Wenn in einem der anderen Threads gefordert wird, dass es doch bitte flächendeckend in Deutschland Nachwuchsstruckturen wie in Mannheim geben sollte, damit die Kids in der Region bleiben können und trotzdem einen vergleichbaren Leistungsstand erreichen können, dann muss auch erklärt werden, wo man flächendeckend über eine Million Euro/Saison am jeweiligen Standort für die Angleichung des Standards in Sachen Infrastruktur, Manpower, (Reise)Kostenübernahmen etc. herbekommen soll. Von der flächendeckenden Ausbildung von 30x mehr Eishockeytalenten gegenüber dem aktuellen Ist-Zustand ganz abgesehen.
Alle Engagements, die RedBull bisher in Mannschaftssportarten umgesetzt hat, sind mit Investitionen in die Infrastruktur, Manpower etc. verbunden gewesen. Wer baut, der bleibt und dahingehend waren diese Strukturen bisher auch durchaus nachhaltig. Unter diesem Gesichtspunkt muss ein Engagement von RedBull völlig fraglos im Sinne des deutschen Eishockeys sein. Es gibt diverse Dinge, die sich das deutsche Eishockey schlichtweg nicht erlauben kann und die Verweigerung gegenüber einem Konzern, welcher in Steine investiert, gehört in meinen Augen definitiv dazu. Die Frage ist: wie verhält es sich mit der zusätzlichen "Schaffung" von Eishockeytalenten? Wird RedBull auch in Sachen Schulsport, eigene Ausbildung mit lokalen Talenten etc. investieren? Die zweite Frage lautet: Was wäre wenn RedBull gar nicht investieren würde? Wäre dadurch irgendetwas besser oder gewonnen?
Natürlich bedeutet ein neues Zentrum mit in Beine und Steine investiertem Geld immer das Abwandern von Talenten. Bisher war das Mannheim, welches z.B. Spieler wie Leon Draisaitl oder die Tiffels-Brüder aus Köln abwerben kann, weil es schlichtweg gute Argumente hat (Leistungsverdichtung + optimale Bedingungen = bestmögliche Ausbildung auf deutschem Niveau. Die nächste Stufe der Leistungsverdichtung + optimale Bedingungen liegt dann schon in NA). Vielleicht wurden bislang aus Bayern nicht soo viele Talente abgeworben, weil die Wege weiter sind (kann ich nicht beurteilen).
Ein Äquvivalent in Bayern kann also zu einem zweiten Hotspot der Leistungsverdichtung führen, die Vormachtstellung von Mannheim angreifen und für mehr Wettbewerb sorgen. Das kann nur positiv für das deutsche Eishockey sein.