Warum funktionieren andere Sportarten in Deutschland nur Eishockey nicht?

  • Die vielleicht verblüffende Antwort auf die Frage:

    1. In Deutschland herrscht gerade bei Teamsportarten eine Monokultur unter der nicht nur Eishockey sondern auch alle weiteren Sportarten leiden. Insofern ist schon "andere Sportarten" falsch.

    2. Eishockey ist auch in Deutschland noch immer "best of the rest". Relativ einfach zu messen am Zuschauerschnitt (DEL: 6011; HBL: 4487; BBL: 4322), den Etats, den Fa.cebookfriends der Spitzenklubs etc. Die Frage müsste also vielleicht eher heißen, warum funktioniert Eishockey trotz internen Strukturproblemen und TV-Abstinenz noch immer besser als andere Sportarten und wie groß ist evtl. das Potenzial das liegen gelassen wird?

    Im Rahmen von letzterem sollte man dann aber auch von Seiten der hier versammelten Hardcorefans- und kritiker mal einige der eigenen Positionen und deren Auswirkungen auf das Verhalten des Druchschnittszuschauers kritisch hinterfragen. Manches was hier nämlich gerne als Untergang des Abendlandes dargestellt wird, geht dem Durchschnittszuschauer dezent am Allerwertesten vorbei. Häufig auch bereits aus schlichtem Nichtwissen heraus. Da nehme ich auch gerne mal auf die erste Antwort in diesem Thread von Lone Wolf Bezug.
    Im Handball schreibst Du z.B. "stärkste Liga der Welt", ist ja schön, aber man betrachte bitte mal wie weit verbreitet der Sport überhaupt ist (oder besser gesagt nicht ist). Und guck dir dann mal das Leistungsgefälle innerhalb der Liga an, das ist schon keine Zwei- sondern eher eine Vierklassengesellschaft. Pleiten? Essen, Nordhorn, Wallau-Massenheim... Umzüge von Teams? HSV, Rhein-Necker Löwen... Von heute auf morgen hochgepuschte Teams? Füchse Berlin, HSV, Rhein-Necker Löwen... Verschwinden von Traditionsklubs? Essen, Wallau, Großwallstadt, Dormagen... Monokultur an der Spitze? Meister der letzten 10 Jahre 7x Kiel, je 1x Lemgo, Flensburg, Hamburg. Willkommen in der HBL.
    Oder beim Basketball schreibst Du "wirtschaftlich Gesund" und "Auf- und Abstieg". Hast du schon einmal das "Wildcard System" der BBL betrachtet? Den hier groß thematisierten Quereinstieg ohne sportliche Quali sondern aus rein wirtschaftlichen Kriterien gibt es dort nämlich als jährliche Regelveranstaltung. Das stört ein paar Hardcorefans, der breiten Masse ist es aber völlig egal. Und das die Klubs wirtschaftlich viel Gesünder sind als in der DEL oder der HBL muss mir auch erstmal wer beweisen. Wobei Basketball natürlich schon von den Personalkosten her einiges unter der Konkurrenz liegen dürfte. Trotzdem sind aber auch hier mit Leverkusen und Köln in den letzten Jahren große Namen über den Jordan gegangen.

  • @Jens....hm....*inallenPunktenrechgeb*

    Und wenn man mal ehrlich ist, ist es den meisten auch egal ob es ein Aufstieg zwischen DEL und zweiten Liga gibt...die große Mehrheit der Deutschen Clubs hat garkeine Ambitionen dort hin zu kommen und dann gibts noch den Teil der schon drinn ist. Übrig bleiben eine Handvoll zweitligisten von denen zwei-drei es sich vielleicht wirklich leisten könnten....dort bleiben dann ein paar Fans weg aber ansonsten?

    Die DEL ist Faktisch schon seit über 15 Jahren geschlossen......ist der Zuschauertrend bzw. die Entwicklung wirklich so Negatiev wie sie gemacht wird. Ich glaub vieles aus der Vergangenheit wird einfach nur Schöngeredet und die Totgesagte DEL erfreut sich bester Gesundheit....von Einzelfällen die es im Eishockey immer gab abgesehen.

