Alles über den deutschen Nachwuchs (Nachwuchsligen)

  • Sorry andi1986, aber das ist so nicht ganz richtig. Es gibt auch eine Olypische Medaille für die Teamwertung. Also müssen alle zusammen gut sein, um diese zu gewinnen. Du hast zwar recht, dass nicht alle gleichzeitig fechten, aber sie treten alle nacheinander an und übernehmen die Punkte des jeweiligen Vorgängers. Dort gibt es aber ein oder zwei Leistungscentren, wo sie regelmäßig zusammen trainieren.

    Im Eishockey ist doch das bestens Beispiel Kaufbeuren. Riesen Kader mit Junioren und jeder durfte sich mal versuchen. Was kommt dabei raus? Viele haben gespielt, aber kaum jemand hat sich richtig weiter entwickelt. Die besser waren gehen dann auch noch weg.

    Ich warte ab was in der Zukunft passiert. Wenn mehr Kinder auch gleich mehr bessere Spieler bringen, dann ist doch gut. Ich glaube allerdings eher, dass wir mehr Durchschnitt bekommen werden und nicht mehr Spitzenspieler bzw. Typen wie Rieder.

    Bei uns konnte man sofort sehen, dass ein Zuravlev ganz ok spielt, aber er wird im Sturm in der DEL2 nie mehr wir 5 Tore in der Saison schießen. Ein Klöpper ist da doch wesentlich weiter und muss nur lernen seine Nerven in den Griff zu bekommen.

    Nun ist auch gut. Wir machen weiter wie bisher. Wenn alles so supi ist, dann brauchen wir doch nichts ändern. Gruß Franky

  • Nun ist auch gut. Wir machen weiter wie bisher. Wenn alles so supi ist, dann brauchen wir doch nichts ändern.

    ??? :S:rofl:

    Wir reden doch hier alle davon, dass es Änderungen geben muss... Ist dir der Istzustand eigentlich bekannt?

    Könntest du dann trotzdem bitte deine Konzepte darlegen? Würde mich echt interessieren...

  • @Franky1973: Der Teambewerb bei den Fechtern ist mir auch bekannt (ja es gibt auch verschiedene Disziplinen). Dennoch ist Fechten eine Einzelsportart. Würdest du Skifahren, Rodeln, Biathlon oder Skispringen auch als Mannschaftssport sehen, denn da gibt es auch Teamwettbewerbe? Das Training für den Einzelnen findet in diesen Sportarten individuell statt und sie müssen nicht tagtäglich miteinander traineren wie in einer Mannschaftssportart.

    Du hast aber anscheinend meine Meinung nicht verstanden (oder ich habe sie noch nicht klar genug formuliert). Ich bin natürlich der Meinung, dass sich was ändern muss. Ich schließe mich auch der Meinung an, dass Leistungszentren sinnvoll sind. Aber ich bin nicht deiner Meinung, wenn es darum geht, auf die Breite komplett zu verzichten.

    Um deine Idee besser verstehen zu können, würde ich dich bitten mir folgende Fragen zu beantworten:

    Wo sollten Leistungszentren entstehen?
    Woher sollen die Sportler für diese Leistungszentren kommen?
    Ab welchem Alter sollten die Leistungszentren sein?
    Soll damit auch gleichzeitig die Förderung der anderen Spieler enden?

  • Die Fechter trainieren auch täglich und benötigen einen Gegener. Fechten mit einer Wand funktioniert jedenfalls nicht.

    Habe ich oft genug geschrieben. Ich würde die Rosienen (besten Talente) rausziehen und extra fördern. Sprich bessere Trainer für individuelle Förderung der einzelen Fähigkeiten. Wenn es geht so früh wie möglich, aber das geht nur mit Hilfe eines Internates und wenn die Eltern mitspielen. Gute Frage welches Alter man nimmt. Zu früh ist nicht gut, aber zu spät erst recht nicht.

    Kleinere Vereine sollten sich zu einer Gemeinschaft zusammen schließen, damit der finanzielle Aufwand nicht zu groß für jeden einzelnen Verein wird. Wie Schwenningen und Freiburg es machen finde ich schon gut. Natürlich sind beide Vereine nicht klein, aber sie müssen ja zum Endschluss gekommen sein, dass dies besser für alle ist.

