Fußball-WM 2014 Quali

  • Gegen Italien und Spanien war es hingegen in den letzten Jahren falsch von Anfang an ängstlich zu sein und sich nur nach dem Gegner zu richten, anstatt es von Anfang an mit seiner eigenen Stärke, dem Offensiven Spiel zu versuchen. Wenn es trotzdem nicht funktioniert hätte, dann wäre dem Bundestrainer niemand böse gewesen, dann ist es halt so, dass Spanien und Italien einfach besser sind, aber man hätte es wenigstens versucht diese Gegner unter Druck zu setzen. So hat man gleich von Anfang an mehr oder weniger aufgegeben und nur zu den großen Spaniern oder Italiener auf dem Spielfeld aufgeblickt.


    Das halte ich doch für sehr utopisch. Wäre es schief gegangen, wäre man wieder auf Löw losgegangen, warum er gegen solche Mannschaften denn so offensiv spielen lässt. Jede Wette. Aber was soll man sagen: Hinterher ist man immer schlauer...


  • Das sehe ich anders! Eine Qualifikation, in der man alle Spiele gewinnt ist optimal. Mehr Optimum kannst du aus dem Ptential einer Mannschaft nicht herausholen! Was Löw und die deutsche Mannschaft bisher nicht geschafft haben ist, dass man die letzten Prozent erreicht, um auch bei großen Turnieren erfolgreich zu sein. Das ist es, was man ihnen vorwerfen muss. Auf der anderen Seite muss man fairerweise aber auch fragen, was man denn von der jüngsten Mannschaft in solchen Turnieren erwarten darf/muss? Zu erwarten, dass sie jede andere Mannschaft in Grund und Boden spielen ist m.M.n. unrealistisch. Bei Turnieren zählt halt nicht nur Potenzial und Qualität, sondern auch Erfahrung und Tagesform. Ich will Löw nicht vollumfänglich verteidigen, er hat unbestritten auch Fehler gemacht. Ich würde mir nur eine etwas differenzierte und konstruktivere Sichtweise in der Kritik an seiner Person wünschen...

    Genau da liegt das Problem, wir spielen eine gute Quali nach der anderen, dort gibt es sehr selten irgendwas auszusetzen, spielen ein gutes Turnier mit wunderschönem Fussball und alle sind zufrieden, aber so gewinnt man nichts und das sollte langsam aber sicher in Deutschland ankommen. Entweder die Herren Schweinsteiger, Lahm und Khedeira entwickeln sich langsam aber sicher zu den Führungsspielern die sie immer sein möchten oder wir werden einfach nichts holen. Ein Klose ist halt höchstens noch Mittelklasse und Gomez versagt in den wichtigen Momenten regelmäßig, da täuscht dann halt ein Sieg über Holland oder so wieder weg.

    Wir feiern unsere Abwehr das ganze letzte Turnier durch die Zeitungen, ein Hummels kommt bis ins VF ohne Foul, hört sich wunderbar an, was hat uns dann gefehlt? Dann noch den ein oder anderen taktischen Fehler von Löw dazu und wir sind raus.

  • Nur eine kurze Anmerkung zum Schweden-Spiel: nach dem 4:2 und noch mehr nach dem 4:3 schrie Löw permanent "Ball halten, Ball halten", das konnte man recht deutlich im TV sehen. Was soll er vom draußen noch machen? Reinlaufen?

