AEV-Fans randalieren: Polizei und Feuerwehr im Einsatz
Garmisch -Partenkirchen - Vor dem Eishockey-Bezirksliga-Spiel der Amateure des SC Riessersee gegen Augsburg ist es am Samstag in Garmisch-Partenkirchen zu Ausschreitungen gekommen.
Zunächst randalierten die gewaltbereiten Anhänger der Gäste im Ort, unter anderem im Einkaufszentrum GEP, dann gerieten die Fangruppen vor dem Stadion aneinander.
Erst mit mehr als 40 hinzugerufenen Zusatzkräften konnten die Beamten die Situation vor dem Olympia-Eisstadion bereinigen. Dabei kam auch ein Polizeihund zum Einsatz, der fünf Augsburger Fans biss. Ob ein Strafverfahren gegen Augsburger Anhänger eingeleitet wird, muss die Polizei laut einer Sprecherin der Garmisch-Partenkirchner Inspektion noch prüfen.
Bengalsiche Feuer, fliegende Becher
Unruhen bei einem Spiel in der untersten Liga – bedauerlicherweise nichts Neues in dieser Eishockey-Saison. Beim ersten Aufeinandertreffen der beiden Vereine Mitte November hatte es in Augsburg ähnliche Krawalle gegeben. Zahlreiche SCR-Fans waren mit dem Zug angereist, dort abgepasst worden und hatten sich dann mit den AEV-Sympathisanten Auseinandersetzungen geliefert. Bengalische Feuer und Getränkebecher flogen, Fahnen wurden verbrannt. Ein Problem damals: Die beiden Fangruppen standen im Curt-Frenzel-Stadion in einem Block direkt nebeneinander. Dies beim Rückspiel zu verhindern, war im Olympia-Eissport-Zentrum keine Schwierigkeit. Für die Gäste-Anhänger öffnete der SC Riessersee im Stadion wie gewohnt die West-Tribüne. So blieb es während und nach der Partie bis auf die üblichen Schmähgesänge ruhig.
Nicht vorhersehbar hingegen war die Randale, zu der es bereits im Vorfeld gekommen war. Der Busfahrer hatte von den Fans offenbar genug und warf sie schon im Ort aus seinem Fahrzeug. Auf dem Weg durch die Fußgängerzone zum Stadion zündeten die Augsburger etliche Rauchbomben, Raketen und kleinere Sprengkörper. Darunter auch im Einkaufszentrum GEP an der Von-Brug-Straße. Im Gebäude wurde Brandalarm ausgelöst, die Feuerwehren Garmisch und Partenkirchen kamen herbei.
Die Situation eskalierte erneut vor dem Eisstadion, als die Fan-Lager aneinander gerieten. Um die Situation zu klären, musste die Polizei Verstärkung aus den umliegenden Inspektionen anfordern. Nur mit Hilfe der Beamten gelang es, die Streithähne zu trennen.
Neun Polizei-Fahrzeuge, etliche Wagen der Rettungsdienste und die Feuerwehr mit einem Spritzenwagen hielten während der Partie Wache – Szenen wie in schlimmsten Tagen der Rivalität beider Vereine. Vor den Fanblocks gingen die Beamten in Stellung, um zu verhindern, dass die Fans in Kontakt kamen. Selbst an den Zugängen zum Foyer wurden Polizisten postiert. Amateur-Eishockey im Hochsicherheitstrakt quasi.
Dem SC Riessersee waren in dieser Situation die Hände gebunden. „Was vor dem Stadion passiert, dafür können wir nicht einstehen“, sagt Johann Oswald, Vorsitzender des SCR Eishockey e.V. „Da waren wir auf die Polizei angewiesen, und die hat die Situation glücklicherweise ja schnell im Griff gehabt. Während des Spiels war ja Gott sei Dank alles ruhig.“
Quelle: Münchner Merkur