    In meinen Augen bringt es jedenfalls keinen weiter, wenn es Ergebnisse wie 0:28 gibt. Welchen Lerneffekt soll es da geben? Da hätte doch so mancher keine Lust mehr, wenn sie diese Klatschen oft bekommen. Da wäre vielleicht eine Spielergemeinschaft sinnvoller und man könnte dann eventuell gezielter mit den Kindern arbeiten. Das mag im Süden besser gehen, da es mehr Vereine gibt. Einige sind sich ja nicht unbedingt grün und möchten lieber eigenständig bleiben und das wird dann wohl auch daran scheitern.

    Es geht mir nicht darum die Anzahl von Spielern zu erhöhen. Es geht mir darum aus den vorhanden Spielern die beste Qualität raus zu holen, damit sie auch in der DEL bzw. DEL2 mithalten können. Darum geben viele Vereine den Spielern keine richtige Chance, weil die Qualität nicht stimmt. Wir haben einige junge Spieler, aber sie sind nicht gut genug.

    Nochmals: Es ist wie in der Schule. Alle lernen bis zum gewissen Punkt zusammen. Danach wird gesiebt und umverteilt nach dessen Fähigkeiten. Einige gehen aufs Gymnasium oder halt Realschule (Mittelstufe). Da fragt auch keiner, dass in manchen Regionen zu wenig Kinder da sind. Das ist eine Art Auslese. Ich habe auch gesagt, dass sie weiterhin Kinder zum Eishockey bringen sollen ,aber wer dann wirklich Talent hat, der kommt sozusagen eine Runde weiter und wird dementsprechend mehr gefördert.

    Gruß Franky

  • In meinen Augen bringt es jedenfalls keinen weiter, wenn es Ergebnisse wie 0:28 gibt. Welchen Lerneffekt soll es da geben?

    Hast du schonmal selbst gespielt? Ich habe mal ein Spiel mit 0:18 verloren. Glaub mir, ich hab da schon das ein oder andere mehr gelernt als bei einem 3:2 Kampf-Sieg. Nur weil man hoch verliert ist man nicht schlecht. Es kann so viele Gründe geben. Schlechter oder gar kein Torhüter, viele Verletzte oder einfach einen ganz miesen Tag oder das andere Team hat ein Mega-Talent (wir haben damals z.B. gegen 1-2 Spieler gespielt die jetzt DEL2 in Freiburg spielen). Die machen einfach den Unterschied. Das heisst aber nicht, dass das ganze Team gut/schlecht ist.

    Das nächste ist, du willst in den Großstädten mehr Jugendarbeit. Wir hier in Freiburg sind z.B. die größte Stadt zwischen Karlsruhe und Basel und zwischen Frankreich und irgendwo an der bayrischen Grenze (nächstgrößte Stadt dürfte wohl Ulm sein). Selbst die Eishockey-Stadt Schwenningen hat nicht annähernd soviele Einwohner. Aber wenn du z.B. nicht die Möglichkeiten hast genug Spieler für das Spiel zu finden oder zu fördern. Sei es wegen der Halle, dem (ländlichen) Umfeld oder der fehlenden Eiszeit wird dir das konzentrieren auf Großstädte nichts bringen. Du brauchst viele Eishalle mit vielen Vereinen. Auch in ländlichen, abgelegenen Orten. Wir haben z.B. die einzig Eishalle im Umkreis von gut 70km. Ich glaube die wenigstens bringen Ihr Kind unter der Woche 40-50 km zum Training. Da wird es einfach in den nächsten Fußball-Verein gesteckt und gut ist. Man müsste erstmal dieses Problem in den Griff bekommen. Denn mehr Hallen, mehr Kinder die spielen. Mehr Kinder, mehr Talente. Mehr Talente mehr Profi-Spieler. Man muss in der Basis anfangen um die Spitze zu füttern.

  • Alles schön und gut. Wir bekommen es schon mit wenig Kindern nicht hin. Wie soll es dann erst bei vielen Kindern aussehen? Ich muss doch erstmal die Rahmenbedingungen schaffen, damit ich viele Aufnehmen kann. Es sind genug Kinder, Jugendliche vorhanden. Was dabei an Qualität rauskommt gibt mir zu denken.

    Bis auf Ausnahmetalente (sehr selten übrigens) kommt da nichts. Ich finde euer Projekt mit Schwenningen auch vernünftig. So würde ich es bei mehreren kleineren Clubs auch machen. Finde ich effektiver und man muss nicht auf Krampf eine Jugendmannschaft selbst aufs Eis stellen. In einigen Clubs gibt es gerade mal die Mindestanzahl und da spielt dann auch jeder mit. So sehen dann auch die Ergebnisse aus.

