Du behauptest also, dass das Handeln von Anschutz kein Gigantismus ist, einen (respektive zwei) Vereine mit Verlusten zu führen, der unter normalen wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht möglich wäre? Oder das Handeln deiner Kölner bis vor dem Weggang einer gewissen Person, die Jahr für Jahr Millionenschwere Defizite ausgeglichen hat? Das alles ist für dich kein Gigantismus, wenn man über das finanziell vernünftige Maß wirtschaftet? Und siehe da: Ich habe gerade kein Wort von den Arenen gesprochen. Diese sind aber auch nur ein Produkt dessen. Wäre Köln damals nicht der Utopie erlegen, dass man auf ewig erfolgreich spielt und dass man eine solche Arena wie die Lanxess konstant und gut füllen könnte, meinst du sie wären Ankermieter dieser Arena geworden...und wenn sie es nicht geworden wären, wäre die Arena in diesen Dimensionen gebaut worden oder doch eine Stufe kleiner? Der Arenenwahn ist mit der Entwicklung des DEL-Wahns unweigerlich verknüpft. In Hamburg, Hannover und Düsseldorf hat man sicherlich auch mehr Zuschauer versprochen, die die Arenen füllen, doch leider hat es das deutsche "Premiumprodukt" DEL verpasst, sich dem deutschen Sportgeschmack hinzugeben und für einen geregelten Auf- und Abstieg zu sorgen. Statt dessen hat man sich dort oben immer mehr abgeschottet und kann besonders in den letzten Jahren einen auffälligen Zuschauerrückgang beobachten...da werden dann dienstags Oberränge abgehangen oder auch mal Tickets Blöckeweise zum halben Preis verkloppt, damit überhaupt mal Zuschauer generiert werden.
Sicher, nachher ist man immer klüger, jedoch scheint man in der DEL vom Zeitpunkt "nachher" noch weit entfernt zu sein. Ich habe mit einigen Kollegen eine Wette laufen, von welchem DEL-Club wir als erstes bedrohliche Wasserstandsmeldungen zu lesen bekommen, sollte die Saison nicht so laufen, wie man dachte...mal schauen wer gewinnt?
Der Vertrag ist ja nun fix, ihr kocht euer Süppchen, die ESBG ihr eigenes und die LEVs müssen sehen, wohin sie tendieren werden. Ich hoffe, dass die ESBG von ihnen gestärkt wird.#
Tante Edith: Auf die Antwort bin ich dann auch mal sehr gespannt!
Ja, natürlich behaupte ich das, darum habe ich es ja entsprechend ausgeführt. Anschütz sieht sich sicherlich als Unternehmer, aber bestimmt nicht als "Clubbesitzer". Der Bau der O2 in Berlin hat nur peripher mit den Eisbären zu tun, somit ist die "Gigantomie" der Halle schlichtweg nicht den Eisbären als Verein anzulasten. Die Arena wurde ebensowenig für die Eisbären gebaut, wie die KölnArena für die Haie, das Ding in Hannover für die Scorps, das Ding in Hamburg für die Freezers. Eine Ausnahme bildet Mannheim, aber da spielt Geld ja sowieso keinerlei Rolle, so dass es wohl kaum als Beispiel dient. Sehr viel stärker wurde der KönigPalast für die Pinguine und der ISS Dome für die DEG gebaut. Diese Hallen sind aber wohl kaum unter "Gigantomie" zu zählen. 4000 DEG-Fans sähen auch in der Brehmstraße recht mikrig aus. Auch die Geisteshaltung, dass man Geld nicht direkt sponsort, sondern lieber als gezielt gesteuertes Defizit ausgleicht, hat in meinen Augen nichts mit Gigantomie zu tun. Du hast kein Wort über die Arenen verloren und ich musste es annehmen, da es sonst keine Gigantomie gab/gibt.
Da du offensichtlich ebenfalls keine Ahnung zu haben scheinst, wie die Kalkulationen der Haie für die Arena aussehen und ich keine Lust habe, dies in diesem Forum zum 1000001x ausführlich darzulegen, beschränke ich mich mal einfach darauf, dass ich noch einmal darauf verweise, dass die KölnArena im Szenario ohne Haie keineswegs einen Rang niedriger gebaut worden wäre. Eine groteske Vorstellung übrigens, hatte man doch nicht erwartet, dass die Haie jemals mehr als den Unterrang füllen würden.
Auch ist der Arenawahn nicht mit der Entwicklung der DEL, sondern die Entwicklung der DEL mit dem Arenawahn verknüpft. Noch einmal: Als ob Eishockeyvereine die Triebfeder für den Bau von Großarenen gewesen wären!? Eben weil Eishockeyclubs viel zu unbedeutend sind und aus eigener Kraft kein Stadion bauen können, sind sie Spielball des politischen Willens. Bis heute gibt es in Köln keine öffentliche Eisfläche. Ohne die Arena wären wir heute nicht mehr existent, ganz einfach.
Bemerkenswert finde ich den Verweis darauf, dass man sich in Hamburg und Hannover von der Arena mehr Zuschauer versprochen habe. So wie ich das sehe, trifft dies zu, oder? Düsseldorf ist als Sonderfall zu werten, denn in der Stadt der Schildbürger wurde und wird von a (Standort), über b Straßenbahnanbindung) bis z (selbstzerstörerische und exzessiv kritische Fans) intern alles nur denkbare betrieben, um die DEG abstürzen zu lassen.
Den Rest deines 0815-Anti-DEL-Geschreibsl kommentiere ich einfach mal gar nicht mehr. Dafür ist mir die Zeit nun wirklich zu schade...