    Vieles hängt auch mit der Gesellschaft und deren Entwicklung zusammen....auch die Sportflut im TV. Alles Vereine (Fußball BL abgesehen) haben damit zu Kämpfen. Heute stellt sich nicht mehr die Frage ob ich zum Eishockey gehe oder mir zuhause vor dem TV eines von drei Programmen reinziehe sondern Eishockey in der Halle, Fußball BL DEL etc. auf
    SKY.....
    Winterpause in der Bundesliga wurde auch Praktisch abgeschafft. Ich glaube das trifft grade das Eishockey ganz Hart. Früher war Eishockey 3 Monate die Nr.1 Sportart....Konkurrenzlos.

    2 Mal editiert, zuletzt von Klapper (9. Mai 2012 um 13:10)

  • Ich denke die Probleme sind ganz unterschiedlicher Natur. Den EINEN Grund warum Eishockey nicht funktioniert gibt es nicht. Wobei man natürlich auch sagen muss dass die Überschrift zu krass formuliert ist. Es ist ja nicht so dass Eishockey nicht funktioniert, es gibt halt viele Probleme, aber das ist in anderen Sportarten auch so.

    Was auffällt ist erstmal das fehlende Interesse des Free-TV am Eishockey. Früher kamen in der Sportschau am Sonntag regelmässig Berichte und Zusammenfassungen der 1.Bundesliga. Seit bestehen der DEL ist das immer schlechter geworden. Woran das liegt, keine Ahnung. Ich hab mal gehört dass es sich irgendwelche Funktionäre der DEL mit den Herren vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen verscherzt haben. Näher Infos dazu hab ich aber nicht.

    Auch die andauernden finanziellen Schwierigkeiten der Vereine werfen kein gutes Licht auf unseren Sport. Ich finde es eine Unsitte dass da regelmässig mehr ausgegeben wird als man einnimmt. Das fängt ganz oben bei Clubs wie Berlin und Mannheim an. Deren Kader sind künstlich aufgebläht, mit Geldern von Investoren die die jährlichen Verluste ausgleichen. Andere Vereine versuchen dann natürlich mitzuhalten und wenn die Investoren irgendwann keine Lust oder keine Möglichkeit mehr ständig Geld in Unternehmen zu stecken die nie etwas abwerfen sind sie pleite. Diese Problematik zieht sich wie ein roter Faden durch fast alle deutschen Ligen. Da wäre der Verband gefragt da einen Riegel vorzuschieben. Was der allerdings seit bestehen der DEL noch melden hat ist ja hinlänglich bekannt. Bein DEB hat man sich zu sehr abhängig gemacht und kommt aus dieser Nummer nun nicht mehr raus.

    Und nicht zuletzt tut auch die fehlende Verzahnung der ersten beiden Ligen ihr übriges dazu. Das Leistungsgefälle in der DEL ist sehr gross. Um den Titel werden die schwächeren Clubs nie spielen und Abstiegskampf gibt es eben nicht. Mir fehlt da einfach der Reiz. Ich finde schon dass es die DEL aufwerten würde wenn immer mal neue, auch kleiner Vereine mitspielen. Aber da hat man mit dem Punkteplan schon vor Abschaffung des Aufstiegs einen Riegel vorgeschoben. Es ist doch was schönes wenn wie im Fussball auch kleinere Vereine dabei sind. Niemand hätte Augsburg und Freiburg mit Ihren Minietats den Klassenerhalt zugetraut. Für die ist das ein Riesenerfolg, der sich auch gut vermarkten lässt. In DEL will man aber lieber unter sich bleiben, kleine Verine ohne Riesen-MUFU und VIP Logen sind unerwünscht. Das macht diese Liga für mich so unsympatisch.