    Ich rede aber nicht von einem Spiel mit diesem Ergebnis, sondern die ganze Saison über. Da kann man dann nicht mehr von Zufall oder Ausrutscher sprechen. Der Lerneffekt wird eher sein, man was mache ich hier eigentlich.

    Ich lasse mich mal überraschen wie die Projekte jetzt angeganen werden und ob wir stärkere Spieler bekommen werden. Ich lasse mich gerne von den Ergebnissen überzeugen. Gruß Franky

  • Es geht mir nicht darum die Anzahl von Spielern zu erhöhen.

    Nochmals: Es ist wie in der Schule. Alle lernen bis zum gewissen Punkt zusammen. Danach wird gesiebt und umverteilt nach dessen Fähigkeiten. Einige gehen aufs Gymnasium oder halt Realschule (Mittelstufe).

    Wenn es aber mehr Spieler gibt, ist dann nicht die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass es auch mehr aufs "Gymnasium" schaffen? Und wenn Du bei den kleinsten eine bessere Ausbildung bietest (also quasi auch dort die Trainerfortbildung vorantreibst, bekommen die auch ein besseres Handwerkszeug mit, was den Sprung "Gymnasium" nochmal erleichtert.

    Im Prinzip willst du ja so weitermachen wie bisher... Das, was du beschreibst, ist seit Jahren gelebte Praxis, die von Sportwissenschaftlern auseinander genommen wurde.

    Ich hab mal geguckt, leider fangen bei vielen DEL- und Nationalspielern die Statistiken frühestens bei den Schülern an... Aber wenn ich mal was gefunden hab, ist das schon sehr interessant. Durch diese kleinen Vereine hat es schon einige Nationalspieler gegeben... Kennst Du Schierke, Esslingen, Berchtesgaden, Bad Wörishofen oder Esslingen? Ich hab nur 20 - 30 Spieler rausgesucht, bei den wenigstens stand der erste Verein dabei. Aber davon fünf Spieler aus den kleinen Vereinen, die vielleicht gar nicht zum Eishockey gekommen wären? Und wer weiß, wie hoch die Dunkelziffer bei den anderen ist.

    Diese kleinen Vereine haben guten Spielern den "Erstkontakt" ermöglicht. Und das ist auch wichtig... Wie soll man sonst erkennen, dass ein Kind Talent hat? SG's sind gut und schön und sollte man auch drüber nachdenken. Es gibt ja schon einige. Manche sind aus der Not geboren, um überhaupt eine spielfähige Mannschaft aufs Eis zu stellen, andere haben eine regionale Grundlage wie z. B. EN Hannover. Aber zumeist resultieren die dortigen Spieler aus dem Bemühungen der beteiligten Vereine in den Laufschulen oder Bambinis.

    Das mag schön und gut sein, die Kräfte zu bündeln, und ab einem gewissen Alter und einer Qualität ist das auch sehr sinnvoll. Da werden sich auch Eltern überzeugen lassen. Das doofe ist nur, dass weder DEB noch die Vereine entscheiden, wer mit Eishockey beginnt. Das sind die Eltern. @elduderino hat da vollkommen recht... Eishockey ist so schon sehr teuer. Aber neben dem Aufwand, der schon vor Ort anfällt (Ausrüstung, Zeit, Geld) ist eine weitere Hürde wohl nicht sinnvoll. Dann geht es wohl wirklich eher zum Fußball. Tja, und der beste Kumpel vom Kind will dann auch lieber Fußball spielen...

    Mach doch eine SG mit Bremen und erzähl den Eltern, dass sie dreimal die Woche nach Bremen düsen dürfen. Das wären 360 km/Woche, etwa 8 - 9.000 km/Saison + Zeitaufwand... Und das ohne die Auswärtsspiele in Rostock, im Harz oder Nordhorn.


    Alles schön und gut. Wir bekommen es schon mit wenig Kindern nicht hin.

    *hmm* vielleicht ist das "wenig" der Knackpunkt? Welche Richtung soll's gehen? Mit noch weniger oder mehr Kindern?

  • Was dabei an Qualität rauskommt gibt mir zu denken.

    Damit stehst du wohl nicht alleine da, sonst würden wir hier ja nicht diskutieren.
    Die Frage ist nun wie können wir das ändern. Ein Ansatz ist, die Förderung zu verbessern. Ein anderer Ansatz ist erstmal die Breite zu vergrößern, damit ich auch mehr Ausnahmetalente habe. Es könnte ja sein, dass in meinem Ort ein zweiter Gretzky (rein was das Talent betrifft) rumläuft, aber wir werden es nie erfahren, da er aufgrund einer fehlenden Nachwuchsarbeit in der Breite nie Eishockey spielen wird (ja ich weiß ziemlich übertriebenes Beispiel, aber was ich damit aussagen möchte, sollte klar sein).

