Offener Brief an die DEB Führung

  • Offener Brief an die DEB Führung


    Teil 1


    In
    den letzten Tagen haben wir einen offenen Brief an den DEB entwickelt,
    den wir soeben übersandt haben. Natürlich mussten wir ihn in gewisser
    Weise allgemein halten, sonst wäre es ein "offenes Buch" geworden. Auch
    wenn wir damit deutlich Stellung beziehen, ist es kein Freibrief für DEL
    und DEL II. Auch dort werden wir trotzdem zukünftig ein Auge darauf
    haben, dass der Sport im Vordergrund steht. Hier nun der Brief:


    Präsident des Deutschen Eishockeybundes

    Herrn Uwe Harnos

    per E-Mail


    Sehr geehrter Herr Harnos,

    mit Bedauern müssen wir Fans feststellen, dass das leider fast schon
    übliche „Sommertheater“ im deutschen Eishockey eine ganz neue
    Eskalationsstufe erreicht hat. Da Sie eine zentrale Rolle in diesen
    Auseinandersetzungen inne haben, wenden wir uns mit diesem offenen Brief
    an Sie, der ebenfalls an diverse Redaktionen und andere Organisationen
    geht.


    Es mag Sie verwundern, dass wir in der Folge keine Bitten an Sie
    herantragen, sondern eindeutige Forderungen. Aus der Vergangenheit haben
    wir gelernt, dass Bitten nicht umgesetzt werden, wenn wir nur an den
    „Runden Tisch“ im Rahmen des Deutschland-Cups 2011 zurück denken. Dort
    wollten Sie der fanseitigen Bitte entsprechen, als Vermittler zwischen
    DEL und ESBG zu fungieren und die Parteien zu erneuten Gesprächen
    einzuladen. Dies ist nicht passiert.


    Ebenso wenig hat der DEB die Aussage bei einem Treffen im Juni 2011 mit
    Fanvertretern eingehalten, dass es keinen Kooperationsvertrag ohne Auf-
    und Abstieg geben wird. Nur wenige Wochen später haben Sie einem nahezu
    unannehmbaren Modell zugestimmt, welches Sie in der Folgezeit als großen
    Erfolg (ohne Erwähnung der extremen Nachteile) verkauft haben.

    Insofern haben Sie Verständnis dafür, dass wir nun ganz klare Forderungen formulieren:


    +++ Wir fordern eine Rückkehr zur Sachlichkeit und objektiven Gesamtbetrachtung! +++


    Entgegen ihrer herabwürdigenden Meinung, wir Fans würden uns für eine
    DEL II nur aufgrund einer „einseitigen Darstellung sowie durch
    Falschinformationen gesteuerten Berichterstattung“ aussprechen, bemerken
    wir doch viele tendenziöse, meinungsmachende Aussagen Ihrerseits, die
    nicht in dem angesprochenen Medium zu finden sind. Diese Aussagen zeigen
    erst dadurch ein negatives Bild der ESBG/DEL II auf, in dem sie aus dem
    Zusammenhang gerissen wurden. Sie führen zum Beispiel die pauschale
    Ablehnung des Relegationsmodells zwischen DEL und ESBG durch die ESBG
    auf. Es würde aber mehrfach öffentlich erklärt, dass es einzelne, von
    Ihnen persönlich ausgehandelte Details waren, die zu dieser Ablehnung
    führen mussten. Als Beispiel sei hier erwähnt, dass es für die ESBG zu
    einem um etliche Wochen vorgezogenen Saisonabschluss geführt hätte.

    Weiterhin führen Sie unermüdlich auf, dass es doch die ESBG gewesen sei,
    die den Kooperationsvertrag DEB/ESBG gekündigt habe. Uns fehlt aber die
    selbstkritische Betrachtung, dass Sie durch Ihr Verhalten (wie z. B.
    die Blockade einer Gesellschafterversammlung) diese Kündigung forciert
    haben und ja auch selbst erkannt haben, dass die Inhalte nicht mehr den
    aktuellen Gegebenheiten entsprechen.

