Alles über den deutschen Nachwuchs (Nachwuchsligen)

  • David Webb: du hast den Sinn des Spitzensports nicht wirklich verstanden oder? Es geht darum die Qualität der Ausbildung zu verbessern. Nicht darum wer alles Lust zum Eishockey spielen hat. Es sollen keine Hoppyspieler entwickelt werden, sondern Profis geformt werden. Wenn man auf alle Rücksicht nehmen soll und alle Eventuallitäten berücksichtigen soll, dann wird da nie ein vernünftiges Konzept daraus kommen. Beides ist schwer unter einen Hut zu bringen.

    Theoretisch müsste man ein Konzept für den Spitzensport aufstellen und eines für den Breitensport, denn nicht jeder, der Eishockey spielt möchte später Profi werden. Das Eishockey hat nicht so viel Geld zur Verfügung, dass ich alles fördern kann. Es müssen leider Prioritäten gesetzt werden. Ich muss zusehen, dass die Spieler, die da sind verbessert werden. Viele Clubs haben ja alle Altersklassen besetzt. Da kommt leider zu wenig bei rum. Ich muss aus der Masse die besten Spieler rausfiltern und dann formen und fördern.

    Ist doch wie in der Schule. Erst lernen alle zusammen und dann wird gesiebt. So sehe ich es im Sport auch. Wer wirklich Talent hat, der kommt zum größeren Club oder zu einem Club, der eine gute Ausbildung macht. Daher hat Mannheim und Berlin die stärksten Jugendspieler und alle wollen auch irgendwie dort hin. Wird doch ein Grund haben oder?

    Gruß Franky

  • Es sollte doch klar sein, dass nur ein gewisser Anteil (der sicherlich jahrgangsbedingt etwas schwankt) an Spielern das Talent zum Profi hat. Schaffe ich es nun in der Breite mehr Kinder zum Eishockey zu bringen, dann werde ich hieraus auch eine größere Anzahl an potenziellen Profis erhalten. Damit ich aber die Breite zu unserem Sport bringe, hilft es nicht, wenn ich die Förderung ab einem gewissen Alter komplett einstelle. Dann schaffe ich es evtl. sogar, dass jüngere Geschwister abgeschreckt werden und sie erst gar nicht zum Eishockey gehen. Darüberhinaus brauche ich doch an allen Standorten eine Mannschaft. Die Eltern werden ohnehin schon stark belastet (Zeit und Geld). Wenn nun der Sprössling noch über eine Stunde zum Training (und wieder zurück) fahren muss, dann wird das ganze auch wieder sehr schnell uninteressant, egal welches Talent er hat. Mit einem Internat sieht es doch ähnlich aus. Wer will im Kinder-/Jugendalter schon gerne vom gewohnten Umfeld weg? Die Aussicht, dass ich danach mit 15-20 Jahren Profi-Karriere soviel Geld verdiene, dass ich ausgesorgt habe, ist im Eischockey auch nicht wirklich gegeben.

    Ich bin ehrlich und muss sagen, dass ich auch keinen Masterplan habe, aber die Förderung in die Breite einzustellen, wäre meiner Meinung nach nicht der richtige Weg. Ich bin der Meinung, dass ohne Breite auch keine vernünftige Spitze zustande kommen kann.

  • Sorry Frank, aber David Webb hat schon ein wenig Durchblick. Sinn des Spitzensports? Bitte... Es gibt keinen Sinn im Spitzensport. Er ist das Ergebnis des Breitenssports.

    Du widersprichst dir ja selbst: Es muss im Breitensport ausgesiebt werden, um Spitzensport zu erreichen. Was liegt näher, als den Breitensport zu stärken? Damit hat man automatisch mehr Spieler auf höherem Niveau. Glaubst Du ernsthaft, Kanada oder Schweden haben soviel Erfolg, weil sie den Spitzensport fördern? Das ist keineswegs so... Die Basis ist das Erfolgsrezept. Jedes kleine Kaff hat mindestens eine Natureisfläche... Das ist wie Fußball bei uns.

    Qualität entsteht aus Quantität, niemals umgekehrt...

  • Jedes Kaff hat vielleicht einen oder 2 richtig gute Spieler, aber keine gescheite Mannschaft. Soll jetzt die ganze Mannschaft gefördert werden, weil dort 2 Spieler gut sind? Bringt doch nichts. Ist nicht effektiv und darauf kommt es an.

    Diese Einschätzung geht aber völlig an der Realität vorbei. Ohne eine Mannschaft in einem "Kaff" wären diese guten Spieler vielleicht gar nicht zu der Sportart gekommen. Daher ist es doch immens wichtig, auf eine möglichst breite Basis bauen zu können. Es gilt immer noch, eine Leistungspyramide zu bauen. Und deren Beschaffenheit ist ganz einfach: Die Höhe der Spitze ist von der Breite des Fundaments abhängig.