    Habe ich oft genug geschrieben. Ich würde die Rosienen (besten Talente) rausziehen und extra fördern. Sprich bessere Trainer für individuelle Förderung der einzelen Fähigkeiten. Wenn es geht so früh wie möglich, aber das geht nur mit Hilfe eines Internates und wenn die Eltern mitspielen.

    Damit ich aber überhaupt etwas habe um die besten Talente rausziehen zu können brauche ich die Breite. Wenn ich (überspitzt gesagt) nur an 30 Standorten Nachwuchsarbeit betreibe, ist die Anzahl der möglichen Talente verschwindend gering. Also brauche ich viele kleine Kinder (am Besten unter 6) die Eishockey erlernen wollen. In diesem Alter kann ich aber von den Eltern noch nicht erwarten, dass sie über eine Stunde einfach zurücklegen, damit das Kind zum Training kommt. Daher brauche ich viele kleine Vereine (engmaschiges Netzwerk). Diese haben aber auch keine Lust die Nachwuchsrektruierung zu machen (kostet nämlcih auch ordentlich Geld) ohne dafür entschädigt zu werden, sei es "gute" Spieler für die eigene Herrenmannschaft oder Geld. Somit brauche ich wieder eine Art Förderung in die Breite.
    Meine Meinung ist daher: Man braucht sowohl Breite als auch Sptzenförderung. Eines alleine reicht nicht.

    Also: Leistungszentren sehr gerne, aber man darf dennoch nicht versäumen den Unterbau (also die Breite) zu erhalten. Ohne Kinder gibt es keine Talente und damit auch keine Profis.

    @Franky1973: Kannst du meinen Ansatz nachvollziehen? Ich denke, dass sich unsere Ideen gar nicht so weit unterscheiden.

  • Das deutsche Eishockey hat an sich schon zu viele Probleme.

    1. Die Hallenproblematik. Sieht man am besten bei uns. Alte gammlige Halle die nach 22:30 Uhr nicht mehr betrieben werden darf wegen der Anwohner. Sprich Hobby-Mannschaften bekommen Eiszeit entweder früh morgens oder wenn z.B. der Nachwuchs dran wäre. Die nächstgelegene Eishalle in Weil wurde geschlossen. Bleiben im nahen (deutschen) Umkreis noch Hügelsheim, Schwenningen oder Herrischried. Alles gut 1-2 Stunden fahrt und/oder ziemliche gurkerei durch die Pamper entfernt. Es müsste einfach mehr Hallen geben, um den Kindern die auch am Eishockey interesse haben, die Möglichkeit zu geben, diesen Sport aszuüben.

    2. resultiert aus 1. Die fehlende Eiszeit. Beispiel Freiburg: Eine Eisfläche und zu wenig Eiszeit generell. Wie willst du Kinder/Jugendliche bei Laune halten wenn du die Eiszeit auf ein Minimum reduzierst? Aber eine 2. Eisfläche wird es mit dieser Halle nicht geben. Und ob und/oder wann eine neue Halle gebaut wird steht auch in den Sternen. Ob diese dann eine zweite Eisfläche haben wird, steht auch nicht fest.

    3. Grundsätzliches Problem im deutschen Eishockey. Dauernde Struktur-Änderungen. Nicht nur im Jugendbereich. DEL, DEL2. früher 2. Bundesliga, Oberliga, Regionalliga. Überall gibt es unterschiedliche Statuten, überall wird sein eigenes Süppchen gekocht. Dauernd was neues ach so tolles. Dauernd Neuerungen oder Veränderungen. Auf-/Abstieg, Pre-Playoffs, Abstiegsrunde/Playdowns. Dauernd gibt's es andere Spielregelungen dahingehend. Als Außenstehender ist Eishockey so kompliziert das es viele gleich von beginn an sein lassen. Sind wir doch mal ehrlich. Es gehört von oben nach unten ein einheitliches geregeltes System aufgebaut. Selbst hier im Forum werden immer wieder Dinge diskutiert und besprochen die neu sind, geändert wurde oder mal wieder nicht klar sind. Und hier schreiben nur Eishockeyinteressiert. Wie muss es erst für Eishockeyneulinge oder Eishockeyfremde sein?

