- nicht besonders hoch. Doch der Gegenbeweis konnte bis jetzt angetreten werden, was wohl auch an der Euphorie im Verein und dessen Umfeld liegt.
Als Trainer führt Frank Carnevale das Team in die Aufstiegssaison und muss den Spagat innerhalb des Kaders zwischen den „Aufstiegshelden“ und dem Anspruch eine DEL2-taugliche Mannschaft auf das Eis zu bringen schaffen. Er hat es auch schon hinbekommen, dass dieses Abenteuer überhaupt möglich wurde, als er die Mannschaft vor Beginn der letzten Spielzeit übernahm. Den Verein kannte er, da er zwischen 1997 und 1999 schon einmal Trainer dort war. Dazwischen war er in Nordamerika in den Nachwuchsligen „OHL“ und „OPJHL“ unterwegs, was es ihm leichter machen dürfte Nachwuchsspieler in sein Team zu integrieren.
Bei Körpergröße, Gewicht und Altersdurchschnitt sind keine großen Unterschiede zwischen dem Zweitligameister 11/12 und den „teuflischen“ Spielern vom Aufsteiger festzustellen.
Die Teufel haben im Moment die drittbeste Ausbeute in Überzahl der ganzen Liga mit 28,57%. Die Landshuter liegen hier leider nur auf Platz acht, nachdem sie am ersten Spieltag bei einer Quote von 50% lagen. Diese war natürlich noch nicht besonders repräsentativ, aber es muss gesagt werden, dass in den letzten drei Spieltagen kein weiterer Treffer gelingen wollte und der Effektivität auf 17,65% „abgestürzt“ ist.
Auch in Unterzahl ist der Aufsteiger in der Spitzengruppe mit dabei und belegt hier wie auch schon in Überzahl mit 94,12% den äußerst guten Platz drei. Landshut ist in dieser Statistik auf Platz sieben zu finden mit 79,17%. Die letzten Spieltage waren dabei sehr gut, nachdem es mit 50% nach dem ersten Spieltag doch sehr viel Luft nach oben war.
Im Tor ist wohl der 27jährige Thomas Ower die unangefochtene Nummer eins. In seiner bisherigen Karriere in der zweiten Liga war er nur ein mittelmäßiger Torhüter, der bis zur jetzigen Spielzeit es nie geschafft hat, einen Gegentorschnitt von unter 2,50 zu erringen. Momentan sieht es danach aus, dass er es diesmal schaffen könnte. Vielleicht auch wegen seinem nicht so guten Schnitt und dem damit geringen Vertrauen bei seinen ehemaligen Arbeitgebern ist er in die Oberliga gegangen um dort unangefochtener Starting-Goalie zu sein. Hier hat konnte nach Zahlen seinen größten Erfolg erringen und blieb in der regulären Saison bei einem Schnitt von weit unter 2 Gegentoren im Schnitt. Auch in der Aufstiegsrunde blieb er nur knapp über dieser Grenze und konnte dann gemeinsam mit seinem Team den Aufstieg feiern.
Als Nummer zwei wurde Dominik Bartels unter Vertrag genommen. Er war in den letzten beiden Spielzeiten in Heilbronn unter Vertrag und kam dort aber auch nicht über die Rolle als Ersatztorwart hinaus. Mit seinen 22 Jahren hat er aber auch noch etwas Zeit um sich zu beweisen und erst dann kann man endgültig urteilen wie gut er wirklich ist.