    Alles in allem hab ich schon noch ein bisschen Hoffnung dass es wieder besser wird, allein der glauben daran dass das in naher Zukunft passieren wird fehlt mir. Bevor sich wirklich was ändert muss es in DEL erst zum Crash kommen. Solange aber immer wieder Teams da sind, die sich zu deren Bedingungen einkaufen sobald ein DEL Standort in Schwierigkeiten gerät, ändert sich gar nichts.

    Dass es trotz geschlossener Liga auch anders geht zeigt die EBEL und die KHL. Da gibt es auch keinen Aufstieg, aber die Hürden dort aufgenommen zu werden sind wesentlich niedriger als in der DEL.

  • Soviel zum Thema "Basketball funktioniert": BG Göttingen (2. Liga) meldet Insolvenz an


    Göttingen ist da aber sicher kein repräsentatives Beispiel, die haben es selbst zu besten Erfolgszeiten nicht geschafft, einen Hauptsponsor zu finden, mal abgesehen von dem kurzen Interemezzo mit einem Kasseler Unternehmen mit drei Buchstaben. Wie gut Basketball Zuschauer- und Sponsoren-mäßig funktionieren kann, kann man in Berlin, Bamberg, Bonn oder Ulm sehen.

  • Und nicht zuletzt tut auch die fehlende Verzahnung der ersten beiden
    Ligen ihr übriges dazu. Das Leistungsgefälle in der DEL ist sehr gross.
    Um den Titel werden die schwächeren Clubs nie spielen und Abstiegskampf
    gibt es eben nicht. Mir fehlt da einfach der Reiz. Ich finde schon dass
    es die DEL aufwerten würde wenn immer mal neue, auch kleiner Vereine
    mitspielen. Aber da hat man mit dem Punkteplan schon vor Abschaffung des
    Aufstiegs einen Riegel vorgeschoben. Es ist doch was schönes wenn wie
    im Fussball auch kleinere Vereine dabei sind. Niemand hätte Augsburg und
    Freiburg mit Ihren Minietats den Klassenerhalt zugetraut. Für die ist
    das ein Riesenerfolg, der sich auch gut vermarkten lässt. In DEL will
    man aber lieber unter sich bleiben, kleine Verine ohne Riesen-MUFU und
    VIP Logen sind unerwünscht. Das macht diese Liga für mich so
    unsympatisch.

    Guter Beitrag Mikey
    So gehts mir leider auch.Wenn ich schon an den Punkteplan denke,da müßen einige schon recht :beer: gewesen sein,um sich so etwas auszudenken.Man stelle sich vor,im Fußball wird dem Meister Greuther Fürth mitgeteilt,er darf nicht in die Bundesliga,weil man lieber Düsseldorf wegen dem besseren Stadion haben will.Oder Köln und Hertha bleiben oben.
    Wir hatten erst gestern im Betrieb während dem Essen eine Diskussion über dieses Thema. Einige Mitarbeiter, die während den Play-Offs einige Spiele besuchten ,und denen die Sportart auf Anhieb gefiel,fragten mich wieso es keinen Aufsteiger gibt.Warum darf jetzt Schwenningen hoch,und nicht der Meister Landshut,die haben doch ein DEL taugliches Stadion? Als ich es ihnen einigermassen erklärt habe, haben die meisten nur mit dem Kopf geschüttelt.Es gab so Kommentare wie, selbst beim Synchronschwimmen gibt es auf und Abstieg ,laßt sie doch ausbluten in ihrer Superliga wo angeblich keiner Konkurs geht,usw.
    Den Wild Wings wünsche ich Persönlich viel Glück.Sie werden es brauchen.Es meinen ja schon einige, sie haben Sponsoren im überfluß und durch den H.Burger kann nichts passieren.Naja die hatte München (haben immer noch) auch und was raus kommt wenn nur einer sich zurück zieht, sieht man im Augenblick.

  • Eishockey in Deutschland funktioniert wunderbar, sogar wirtschaftlich und in der DEL. Kleine Standorte wie Straubing und Iserlohn haben da nicht mal wirtschaftliche Probleme.