    4. Nationalmannschaft. Auch die DEL muss merken wie wichtig die Nationalmannschaft ist. Eine starke Nationalmannschaft bringt Strahlkraft in den Medien. Ob Berlin oder Mannheim deutscher Eishockeymeister wird, ist doch den meisten nur eine kleine Notiz wert. Erreicht die Nationalmannschaft aber das WM-Halbfinale wurde sogar bei uns mit einer Titelstory aufgefahren. Und das obwohl selbst der EHC in den letzten Jahren kaum mehr wert war als ein 5-Zeiler im Sportbereich. Wohlgemerkt als Klare Nr. 2 in der Stadt und im Umkreis. Es müsste mehr im Bezug hierzu getan werden. Allen voran der Ausländer-Stellen um den deutschen Spielern mehr Spielpraxis zu geben.

    5. Ausländer. Es spielen einfach zu viele in unserer Topliga. Solange die ersten beiden Reihen fast komplett mit Kontigentspielern gefüllt werden können wird sich an Pnkt 4 nicht viel ändern. Natürlich kommt jetzt das Argument "ein guter Spieler setzt sicht gegen einen Ausländer durch". Aber sind wir mehr ehrlich. Wenn du die Wahl hast zwischen einem AL und einem Deutschen, wirst du zwangsläufig den AL spielen lassen. Sonst hättest du ihn nicht verpflichtet. Und solange drittklassige Ausländer bei uns rumturnen wird sich daran auch nichts ändern. Wie will ein mittelmäßiger bis guter Deutscher sich verbessern wenn er knapp 10 Minuten Eiszeit bekommt und meist in einer defensiven Reihe eingesetzt wird. Die 3. oder 4. Reihe ist ja meist nur zum zerstören oder "Zeit-runterspielen" da. Es gibt viele Spieler die das Zeug hätten in der DEL zu spielen, auch dort eine sehr gute Rolle einzunehmen, aber sie können sich nicht verbessern weil ihr Platz blockiert wird.

    6. U23/Ü23-Regel. Diese Regel halte ich für kompletter Schwachsinn. Seit Einführung der Regel gibt es Spieler die durch dieses Raster fallen und keinen neuen Vertrag mehr erhalten weil es einfach Spieler gibt die besser sind. Ist es sinnvoll diese Spieler zu "diskriminieren", nur weil sie "alt" sind? Es gibt auch in diesem Alter Spieler, die noch Sprünge machen können. Dies wird man aber oft nicht mehr rausfiltern, weil sie inzwischen wieder Oberliga o.ä. spielen. Diese Regel ist in dieser Hinsicht nicht zu Ende gedacht. Die Entwicklung einzelner Spieler verläuft eben nicht gleich. Jeder Spieler macht unterschiedliche Veränderungen durch. Jeder Spieler braucht unterschiedlich lange um auf ein entsprechendes Niveau zu kommen. Und gerade im Eishockey ist Erfahrung extrem wichtig. Ein Spieler der 15 Jahre 2. Liga gespielt hat ist in dieser Hinsicht eben wertvoller als ein 24-Jähriger der erst ein paar Jahre im Profi-Geschäft ist. Und dementsprechend werden auch deshalb ältere/erfahrenere Spieler bevorzugt. Natürlich kann jetzt das Argument kommen, dann hat er es nicht verdient in der Mannschaft, aber so fällt er meist komplett aus dem Raster und landet in einer niedrigeren Liga, obwohl er es für den Spieler schade ist.

    Halten wir fest. Es muss von unten UND von oben mehr getan werden. Aber solange jeder und ich meine wirklich jeder nur sein eigenes Süppchen kocht wird sich daran leider nicht viel ändern.


    Mein Vorschlag diesbezüglich einzelner Punkte wären:

    Kontigentstellen:
    DEL: 6-7 AL
    DEL2: 4-5 AL
    OL: 3 AL
    Unterhalb: 1-2 AL

    Die U23-Regel überarbeiten oder ggf. abschaffen. Diese bringt in den unteren Ligen (dazu zähle ich die DEL2) nicht viel.

    Liga-Struktur:
    DEL: 12 Vereine
    DEL2: 12 Vereine
    Oberliga: 2 x 12 Vereine (N/S)
    Unterhalb: Regionalligen/gruppen
    Auf-/Abstieg: Jeweils die ersten 8 PO, die letzten 4 PD. Pre-Playoffs abschaffen.