  • Ich denke, @ true-blue, wir führen hier im Grunde zwei Diskussionen! Die eine beschäftigt sich mit dem "Jahrhundertspiel" gegen Schweden, die andere ist eher grundsätzlicher Natur. Hier wird dann doch sehr gemischt, was nicht unbedingt zu mischen ist! Natürlich sind die Spieler gefragt solch einen Vorsprung ins Ziel zu bringen, vor allem wen man bis dahin so grandios aufgetreten ist. Aufgedeckt allerdings hat es durchaus unser Abwehrverhalten, und du wirst zugeben, das eben dieses Verhalten selten gefordert wird, in Zeiten, in denen sich das DFB Team mehr und mehr zum Offensivfussball bekennt, was ich im übrigen sehr unterstütze. Ganz ehrlich, die Zeiten, vor der Ära Klinsmann/Löw möchte ich nicht mehr zurückhaben. Es ist nun mal so, dass die DFB Auswahl dann ihre Spiele gewinnt, wenn sie ihre Stärke in die Waagschale geworfen hat, also offensiv aufgetreten ist. Im Grunde hat sie auch dieses Spiel jetzt wieder vergeigt, weil sie eben diesen Pfad verlassen hat. Tatsache aber ist auch, dass keine Mannschaft der Welt, auch die offensiv Stärkste nicht, und als solche kann man die Nationalmannschaft Deutschland durchaus bezeichnen, 90min das Gaspedal durchtreten kann. Dazu kommt, das es in der Weltspitze einige Mannschaften gibt, die durchaus in der Lage sind diesem Treiben Einhalt zu gebieten und ihrerseits in der Lage ist a.) gute Aktionen nach vorne zu zeigen und vor allem b.) stabil genug in der Abwehr zu stehen. Und hier setzt, u.a. meine Kritik auch an. Es ist errschreckend, mit welch einfachen Mitteln teilweise Tore gegen Deutschland erzielt werden können, was man u.a. auch daran ableiten kann, das kaum eines unserer Spiele zu Null ausgeht. Immer ist einer dabei der drinn ist. Auch die sehr limitierten Schweden kamen ja nicht durch ein wirklich gut durchdachtes Angriffsspiel zu ihren Treffern, sondern mit dem doch sehr pomadigem Mittel der hohen und langen Bälle, also im Grunde Mittel der Verzweiflung. Ich hab das auch schon bei der EM gegen Griechenland geschrieben. Da schaffst du die Führung, wohlgemerkt als offensivstarkes Team, der Gegner muss jetzt alles riskieren, und genau das sollte eigentlich einer Mannschaft wie der Unseren genau in die Karten spielen. Pustekuchen! Wir kamen richtig ins Schwimmen! Verstehst was ich meine? Wir können eines, und das ziemlich gut, und das ist das Gaspedal durchtreten! Mehr aber auch nicht, und das reicht einfach nicht um erfolgreich, im Sinne von Titel gewinnen, sein zu können. Erfolgreiche Mannschaften können mehrere Dinge, unterschiedliche Tempi spielen, und sind auch mal in der Lage aus einer Notsituation wieder herauszukommen. Ich bezieh mich dabei jetzt gar nicht mal auf das letzte Spiel, denn das wurde so ein Selbstläufer, wie man ihn einfach äusserst selten hat. Was ist der stärkste Mannschaftsteil bei z.B. Spanien? Die Offensive? Nein, die Abwehr ist es! Jetzt sieht ihre Abwehrarbeit aber nicht so aus wie man das klassisch gewohnt ist, also sie stehen nicht hinten drinn, sondern lösen das über die berühmte Ballkontrolle! Spanien langt oftmals ein 1:0 um dann das Spiel auch sicher zu gewinnen und genau das ist die Eigenschaft die sie zu diesem Ausnahmeteam macht! Diese Weisheit ist so alt, das ich normalerweise zwingend etwas ins berühmte Phrasenschwein schmeissen müsste: Offense wins games, Defense wins championchips!

    Ich glaube auch nicht, das unsere Verteidiger, die wir zur Verfügung haben, jetzt so viel schlechter sind, als ihre Kollegen aus z.B. Italien, Brasilien oder Spanien! Ich denke nur, das unser System unsere Abwehr nicht grade unterstützt. Wir nehmen momentan auch nur noch Spieler mit, die allesamt gute Techniker sind und haben keinen im Kader, der auch mal rustikaler spielen kann. Die Bundesliga hat aber einige dieser Typen auf Lager, die jetzt nicht unbedingt die großen Namen haben.

    Im Grunde mag ich Jogi Löw und würde grade ihm einen Titel gönnen. Nur hab ich aber schon den Eindruck, das er es sich mittlerweile sehr gemütlich gemacht hat auf dem Posten, und ja, er hat sich deutlich verändert. Der DFB Cheftrainer Posten war und ist ein heisser Stuhl, so wie in England, Frankreich, Brasilien, Spanien, Argentinien, Holland oder Italien, und muß es auch sein. Nobody is perfekt, aber die Fehler summieren sich und werden wahrgenommen, und das ist auch gut so! 2006 ist, nach 6 Jahren, endlich vorbei und es wird Zeit aus dem Sommermärchen aufzuwachen und wieder die Hemdsärmel hochzukrempeln! Wir haben jetzt genug Popstargetue gehabt, jetzt müssen Resultate her, Resultate, die übrigens der DFB selber so offensiv kommuniziert! Nun, dann muß man sich auch nicht wundern wenn man beim Wort genommen wird!

