Dresden vs. Bremerhaven (in der Trainingseishalle)

Das Problem ist, dass wir keine Tore bekommen dürfen, weil wir keine schießen (war ja heute nicht das erste Spiel mit wenig bzw. gar keinen eigene Tore). Mir wird bei der Torausbeute ganz schlecht, wenn ich an die Abstiegsrunde denke. Meine einzige Hoffnung ist unsere (fast) makellose Bilanz gegenüber Riessersee.

Richtig ist wohl das nur 300 Zuschauer in der Halle waren. Die Stadt hatte wohl zuvor von den angedachten 450 Fans abgeraten.
Jarret ist der einzigste im Team der mal eine Chance herausarbeiten kann. Auch jeder Angriff geht über ihn. Die anderen kommen ja kaum mal in des Gegners Drittel.
Das wird noch eine lustige Abstiegsrunde.

Das Spiel gestern war eher eines der langweiligeren Sorte. Doch Dresden hatte in der ersten Minute gleich zwei ganz dicke Chancen, und bis zum Penaltyschießen hab ich 4 Pfostentreffer gezählt. Davon zweimal Jarrett, der 5s vor Schluss einen Alleingang an die Latte setzt und auch seinen Penalty an den Pfosten schießt. Das wären beides Siegtreffer gewesen
Aber so gewinnt halt BHV den Zusatzpunkt - und ich bin froh, dass sich niemand weiter verletzt hat

Wenn man das Spiel gestern gesehen hat, hätte man wohl nie erraten, dass es für BHV gerade um alles geht. Da geht ja nichts mehr im Vergleich zum Vorjahr...

PS: Ich denke, der MDR war auch vor Ort und wird heute einen Bericht zeigen.

Halle undicht, Play-downs sicher, rote Laterne gebucht, Kaartinen verletzt - man kann wirklich nicht behaupten, bei uns wäre nichts los. Nur leider das Falsche! Ganz am Rande dieser Hiobsbotschaften habe ich persönlich gestern einen völlig neuen Eindruck vom Lieblingssport gewonnen. Insofern war das Spiel in der Trainingshalle auch für mich eine Lehrstunde. Und ich muss ein wenig Abbitte tun. Gegenüber dem Team und allen, die sich drumherum krumm machen. Ich höre jetzt schon die Stimmen, das wäre deren Job und die bekommen ja Geld dafür und wir bezahlen deren Leistung. Ja, ja, ja, alles richtig. Dennoch stand ich gestern irgendwie mittendrin im Geschehen und durfte das Spiel zum ersten Mal aus einem völlig anderen Blickwinkel beobachten.

Ich bin notorischer "Sitzplätzler". Ich bekenne mich. In aller Regel bewertet unsere "Sitzgruppe" die Leistung der Truppe auf dem Eis fortlaufend. Fachlich fundiert, versteht sich. Und mit dem Bier in der Hand. Wir analysieren den Tiefschlaf des Linesmans ebenso tiefgründig wie den Spieler XY, der eben den Stock um 23,7 Grad falsch ansetzte, weshalb der Puck am Pfosten schließlich nur ein lautes "PLING" erzeugte. Wir spekulieren, ob die Jungs ihren Dresdenaufenhalt psychologisch schon beendet haben oder ob der Trainer nur noch ins Leere redet - wenn er redet. Wir kennen die Ligenstärke und wir platzieren die anderen Manschaften im Geiste an den Platz, an den sie gehören. Das soll so sein, dafür bezahlen wir gern Eintritt und fahren auch hin und wieder auswärts. Gestern hatte ich das Gefühl, irgendwie mit auf der Bank zu sitzen. Zumindest war ich verdammt nah dran. Und dann wirken die Jungs mit ihrer durch Kufen erhöhten Größe und den Hilfmitteln für ein breiteres Kreuz sehr respektabel. Selbst ein André Mücke. Schon von weitem schlug mir Adrenalingeruch entgegen. Ich habe das permanente Antriebsgeräusch "Come on, boys!" eines Patrick Strauchs ebenso wahrgenommen wie das ständige "Fuck" des Basti Steingroß - nicht nur wegen der leckgeschlagenen Trinkflasche. Ich hörte die verbale Feinjustierung des Hugo B. mit seinen Reihenkollegen und sah auch das Fieber im Gesicht eines Patrick Jarrett. Ich nahm einen Trainer wahr, der laufend gestikulierte und lautstark anwies. Zehntelsekundengenau wurden die Türen beim Wechsel aufgerissen und wieder geschlossen. Triefen darf hier niemand. Kurzum, Ich nahm Spieler war, die sich immer wieder pushten. Diese Mannschaft ist nicht tot! Hatte ich vielleicht bisher manchmal diesen Eindruck, muss ich mich spätestens seit gestern korrigieren. Die brennen alle! Selbst bei einem solchen - für uns aus punktesicht beinahe bedeutungslosen - Spiel. Und ich gelobe, alle Spiele die noch folgen, zu besuchen. Und die Jungs weiter anzufeuern. Wenn möglich auch mal auswärts. Meinen Respekt haben sie sich jedenfalls gestern endgültig verdient.

Zeigt mir diese Zeilen, wenn ich den nächsten Wechselfehler unserer Mannschaft mit einem ungläubigen Kopfschütteln quittiere! Oder die vielen vergebenen Chancen moniere. Warum wir dort stehen, wo wir stehen, hat sicher viele Gründe. An der Einstellung unserer Jungs liegt es jedenfalls nicht. Und auf den Trainer hören sie auch alle! Das haben sie gestern beeindruckend bewiesen. Als TP das Kommando "Hinsetzen, Beine hoch!" gab, setzten sich alle auf ihren Allerwertesten und hoben brav die Beinchen...dann konnte die Fußmatte wieder zurechtgeschoben werden. Nur Christian Hacker hatte es ob der Gewichte an den Beinen etwas schwerer.

Bis Freitag
S'sleeper

Super Beitrag!!!! Viel Erfolg eurer Mannschaft (die wirklich genug mitmachen durfte diese Saison) in den Playdowns

Sevensleeper: Klasse Beitrag, toll geschrieben!

interessant wie man sekunden vor ende den puck so verschenkt...