Alles über den deutschen Nachwuchs (Nachwuchsligen)

  • Mal ne andere Frage. Wie sieht es eigentlich mit der neuen Nachwuchsstruktur aus? Es soll doch alles um ein Jahr "gestreckt" werden, so dass die Jungs insgesamt ein Jahr länger im Nachwuchs spielen können. Sollte die Neuregelung schon kommende Saison kommen, dann würden die Endjahrgänge noch ein weiteres Jahr in der jeweiligen Altersklasse spielen.
    Prinzipiell ist das sicher gut, aber wir spielen in Deutschland ohnehin erst spät auf dem großen Feld. Das würde dann bedeuten, dass hierzulande 10- und 11-Jährige immer noch auf dem kleinen Feld, also einem Drittel der Eisfläche "rumgurken", während z.B. In Tschechien längst "richtiges" Eishockey gespielt wird. Internationale Vergleiche vor allem mit tschechischen Mannschaften im Kleinstschüleralter sehen ja für uns eher verheerend aus.
    Weiß jemand Genaueres, was da geplant ist bzw. wann die Neuerungen umgesetzt werden?

  • Habe die Frage letzte Woche auch schon gestellt. Es gib leider keine aussagekräftige Antwort. Nix is gewiss, keiner Weiß was genaues oder will es hier posten.
    Und vom DEB darfst du um diese "Jahreszeit" noch nichts erwarten.
    Ich befürchte, dass der DEB erstmal abwartet was bei den 5 Sternen heraus kommt. Es kann gut sein, dass der eine oder andere DNL Standort umplanen muss, weil er die Sterne nicht bekommen hat.

  • Keiner weiss etwas, aber alle machen mit.
    Wenn ich jetzt einen Jugendspieler im Endjahrgang habe, er eher Wert auf seine Ausbildung legt, es für die Erste Mannschaft nicht reicht, aber trotzdem noch Eishockey spielen möchte und es keine 1b gibt, muss er den Verein wechseln. Um aber wechseln zu können muss er rechtzeitig kündigen, da sonst seine Mitgliedschaft weiterläuft.
    Hier in Dortmund muss man bis zum 31.01. kündigen um am 30.06. frei zu sein.
    Wenn aber jetzt die Jugend nochmal um 1 Jahr gestreckt wird, wäre es schön, das rechtzeitig gewußt zu haben und nicht erst im Sommer.

  • ... während z.B. In Tschechien längst "richtiges" Eishockey gespielt wird. Internationale Vergleiche vor allem mit tschechischen Mannschaften im Kleinstschüleralter sehen ja für uns eher verheerend aus.

    Der Vergleich hinkt völlig! Weil das nicht nur ein Struktur-Problem auf deutscher Seite, sondern mMn auch ein "kulturelles" Problem ist. Aufgrund des Stellenwerts von Eishockey in der Gesellschaft haben die dort das "Rekrutierungsproblem" nicht: über 100.000 Eishockeyspieler auf 10.5 Mio Einwohner. Dazu jede Menge Eisflächen, weil eben der Bedarf da ist.
    D.h. Es gibt dort viel mehr Kinder, die Eishockey spielen, und denen stehen vielmehr Eisflächen zur Verfügung. Dazu als logische Folge viel (!) mehr gute Trainer, und eine kulturell bedingt eigene tschechische Skating-Schule, also viel mehr und viel bessere Eisläufer, die den Kindern die Basics lernen. Es ist einfach mehr Fachwissen und Erfahrung da. Und dann kommt noch was dazu: Neben vielen Kindern und vielen Eisflächen haben die Tschechen eine völlig andere Trainingskultur, schon bei den Kleinen. Die sind oftmals nicht 1 - 2x die Woche auf dem Eis, sondern täglich, wer mag.
    Diesen Vorsprung aufzuholen ist absolut utopisch! Da muss man realistisch bleiben und darf keine Äpfel mit Birnen vergleichen.

    Edit: Hier noch mal was zum Nachlesen: http://eishockey-magazin.de/ein-blick-hina…01#.WK1jBhLhA6g

    Einmal editiert, zuletzt von muc23 (22. Februar 2017 um 11:27) aus folgendem Grund: Link mit Zusatzinfos

  • Der Vergleich hinkt völlig! Weil das nicht nur ein Struktur-Problem auf deutscher Seite, sondern mMn auch ein "kulturelles" Problem ist. Aufgrund des Stellenwerts von Eishockey in der Gesellschaft haben die dort das "Rekrutierungsproblem" nicht: über 100.000 Eishockeyspieler auf 10.5 Mio Einwohner. Dazu jede Menge Eisflächen, weil eben der Bedarf da ist.D.h. Es gibt dort viel mehr Kinder, die Eishockey spielen, und denen stehen vielmehr Eisflächen zur Verfügung. Dazu als logische Folge viel (!) mehr gute Trainer, und eine kulturell bedingt eigene tschechische Skating-Schule, also viel mehr und viel bessere Eisläufer, die den Kindern die Basics lernen. Es ist einfach mehr Fachwissen und Erfahrung da. Und dann kommt noch was dazu: Neben vielen Kindern und vielen Eisflächen haben die Tschechen eine völlig andere Trainingskultur, schon bei den Kleinen. Die sind oftmals nicht 1 - 2x die Woche auf dem Eis, sondern täglich, wer mag.
    Diesen Vorsprung aufzuholen ist absolut utopisch! Da muss man realistisch bleiben und darf keine Äpfel mit Birnen vergleichen.