    An dieser Stelle muss ich meinem Kölner Kollegen auch Recht geben denn ohne die DEL hätte es hier in Iserlohn vieles nicht gegeben. Es recht kein Geld für den EC, den Nachwuchs, Modernisierungen und Umbauten der Eishalle. Nein, zufrieden ist man nicht denn man hat noch viele Baustellen.

    Dem Iserlohner Eishockey ging es doch noch nie so gut wie in der DEL.

    Gefordert wird hier immer viel: Sponsoren, Strukturen und ein starker DEB. Fangt doch mal bei euren Clubs/GmbHs an und fordert von den Gesellschaftern und Geschäftsführern wirtschaftliches Arbeiten ein.

    ich würde mal die Finger von dem Zeug lassen.... :beer:


  • Bitte... dass die DEL im Vergleich zu dem glorifizierten Handball geradezu ein mustergültig ausgeglichen ist und es eben nicht so ist, dass einzelne große Teams die gesamte Liga in Grund und Boden dominieren, wurde ja schon festgestellt. Man stelle sich vor, in der DEL hätten die Top 5 bei insgesamt 150 Spielen gemeinsam 26 Niederlagen kassiert, der Tabellenführer wäre ohne eine einzige Niederlage durch die Saison marschiert und hätte einen +/- Tor-Wert erspielt, der doppelt so gut ist, wie der des Zweitplatzierten. DAS ist für mich kaum interessant und genau DAS ist der glorifizierte Handball, der bei den ÖR jahrelang die Sendezeiten hinterhergeschmissen bekommen hat.

    Dann immer dieser Witz, dass "die DEL" nur Vereine mit Multifunktionsarenen möchte blablabla. "Die DEL" besteht ebenso aus Clubs wie Ingolstadt, Wolfsburg, Straubing, Augsburg, Iserlohn wie aus Mannheim, Köln, Berlin, Hamburg oder Hannover. Warum in aller Welt sollte Augsburg, Iserlohn und Co. "nur Clubs mit Multifunktionsarenen" in der DEL wollen? Das ist doch an den Haaren herbeigezogen. "Man stelle sich vor, Meister Greuther Fürth mitgeteilt,er darf nicht in die Bundesliga

    Der Punkteplan ist - wie seit Jahre immer wieder und auch hier im Thread bereits benannt - selbstverständlich nicht Eishockey-spezifisch, sondern in allen Sportarten Gang und Gäbe. Nur wird hier nicht drüber gesprochen, sondern idR bezahlts der Steuerzahler. Die Situation: "Man stelle sich vor,im Fußball wird dem Meister Greuther Fürth mitgeteilt,er darf nicht in die Bundesliga,weil man lieber Düsseldorf wegen dem besseren Stadion haben will", die gibt es weder im Fußball, noch im Eishockey. Allerdings könnte auch im Fußball niemand aufsteigen, der die Punktevorgaben nicht erfüllt. Und es ist nicht so, dass dies noch nie passiert wäre.

    Was in dem Beitrag komplett fehlt, ist der positive Nutzen der Punkteregelung. Ohne Druck die Punkteregelung und den entsprechenden Druck, gäbe es wesentlich weniger Investitionen in unseren Sport. Und wie im Gesamtthread ganz richtig festgehalten wurde: wir haben nunmal die Hürde der Eisbereitung + notwendigen Infrastruktur. Die Punkteregelung ist ein durchaus wirksames Instrument, um hier auf eishockeyexterne Institutionen Druck auszuüben.

  • Der Hauptgrund sind die Exorbitanten Fixkosten welche du im Vergleich zu anderen Sportarten hast.

    Das fängt bei der Spielfläche an, geht über Ausrüstung bis hin zu der Mannschaftsstärke welche du Vorhalten musst (locker 20 Mann) um halbwegs Erfolgreich zu sein.

