Dienstag, 13.11.2012, 19.30 Uhr
Nachdem die Liga, wegen der D-Cup Pause an diesem Wochenende spielfrei hat, geht es erst nächste Woche Dienstag weiter mit dem 17. Spieltag, zu Gast ist diesmal, zum erstmaligen Aufeinandertreffen in dieser Saison, zumindest gilt das für die Liga, der ESV Kaufbeuren.
Kaufbeuren, aktuell Tabellenzwölfter und damit Vorletzter, hat im Vergleich zur Vorsaison, als sie unser Viertelfinalgegner waren und uns einen Kampf bis aufs Messer geliefert hatten, stark abreissen lassen müssen. Der Grund hierfür liegt an der fehlenden Bereitschaft der bisherigen Geldgeber, etwaige Minusstände auch weiterhin auszugleichen, und so ist der ESVK darauf angewiesen eine weitestgehend junge und unerfahrende Mannschaft ins Rennen zu schicken, die zu großen Teilen aus Spielern aus dem eigenen DNL Team besteht. Ein gewagtes, wenn auch nötiges Unternehmen, denn immerhin sind die Allgäuer, was die Finanzen betrifft, kein unbeschriebenes Blatt, und haben neben ihrer guten Tradition leider auch erhebliche Altschulden von ihrem Vorgängerclub Adler Kaufbeuren, geerbt. Dies war auch solange kein Problem, solange die Kosten für die jeweils laufende Saison gedeckt waren. Die Altschulden konnten bisher durch einen langfristig angelegten Entschuldungsplan bisher immer pünktlich getilgt werden, und um dies auch weiterhin zu garantieren, sind die Joker eben darauf angewiesen, das keine weiteren Schulden mehr hinzukommen. Ohne aber Geldgeber zu besitzen, die dieses Minus ausgleichen, ist man eben nun darauf angewiesen erst gar kein Minus entstehen zu lassen, und das wiederum bedeutet das die Kosten für den Etat drastisch gesenkt werden müssen. Natürlich ist auch das nicht so einfach, denn mit dem ausbleibenden sportlichen Erfolg bleiben natürlich auch die Zuschauer aus, was sich zu einer Abwärtsspirale entwickeln könnte.
Diese Umstände lassen einem auch die Rolle der ESVK Vorstandschaft, während des Sommertheaters besser verstehen, in denen die Allgäuer keine unwesentliche Rolle gespielt haben, denn natürlich ist man am Berliner Platz, unter diesen Umständen, darauf angewiesen die Reihen durch möglichst billige Verpflichtungen wieder auffüllen zu können, und hier hoffte man stark auf eine Änderung der Förderlizenregelung, die es ihnen ermöglichen sollte junge und doch starke Spieler zum Nulltarif weiterhin für sich spielen zu lassen. Ein weiterer Grund für die Ablehnung des vom Rest der Liga bevorzugten DEL2 Modells, zusammen mit Riessersee, sind eben auch diese Altschulden, die es dem ESVK eben nicht erlaubt eine dafür nötige Spielbetriebsgesellschaft zu gründen, die eben für eine Franchisegesellschaft zwingend nötig wäre.
Eine ganz bittere Zeit für alle Liebhaber des Kaufbeurer Eishockeys, und ich kann persönlich nur hoffen das es ihnen gelingen möge diesen Teufelskreis zu durchbrechen und als Profistandort zu überleben. Aber klar ist auch, das sie für dieses Unterfangen frisches Geld und vor allem die Gunst ihrer Fans benötigen, die grade jetzt gefragt sind hinter ihrem Verein zu stehen. Wenn es überhaupt eine Zeit gibt für eine "Jetzt erst Recht Reaktion", dann ist das Jetzt!
Aber kommen wir zum Sportlichen: Die junge Mannschaft, rund um die Leistungsträger, wie z.B. Saurette, Tähtinnen, Assner oder Krabbat, tut sich erwartungsgemäß schwer in dieser Liga, auch wenn man ihnen durchaus bescheinigen kann, das sie kämpfen und die Ergebnisse immer knapp halten. Bis auf die 1:7 Heimniederlage gegen Ravensburg ist es bisher keinem Team gelungen die Joker abzuschiessen, zumeist gaben nur 1-2 Tore Unterschied den Ausschlag über Sieg oder Niederlage! Ganz klar, in den entscheidenden Situationen ist diese Mannschaft einfach noch zu unerfahren, auch wenn es einige Hoffnungsträger gibt, die durchaus positiv auf sich aufmerksam machen können und denen mit ziemlicher Sicherheit die Zukunft gehören wird. Trainer Ken Latta kommt daher die unangenehme Aufgabe zu, sein Team in kein Loch fallen zu lassen und in ihnen den Glauben an die eigene Stärke weiterhin zu vermitteln! Und es gibt durchaus positive Momente, in denen diese Mannschaft zeigt, das sie durchaus für jeden Gegner ein sehr unangenehmer Gegner sind, was auch die Siege gegen Bietigheim, Weißwasser, Dresden oder Heilbronn beweisen.
Ganz anders hingegen momentan die Starbulls, die nach einem 0 Punkte Wochende, mit einer Torbillanz von 3 : 13 Toren, eine eindeutige Antwort gegeben haben, mit einer Miniserie von 4 Siegen am Stück, welche sie natürlich am kommenden Dienstag noch ausbauen wollen. Nach dem 8:2 Debakel in Bietigheim hab ich gesagt: " Wer weiss für was diese Klatsche gut war!" Also wenn es dazu geführt hat, das wir jetzt unsere Leviten gelernt haben, dann war diese Niederlage Gold wert! Seitdem sinkt die eigene Fehlerquote immer mehr ab und unsere Stürmer kommen mit immer mehr Selbstvertrauen und direktem Zug zum Tor, immer besser ins Spiel! Auffallend sind dabei die vielen unterschiedlichen Torschützen und die Ausgeglichenheit in den Sturmreihen, die uns zu einem schwer ausrechenbaren Gegner machen lässt.
Keine Frage, die Starbulls sind der klare Favorit am Dienstag, auch wenn man diese junge Kaufbeurer Mannschaft nicht unterschätzen darf! Diese vielen knappen Ergebnisse sind kein Zufall! Aber wenn wir jetzt auch noch am Dienstag erfolgreich sind, dann ist unsere bisherige Bayernderbybillanz fast makellos und somit zu 100% besser als in der letzten Saison.
Natürlich bleibt auch noch abzuwarten, wie beide Mannschaften die Rhythmusunterbrechung überstanden haben!
Mein Tip:
SBR - ESVK: 5 : 2
Zuschauer: Hoffe auf für ein Dienstagsspiel gute 1900
Here we go!
So long Olaf