Der Unterschied zum Eishockey ist eben, daß dort nicht so viele Größenwahnsinnige rumlaufen und meinen überdimensionierte Hallen und überteuerte Kader, die International weitestgehend keine Rolle spielen, produzieren müssen. Da ist es doch nur logisch, daß man Planungssicherheit braucht und den Abstieg abschafft. So kann man knallhart kalkulieren mit der Gewißheit, daß man nächstes Jahr immer noch dieses Kunstprodukt DEL anbieten kann und selbst mit dieser Voraussetzung haben immer wieder Teams in der DEL ihre großen Probleme. Das muß doch jedem vernünftigdenkenden Menschen einleuchten, daß es dort im System krankt! Ich bin schon lange ein Verfechter des kollektiven Gesundschrumpfens. Etats ligaübergreifend drastisch senken und ein einheitliches verzahntes Ligensystem mit stark begrenzter Ausländerzahl installieren. Keine Frage, das Niveau würde überall sinken, aber das wäre das weitaus kleinere Übel, als der Vollcrash auf den wir uns zubewegen oder wir bereits mittendrin sind. Im Nachhinein könnte sich aber nur so das deutsche Eishockey nachhaltig rehabilitieren. Eigentlich gehört sich das gesamte deutsche Eishockey einer Insolvenz unterzogen. Alles auf den Prüfstand stellen und vorerst mit kleinsten Brötchen backen um in allen Bereichen langsam die Kurve zu kriegen.chris
Das Vernünftigste das ich seit langem hier gelesen habe! Nur sind wir dann leider auch schnell wieder bei der Realität angekommen, und die besagt eben, das nicht das gemacht wird was am Besten wäre, sondern das was machbar ist.
Die DEL wird sich nicht selber abschaffen oder schrumpfen, sondern das passiert, wenn überhaupt, allenfalls Scheibchenweise. Dabei wäre sehr vieles Umsetzbar und denkbar. Aber wenn man dafür keine Mehrheiten hinter sich vereinen kann setzen sich die monitären Intressen Einzelner durch.
Die Niveaudebatte hatten wir ja vor Jahresfrist schon ganz intensivst diskutiert, und meine bescheidene persönliche Meinung dazu ist ebenfalls, das man dies vorerst einmal in Kauf nehmen müsste, denn dieses Niveau ist viel zu teuer und darüberhinaus auch international nichts wert. Wozu also dann? Die Antwort liegt klar bei den einzelnen Clubs, aber auch deren Umfeld, die so etwas nur sehr schwer verkaufen könnten. Okay wenns alle machen wärs was anderes, weil der geneigte Zuschauer seinen Verein möglichst weit oben in der Tabelle sehen will, und da ist es egal ob da 10 oder gar keine Kontis mitspielen. Aber alle? Das wird nichts! Solche Dinge passieren nie freiwillig oder aus einer Selbstregulationsfähigkeit heraus, die gibt es nicht, sondern werden immer bindend vorgeschrieben. So etwas haben wir aber nicht mehr, und von daher kann man diese Idee gleich wieder in die Tonne kloppen, sonst werden wir in 10 Jahren noch Dinge anmahnen die kein Schwein umsetzen wird. Mag zwar nur Recht und billig sein, aber weiterbringen wird uns das auch nicht. Wäre natürlich schön, wenn die DEL jetzt anfangen würde ernsthaft ihrer besonderen Verantwortung ums Deutsche Eishockey gewahr zu werden, nur kann ich die vielen Zweifler daran schon sehr gut verstehen. Welch Wunder aber auch! Denn bei allen richtigen Trennungsgedanken zwischen Profi- und Amateurbereich, so darf man einfach nicht vergessen, das dieser Profibetrieb eben dringenst Nachschub benötigt, und in sofern kann man dieses Thema nicht einfach outsourcen wollen, bei allem verständlichem Kostendruck, sondern muß ein ureigenstes Intresse daran haben, das da für die Zukunft etwas nachkommt. Es sei denn natürlich, man setzt dabei auf die Karte Ausland ( Schäferhunddeutsche ). Also ganz so einfach wie es sich anhört, nämlich der DEB kümmert sich um Amateur-und den Nachwuchsbereich, die DEL nur um ihre Liga/ Ligen und die Vermarktung, ist das nicht. Vielmehr gehören hier natürlich gemeinsame Gremien geschaffen, die sich eben um diese Schnittstellen der gemeinsamen Intressen kümmern, und die man dann natürlich auch mit Macht ausstatten muß. Nur mit Absichts- und Willenserklärungen und Vetorecht wird es nicht gehen, sondern da muß konkret und bindend etwas dabei herauskommen, und das sollte möglichst nicht nur der kleinste gemeinsame Nenner sein, denn dazu brauchen wir überhaupt nichts machen, den haben wir bereits!
Ein Punkt lässt mir aber dann doch noch keine Ruhe: Warum bekommen Teams eine DEL Lizenz die nachweislich nicht ihren Teil zur Nachwuchsförderung beitragen? Warum werden die Schranken so niedrig angesetzt? Auch wenn mir das wiede Hiebe einbringen wird. Aber wer das nicht hinbekommt, der hat in der obersten Deutschen Liga nichts zu suchen, ganz egal ob er eine 10.000 Mann Arena hat oder nicht! Nur die Show liefern zu wollen dürfte nicht ausreichend sein! Und wenn es an einigen Standorten nun mal nicht geht, wir alle kennen die Problematiken, dann ist das halt deren Problem. Keine Hände- keine Kekse, Basta!
Meine Erwartungshaltung zum Thema Nationalmannschaft in den nächsten 4 Jahren ist ganz klar, dass sich alle Verantwortlichen auf die Fahne schreiben, dass dies unser letztes und einzigstes Mal war, das wir an einer Olympiade nicht teilnehmen, und das dieses Thema auf jeder Agenda ganz oben angesetzt wird! Das muß jetzt Priorität besitzen, und dem hat sich ab jetzt alles unterzuordnen. Beendet endlich diesen Stillstand zwischen den Institutionen, macht die Ligen da durchlässig wo es machbar ist, und fangt an Gelder umzuleiten in die Nachwuchsförderung. Gibt bei vielen Clubs noch deutlich Luft nach oben was das Thema A-Lizenz Trainer betrifft, auch sollte ab jetzt klar sein, wer sich die nächsten 4 Jahre um die Nationalmannschaft kümmern wird. Kein Hickhack mehr, sondern jetzt einem Kandidaten das Vertrauen schenken, und dem ordentlich Spielraum einräumen, Vorbereitung zubilligen, ect. Ja, das wird teuer, aber dieses Geld wäre mehr als nur gut investiert. Und wer meint, er könne den Karren zum Spartarif aus dem Dreck ziehen, der kann sowieso gleich mal seinen Hut nehmen, denn der hat eh keine Ahnung!