    Das ganze wird dann zu einem Teufelskreis mit zuvielen Saisonspielen (jedes WE Heimspiel) und ziemlich hohe Eintrittspreise. Wenn du dann immer noch nicht Erfolgreich bist, läuft es sich ganz schnell tot und du bekommst Probleme auf der Einnahmenseite.

    Beim Handball, Basketball kannst du locker Sitzen für den Preis den du beim Eishockey für einen Stehplatz abdrückst. Die Spielstätte (Turnhalle) hat im Idealfall fast keine Fixkosten und wenn du dir z.b im Basketbälle 10 gute Spieler leistest, kannst du die entsprechende Liga schon mal ordentlich Aufmischen.

    Ein Weg wäre z.b in den unteren Ligen die Spieler auf dem Spielberichtsbogen weiter zu Reduzieren (in der zweiten Liga hat man ja schon damit angefangen). Kostenmäßig wäre der Weg zurück zum drei Reihen Hockey durchaus zu Begrüßen.


    du hast noch einen wichtigen Punkt vergessen:
    die Nachwuchsausbildung ist teuer und langwierig, denn erstens benötigt man die eishockeyübliche Infrastruktur, wie Eis usw, und zweitens muss der Spieler alles neu lernen - Bewegungsabläufe und Technik. Fussball und Handball verlangen im Grunde nur die Dinge, die jedes Kind schon kann: laufen und gegen den Ball treten oder ihn werfen. Das braucht man nur witer entwickeln und ein bischen Regeln einüben. Und zum Ausüben dieser Sportarten braucht man auch keine spezielle Spielstätte ( die im Esihockey nicht in besonders grosser Zahl vorhanden sind und zur Verfügung stehen ), sondern das geht überall und wird auch in den Schulen im Sportunterricht ausgeübt.

  • Auch die andauernden finanziellen Schwierigkeiten der Vereine werfen kein gutes Licht auf unseren Sport. Ich finde es eine Unsitte dass da regelmässig mehr ausgegeben wird als man einnimmt. Das fängt ganz oben bei Clubs wie Berlin und Mannheim an. Deren Kader sind künstlich aufgebläht, mit Geldern von Investoren die die jährlichen Verluste ausgleichen. Andere Vereine versuchen dann natürlich mitzuhalten und wenn die Investoren irgendwann keine Lust oder keine Möglichkeit mehr ständig Geld in Unternehmen zu stecken die nie etwas abwerfen sind sie pleite. Diese Problematik zieht sich wie ein roter Faden durch fast alle deutschen Ligen. Da wäre der Verband gefragt da einen Riegel vorzuschieben. Was der allerdings seit bestehen der DEL noch melden hat ist ja hinlänglich bekannt. Bein DEB hat man sich zu sehr abhängig gemacht und kommt aus dieser Nummer nun nicht mehr raus.

    Und nicht zuletzt tut auch die fehlende Verzahnung der ersten beiden Ligen ihr übriges dazu. Das Leistungsgefälle in der DEL ist sehr gross. Um den Titel werden die schwächeren Clubs nie spielen und Abstiegskampf gibt es eben nicht. Mir fehlt da einfach der Reiz. Ich finde schon dass es die DEL aufwerten würde wenn immer mal neue, auch kleiner Vereine mitspielen. Aber da hat man mit dem Punkteplan schon vor Abschaffung des Aufstiegs einen Riegel vorgeschoben. Es ist doch was schönes wenn wie im Fussball auch kleinere Vereine dabei sind. Niemand hätte Augsburg und Freiburg mit Ihren Minietats den Klassenerhalt zugetraut. Für die ist das ein Riesenerfolg, der sich auch gut vermarkten lässt. In DEL will man aber lieber unter sich bleiben, kleine Verine ohne Riesen-MUFU und VIP Logen sind unerwünscht. Das macht diese Liga für mich so unsympatisch.

