Alles anzeigenNaja, so richtig gerechnet ist das auch nicht. Glaubst du wirklich, die Zuschauer machen den Riesengewinn aus? Wenn HHF bei Lidl Sitzplatztickets im Unterrang für 9,90 verramscht, kann ich mir das nicht vorstellen. Dann musst du auch dagegen rechnen, was bei einem ausgefallenen Spiel nicht gezahlt werden muss:
Eismiete (wie bereits erwähnt, aber inkl. der notwendigen Trainingszeiten)
Security
Schiris
evtl. Zeitnehmer
Reinigung
Servicepersonal (außerhalb der Fressstände) für die Zuschauer
Honorarkräfte fürs Team (z. B. medizinische Betreuung)
...und ausgefallene Reisekosten zum Rückspiel. Auch nicht zu verachten.Fakt ist, wir wissen beide nicht, was ein Heimspiel komplett kostet und wie hoch der Einnahmeausfall wäre. Also rechnen wir mal andersherum und sind dabei sehr, sehr großzügig:
Nehmen wir mal die DEG, weil's so schön mit dem Zuschauerschnitt von 5.700 passt.
Etat: 6 Mios
Spielergehälter: 3 Mios (muss ja eh bezahlt werden, egal wieviel Spiele. die Spieler interessiert bei Vertragsunterzeichnung nicht, ob es 50 oder 62 Spiele sind.)Bleiben 3 Mios. übrig. Selbst wenn ich sage, das sind alles nur Kosten für die Ausrichtung der Heimspiele und die Gehälter für die Geschäftsführung und der Festangestellten, Kosten für Büros, Reisekosten, Ausrüstung, Verbands- und ähnliche Abgaben usw. lasse ich einfach unter den Tisch fallen und sage: 3 Mio. kosten mich die Heimspiele, dann sind das etwa 115 TDM/Spiel bei 26 Heimspielen. Wie gesagt, nur bei der Annahme, dass alles außer den Spielergehältern nur die Kosten der Heimspiele sind. Da sind die 60.000 zusammen mit den Ersparnissen schon eine ordentliche Stange Geld. Übrigens ist die DEG sehr teuer, bei Krefeld komme ich bei gleicher Rechenart nur auf 57 TDM (und ein paar zerhackte). die würden definitv einen Gewinn einstreichen.
Wie gesagt, das wäre der schlimmste Fall. Ich rede nicht davon, dass ein Geschäftsführer vielleicht mal 100.000 brutto nach Hause schleppt, ein/e Geschäftszimmerangestellte/r auch nicht mit weniger als 30.000 nach Hause geht und die Auswärtsfahrten mit dem Bus statt mit dem Fahrrad stattfinden. Das müsste man doch alles von den 3 Mios. abziehen. Und ich berechne auch nicht, dass sämtliche Dauerkarten-Inhaber das Spiel schon längst bezahlt haben. Die Sponsoren übrigens auch...
Vielleicht sollte man sich als Zuschauer von dem Mythos verabschieden, dass man der Hauptfinanzier eines Eishockeyclubs ist. Das sind die Sponsoren. Und selbst ein VIP bringt als Zuschauer nicht unendlich viel mehr ein, als einer auf dem Stehplatz. Die kosten ja auch mehr... Klar bringt der was, aber den muss man auch pampern, sonst kauft der keine VIP-Karte...
Fakt ist: Bekäme jeder Club die über 60.000 Euro, wäre das für manche Teams der DEL sogar besser als das Spiel selbst auszutragen. Deswegen halte ich sie für überzogen.
Interessanter Etatvergleich:
http://www.rp-online.de/sport/mehr/eishockey/del/Die-Etats-der-DEL-Klubs-1011_bid_58165.html#
Du hast da einen Denkfehler. Clubs kalkulieren Ihren Etat vor Saisonbeginn. Der größte Einnahmeposten sind dabei die Zuschauereinnahmen. Natürlich würden die Clubs weiterhin plus machen aus Ihrem Heimspielrecht, wenn sie 60 000 € bekämen. Aber eben nicht genug um Ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Und eben auch nicht so viel wie sie bekommen würden, wenn das Spiel stattfände. Aber ansonsten war es eine nette Idee.