  • Ständig auf einem 0:28 rumzureiten bringt doch wirklich nichts. Gerade im Klein(st)schülerbereich ist das doch eine Momenmtaufnahme, gerade weil eben beim einen Verein der Jahrgang schon ein Jahr zusammenspielt und beim anderen die Meisten gerade den Weg aufs Eis gefunden haben. Und selbstverständlich kann es auch bei der unterlegenen Mannschaft talentierte Spieler geben, aber ob die bei einem Rückstand von z.B. 0:8 noch die Motivation haben, alles zu geben erscheint mir fraglich.

    Klar sind Leistungszentren das Beste für die sportliche Leistung. aber wir sind hier nicht im DDR Kadersystem, wo man sowas einfach von oben herab bestimmt. Das soziale Umfeld der Spieler spielt auch eine sehr wichtige Rolle und auch die Heimatvereine werden sich dagegen wehren, bereits frühzeitig auszubluten, wenn sie ihre größten Talente schon früh an solche Leistungszentren abgeben müssen.
    Bei allem Enthusiasmus darf man die Augen vor der Realität nicht verschließen und man darf vor allem nicht vergessen, dass auch von den hochtalentierten Spielern viele den Sprung zum wirklich lukrativen Profieishockey nicht schaffen werden und trotzdem eine Existenzgrundlage für das spätere Leben benötigen.
    Das Ganze ist deutlich mehr, als nur schwarz und weiß und es erfordert von allen Seiten, Verband und Vereinen, Kommunen, Schulen, Firmen, usw., eine Menge Energie, wenn man den Sport voranbringen will. Damit aber alle bereit sind, die Kräfte so zu bündeln, fehlt der Sportart Eishockey derzeit aber die Reputation. Durch die Fehler und Versäumnisse in der Vergangenheit gibt es doch kaum flächendeckende Initiativen, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.

    Und es ist doch tatsächlich so, dass man bei allem, was man möchte, mindestens die Gemeinde mit ins Boot holen soll. Wie schon angesprochen, gibt es doch keine Eishalle, bzw. sogar 2. Eisfläche, die einem Verein gehört. Unserer Halle hat etwa 17 mio gekostet. Wer außer einer Kommune soll dieses Geld aufbringen? Auch die allermeisten Sponsoren werden sich da mit dem Finger an die Stirn tippen.
    Dann die Forderungen nach guten Trainern im Jugendbereich. Damit der Trainer sich ein bescheidenes leben ermöglichen kann, kostet er auch mal deutlich über 50.000€ pro Jahr. Wie soll ein Verein das stemmen, außer durch einen Platz in der Verwaltung der Gemeinde.

    Die Probleme sind so vielschichtig, dass man Jeden der behauptet die Lösung dafür gefunden zu haben, erstmal belächeln muss. Aber man muss eben mal die ersten wenn auch kleinen Schritte tun und genau das ist mit diesen Sterneprogramm getan worden. Für das deutsche Eishockey ist sowas doch fast eine Revolution und von daher schonmal ein Erfolg. Jetzt muss man eben ständig die Ergebnisse auswerten und entsprechende Schritte zur Verbesserung ergreifen. Allerdings ist es längst nicht so einfach, wie manche hier glauben.

  • @Frankie den anderen Judendspielern mit weniger Talent sagst du dann das war es für dich mit dem Hockey such dir eine anderen Sportart. Das motiviert ja einige um mit dem Sport zu beginnen.

  • Nummer 7: Das sage ich nicht, sondern die besseren Spieler werden gesondert gefördert. Ist doch wie bei einem Lehrgang der Nationalspieler. Dort kommen auch nur die besseren Spieler hin und nicht jeder.

    andi1986: Wir sind wirklich nicht so weit auseinander. Mich stört es nur, wenn man auf biegen und brechen ein Jugendteam aufstellt und dann reihenweise hoch verliert. Ein paar Kilometer ist vielleicht ein weiterer Verein, der die selben Probleme hat. Warum können die nicht zusammen arbeiten bzw. wenigstens ein gemeinsames Team an den Spielbetrieb anmelden?

    Wie elduderino schon sagte, möchte jeder sein eigenes Süppchen kochen. Ich habe auch oft genug gesagt, dass die Kommune mit ins Boot muss, da sie meistens die Hallenbesitzer sind. Ohne sie geht meist gar nichts vorwärts.

    Natürlich muss an vielen Problemen gleichzeitig gearbeitet werden. Ich darf nur nicht vergessen, dass nicht die Anzahl von Spielern entscheident ist, sondern was koommt dort an Qualität heraus. Ich erwarte keine 5 Gretzky`s, sondern mehr Tifferts oder einen jüngeren Hecht.