    Wer wie viel Geld in seine GmbH steckt ist mir sowas von fürchterlich egal. Man sollte froh sein das es solche Leute wie die Hopp Familie gibt die viel Geld in den Sport stecken. Es geht hier um Wirtschaftsunternehmen und wer das noch immer nicht einsehen will sollte zum örtlichen Sportverein gehen und sich Hallenhalma anschauen.

    Das mit dem großen Leistungsgefälle in der DEL ist totaler Quatsch. Da kann eigentlich jeder jeden schlagen und das war in der abgelaufenen Saison auch so. Wenn man sich die Etats anschaut gibt es wohl eher mehr kleine Clubs als große. Dann dieses blöde Mufu Gelaber. An vielen Standorten musste man reagieren weil einige Eishallen viel zu alt und auch zu klein waren. In Berlin und Mannheim hat man die Mufus sogar eher zu klein gebaut. In Düsseldorf ist man sicher über das Ziel hinausgeschossen aber in Hambug, Köln und Krefeld hat das sicher auch ganz gut hin gehauen. Momentan haben noch fünf Clubs klassische Eishallen, Iserlohn sogar ohne Videowürfel. Daran wird sich auch nichts ändern.

    Einmal editiert, zuletzt von redandblue (9. Mai 2012 um 22:36)

  • guten Abend

    schaut mal zu den olympischen Spielen nach London: Wieviel deutsche Teams sind denn in den Mannschaftssportarten vertreten ?

    Schau Dir Handball an, da siehts fast gar keinen Deutschen mehr in einem HBL-Spiel, schau Dir Basketball an, Volleyball verfolg ich nicht so
    und beim Eishockey kannst sagen, nur 10 Al´s, wow gut, aber in den "Key-Positons" spielen auch zum größten Teil nur AL´s, nur fällt es halt im Eishockey nicht so auf, weil dort 22 Spieler auf dem Bogen stehen

    also wohin man schaut: Überall dieselben Probleme und warum ? Im deutschen Sport gehen die sog. "Identifikationsfiguren" ab, außer Nowitskie fällt mir Keiner ein

    und da kann man noch so oft über Biathlon, Tennis, Skispringen oder Schwimmen lästern: Eine Neuner, einen Hannawald, einen Becker,eine van Almsick kannte jedes Kind, da sass ma gebannt vorm Fernseher und da gehen dann auch die Sponsoren hin und alles das hat das deutsche Eishockey komplett verschlafen

    gruß aus LA


  • Dann sind so Leute wie Lüdemann oder Felski wahrscheinlich unsichtbar. 8)


    Moment... es geht hier um Sportübergreifendes Interesse der Zuschauer... und eine Neuner kennt sogar meine Mutter und die hat mit Sport mal so gar nix am Hut!!
    Eishockey hat natürlich auch ne andere Lobby und demzufolge eine andere Konzentration, im Vergleich zu Franzi, Becker, Neuner, Graf und wie sie alle heißen, weil eben Mannschaftssportart und da eher aufs Team, weniger auf einzelne Sportler geschaut wird.
    Klar wirst du da auch Spieler haben, die einen besonderen Bekanntheitsgrad haben, aber jemandem, der mit Sport nichts am Hut hat, werden auch diese Personen unbekannt bleiben... und warum? Weil Eishockey leider kein Teil der Free-TV Kiste ist (außerhalb von einer WM oder olympischen Spielen) und demnach auch keine Lobby hat, hier wiederum im Vergleich zu Handball und Basketball, die durch Sport1 "noch" eine entsprechende Präsentationsmöglichkeit haben.

  • ... sollte man dann aber auch von Seiten der hier versammelten Hardcorefans- und kritiker mal einige der eigenen Positionen und deren Auswirkungen auf das Verhalten des Druchschnittszuschauers kritisch hinterfragen. Manches was hier nämlich gerne als Untergang des Abendlandes dargestellt wird, geht dem Durchschnittszuschauer dezent am Allerwertesten vorbei. Häufig auch bereits aus schlichtem Nichtwissen heraus.