  • Im Grunde mag ich Jogi Löw und würde grade ihm einen Titel gönnen. Nur hab ich aber schon den Eindruck, das er es sich mittlerweile sehr gemütlich gemacht hat auf dem Posten, und ja, er hat sich deutlich verändert. Der DFB Cheftrainer Posten war und ist ein heisser Stuhl, so wie in England, Frankreich, Brasilien, Spanien, Argentinien, Holland oder Italien, und muß es auch sein. Nobody is perfekt, aber die Fehler summieren sich und werden wahrgenommen, und das ist auch gut so! 2006 ist, nach 6 Jahren, endlich vorbei und es wird Zeit aus dem Sommermärchen aufzuwachen und wieder die Hemdsärmel hochzukrempeln! Wir haben jetzt genug Popstargetue gehabt, jetzt müssen Resultate her, Resultate, die übrigens der DFB selber so offensiv kommuniziert! Nun, dann muß man sich auch nicht wundern wenn man beim Wort genommen wird!


    Ich stimme dir im Grunde bei allem was du geschrieben hast zu. Bezüglich Resultate: Der DFB hat sich nach der EM entschieden mit Jogi Löw weiterzumachen. Das heisst, es geht wieder bei null los und bisher waren die Resultate ja allesamt in Ordnung. Dass wir ein Defensivproblem haben ist höchstwahrscheinlich auch dem Bundestrainer bewusst. Ich sehe da aber auch die Bundesligavereine in der Pflicht, Löw arbeitet mit den Spielern ja meist immer nur eine Woche lang, viel Zeit um grundlegendes am Spielverhalten und der Qualität der Spieler zu ändern bleibt ihm da nicht...

  • Nein, du hast mich falsch verstanden! Ich denke eben nicht das wir zu schlechte Verteidiger haben, sondern das unser System unser Abwehrverhalten nicht grade begünstigt, weil sehr offensiv ausgerichtet!

  • Nein, du hast mich falsch verstanden! Ich denke eben nicht das wir zu schlechte Verteidiger haben, sondern das unser System unser Abwehrverhalten nicht grade begünstigt, weil sehr offensiv ausgerichtet!

    Das ist doch das "Bayern-Problem" bzw. das der ganzen Bundesliga. Man spielt ansehnlichen Fußball, aber im letzten wichtigen Moment versagt man bzw. international seit Jahren reihenweise. Der Bundestrainer hat nur den Nachteil, dass er eben die Fehler nicht durch auslämdische Profis ausbügeln kann. Khedira und Bender haben gefehlt, schon findet sich kein starker Spieler mehr neben Schweinsteiger. Man kann es Toni Kroos gar nicht richtig zum Vorwurf machen, denn bei den Bayern hat seine Spielweise auf der "6" einen 40-Millionen-Transfer ausgelöst - weil er das ganz einfach nicht spielen kann auf höchstem Level.

    In der Abwehr das gleiche Problem, man hat mit Merte, Badstuber, Hummels und Höwedes vier IV von Format, dann siehts duster aus. Fallen 2 aus und einer macht ein schwaches Spiel, dann hat man nix mehr auf der Ersatzbank. Außen spielt Lahm, alle anderen Außenverteidiger sind Notlösungen oder unkonstant. Der Kader stellt sich in vielen Bereichen von selbst zudammen, so richtige Härtefälle wegen Überangebots gibts schon lange nicht mehr.

    Vielleicht wäre es mal an der Zeit, ein paar Spielern die Chance zu geben, die bisher nie nominiert wurden. Manchmal gleicht der Wille, Alles zu geben viel mehr aus als ein lustloser, arrivierter Spieler.

    Einmal editiert, zuletzt von M8Competition (19. Oktober 2012 um 11:20)

  • Nur eine kurze Anmerkung zum Schweden-Spiel: nach dem 4:2 und noch mehr nach dem 4:3 schrie Löw permanent "Ball halten, Ball halten", das konnte man recht deutlich im TV sehen. Was soll er vom draußen noch machen? Reinlaufen?


    Was er machen soll? Richtig wechseln und zwei Defensivleute bringen. Wenn man merkt, dass es eng werden könnte, muss man halt auch mal "unschön" spielen, sprich, man kann auch mal 20, 30 Minuten seine Taktik ändern, hinten dicht machen und auf Konter spielen. Ich kapiere auch nicht, warum er nicht in der Nachspielzeit ein drittes Mal gewechselt hat. Man muss auch mal ein Ergebnis mit aller Macht über die Zeit würgen können.

