Indians HP 27.01.2011
Der Freitagsgegner Freiburg, nach starkem Start zwischenzeitlich auch einmal Spitzenreiter der Liga, steckt aktuell auf Platz zwölf fest und sieht den direkten Klassenerhalt über die Pre-Play-offs mit 36 Punkten immer weiter in die Ferne rücken. Am vergangenen Wochenende unterlagen die Wölfe den Starbulls in Rosenheim 3:6 und mussten auch in heimischer Halle eine Niederlage quittieren, dieses Mal ein 2:6 gegen Bremerhaven.
Trainer Zdenek Travnicek, nach Markus Berwanger und Peter Salmik bereits der dritte Übungsleiter dieser Saison, zeigte sich zuletzt insbesondere von seinen Ausländern enttäuscht. Dustin Sylvester, mit 26 Treffern in 36 Spielen neben Ravensburgs Alex Leavitt bester Torjäger der Liga, ist genauso wie der Amerikaner Chris Capraro oder der mit einem deutschen Pass ausgestattete Ex-Münchner Mark Heatley zwar hoch talentiert, doch scheint dem einen oder anderen routinierten Akteur die Bereitschaft zu fehlen, im Abstiegskampf bis an seine Leistungsgrenzen zu gehen. So setzt der Ex-Leipziger Travnicek neben den Defensivstützen David Danner und Daniel Ketter sowie Goalie Imrich Petrik vor allem auf junge Eigengewächse, die mit vollem Einsatz bei der Sache sind und alles dafür tun, dass ihr Heimatclub der 2. Bundesliga erhalten bleibt. Hierbei sticht insbesondere Stürmer Chris Billich heraus, der nach einer guten letzten Saison heuer endgültig den Durchbruch zum Leistungsträger geschafft hat. Mit 15 Toren und 26 Vorlagen in 36 Matches ist der 23-Jährige derzeit zweitbester Scorer seines Teams. Ein besonderes Match ist die Partie am Freitag sicher für Artjom Kostyrev. Der Deutsch-Russe absolvierte zu Beginn der Saison 15 Partien für die Indians, konnte sich am Pferdeturm aber nicht durchsetzen und startete in Südbaden einen Neuanfang. Nicht mitwirken kann hingegen Dennis Meyer, der zwischen 2005 und 2008 in der Oberliga für die Großstadtindianer auflief. Nach einem Bruch des Schulterblattes ist die Saison für den Allrounder beendet.
Auch wenn es für Freiburg derzeit alles andere als rund läuft und die Indians als Favorit in die von Hauptschiedsrichter Göran Noeller (EHV Klingenthal) geleitete Partie gehen, werden sie die Wölfe keineswegs auf die leichte Schulter nehmen. Um wie in den bisherigen Aufeinandertreffen dieser Saison – am Turm gab es ein 5:0, in der Franz-Siegel-Halle gewannen die Indians 3:1 – die Oberhand behalten zu können, bedarf es es einer konzentrierten und disziplinierten Leistung. Wenn das Powerplay gegen das schwächste Unterzahlteam der Liga dann noch so gut funktioniert wie beim ersten Match in Hannover – damals erzielten die Indians vier von fünf Treffern mit einem Mann mehr auf dem Eis – sind alle Voraussetzungen erfüllt, um die lange Heimreise aus dem Breisgau am Freitag mit drei Punkten im Gepäck antreten zu können. Weiter verzichten müssen die Indians bei diesem Unterfangen auf Defender Danny Pyka (Handverletzung), beim zuletzt pausierenden Thomas Ower dürfte sich erst kurzfristig entscheiden, ob er ins Tor zurück kehren kann.