    Die Begrenzung der Ü23 Plätze halte ich auch für nicht gut. In der DEL2 begrenzen und in der DEL nicht? Was soll das bringen? Wer mit 3 Reihen spielt, der wird dann auch keine jungen Spieler einsetzen. Die ständigen Strukturänderungen nerven wirklich. Man muss sich am Anfang der Saison schon erkundigen, ob sich wieder etwas geändert hat. Das ist ein großer Nachteil gegenüber Fußball.

    Gruß Franky

  • Das passiert doch in der Regel, die Jungs werden doch von den Vereinen mit Potenzial gescoutet und spielen dort in der Regel auch spätestens ab den Schülern. Spielgemeinschaften bekommst du nicht hin da es die Regularien nicht zulassen( ausgenommen Fölispieler) und welcher Verein animiert denn Beitragszahler zu einem Wechsel da man doch meist selber auf jede Einnahme angewiesen ist. So verhält es sich jedenfalls bei uns. Aber nicht unbedingt muss das spielen bei den großen Clubs von Vorteil sein, manche Jungs sitzen das 1. DNL Jahr komplett auf der Bank, geniessen zwar das mehr Training aber haben wenig bis keine Spielpraxis. Da wäre ein abgeben an unterklassige Vereine von Vorteil, aber die FL geht nur bergauf. Die Jungs würden in den kleinen Vereinen viel Eiszeit bekommen in unter und überzahl. Das könnte sich auch bezahlt machen für den einzelnen.

  • Natürlich muss an vielen Problemen gleichzeitig gearbeitet werden. Ich darf nur nicht vergessen, dass nicht die Anzahl von Spielern entscheident ist, sondern was koomt dort an Qualität heraus.

    Die Anzahl der Spieler ist aber auch ein Faktor in punkto Ausbilungsqualität. In deinen Ausführungen würden die Naturtalente mehr gefördert. Ist okay. Du übersiehst aber, dass solche Talente die Ausnahme sind. Alle anderen erreichen ein gewisses Level erst durch ständige Arbeit. Und umso mehr Spieler du hast, umso höher ist der Druck auf die Leistungsspitze, und umso mehr müssen die Kids lernen, sich anstrengen, um zu den Besten dazu zu gehören. Das ist es, was grundsätzlich fehlt. Die Förderung der Spitzenspieler ist auch notwendig, aber nicht das grundlegende Problem.

  • Ein paar Kilometer ist vielleicht ein weiterer Verein, der die selben Probleme hat. Warum können die nicht zusammen arbeiten bzw. wenigstens ein gemeinsames Team an den Spielbetrieb anmelden?

    Bei uns (Freiburg/Schwenningen) sind diese paar km fast 70km.
    Wer dazwischen wohnt tuckert mit 70km/h 35 km zur nächsten Eishalle.
    Würdest du das 2x pro Woche für deinen Nachwuchs machen?
    Das grundsätzlichste Problem ist, zumindest hier bei uns, die Eishallen dichte.
    Fußball wird in jedem noch so abgelegenen Örtchen gespielt, selbst auf 1000+ Meter Höhe gibts ein Bolzplatz.
    Wir müssen in die Infrastruktur investieren. Der SC Freiburg hatte da mal einen gutn Spruch:
    "In Beton statt in Beine investieren" Dort ging es um die Nachwuchsföderung (Fußballschule/Internat), beim Eishockey heisst es in Eishallen zu investieren.
    Ein gutes Beispiel dafür ist Herrischried. Wenn so eine Gemeinde es hinbekommt, wieso dann nicht andere?

  • @ Eldurino:

    Du hast in einigen Punkten recht, in anderen nicht.

    Die Ligenstruktur ist im Grunde egal. Obs 12 oder 14 Teams sind, die OL 2-, 3 oder 4- gleisig spielt, is egal.
    Das ergibt sich aus dem Clubs die man zur Verfuegung hat.

    Die U23 Regelung ist naja, gut gemeint, sie soll halt jungen Spielern die Chance im Profibereich geben, auch wenn sie koerperlich noch nicht so weit sind.
    Mit 24 hat man sich dan entweder etabliert oder man schafft es halt nicht - was natuerlich nicht stimmt, auch mit 24-28 kann man noch erheblich besser werden.

    Es ist auch ein Irrtum, das ein Talent bei guter Foerderung und gutem Training undbedingt in einem Leistungszentrum sein muss - der kann genauso gut in seinem Dorfverein spielen und dann erst spaeter wechseln.