    Du würdest ja versuchen wollen, aus einer schmalen Basis eine hohe Spitze schaffen zu wollen. Stark einsturzgefährdet, würde ich sagen. Warum kommt mir da gerade im Bezug zum deutschen Eishockey der biblische Turm von Babel in den Sinn. Viele reden mit, aber was kommt raus? :pfeif:

  • Dann macht so weiter wie bisher. Ich sehe ja was dabei raus kommt. Man nennt es auch viel Masse aber wenig Klasse. Nochmals gesagt wie in der Schule. Alle lernen zusammen, aber irgendwann muss der Punkt kommen, wo nunmal die Besten von den Schlechteren getrennt werden müssen. Es sind nunmal nicht alle gleich zu behandeln. Das war vielleicht mal. Im Fußball gibt es dafür 1. oder 2. oder gar 3. Mannschaft. Dort werden die Kinder nach Leistung eingeteilt. Mmm sollten die sich mal überlegen, ob das wohl Sinn macht, dass die besten Kinder einer Mannschaft zusammen spielen und nicht mit denen, die es nicht so gut können.

    Es geht nicht darum mehr Hobbyspieler zu entwickeln, sondern das es einfach etwas bessere Spieler werden. Die Masse wird aber die besseren Spieler zu oft blockieren, da ich ja alle fördern will.

    bcco1. Es müssen 2 separate Konzepte her. Wie ich den Breitensport verbessere, aber andererseits den Spitzensport stärke. Leider lebt Eishockey nunmal vom Spitzensport. Die Sponsoren geben mehr Geld dafür aus. Warum kommen denn die zahlreichen Zuschauer bei uns zum Eishockey? Die wollen keine Amateure (das ist nunmal der Breitensport) sehen, sondern ein vernünftiges Eishockeyspiel. Daher würde ich es voneinander etwas trennen. Viele wollen sich einfach nur bewegen und haben nichts mit Leistungssport am Hut. Von dieser Masse muss ich die besten Spieler rauslösen, damit sie sich viel schneller entwickeln können. Warum gibt es denn Internate? In deinen Augen sind die ja völlig unnütz, weil sie nicht dem Breitensport dienen. Die holen sich aber die stärksten und talentiertesten Spieler, da sie nur begrenzte Plätze haben.

    Ich würde mir mal Gedanken machen, warum in der Jugendarbeit Mannheim immer oben ist. Die haben ein Internat und fördern nicht jedes einzelne Kind was dort spielt, sondern suchen sich schon die talentiertesten Kinder aus. Irgendwas machen die wohl schon richtig.

    Nun gut. Vielleicht erlebe ich es ja noch, dass durch die Förderung des Breitensports mehr junge und vor allem bessere Spieler kommen werden. Ich glaube das jedenfalls nicht. Gruß Franky

    Einmal editiert, zuletzt von Franky1973 (28. März 2016 um 08:20)

  • Franky, natürlich brauchst du später in der Entwicklung Leistungszentren... Das bestreitet keiner. Aber du brauchst erstmal eine sehr breite Basis, um die Talente zu finden. Je kleiner die Basis, also die breite Masse, umso weniger Talente findet man. Ist wie Gold schürfen... Da gehst du auch nicht zu Punkt x und holst mal eben einen Goldnugget ab. Da bewegst Du Tonnen von Erde, bevor du einen Krümel findest. Und so ein Talent zu finden, dauert halt... Das erkennt man nicht unbedingt an ein wenig Schaulaufen.

    Es ist eine üble Unterstellung von Dir, dass du meinst, ich würde Internate unnütz finden. Zumal ich ich ja Leistungszentren selbst erwähnt habe. Internate bauen aber auf einer breiten Basis auf. Sie sind allerdings unnütz, wenn ich auf die breite Masse darunter verzichte...

    Und da du gerade Mannheim erwähnst, empfehle ich Dir diesen Link: http://www.jungadler.de/index.php/u10-projekt

    Und ein Zitat daraus:


    Das U10-Projekt wurde gegründet, um den Eishockeysport in der Region auf eine breitere Basis zu stellen, und noch mehr Kinder für den Eishockeysport zu begeistern.

