Freitag, 02.11.2012, 19.30Uhr
Nachdem unsere Starbulls am kommenden Mittwoch spielfrei haben, was das vergangene Wochenende noch wertvoller für uns gemacht hat, kommt es am Freitag zum ersten Aufeinandertreffen mit den Dresdner Eislöwen, welche bereits am Mittwoch ihre Bayernrundfahrt beim Vohrjahresmeister Landshut beginnen.
Mit zuletzt 3 Siegen in Folge im Gepäck kommen auch die Eislöwen schön langsam in den gewohnten Spielrhythmus hinein, den dieser gestaltete sich für sie eher wie ein "Fleckerlteppich", bedingt durch den Ausfall ihrer Spielstätte. Ein wahrhafter Malus für die Jungs von Thomas Popisch, die deswegen, bis auf gestern, immer auswärts antreten mussten und keinerlei Chance dazu hatten in irgendeiner Form einen Spielrhythmus zu bekommen. Von den Einnahmeausfällen mal ganz zu schweigen, die ja, bei laufenden Lohnkostenzahlungen, erst einmal per Vorauskasse zu leisten waren. Ganz klar, das ist keine normale Saison für die Eislöwen, denn es geht schlicht und einfach um die nackte Existenz des Standortes, und in diesem Sinne wurde der Kader auch gebrieft und zusammengestellt.
Um bei dieser schiefen Tabellenlage die Leistung von Dresden richtig einzuschätzen, und es sind immer noch die Punkte die zählen, so muß man sich momentan eines kleinen Tricks bedienen, und das wäre das Ausrechnen der Punkte pro Spiel. Der aktuell Tabellenelfte hat hier bis Dato 11 Punkte aus 7 Spielen aufzuweisen, was einen Punktedurchschnitt von 1,57 entspricht. Zum Vergleich: der momentane Tabellenführer Schwenningen hat 25 Punkte in 13 Spielen geholt, was einen Wert von 1,92 entspricht, und unsere Starbulls landen in dieser Kategorie mit 20 aus 12 bei 1,66, also noch leicht vor Dresden! Wie gesagt, wir hatten schon entsprechende Heimspiele, kamen bereits in den Genuss einen Rhythmus aufzubauen, ect.! Alleine diese Zahlen beweisen einem, und eben die aktuelle Miniserie der Gäste, das dies alles andere als ein leichtes Spiel wird, vor allem weil wir auf einen Gegner treffen werden, der bereit ist um sein Leben zu kämpfen. Und sie haben natürlich auch einiges an Qualität in ihrem Kader aufzuweisen, verfügen u.a. über viel Erfahrung. Die spektakulärste Neuverpflichtung war sicherlich die von Ex Nationalspieler Jan Benda, immerhin 40 Lenze zählend. Und auch ein weitere "Oldie but Goldie" hat seinen Weg an die Elbe gefunden, Justin Kurtz, vormaliger Defender der Fischtown Pinguins, mit immerhin schon 34 Jahren auf dem Buckel. Vorne sorgt seit dieser Saison der in Bremerhaven geschatzte Carsten Gosdeck für die Tore, und führt auch die Teaminterne Scorerwertung mit 10 Punkten in 7(!) Spielen an, gefolgt von so bekannten Größen wie die berühmte KJZ Reihe, mit Kaartinen, Jarrett und Zurek. Dazu ein Kellen Briggs im Tor, und man sieht was da auf einem zukommen könnte. Grade die Verpflichtung von Jan Benda rief doch auch einige Zweifler auf den Plan, die da meinten, der wäre zu alt, würde gar nur sein Altenteil noch vergolden wollen, und wäre darüber hinaus auch viel zu teuer. Aber, wer den Jan kennt, der weiss, das er einer von den Spielern ist, die immer mit extrem viel Bock zu einem Standort gehen und immer bereit ist alles zu geben. Der Globetrotter hat sich immer Vereine und Situationen ausgesucht die einen besonderen Reiz auf ihn ausgeübt haben, in dem Zusammenhang darf ich auch noch mal an sein Engagement in der KHL bei Kazan erinnern, als er das Angebot in einer Luxusvilla, mit allem Pi-Pa-Po, zu wohnen ausschlug, und es statt dessen vorzog in die "Platte" zu ziehen, mit der Begründung: " Ich möchte wissen wie unsere Fans so leben"! Keine Frage, der Mann hat Charackter, und verfügt vor allem über das Mass an Erfahrung die die Eislöwen momentan benötigen um über diese schwierigen Zeiten zu kommen. Dabei ist gar nicht mal unbedingt seine Fähigkeit auf dem Eis das Entscheidende, denn mit 40 Jahren bist du einfach nicht mehr auf der Höhe deines Leistungsvermögens, sondern vielmehr das Einbringen seiner Ruhe in der Kabine. Das ist einer wo andere emporschauen, auf den gehört wird. Mir persönlich ist es daher ein ganz besonderes Vergnügen ihn noch einmal im Rosenheimer Eisstadion, am Ende seiner sportlichen Karriere, begrüssen zu dürfen, und auf den freue ich mich mehr als auf alle NHL Spieler zusammen! Herzlich willkommen Jan Benda!
Kommen wir zu den Starbulls. Unsere Verletztenliste wird nicht kleiner, denn Marsall, Wenzel, Rohner, und der in dieser Saison bisher so stark spielende Daxelberger, sind für uns nicht leicht zu ersetzen, und bedeuten für den Rest der Truppe ein erhebliches Maß an Mehrarbeit. Wenn sich dann auch noch, wie zuletzt in Schwenningen, die Mannschaft durch Diszipliarmaßnahmen selber schwächt, dann kann das sehr schnell ins Auge gehen. Gott sei Dank haben wir einen äusserst guten Torwart aufzubieten, der uns in dieser Situation den A.sch gerettet hat, denn normalerweise verlierst du so ein Spiel wie in Schwenningen. Das muss einfach besser werden! Gut, immerhin haben sie ihre nach wie vor vorhandenen guten Defensiv- und Kampffähigkeiten in die Wagschale geworfen und es zumindest verstanden, mit viel Glück und Geschick, dem Gegner am Toreschiessen zu hindern. Das wiederum bedeutet Sieg, und das wiederum bedeutet einen Zugewinn für das Selbstvertauen. Natürlich leidet darunter unser Aufbauspiel ganz gehörig, und das wird bitter nötig sein um die nächsten Aufgaben bestehen zu können.
Es besteht also für uns kein Grund jetzt wieder abzuheben, auch wenn der letzte Erfolg so nicht zu erwarten war, denn es gibt noch genug zu tun um die Mannschaft zu verbessern.
Ich erhoffe mir das wir am Freitag den nächsten Schritt in diesen Bemühungen sehen können und das es uns gelingen möge auch diesen Gegner in die Schranken zu weisen, den ich ansonsten in dieser Saison alle nur erdenkliche Gute wünsche, und das sie diese Saison unbeschadet überstehen mögen. Denn für diese Hallensituation können sie nun mal nichts, und es wäre daher schon bitter, würde dieser tolle Standort die Segel streichen müssen.
Mein Tip:
SBR - Eislöwen: 4 : 2
Zuschauer: wir knacken mal wieder die 2er Marke, denn es kommen 2100 Zuschauer. Auf ins Stadion, unser Team braucht uns!
So long Olaf