    Die Formel fuer gute Nachwuchsspieler hat nicht soviele Faktoren:
    Trainer & Trainerausbildung, Anzahl an Jugenspielern, Eiszeit, Scouting und Spitzenfoerderung
    Und dann hat man halt noch den Uebergang in den Erwachsenenbereich, der eine Huerde darstellt.

    Eiszeit ist ein Problem, weil das natuerlich an den Hallen haengt, und da stehen wir in Dtl. wirklich sehr schlecht da.
    Beispiel Kaufbeuren: Neue Halle, aber nur mit einer Eisflaeche.

    Beispiel Muenchen: Neues Eissportzentrum wird gebraucht, RB wuerde es bauen & bezahlen. Nix geht weiter.

    Beispiel Rosenheim: 2. Eisflaeche seit langen dringend noetig, aber nix passiert. Dabei ist die alte Halle halt auch langsam mal am Ende.

    Und so geht es weiter.

    Das entlaesst den DEB und die DEL halt nicht von der Pflicht, sich um den Eissport zu kuemmern.
    Was Trainer Aus& Fortbildung betrifft sind wir sicher nicht top.

    Wenn ich als Trainer kein Eis hab, muss ich halt off ice arbeiten, trockentraining, Koordination, etc.
    Moeglichkeiten gibt es, aber machen tuts halt fast keiner.

  • Ich habe das Gefühl, dass die ausrede mit der zu geringen Eiszeit eine willkommene Ausrede für viele ist, sich einfach zurückzulehnen.
    Unbestritten ist Eiszeit wichtig, aber sämtliche Wintersport Freiluft Sportarten trainieren im Sommer hauptsächlich andere Dinge, die als Grundlagen ebenso wichtig sind, wie wenn jemand gut mit dem stock umgehen oder auf Schlittschuhen stehen kann. Außerdem würde sich zur Kompensation auch noch Rollhockey anbieten.

    Möglichkeiten gäbe es viele, die Situation zu verbessern, aber viele suchen eben lieber das Haar in der Suppe, anstatt sich Gedanken über Problemlösungen zu machen.

  • Zumindest bei uns im Verein spielen 50-60% noch Inline, ein Sommertraining wird auch angeboten, jedoch kollidieren da die Termine, und ich habe auch schon EH trainer erlebt die wollten die zusätzliche Belastung für die Spieler nicht.

  • ich denke mir schon lange, warum hat der Hochschwarzwald inkl. dem anhängenden Tourismus keine Eishalle? Da meine ich nicht den Hotzenwald sondern irgendwo bei Titisee-Neustadt. Das wäre in etwa halbe Strecke zwischen Schwenningen und Freiburg, die Halle wäre für den Tourismus interessant, Schwenningen und Freiburg könnten z.b Nachwuchsarbeit vor Ort anbieten, Eislaufen hat in Titisee Tradition, es gäbe sogar ein Verein vor Ort.

    Der DEB hat so ne schönen Katalog für neue Eishallen aufgelegt. Jetzt die Preisfrage, wieviel Hallen wurden tatsächlich umgesetzt?

    http://www.deb-online.de/deb-service/downloads/
    Unter "Eisflächen für Deutschland"

    Nicht eine!!! Mit paar Farbbildern und schönen Worten ist es nicht getan. Da müssen konkrete Zahlen und Förderzusagen auf den Tisch sonst wird das nichts.

    Eines ist doch sicher. Wenn so eine Trainingshalle aus dem "Katalog" z.b 5-6 Mio.€ Kostet und hintendrann hängt eine konkrete Förderzusagen von z.b 1 Mio.€ (seien es Bundes, Landes, Verbands oder Sponsorengelder), dann kann man damit bei den Komunen oder Investoren hausieren gehen.
    Sowas wollen viele mitnehmen.

    Wenn der DEB bei der WM Gewinn macht, verlocht er ihn aber lieber in Rechtsstreitigkeiten. Der DFB hat mit dem WM Gewinn paar Tausend Kleinspielfelder Bauen lassen.

    4 Mal editiert, zuletzt von Klapper (29. März 2016 um 18:27)

  • Guten Abend

    Jetzt geh @Klapper: die Gewinnvergleiche der beiden Verbände sind doch Populismus pur
    Während dem DFB so mal Ca. 28 Millionen Euro nach Abzug aller Kosten blieben, bleibt dem DEB mal 1 Million
    Und dann kann der DFB schon mal 1.000 Mini Spielfelder mal 12.000 Euro bauen lassen
    Wieviele Eisflächen bekommst für ne Million ?
    Ich will den DEB für nix freisprechen, aber das kannst als Fakt nicht bringen
    Sorry ;)

    Gruß aus La