    Ebenso verhält es sich mit den von ihnen vielfach kritisierten
    ausstehenden Verbandsabgaben der ESBG. Denn unseres Wissens resultieren
    diese aus einer Zusatzvereinbarung die zwischen Ihnen und dem damaligen
    Geschäftsführer der ESBG und heutigem Ligenleiter des DEB ohne Wissen
    der übrigen Gesellschafter geschlossen wurde. In Anbetracht Ihres
    bisherigen Vorgehens ist es schon verwunderlich, dass diese Abgaben noch
    nicht eingeklagt wurden, wenn es eine doch eine rechtliche Handhabe
    geben soll.


    Solche Punkte sind es, die uns veranlasst sehen, eine objektive
    Gesamtbetrachtung zu fordern, die einem Dachverband gut zu Gesicht
    stehen würden. Denn in vielen von Ihnen kritisierten Vorgängen spielt
    der DEB selbst eine nicht zu unterschätzende Rolle.


    +++ Wir fordern Transparenz und klare Regelungen! +++


    Bisher gibt es kaum greifbare Regelungen für eine DEB-Bundesliga. Weder
    haben die von Ihnen zur Teilnahme aufgeforderten Clubs der zweiten
    Bundesliga bisher einen Entwurf der Durchführungsbestimmungen erhalten,
    noch sind die rechtlichen Fragen abschließend geklärt. In der aktuell
    gültigen Satzung des DEB vom 30.06.2012 ist immer noch die Rede von
    einem „Entwurf“, der an das Finanzamt München gegangen ist. Dies kann
    keine Grundlage für Kapitalgesellschaften sein,

    die mehrere Millionen Euro bewegen. Wir bezweifeln zudem eine schnelle
    und klare Regelung in steuerrechtlichen Angelegenheiten, insbesondere im
    Hinblick auf die die elementar wichtige Gemeinnützigkeit des DEB.

    In jedem Fall fordern wir aber eindeutig vorbereitete
    Organisationsformen, denn selektive Entgegnungen auf bereits
    vorgestellte Konzepte des Verhandlungspartners sind keine Basis für eine
    nachhaltige Entwicklung des Eishockeys!

    Wir weisen sie in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es gerade in
    dieser Hinsicht ebenso viel Unmut unter den Clubs der Oberliga Nord
    gibt. Beim Wechsel des Spielbetriebs vom Landeseissportverband
    Niedersachsen zum DEB gibt es genau solche Probleme, da sich Ihrerseits
    getätigte Zusagen nicht in den Lizensierungsunterlagen finden lassen.
    Auch in der Oberliga Ost gab es einige Kritikpunkte, die dazu führten,
    dass der Spielbetrieb vorerst unter der Regie des
    Landeseissportverbandes durchgeführt werden soll.

  • Teil 2


    +++ Wir fordern die Anerkennung der DEL II! +++


    Geben Sie dem Profisport auch in der Sportart Eishockey die Chance zu
    zeigen, dass er sich am effizientesten selbst organisiert. Die Chance
    für den DEB, sich auf seine Kernkompetenzen, die Nationalmannschaft und
    die Nachwuchsförderung, zu konzentrieren, war nie so gross wie heute, wo
    sich DEL und Zweitligisten auf ein gemeinsames Konzept, das auch
    Aufgaben des DEB nachhaltig fördert, geeinigt haben. Bis 2018 läuft der
    aktuelle Kooperationsvertrag mit der DEL, unserer Meinung nach sollten,
    ja müssen Sie sogar, dem Profisport bis zum Ende dieses Vertrages die
    Chance geben, zu beweisen, dass er es besser machen kann als in den
    letzen Jahren geschehen, wir können uns gar nicht mehr an ein Sommer
    ohne „Theater“ erinnern.