    Neben den vielen anderen bereits genannten Punkten wie Kosten, Infrastruktur etc..sprichst du hier ein interessantes und nicht zu unterschätzendes Problem an.
    Letzte Saison konnte ich dazu eine Situation* erleben, die ich zunächst noch als witzig, dann als skurill und letztendlich nur als deprimierend empfand.
    Ich war zivil an einem Bahnhof unterwegs, als mir eine Gruppe Eishockeyfans auffällt. Da es mir nicht schwer fällt, hab mich etwas dumm gestellt und einen Smalltalk begonnen: "Was seid ihr denn für ein lustiger Haufen? Woher, wohin etc." Die gaben auch breitwillig Auskunft und ich gab mich weiterhin interessiert: "Ah, also Eishockey, auch schon mal gesehen." Aber meine aufkeimende Begeisterung und Interesse wurde sofort kollektiv wieder niedergerungen. Bis mein Zug kam musste ich mir ungefragt all die ganzen negativen Dinge anhören, wie schlimm doch alles sei mit dem Verband und der DEL und dem Nichtaufstieg etc pp.. Da wurde lamentiert über Lizenzgemauschel, Schiebereien, furchtbare Regelverschärfungen und dass die da oben doch eh alle keine Ahnung hätten.
    Später im Zug dachte ich mir, noch welchen verheerenden Eindruck wohl dieses kurze Gespräch auf einen Normalbürger gehabt hätte? Bescheuert und auch noch stolz drauf?
    Ok, mag ein Einzelfall gewesen sein, aber ich glaube nicht daran. Warum lassen viele Eishockeyfans in der Öffentlichkeit an ihrem eigenen Sport kein gutes Haar? Erzählt doch da draußen, wie geil der Sport ist und behaltet die ganzen anderen Dinge für euch, für die sich da draußen sowieso kein Schw..n interessiert.

    * Ort und Personen sind bekannt, Datum kann ich raussuchen.

  • Wer wie viel Geld in seine GmbH steckt ist mir sowas von fürchterlich egal. Man sollte froh sein das es solche Leute wie die Hopp Familie gibt die viel Geld in den Sport stecken. Es geht hier um Wirtschaftsunternehmen und wer das noch immer nicht einsehen will sollte zum örtlichen Sportverein gehen und sich Hallenhalma anschauen.

    Das mit dem großen Leistungsgefälle in der DEL ist totaler Quatsch. Da kann eigentlich jeder jeden schlagen und das war in der abgelaufenen Saison auch so. Wenn man sich die Etats anschaut gibt es wohl eher mehr kleine Clubs als große. Dann dieses blöde Mufu Gelaber. An vielen Standorten musste man reagieren weil einige Eishallen viel zu alt und auch zu klein waren. In Berlin und Mannheim hat man die Mufus sogar eher zu klein gebaut. In Düsseldorf ist man sicher über das Ziel hinausgeschossen aber in Hambug, Köln und Krefeld hat das sicher auch ganz gut hin gehauen. Momentan haben noch fünf Clubs klassische Eishallen, Iserlohn sogar ohne Videowürfel. Daran wird sich auch nichts ändern.


    Wirtschaftsunternehmen sind für mich Unternehmen die dazu da sind Gewinn zu erwirtschaften. Das funktioniert im Eishockey allerdings nicht. Die Leute die da ihr Geld reinbuttern haben allesamt Wirtschaftsunternehmen, das ist richtig. Mit dem Eishockey machen alle Verlust, kein einziger wird mit seiner DEL GmbH jemals Geld verdienen. Den Verlust schreiben sie von den Steuern ab die sie für ihr Unternehmen bezahlen. Somit sind DEL-Vereine, bzw, GmbHs für mich höchstens Steuerabschreibungsunternehmen. Mit Sport hat das nicht mehr viel zu tun, das ist das traurige an der Sache.