  • Ist doch in Ordnung. Für mich gibt es halt zu wenig Förderungen für die Jugendlichen, die besser sind wie Andere. Es wird hier jeder immer gleichgestellt. Wie viele Jugendmannschaften gibt es in Deutschland? Ich sage mal im Alter von 14 bis 17 Jahre? Die Anzahl an jugendlichen Spieler würde mich tatsächlich mal interessieren. Die U-10 ist super, aber wie viele bleiben später beim Eishockey? Ich mache mir eher um die Spieler sorgen, die sich schon durch einige Mannschaften durchgekäpft haben und immer noch dabei geblieben sind. Für einen U-10 Spieler kannst du den Weg ja noch weniger planen wie für einen 17jährigen.

    Ich würde erstmal die Spieler nehmen, die vorhanden sind und verbessern . Es ist einfacher erstmal eine kleinere Gruppe voran zu bringen, als eine riesige Masse. Daher wäre ein Internat in jeder Himmelsrichtung interessant. Sprich im Norden wohl Hamburg. Dann kann man die wirklichen Talente besser zusammen spielen lassen und fördern.

    Das ist keine Unterstellung. Es hört sich halt bei dir so an, als ob du erstmal nur auf die Anzahl der Kinder und Jugendliche schaust und nicht auf die Qualität, die dann daraus entsteht. In meinen Augen hat man genug junge Spieler, aber die Qualität läßt zu wünschen übrig und darum schaffen es solche Spieler einfach nicht einen durchschnittlichen Kanadier zu verdrängen.

    Ich finde, es müssen 2 Konzepte parallel laufen. Eins für den Breitensport und eins für den Spitzensport. Wie kann ich Talente besser fördern und fordern. Die gehen einfach in den Massen unter.

    Ich warte mal ab was das Sternesystem bringen wird. Für mich ist die Qualität der Ausbildung wichtiger und nicht die Quantität. Wenn ich schon wenig Spieler habe, dann sollen sie auch die beste Ausbildung bekommen, damit aus den wenigen Spielern auch gute Spieler werden.

    Gruß Franky

    Einmal editiert, zuletzt von Franky1973 (28. März 2016 um 14:48)

  • Im Prinzip hast du das ja mit dem Sternepapier. Nachdem nie und nimmer alle Vereine in den 4-5 Sternebereich kommen werden hast du welche die zuarbeiten (also Breitensport) und welche die zusätzlich noch den Leistungsport mit abdecken. Und z.B. in Mannheim wird sicher nicht nur der Leistungssport abgedeckt. Die haben so viele Mannschaft in so vielen unterschiedlichen Ligen, dass da schon beides abgedeckt ist. Natürlich sind sie mittlerweile mit ihrem Gesamtkonzept in Deutschland ganz vorne mit dabei und daher auch die Erfolge in den höchsten Nachwuchsklassen.

    Natürlich wäre es schön, wenn jeder Standort ein Internat hätte. Wird aber nicht passieren. Also hoffen wir mal, das es zumindest mehr Standorte, und zwar über ganz Deutschland verteilt, werden.

    Beide Schwerpunkte sind wichtig und gehen Hand in Hand: Wir müssen viel mehr Kinder zu Eishockey bringen (Breitensport), und da ist jeder Verein gefragt, und wir müssen die Infrastruktur an Standorten mit höherklassigen Nachwuchsmannschaft verbessern (Leistungssport).

    Und da das alles eine Menge Geld kostet sind wird wieder bei: Nachwuchsausbildung muss sich, auch finanziell, wieder mehr lohnen. Das ist nämlich dann der Motivationsfaktor für die Vereine.

  • So sehe ich es ja auch. Wäre schon lobenswert, wenn wieder so eine Art Ausbildungsentschädigung gezahlt wird. In kleineren Nationen klappt es ja auch mit der Qualität der Ausbildung. Die haben nicht mal so viele Kinder beim Eishockey, aber die Qualität ist dort einfach besser.

    Es gibt Standorte, die haben kein Problem mit Kindern, die zum Eishockey wollen. Können es aber qualitativ nicht immer auf hohen Niveau leisten. Mannheim und Berlin sind da große Ausnahmen, da sie auch von "Gönnern" finanziert werden. Andere Standorte müssen da doch auf das Portemonnaie achten. Viele Kinder kosten auch dementsprechend.

    Gruß Franky

  • Die U-10 ist super, aber wie viele bleiben später beim Eishockey?

    Genau darum geht es doch... Aus dieser U10 entstehen doch die älteren U-Mannschaften. Die fallen doch nicht vom Himmel oder fangen erst mit 14 an. Das wäre meistens eh zu spät. Und natürlich kannst Du für eine zehnjährigen nicht planen. Deswegen brauchst du Masse, damit mehr übrig bleibt.