Die Verteidigung ist wirklich sehr breit aufgestellt. Hier ist zu sehen, dass zwei Spieler mit Sean McMonagle und dem jungen Goran Pantic gibt, die sowohl in der Abwehr als auch im Sturm eingesetzt werden können. Zusätzlich wurde der DEL-erfahrene und defensivstarke Chris Heid noch nachverpflichtet. Er kommt auf immerhin 225 Spiele allein in der regulären Saison und kommt bei 26 Punkten auf eine extrem respektable +/- Statistik von nur „-5“. Insgesamt wären damit sage und schreibe neun Verteidiger vorhanden. Mit Marcus Götz konnte ein offensivstarker Verteidiger verpflichtet werden, der in den letzen Jahren in Schwenningen spielte, aber leider nicht dem DEL-Kader angehören darf. Im letzen Jahr kam er auf 29 Punkte und sollte er das halten können gehört er mit zu den besten Punktesammlern von der blauen Linie. Mit Dan Ringwald konnte ein Mann verpflichtet werden, der auf College-Niveau fast einen Punkt pro Spiel verbuchen konnte und somit auch zum besten Verteidiger gewählt worden ist. Im Senioren-Bereich gingen seine Zahlen zwar etwas nach unten, aber bei uns in der Liga hat er schon drei Vorlagen geliefert in nur vier Spielen.
In der Offensive gibt es jede Menge gute Spieler. Zuerst ist hier Taylor Carnevale zu nennen der immerhin schon sieben Punkte sammeln konnte. Wer denkt er habe den Namen schon mal hier gelesen hat gut aufgepasst. Es handelt sich um den Sohn des Trainers. Es könnte fast gesagt werden: „Wenn der Vater mit dem Sohne…“ . Er wurde von vielen sehr kritisch gesehen und auch wurde wohl insgeheim gedacht, dass er nur wegen seinem Vater in den Kader gekommen ist. Er hatte erst 5 Spiele im Profibereich in der ECHL gemacht und keinen Punkt sammeln können. Davor war er in der OHL und QMJHL unterwegs, wurde aber nicht gedraftet. Er spielte übrigens mit „unserem“ Tom Kühnhackl zusammen in einem Team. Mit Micheal Dorr
wurde einer der besten Punktesammler der Oberliga verpflichtet, der auf fast zwei Punkte pro Spiel gekommen ist. An das höhere Niveau muss er sich wohl noch anpassen und es bleibt abzuwarten ob er es schaffen wird, da er noch keinen Zähler für sich verbuchen konnte. Mit Matt Beca ist ein Spieler im Kader der über jede Menge Erfahrung mit seinen 27 Jahren verfügt und zugleich sehr gut scoren kann. Er war in der letzten Spielzeit auch Teamkamerad des deutschen Nationalverteidigers Justin Krüger. Mit Kyle Helms ist ein Mann ins Team genommen worden, der in den beiden obersten deutschen Spielklassen beweisen konnte, dass er ein guter Punktesammler ist und dabei nicht das Ausländerkontingent belastet. Unbedingt müssen auch Spieler wie Harald Lange mit über 500 EBEL-Spielen (er ist der Bruder von Mathias Lange, den auch einige Fans noch kennen dürften.), Daniel Oppholzer, Jason Pinizzotto und Kevin Lavallée genannt werden.
Mit 14 nominellen Stürmen können die Teufel auf vier Sturmreihen zurückgreifen und es ist auch zu sehen, dass dem Nachwuchs eine Chance gegeben wird.
Es dürfte unserem Gegner möglich sein, dass sie in die Playoffs einziehen. Ihre große Stärke liegt in der „Abteilung Attacke“. Wie es in defensiv weitergeht bleibt abzuwarten. Hier muss wohl das größte Augenmerk auf die schon angesprochene Torwartposition gelegt werden. Bleiben dort die Leistungen weiterhin so konstant, wird es wohl nicht problematisch. Bei einem Leistungsabfall bzw. wenn sich die Zahlen von Ower wieder dort einpendeln wo sie schon waren, dann wir es wohl eher eng mit der Meisterschaftsrunde. Zu hoffen bleibt auch, dass die Euphorie weiterhin bleibt. Diese hat wohl auch geholfen diese hervorragenden Ergebnisse einzufahren. Auch bleibt abzuwarten was passiert wenn es mal einen „Durchhänger“ gibt. Insgesamt erinnert mich das Team an unsere Mannschaft, als wir damals aus der Oberliga wieder rauf gekommen sind und auch auf der Euphoriewelle schwommen.