    Da hast du vollkommen Recht was das Rekrutierungsproblem betrifft, aber man sollte sich grundsätzlich an den besseren orientieren und nicht an anderen auf gleichen oder schlechteren Niveau.

    Die Zahl der Eisflächen in D und Tschechien sind nach offiziellen Angaben in etwa gleich, wohin entgegen dieser die Zahl der aktiven Spieler mit ca. 27000 zu 100000 weit auseinander driftet.
    Daher ist die Frage, wenn man davon ausgeht, dass ein Kind in Tschechien im Vergleich zu einem Kind in Deutschland im Durchschnitt das selbe Talent zum Eishockeyspielen besitzt wenn es zum ersten mal das Eis betritt.
    Statistisch gesehen haben deutsche Eishockeyspieler in etwa die selbe Chance wie ein Tscheche in der NHL zu spielen.
    Wenn man jetzt noch Kostenmäßig argumentiert, dass die Eiszeit bei 15 Kindern genau soviel kostet wie bei 30, dann sieht man, wie man am einfachsten das deutsche Eishockey stärken kann.
    Es muss "einfach" alles dafür getan werden, dass mehr Kinder spielen. Auf jeder Eisfläche müssen Nachwuchsteams rumlaufen.
    Hier liegt zuviel brach...

  • Natürlich sind die Voraussetzungen in Tschechien andere.
    Aber wie Calis denke ich, das wir uns von den erfolgreichsten Nationen etwas abschauen können. Wenn auch nicht alles umsetzbar sein wird...

  • Die Eisflaechen in Tschechien sind auch ganz anders in Betrieb. Wir tauen im Februar ab, und fangen oft erst bei Freiluft Eis im Oktober an.
    Dort laufen die Stadien August - April.
    Zahlreiche Teams spielen noch Tuniere etc. in Tschechien, bis in den Mai hinein.

    Rechne das mal aus, lass das 4 Monate sein - dann bist du als dt. Nachwuchsspieler Sep./Okt. - Feb. auf dem Eis. 6 Monate. Wenn die anderen 9 Monate drauf koennen, sind das 50% mehr.

    Jugendarbeit ist einfach: Genug Eis, viele Spieler und gut ausgebildete Trainer, das sind die Hauptstellschrauben.
    Klar gibt es noch viel weiteres, aber das ist erstmal der Kern.


    Wenn du das nicht hast ist die Diskussion ueber den Uebergang zum Herrenbereich, Alterseinstufung etc. nebensache.

  • @David Webb

    Sicher hast du recht, dass in Tschechien, wie du schreibst, bessere Bedingungen herrschen, nur ist auch das Problem, dass hier in D die vorhandenen nicht annähernd ausgeschöpft werden.

    Als Beispiel, ich komme selbst aus Niederbayern, mir fallen z.B. mit Vilshofen und Regen auf Anhieb 2 Standorte wo es keine Jugendmannschaften gibt. Das sind schon mal 2 Eisflächen, die sozusagen "brach" liegen und was ich mit dem Ganzen sagen will.

    Hier könnte man beim 5 Sterne-Programm ansetzen, indem man Punkte wie eine eigene Kabine, die meist vom Verein selbst nicht erfüllt werden können, da es dafür bauliche Maßnahmen braucht, in einen Punkt wie Rekrutierung und dann Trainingshilfe bei einem kleinen Standort umwandeln. Da sind die Kosten bzw. Abhängigkeit von Kommunen usw. nicht gegeben.
    Zudem würde auch das Training bei den kleinen verbessert:

    - DEB schult DEL/DEL2/OL Nachwuchstrainer
    - DEL/DEL2/OL Nachwuchstrainer gehen dann mit dem erlangten Wissen zu den kleinen Vereinen

    Schon hast du eine bessere Schulung der Trainer bis ganz nach unten mit relativ wenig Logistik und finanziellen Aufwand.

    Ich habe oben nur 2 Vereine/Standorte mit Eisflächen genannt, wo keine geregelte Nachwuchsarbeit betrieben wird.
    Wenn man alleine dort von der Laufschule bis zur Jugend die Teams voll bekommen würde, wären das ca. 240 Spieler mehr.
    Von wie viele davon dann höherklassig spielen können sei mal dahingestellt und ist erstmal auch egal ob die dann zu einem höherklassigen Team wechseln. Alleine, dass sich diese Kinder dann später auch mehr für Eishockey interessieren und man davon ausgehen kann, dass jemand der selbst schon mal gespielt hat, sich eher ein Eishockeyspiel anschaut, als einer der nur am Fußballplatz rumgelaufen ist, würde dem Sport allgemein was bringen.

    Ansonsten gebe ich dir uneingeschränkt recht, was das Verbesserungspotential angeht, aber in D sind wir einfach noch sehr weit davon entfernt, überhaupt das vorhandene optimal auszunutzen. Denn von den vorhandenen Möglichkeiten könntest du locker von 27000 auf 60000 Aktive kommen. Wenn man davon ausgeht, dass bei denen das Talent genau so verteilt ist wie bei den bisherigen 27000, dann hast du auch die Spieler mit Potential für NHL/Nati/DEL/DEL2/OL verdoppelt, ohne viel größere Kosten.

  • Ab 41:10 gibts auch ein bisschen was zur Erweiterung der Jahrgänge in der DNL:

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    Hört sich nicht so an, als würde das für nächste Saison schon in Frage kommen.