    Es gibt für uns keinen ersichtlichen Grund, die DEL II nicht
    anzuerkennen und einen Kooperationsvertrag zu vereinbaren. Die
    Verantwortlichen der DEL II haben die Anerkennung von DEB und
    Weltverband IIHF öffentlich zugesagt. Ebenso wurden wichtige Punkte wie
    Verzahnung mit den Oberligen, Verbandsabgaben und Nachwuchsförderung im
    Sinne des DEB als Merkmal einer DEL II deutlich herausgestellt.


    Zudem hat auch die DEL signalisiert, eine Verzahnung mit der DEL II ins
    Auge zu fassen, im Gegensatz zu einer DEB-geführten Bundesliga, zu der
    es eine klare Absage gibt. Das deutsche Eishockey war schon lange nicht
    mehr so nah an einer durchgängigen Verzahnung wie jetzt. Das haben Sie
    als Verhandlungsführer der ESBG vor zwei Jahren nicht erreicht. Im
    Gegenteil, durch Ihre markigen Worte im Vorfeld und die letztendlich
    zustande gekommenen Bedingungen hatten sich die Fronten zwischen DEL und
    ESBG noch verhärtet.


    Wir sehen eine Vielzahl an Synergieeffekten zwischen den beiden
    Profiligen, die der gemeinnützige DEB erst aufbauen muss. Ihr Angebot,
    einen professionellen Ligenleiter einzustellen, ehrt Sie, ist aber
    letztendlich eine Selbstverständlichkeit, die auch in der DEL II so
    passieren würde. Die Kostenfrage ist hierbei nebensächlich, da die Clubs
    diesen Posten in jedem Fall finanzieren müssen.


    Ebenso verhält es sich mit der TV-Präsenz. Sie stellen in Ihrer
    Konzeptentgegnung die Frage, ob ein Einstieg in den TV-Vertrag der DEL
    nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden wäre. Im Gegenzug erwähnen Sie
    aber nur lapidar, dass eine Verhandlung mit dem TV-Vertragspartner des
    DEB möglich sei, ohne diese auch dort zu stellende Kostenfrage zu
    erwähnen.


    Natürlich fordern Sie, dass die Ligenstruktur nach sportlichen
    Gesichtspunkten ausgerichtet wird und insbesondere bei der Frage nach
    Auf- und Abstieg besonderes Augenmerk verdient. Leider haben wir nicht
    so stabile Verhältnisse im deutschen Eishockey, dass man das strikt und
    ohne Ausnahmen anwenden kann. Nicht nur in den Profiligen läuft das
    nicht nach hehren Motiven ab, auch in den unteren Ligen werden
    Bestimmungen angepasst und Clubs überspringen gelegentlich eine Liga.
    Insofern lässt sich da kein Unterschied zwischen den Profiligen und den
    Ligen des DEB bzw. der eng verbundenen Landeseissportverbände
    feststellen. Wir wünschen weder in den Profiligen, noch im
    semiprofessionellen und Amateurbereich ein munteres
    „Bäumchen-wechsel-dich“, sind aber der Auffassung, dass die Strukturen
    im deutschen Eishockey stark verbessert werden müssen, um dies zu
    gewährleisten. Eine Aufgabe die selbstverständlich den Proficlubs
    zukommt, aber schon per Definition eine besonders wichtige Aufgabe des
    DEB und der Landeseissportverbände für die Ligen unterhalb des
    Profibereichs ist.


    Verlässliche und zukunftsträchtige Strukturen müssen geschaffen, nicht
    verordnet werden. Als Beispiel seien hier der DFB und die DFL genannt.
    Die Frage sei erlaubt, warum sollte das nicht im Eishockey
    funktionieren, was im Fußball zielführend ausgestaltet wurde?


    Letztlich bleibt festzuhalten: Die DEL II orientiert sich stark an der
    Agenda 2018 des DEB. Im Prinzip bekommen Sie mit der DEL II genau das,
    was Sie fordern. Allerdings haben Sie den Vorteil, dass Sie im Gegensatz
    zu einer DEB-Bundesliga weder mit Verwaltung, Kosten und
    (steuerrechtlichen) Problemen belastet werden. Sie brauchen sich nur den
    öffentlichen Zusagen der DEL II zu bedienen und schon haben Sie ein
    Vertragswerk in Ihrem Sinne.