    Ansonsten gebe ich Olaf Recht. Die Fehler häufen sich und ich denke nicht,dass die Abwehrspieler "schlecht" sind, sondern dass die Taktik und Art, Fussball zu spielen, sie in manchen Situationen zwangsläufig schlecht aussehen lassen. Dadurch steigt die Fehlerquote. Vielleicht sollte man wirklich auch mal einen "Abräumer" bringen, der ne gewisse Härte ins Spiel bringt...

  • Nein, du hast mich falsch verstanden! Ich denke eben nicht das wir zu schlechte Verteidiger haben, sondern das unser System unser Abwehrverhalten nicht grade begünstigt, weil sehr offensiv ausgerichtet!


    Ok, das sehe ich anders! Ich bin der Meinung, dass wir zwar keine schlechten Verteidiger haben, aber sie sind eben keine internationalen Topleute! Im Abwehrbereich fehlts uns einerseits an Qualität und andererseits viel mehr noch an Quantität! Da sind doch die ausbildenden Vereine gefragt! Aber schau dir die Abwehr der Bundesligamannschaften mal an, dann weisst du wo usner Problem liegt...

    Einmal editiert, zuletzt von true-blue (19. Oktober 2012 um 11:40)

  • Ok, das sehe ich anders! Ich bin der Meinung, dass wir zwar keine schlechten Verteidiger haben, aber sie sind eben keine internationalen Topleute! Im Abwehrbereich fehlts uns einerseits an Qualität und andererseits viel mehr noch an Quantität! Da sind doch die ausbildenden Vereine gefragt! Aber schau dir die Abwehr der Bundesligamannschaften mal an, dann weisst du wo usner Problem liegt...


    Okay, dann nehmen wir mal an es liegt wirklich an den nicht vorhandenen Qualitäten in der Abwehr, was ich ja nicht glaube, aber gut: Das ist doch dann erst Recht ein Grund den offensiven Pfad nicht zu verlassen und auch in den entscheidenden Spielen zu versuchen das Gaspedal durchzudrücken! Wenn ich schon weiss, das ich kontrollierte Offensive, um mal den Rehagelschen Begriff dafür ins Spiel zu bringen, nicht kann, weil ich die Leute dazu nicht habe, warum versuche ich es dann erst? Das Spiel gegen Italien war ein taktischer Offebarungseid sonders gleichen und geprägt von Angst und Unsicherheit! Man kann sich ja für ein System entscheiden, ob nun offensiv oder defensiv, ist dabei Geschmackssache und wird immer Kritiker finden: Aber wenn ich A sage und dies für mich als richtig definiert habe, dann verdammt nochmal ziehe ich das Ding auch durch und hör nicht damit auf wenns darauf ankommt! Kann natürlich gut sein das man dann auch nicht zum Ziel kommt, aber das ist immer noch besser ich zieh meinen Plan durch anstatt mir durch Zaudern vorher jegliche Chance zu nehmen! Und da dies jetzt nicht einmal, sondern bereits 4x passiert ist, es immer ruhig geblieben ist, was wohl gemerkt in einem Fussballland wie Deutschland höchst erstaunlich ist, ist es jetzt einfach mal Zeit das Ende dieser Ruhephase einzuläuten. Mit einem weiter so bekommen wir das was wir bereits haben! Ein Anders ist zwar auch keine Garantie, aber so geht es nicht! Wie oft müssen wir vorher noch scheitern? Und das nicht, weil wir nicht die Leute dazu hätten, sondern weil wir uns taktisch anstellen wie die Uwe Seeler Gedächnis Mannschaft!

  • Ergänzug zu olafSBR meinerseits:

    Genau dieses Beibehalten eines Systems zeichnet doch die drückende Dominanz der Spanier seit Jahren aus. Bei uns wird auf den Gegner reagiert, nur leider meistens falsch!

    Das Schwedenspiel war ein ausrutscher, sowas passiert alle 100 Jahre mal. Die Fehler vorher sind das Jogi-Grundübel der Erfolglosigkeit.