  • 'Wirtschaftsunternehmen sind für mich Unternehmen die dazu da sind Gewinn zu erwirtschaften. Das funktioniert im Eishockey allerdings nicht. Die Leute die da ihr Geld reinbuttern haben allesamt Wirtschaftsunternehmen, das ist richtig. Mit dem Eishockey machen alle Verlust, kein einziger wird mit seiner DEL GmbH jemals Geld verdienen. Den Verlust schreiben sie von den Steuern ab die sie für ihr Unternehmen bezahlen. Somit sind DEL-Vereine, bzw, GmbHs für mich höchstens Steuerabschreibungsunternehmen. Mit Sport hat das nicht mehr viel zu tun, das ist das traurige an der Sache.

    Du hast soeben das Prinzip des Sponsorings ALLER Firmen für ALLE Vereine in ALLEN Sportarten verstanden. :respekt: Sponsoren sind Quittungssammler, nicht mehr und nicht weniger. Die wirklichen Finanziers des Sports sind die kleinen Steuerzahler, die nichts absetzen können, keine Dauerkarte, keine Auswärtsfahrt, keinen Fanschal, kein Bier .... :schulterzuck:

  • Ja, das ist Sponsoring......


    @Done.....und natürlich die Verbraucher die das beworbene Zeugs Kaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von Klapper (10. Mai 2012 um 10:27)

  • Aber deren Anteil am Betriebeergebnis ist vergleichsweise gering. BWLer werden mich jetzt töten, aber überlegmal wieviel Gewinn von einem Euro Umsatz bleibt und wieviel von einem abgeschriebenen Euro zurückfließt ...

    Einmal editiert, zuletzt von Done #30 (10. Mai 2012 um 13:28)

  • In den letzten Jahren hat in D Eishockey schon einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Das Niveau der DEL ist nicht so schlecht in Europa, auch die ESBG braucht sich sportlich mit Sicherheit nicht hinter den 2.Ligen anderer Länder verstecken. Die Nationalmannschaft ist recht solide seit dem Wiederaufstieg geworden. Und der Zuschauerzuspruch ist doch eigentlich auch nicht so schlecht.
    Dummerweise kriegt das alles nur kaum einer außerhalb der Szene mit (vielleicht interessiert es aber auch kaum jemanden)

    Hier fehlt massiv die öffentliche Präsentation. Eishockey muss einfach regelmäßig im TV kommen und es muss einfach mal klar gemacht werden, dass man nicht absolute Weltspitze ist, sondern nur daran anklopft und das ist schon sehr schwer an den normalen Zuschauer zu verkaufen.

    Was in Deutschland auch ein Problem sein könnte, ist das Spielsystem. In meinem Bekanntenkreis gibt es viele, die das Liga-System nicht verstehen und sich deshalb Eishockey nicht antun. Mit Liga-System meine ich: eine Liga mit sehr wenig Vereinen, nur 1 Absteiger/Aufsteiger (gab es halt früher ;) , eine Doppelrunde und dann noch PlayOff. Für den typischen deutschen Fussballfan nicht verständlich und nachvollziehbar. Der deutsche Sportzuschauer will eine Liga mit Hin- und Rückspiel und am Ende ist Meister, wer oben steht.

  • Dann frage ich mich wieso Playoffs im Volleyball, Basketball immer mehr im Vormarsch sind??
    Und im Fussball inzischen die Relegationsspeiel dazukommen, nur weil man den deutschen Sportzuschauer vergraulen will,

    Ansonsten mach dir nichts vor, dass Niveau in der DEL ist nicht stärker, sondern definitv schlechter geworden.
    Selbst die zweite schwedische Liga beginnt schon für Spieler interessant zu werden
    Doch dass ich nciht das eigentliche Problem, die Ligen müssen wieder bezahlbar werden und nicht nur für Mannheim und Berllin.
    Das erste wäre es die geschlossenen Gesellschaften wieder aufzulösen.
    Vermittelbar ist nämlich dies nicht
    Und weil das keiner kapieren will wünsche ich jedem Verein der in die DEL will nach 2 Jahren die Pleite, dann erledigt sich das von alleine