Die vielleicht verblüffende Antwort auf die Frage:
1. In Deutschland herrscht gerade bei Teamsportarten eine Monokultur unter der nicht nur Eishockey sondern auch alle weiteren Sportarten leiden. Insofern ist schon "andere Sportarten" falsch.
2. Eishockey ist auch in Deutschland noch immer "best of the rest". Relativ einfach zu messen am Zuschauerschnitt (DEL: 6011; HBL: 4487; BBL: 4322), den Etats, den Fa.cebookfriends der Spitzenklubs etc. Die Frage müsste also vielleicht eher heißen, warum funktioniert Eishockey trotz internen Strukturproblemen und TV-Abstinenz noch immer besser als andere Sportarten und wie groß ist evtl. das Potenzial das liegen gelassen wird?
Im Rahmen von letzterem sollte man dann aber auch von Seiten der hier versammelten Hardcorefans- und kritiker mal einige der eigenen Positionen und deren Auswirkungen auf das Verhalten des Druchschnittszuschauers kritisch hinterfragen. Manches was hier nämlich gerne als Untergang des Abendlandes dargestellt wird, geht dem Durchschnittszuschauer dezent am Allerwertesten vorbei. Häufig auch bereits aus schlichtem Nichtwissen heraus. Da nehme ich auch gerne mal auf die erste Antwort in diesem Thread von Lone Wolf Bezug.
Im Handball schreibst Du z.B. "stärkste Liga der Welt", ist ja schön, aber man betrachte bitte mal wie weit verbreitet der Sport überhaupt ist (oder besser gesagt nicht ist). Und guck dir dann mal das Leistungsgefälle innerhalb der Liga an, das ist schon keine Zwei- sondern eher eine Vierklassengesellschaft. Pleiten? Essen, Nordhorn, Wallau-Massenheim... Umzüge von Teams? HSV, Rhein-Necker Löwen... Von heute auf morgen hochgepuschte Teams? Füchse Berlin, HSV, Rhein-Necker Löwen... Verschwinden von Traditionsklubs? Essen, Wallau, Großwallstadt, Dormagen... Monokultur an der Spitze? Meister der letzten 10 Jahre 7x Kiel, je 1x Lemgo, Flensburg, Hamburg. Willkommen in der HBL.
Oder beim Basketball schreibst Du "wirtschaftlich Gesund" und "Auf- und Abstieg". Hast du schon einmal das "Wildcard System" der BBL betrachtet? Den hier groß thematisierten Quereinstieg ohne sportliche Quali sondern aus rein wirtschaftlichen Kriterien gibt es dort nämlich als jährliche Regelveranstaltung. Das stört ein paar Hardcorefans, der breiten Masse ist es aber völlig egal. Und das die Klubs wirtschaftlich viel Gesünder sind als in der DEL oder der HBL muss mir auch erstmal wer beweisen. Wobei Basketball natürlich schon von den Personalkosten her einiges unter der Konkurrenz liegen dürfte. Trotzdem sind aber auch hier mit Leverkusen und Köln in den letzten Jahren große Namen über den Jordan gegangen.