  • Okay, dann nehmen wir mal an es liegt wirklich an den nicht vorhandenen Qualitäten in der Abwehr, was ich ja nicht glaube, aber gut: Das ist doch dann erst Recht ein Grund den offensiven Pfad nicht zu verlassen und auch in den entscheidenden Spielen zu versuchen das Gaspedal durchzudrücken! Wenn ich schon weiss, das ich kontrollierte Offensive, um mal den Rehagelschen Begriff dafür ins Spiel zu bringen, nicht kann, weil ich die Leute dazu nicht habe, warum versuche ich es dann erst? Das Spiel gegen Italien war ein taktischer Offebarungseid sonders gleichen und geprägt von Angst und Unsicherheit! Man kann sich ja für ein System entscheiden, ob nun offensiv oder defensiv, ist dabei Geschmackssache und wird immer Kritiker finden: Aber wenn ich A sage und dies für mich als richtig definiert habe, dann verdammt nochmal ziehe ich das Ding auch durch und hör nicht damit auf wenns darauf ankommt! Kann natürlich gut sein das man dann auch nicht zum Ziel kommt, aber das ist immer noch besser ich zieh meinen Plan durch anstatt mir durch Zaudern vorher jegliche Chance zu nehmen! Und da dies jetzt nicht einmal, sondern bereits 4x passiert ist, es immer ruhig geblieben ist, was wohl gemerkt in einem Fussballland wie Deutschland höchst erstaunlich ist, ist es jetzt einfach mal Zeit das Ende dieser Ruhephase einzuläuten. Mit einem weiter so bekommen wir das was wir bereits haben! Ein Anders ist zwar auch keine Garantie, aber so geht es nicht! Wie oft müssen wir vorher noch scheitern? Und das nicht, weil wir nicht die Leute dazu hätten, sondern weil wir uns taktisch anstellen wie die Uwe Seeler Gedächnis Mannschaft!


    Du hast völlig recht und darauf will ich auch hinaus: Die deutsche Mannschaft ist offensiv unbestritten besser wie defensiv. Und deswegen soll sie ihr Spiel spielen. Jetzt Löw zu kritisieren, weil er gegen Schweden keine defensiven Spieler eingewechselt hat, ist halt meines Erachtens deplaziert. Die deutsche Mannschaft kann sich ganz offensichtlich nicht hinten reinstellen und ein Ergebnis verwalten. Deswegen hat er mit Götze jemanden gebracht, der das Offensivspiel wieder antreiben soll, so wie in den ersten 60 Minuten. Das ist das was die Deutschen beherrschen. Dass die Mannschaft sich aber dermaßen die Butter vom Brot nehmen lässt, das ist nicht Löws Schuld.
    Man kann nur hoffen, dass der ganze DFB-Apparat endlich mal Eier bekommt und sich vor entscheidenden Spielen nicht kleiner und schlechter macht als man ist. Heisst: Eigenen Spielstil beibehalten, egal wer der Gegner ist. Der Weltranglisten-Zweite sollte eigentlich so "arrogant" sein, dass er sich nicht am Gegner orientiert. Mal schaun, ob Löw das beim nächsten Turnier nach zwei negativen Erfahrungen endlich beherzigt. Wenn nicht, dann ist er danach eh kein Bundestrainer mehr...

  • @:true-blue:

    Bundestrainer Löw sieht es mittlerweile genauso wie ich:

    "Ich hätte in der Schlussphase mit einer Auswechslung ein Signal an die Mannschaft senden und noch etwas stoppen können. Mein Plan war zuerst, ballsichere Spieler zu bringen, um wieder die richtige spielerische Qualität zu haben und für Entlastung zu sorgen. Ich wollte die Schweden vom eigenen Tor weghalten. Aber das ist nicht aufgegangen. Also wäre es besser gewesen, den einen oder anderen Spieler für die Defensive einzuwechseln, der die Räume zumachen kann."

    (Auszug aus einem Interview mit Sportschau.de)

  • Was ein Kick.
    Einer kann nicht,der andere will nicht.
    Diese Spiele sind sowas von ohne Sinn.
    Abschaffen bitte.

    Bin schon lange für eine Vorqualifikation. Das ist reine Beschäftigungstherapie, da kann man schon verstehen, dass sich die Motivation unserer Kicker in Grenzen hält.

  • EINSPRUCH !!!!!!

    Gerade solche Spiele David - Goliath machen den Fussball aus. Auch wenn das sicherlich kein Leckerbissen war gestern. Warum?

    Herbert Prohaska hat das gestern gut formuliert (Gruß nach Murnau): Jede Nation, egal wie groß sie ist, sollte eine faire Chance haben sich für so ein Turnier zu qualifizieren. Man kann dann gerne drüber nachdenken, ob man einen Modus mit 4er-Gruppen einführt und dann noch max. 2 Entscheidungsspiele (z.B. die besten acht erstplatzierten sind qualifiziert, die anderen machen noch die Entscheidungsspiele) und schwupps sind es schonmal 2 - 4 Spiele weniger. Ob das jetzt der richtige modus wäre sei mal dahingestellt.