    +++ Distanzieren Sie sich sich umgehend von den "Geiselhaft" von Kindern und Jugendlichen! +++


    Wir verurteilen auf das Allerschärfste, den Nachwuchs im deutschen
    Eishockey als Druckmittel zu benutzen! Wir beziehen uns hier
    insbesondere auf die Aussagen des Herrn Sorge (LEV Nordrhein-Westfalen),
    die fehlende Distanzierung des DEB darauf und die gelegentlich
    öffentliche Erwähnung der Konsequenzen für Nachwuchskooperationen durch
    den DEB in dieser Thematik.


    Es kann nicht sein, dass für eine Auseinandersetzung zwischen
    erwachsenen Menschen Kinder und Jugendliche als Druckmittel missbraucht
    werden. Die Androhung, jungen Menschen die Ausübung des Sports zu
    verbieten und faktisch aus einer Gemeinschaft auszustoßen, ist aus
    unserer Sicht moralisch höchst verwerflich. Bei den Clubs, deren
    Profibereich organisatorisch von Stammverein getrennt ist, halten wir
    dieses Vorgehen zudem für rechtlich bedenklich.


    Abschließend bleibt festzuhalten: Kehren Sie unverzüglich an der
    Verhandlungstisch zurück! Wir als Fanvertreter spüren einen wachsenden
    Unmut unter den Fans. Das ist weder in unserem Interesse, noch kann es
    in Ihrem Interessen sein. Letztlich wollen wir alle, dass sich unter den
    gut drei Millionen Fans, die vergangene Hauptrunde in die Stadien der
    DEL und der 2. Bundesliga strömten, sehr viele finden lassen, die bei
    der WM 2017 Ihren avisierten Zuschauerrekord guten Gewissens wahr werden
    lassen.


    Mit sportlichen Grüßen

    Die Fanbeauftragten von DEL und ESBG

  • Hier dazu die seite wo die fanbeauftragten von del, 2.liga, oberliga andere verbänden eine seite erstellt haben.

    Pro DEL 2
    https://www.facebook.com/PRODELII

    Sowas wie zuvor:

    https://www.facebook.com/#!/groups/197708963623849/

    oder

    https://www.facebook.com/#!/groups/331741000271173/

    wo dann spätestens nach 4 Wochen stinknormale Eishockeysachen gepostet werden, wo sich Schwenninger und Bietigheimer, Landshuter und Garmischer fetzen, wo es um alles andere geht, als um das eigentliche Ziel der Gruppe? So war das bei den beiden anderen Gruppen da auch. Solange sich die Fans von heute nicht benehmen wie Eishockeyfans, wird das nie was. Da war der Umgang miteinander früher um Klassen besser-aber da gabs auch noch net Internet für jeden.... :suspekt: :schulterzuck:

  • Als Kaufbeurer habe ich mittlerweils von Herrn Harnos unendlich die Schnauze voll. Er wird als der große Verhinderer von Reformen in die DEB-Geschichte eingehen. Anstatt sich mit den Vereinen der II. Liga an einen Tisch zu setzen, stellt er Ultimaten, und das Ende Mai.

    Die Vereine, die bisher auf den DEB gesetzt haben, können nicht einmal eine vernünftige Saison planen, weil man ja nicht weiß, in welcher Liga man spielt. Und alle Fans von Kaufbeuren und Riessersee wollen schließlich auch II. Liga sehen. Verzahnung mit DEL und Oberliga, Ausbildungsentschädigungen, Förderlizenzen usw. Seit Jahren hätte man das Problem angehen können. Das geht aber nur mit Verhandlungen und nicht mit Ultimaten.

    Weshalb gibt es keine dauerhaften Strukturen im Eishockey wie sie im Fußball selbstverständlich sind? Zeit genug für Strukturreformen hätte Herr Harnos gehabt.

    Er soll jetzt den Weg freimachen für einen verhandlungs- und kompromissbereiten Mann mit Sachverstand und Visionen.