Der vierte Spieltag steht an und schon bekommen wir das erste Derby zu sehen. Zwar steht das große erst an, aber zum Aufwärmen geht es gegen den SC Riessersee. Mit acht von neun maximal einzufahrenden Punkten kann man auf Landshuter Seite überaus zufrieden sein. Die Mannschaft hat in diesen
ersten Spielen gezeigt, dass sie nicht umsonst von vielen Fans aus der ganzen Liga mit zu den Favoriten gezählt wird, auch wenn es noch bestimmt Luft nach oben gibt. Dies hat bestimmt auch unser Übungsleiter erkannt haben und wirddaran arbeiten. Langsam ist auch der Kader komplett, nur noch Stefan Loibl fehlt und wird hoffentlich bald zur Mannschaft stoßen.
Schaut man auf die Tabelle, so könnte der geneigte Leser denken, dass alles für unseren EV Landshut spricht. Mit den schon angesprochenen acht Punkten liegen die Mannen von der Isar auf Platz drei und haben nur einen Punkt Rückstand auf die perfekt in die Liga gestarteten Mannschaften aus Bad Nauheim und Rosenheim. Unser Gegner aus Oberbayern steht nicht ganz so da und haben aus den ersten Partien nur einen Punkt bisher einfahren können. Dennoch darf dieses Team nicht unterschätzt werden.
Nach den letzten beiden nicht besonders erfolgreichen Spielzeiten als man 12. wurde und sich erst in der ungeliebten und nicht zu Unrecht spannenden Abstiegsrunde retten konnte und im letzten Jahr als man 13. wurde und das „Glück“ hatte, dass es leider die „Hannover Indians“ den Rückzug aus der Liga aus finanziellen Gründen antreten mussten, sind die Macher fest entschlossen es in diesem Jahr besser zu machen. Ob dies möglich ist, wird sich erst im Verlauf der Saison zeigen. Momentan hält man Kontakt mit Platz acht, da der Verein nur eine Position dahinter liegt.
Für den sportlichen Erfolg auf dem Eis soll der Trainer Anton „Toni“ Krinner sorgen, der im letzten Januar geholt wurde, um das sprichwörtliche Ruder herumzureißen. An Erfahrung und Führungsqualität dürfte es ihm nicht fehlen. Wer in seine Vita schaut, der sieht, dass er fünf Jahre lang in der höchsten Spielklasse als Übungsleiter gearbeitet hat und das bei nur zwei Vereinen, was auch zeigt, dass er ein verlässlicher Mann ist mit dem durch gute und schlechte Zeiten gehen kann. Auch darf er verdächtigt werden, dass er mit einem mittel- bis langfristigen Konzept arbeitet und eine Mannschaft (weiter-) entwickeln kann.
Die Oberbayern sind im Schnitt ein halbes Jahr älter als unsere Mannen, sind dafür ca. 3cm kleiner und 3kg leichter.
In Überzahl kommt Garmisch nur auf eine sehr bescheidene Quote von nur 10,00%. Hier liegt die aus Landshut ist mehr als doppelt so hoch mit 21,43%, auch wenn das letzte Tor mit einem Mann mehr am ersten Spieltag erzielt wurde. Mit einem Mann weniger auf dem Eis konnten statistisch gesehen 81,82% aller Situationen der Oberbayern schadlos überstanden werden. Hier hinken die Landshuter noch etwas hinterher und kommen erst auf einen Wert von 76,47%
Auf der Torwart-Position wurde ein Hogan verpflichtet, zwar kein „Hollywood“- oder „Hulk“- Hogan. Es handelt sich dabei um Bryan Hogan der im letzten Jahr den Sprung über den „großen Teich“ wagte und in Dänemark eingeschlagen hat wie eine Granate mit einem Gegentorschnitt von unter 2,00 und einer gigantischen Fangquote von exakt 93% während der regulären Saison. In den Playoffs hat er es dann nochmal geschafft seinen Gegentorschnitt gemeinsam mit seinem Team nach unten zu drücken. Dieser Mann wird wohl für die Garmischer eine der entscheidenden Verpflichtungen sein. Ihm kann zugetraut werden, dass er auch mal ein Spiel alleine gewinnen kann.
Hinter ihm nimmt Korbinian Sertl auf der Ersatzbank Platz. Viel Erfahrung hat er mit seinen erst 20 Jahren noch nicht in der Liga und musste da auch schon wenn er eingesetzt wurde eine Menge Tore hinnehmen. Bestimmt kann er noch eine Menge von seinem Kollegen lernen und sich somit auch steigern.
In der Abwehr sollte unbedingt festgehalten werden, dass hier keine Ausländerlizenz verwendet worden ist. Hier sind auch zwei Ex-Landshuter mit Peter Baumgartnerund Daniel Hilpert zu finden. Mit acht Verteidigern sind die Oberbayern quantitativ sehr gut besetzt. Aus meiner Sicht fehlt hier aber ein gefährlicher Blue-Liner und ein Spieler der den öffnenden Pass spielen kann. Dafür sind die Jungs die auf dem Eis stehen defensiv sehr stark und da muss der Puck bzw. der Gegner oder auch beide erst mal durchkommen.
Im Sturm wurde sich richtig gut verstärkt. Die Verantwortlichen haben es geschafft, dass der überragende Spieler aus der Saison 11/12 Lubor Dibelka sich nach seinem Abenteuer DEL in München mit immerhin 28 Punkten in der Saison und nochmal 9 in den Playoffs sich wieder für seinen Ex-Club entscheidet. Er trifft im kommenden Spiel auf seinen Ex-Teamkammeraden Ty Morris, der nun wieder für uns auf Punktejagd geht. Mit Andy Bohmbach wurde ein Stürmer verpflichtet, der in der ECHL mehr als einen Punkt im Schnitt gemacht hat und auch gleich ins Rookie-Allstar-Team gewählt wurde. Um die nordamerikanische Fraktion zu verstärken wurde Bobby Dee unter Vertrag genommen. Er wurde in Runde drei an 86. Stelle von den „Edmonton
Oilers“ im Jahr 2005 gedraftet. Was ein Hinweis auf sein Talent sein dürfte.Mit Morten Lie wurde ein Däne verpflichtet, der zusammen mit dem Starting-Goalie in Frederikshavn zusammengespielt hat. Zu ihm möchte ich nur einen Satz sagen: Trau denen Dänen nicht (oder gehörst du zu denen, denen Dänen alles durchgehen lassen)!!! Als Kapitän läuft der schon 39jährige Tim Regan auf, der das „C“ schon in DEL für Wolfsburg auflief und somit über jede Menge Erfahrung in den verschiedensten Situationen verfügt.
Garmisch kann genauso wie wir auf vier Sturmformationen zurückgreifen und somit über das ganze Spiel Vollgas geben.
Es bleibt abzuwarten, wie die Saison verläuft, aber es bestehen realistische Chancen für unseren kommenden Gegner um die Playoffs bzw.
den wichtigen achten Platz mitzuspielen.