    Und solche Spiele wie gestern waren für eine kleine Fussballnation wie Kasachstan der Höhepunkt des Jahres, und wenn wir mal ehrlich sind. 30.000 Leute um 24 Uhr bei -10 Grad und bei einem sonstigen Schnitt von ungefähr 5000 find ich durchaus respektvoll. Solche Spiele darf man auch den kleinen Ländern nicht wegnehmen, auch diese sollten mal ihre Stars sehen dürften und nicht nur um 2 Uhr nachts im fernsehen.

    Gerade wir in Deutschland sollten doch aus der Saison 1999/2000 gelernt haben, das sowas absolut daneben gegangen ist. Zur Erinnerung: Damals hatten wir die tolle Idee, das die großen Mannschaften im DFB-Pokal (wie Bayern, LEV, DO, etc.) erst ab der 3. Runde einsteigen sollten, um nicht zuviel zu spielen. Ergebnis war, das der Pokal so schlecht war wie nie zuvor und das sofort wieder abgeschafft wurde, weil der ganze Pokal-Flair abgeschafft wurde und die kleinen Mannschaften so gut wie keine Chance hatten mal ein Heimspiel gegen den VfB Stuttgart oder Schalke auszutragen.

    Und nur weil "wir" jetzt hier die großen sind im fussball, sollte man die kleinen auch respektieren und ihnen diese Chance nicht nehmen. Wenn (wie im beispiel oben genannt) der TSV Havelse oder FC Nöttingen sich erst zwei sehr schwere Runden durchsetzen müssten um dann in der 3. Runde mal ein Heimspiel gegen Borussia Dortmund oder den Hamburger SV (also quasi gegen null) zu bekommen, dann möchte ich wissen wie groß der Aufschrei hier ist. Und ja, ich weiß WM-Quali und Pokal sind nicht ganz direkt zu vergleichen. Aber ein gewisser Vergleichswert ist auf jeden Fall da.

    Und aus meiner persönlicher Sicht. Ich freue mich tierisch auf die Tour auf die Färöer-Inseln im September. Zum einen weil es einfach ne kulttour mit Bahn, Fähre, usw. ist, und zum anderen weil man sonst nie in solche Länder kommt. Ganz nebenbei ist es ein netter Länderpunkt und freue mich auf dieses kleine Land. Und das wird mit Sicherheit mein Saisonhighlight 2013/14. Selbt wenn die Brasilien-Tour zustande kommen sollte und wir das CL-Finale erreichen sollten.
    Deswegen sage ich, soll es so bleiben oder ein anderer Gruppen-Modus (wie auch immer) einführen. Habe fertig.

  • Herbert Prohaska hat immer recht!
    Ja ich seh das ähnlich. Auch in den sogenannten kleinen Fußballnationen gibt es viele begeisterte Fans für die es ein Highlight ist wenn sich Spanien, Italien, Deutschland und Co. in ihrem Land die Ehre geben. Man muss die Dinge auch mal aus einer anderen Perspektive betrachten. Auch die Interessen der kleineren Verbände sind zu berücksichtigen und dürfen nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden.
    Den Qualimodus überdenken? Ganz ehrlich, warum? Ich denke acht bis zehn Qualifikationsspiele sind absolut vertretbar. Schaut euch mal andere Kontinentalverbände an. In Südamerika müssen die Teams in der Quali (natürlich über einen etwas längeren Zeitraum) 18-mal ran, in der CONCACAF-Zone (Nord/Mittelamerika) hat ein Verband der sich für die WM-Endrunde qualifiziert an die 20 Partien absolviert. Und auch da müssen Favoriten wie Mexiko mal gegen Zwerge wie Guayana oder Belize ran. So ist es eben, und ich finde den Modus in Europa sowohl von der Attraktivität als auch von der Anzahl der Spiele her absolut in Ordnung.
    Eingeschränkt gehören meiner Meinung nach einzig die ständigen Freundschaftsspiele. Das ist teilweise wirklich nicht mehr als unnötige Belastung. Ich hätte z.B. als Bundesliga-Legionär wenig Bock mal eben unter der Woche für einen wertlosen Kick nach Peru, nach Japan oder sonstwohin zu jetten um einen Tag später mit nem ordentlichen Jetlag im Gepäck wieder heimzufliegen.