Sonntag, 23.09.2012, 18.00 Uhr
Nach dem gelungenen Ligaauftakt in Landshut, beim Meister und Endspielgegner Landshut, gibt nun der letzjährige Halbfinalgegner der Rosenheimer, erstmalig in dieser Saison, seine Vistenkarte an der Mangfall ab. Somit lässt der Saisonstart, sozusagen keine Wünsche offen, denn es geht munter weiter, denn am 4. Spieltag müssen die Starbulls dann nach Heilbronn, und hätten somit alle drei Topfavoriten, auf den diesjährigen Meistertitel, gleich zu Beginn vor die Flinte, bzw. den Schläger bekommen, nur unterbrochen durch Spieltag 3, wenn die einzigste Mannschaft in diesem Startquintett an der Mangfall gastiert, die nicht zu den Topteams der Liga gerechnet werden darf, die Rede ist von Rießersee.
Aber der Reihe nach, jetzt lohnt es sich erst mal einen genaueren Blick auf unsere Gäste aus dem Schwabenland zu richten, die wieder einmal Anlauf nehmen den Titel zu gewinnen, und somit ihren ersten Profititel überhaupt. Wie immer werden die wilden Flügel dabei an oberster Stelle gehandelt, kein Wunder, haben sie doch den grössten Etat von allen teilnehmenden Clubs, und verfügen darüber hinaus auch über das professionellste Umfeld. Das dabei trotzdem immer die Antwort auf dem Eis gegeben werden muss, mussten die Mannen vom Fuße des Schwarzwaldes jetzt schon mehrmals, z.T. schmerzlich erfahren, zuletzt endete ihre Titelmission ja bekanntlich hier in Rosenheim, als sie sich in einer denkwürdigen Serie, den Starbulls mit 2:4 geschlagen geben mussten.
Nun, alles olle Kamellen, Schnee von gestern, davon kann sich keine Seite mehr was kaufen. Aber immerhin wird die jüngere Vergangenheit dazu geführt haben, daß die Wild Wings mit einer gehörigen Portion Respekt nach Rosenheim fahren werden. Damit alles besser läuft, haben die Wild Wings sich natürlich auch einen neuen Anstrich verpasst, und der liesst sich schon mal nicht schlecht, auch wenn der letzte Beweis über die Funktionsfähigkeit der Einheit natürlich noch fehlt, aber das trifft schliesslich auf alle Teams zu. Immerhin konnte der SERC sein Auftaktspiel gegen den Fastabsteiger Bremerhaven mit 2:1 gewinnen, und hatte wohl sichtlich Mühe diesen Sieg nach Hause zu bringen.
Zuerst einmal die wichtigste Personalie: Neuer Coach an der Bande ist der Südtiroler Stefan Mair, welcher von Cortina an den Neckarursprung gewechselt ist und ein Newcomer in Deutschland ist. Vorjahrestrainer Jürgen Rumrich wechselte ja bekanntlich Verein und Posten, ist jetzt Geschäftsführer der Landshut Cannibals. Mair gilt als ein geduldiger Trainer, der akribisch arbeitet und einen Faible hat für gutes Defensivspiel. Im Schlepptau hat er dann auch noch gleich einen Spieler von Cortina mitgenommen, Rob Henningar, einen der Punktbesten Spieler in der Serie A, der neben so bekannten Größen, wie Pierre-Luc Sleigher, Dan Hacker oder Peter Boon, für die nötige Durchschlagskraft im Sturm sorgen soll. Ebenfalls neu in der Wild Wings Offensive ist der vormals für Ravensburg spielende Tom-Patric Kimmel, der quasi mit Radek Krestan getauscht hat, denn der läuft ja in dieser Saison für die Towerstars auf. Aufgehört hingegen hat Publikumsliebling und SERC Ikone Andi Renz, welcher aber seinen Club als Ko-Trainer erhalten bleibt und ab jetzt Stefan Mair an der Bande mit Rat und Tat zur Seite steht. Und Apropros Stefan Mair, es maiert gleich doppelt, denn noch ein Stefan Meyer ( man beachte die Schreibweise) wurde für den Sturm verpflichtet, aber Meyer mit eyer kommt aus Kanda, spielte zuletzt in Schweden, und ist Sohn Deutscher Einwanderer. Einige Umstellungen hat es auch in der Abwehr gegeben, hier sind neu im Team Roy Macias, 7 NHL und 188 AHL Einsätze, zuletzt tätig für das Farmteam der Colorado Avalanche, den Lake Erie Monster, Alexander Dück, aus Krefeld zurückgekehrtes Schwenninger Eigengewächs, und als Verteidiger Nr 7 Andre Mangold, der zuletzt in der Oberliga West für Bad Nauheim sein Talent unter Beweis stellen durfte. Im Tor ist weiterhin Sinisa Martinovic, den Backup gibt dieses Mal der Deutschtscheche Lukas Lang. Eine Neuverpflichtung ist noch nicht spielberechtigt, da die Einbürgerung noch nicht geklappt hat, es handelt sich um Matt Mc Kay aus Köln, Sohn von Mark Mc Kay, einem der früheren Helden der Kölner Haie. Matt wurde zumeist, mit einer Förderlizenz ausgestattet, für den Oberligisten Duisburg eingesetzt, und hat sich somit für den gleichen Weg entschieden, wie ihn auch Norman Hauner gegangen ist, welche sich beide gut kennen dürften.
Was erwartet uns morgen? Nun, auch bei den Wings läuft noch nicht alles rund, aber ich denke, wir dürfen auf alle Fälle kein Offensivspektakel erwarten. Das entspricht weder der Mentalität von Coach Mair, noch wäre das die richtige Taktik auswärts in Rosenheim. Ich deke, wir dürfen uns auf ein schnelles und körperbetontes Spiel gefaßt machen, das sich wieder einmal im Mitteldrittel abspielen dürfte. Ich schätze, das die Starbulls zuhause etwas offensiver als zuletzt in Landshut spielen werden. Beide Teams werden versuchen ihre Schwachstellen auszubessern und den nächsten Schritt in die Saison hinein zu machen. Respekt ist auf jeden Fall angebracht, jedoch brauchen wir uns nicht hinter Schwenningen zu vestecken, denn auch wir haben eine gute Mannschaft vorzuzeigen!
Ich freu mich auf alle Fälle sehr auf dieses Spiel, auf Bundesligaeishockey der Spitzenklasse und bin gespannt, wie sich das neue Onlineticketing bewährt, und wie viele, vor allem auswärtige Fans, diesen Service nutzen werden. Zumindest die Sitzplätze scheinen schon so gut wie weg zu sein, und somit dürften wir wohl weit über die 2000er Marke drüber kommen. Für alle Kurzentschlossenen: Schwenningen sollte man sich nicht entgehen lassen, denn da wird einem garantiert immer etwas geboten. Ich hoffe mal darauf, das wir etwas mehr bieten können.
Mein Tip: SBR - SERC: 4 : 2
Zuschauer: 2800
So long Olaf