    Diese von Dir geforderten "Konzepte" für Breiten- und Spitzensport gibt es schon lange und die werden gebraucht. Aus dem Breitensport kristallisieren sich Talente (oder harte Arbeiter) heraus, die können im nächsten Schritt gefördert werden. Internate erzeugen aber keine Talente, sie fördern sie gezielt weiter. Die Herkunft ist immer die gleiche... aus der großen Masse. Diese von dir aufgestellte "neue" Forderung gibt es schon seit Jahrzehnten.

    Für mich bedeutet eine breitere Förderung der Basis nicht automatisch der Verzicht auf Internate. Ich habe nie geschrieben, dass Internate dicht gemacht werden sollen.

    ...und mit Verlaub: Wieso plötzlich dieses "zusätzliche" Konzept für den Breitensport von Dir, wenn du eingangs dieser Teildiskussion solche Breitensportstandorte noch dichtmachen wolltest?

  • Es muss sich schon auf etwas größere Standorte (ich sage mal Städte) konzentieren. Ich muss die wenigen Geldmittel zur Förderung konzentrieren. Es ist doch wohl logisch, dass Städte wie zum Beispiel Kassel mehr Kinder zum Eishockey bringen können, als wenn es ein kleines Kaff machen würde, die zwar eine Halle haben, aber die Einwohnerzahl viel zu niedrig ist um auf Dauer diese Leistung zu erbringen.

    Ich muss dafür Lösungen finden, damit diese Spieler nicht so weit fahren müssen, aber das nicht jeder Standtort seine eigenen kleinen Brötchen packt. Das wird dann einfach zu teuer und zu unübersichtlich. So viele Leute kannst du gar nicht einstellen, die dann alles im Blick haben müssen. Wir sind zum Beispuiel ein Standtort und der nächste wäre dann für mich Bremen. Möchtest du vielleicht ein Standtort in Wolfenbüttel einrichten, weil dort vielleicht 20 Kinder gerne Eishockey spielen wollen? Das meine ich damit.

    Heutzutage muss man leider viel mehr mit den Kindern fahren. Es ist nicht mehr alles vor der Haustür. Das fängt schon mit dem Schulweg an. Daher kann man nicht erwarten, dass überall eine Eishalle steht. Ist zwar schade, aber nicht finanzierbar.

    Tja, dann hat die Förderung vom Breitensport wohl nicht wirklich was gebracht oder siehst du da in den Jugendnationalmannschaften Erfolge? Für mich ist die Qualität leider nicht gut genug. Wir werden keine 20 T. Rieder entwickeln können, aber ich würde es mal versuchen, dass aus der Masse auch mal Klasse entsteht.

    Gruß Franky

    Einmal editiert, zuletzt von Franky1973 (28. März 2016 um 16:54)

  • Franky, dein Problem ist das du ein entweder oder aufmachst, wo nur ein sowohl als auch geht.

    Du kannst keine "Spitzenfoerderung" betreiben wenn du keine Grundlage hast. Ohne Basis keine Spitze.

    Nimm mal als Beispiel den Fussball: Selbst da, wo der Foerderungsapperat und das Scouting wahnsinnig ausgepraegt ist, kommen Spieler abseits der etablierten Leistungszentren in den profisport bzw. sogar ins Nationalteam.
    Beispiel: P.Wollscheid oder Mirslav Klose, der aus der Bezirksliga(5 oder 6.liga) nach Kaiserslautern kam. Cacau ist ebenso ein Beispiel.

    Entwicklung verlaueft einfach nicht linear.

    Neben dem finanzieren im Grunde alle die ehemaligen Eishockeyspieler die nicht zum profi geworden sind die Profis. Wer sind den die Eishockeyinteressierten?
    Die meisten haben doch irgend eine Verbindung zum Eishockey, selber mal gespielt, Bruder, Sohn, etc. haben gespielt, etc.

    Spitzenfoerderung heisst nicht, anderen den Sport zu verbieten oder sie an der Ausuebung abzuhalten. Sondern es heisst aus der Basis gut zu scouten, Talent zu entdecken und ihm die beste Moeglichkeit zu geben sich zu entwickeln.

    Der Masterplan fuer bessere EIshockeyspieler made in Germany ist einfach:
    Nagle jeden Profistandort auf Nachwuchsarbeit fest, und zwar so das ein Team aus dem Nachwuchs aufbauen eine erfolgsversprechende Strategie ist.
    Wenn jeder Profistandort ein NLZ betreibt, haben wir 30 Standorte mit guter Nachwuchsarbeit.
    Das geht am einfachsten wenn man sie verpflichtet auf selbst ausgebildete Spieler setzen zu muessen, d.h. A-Lizenzen schrittweise verringern, und U Spieler verpflichtend einzusetzen. Vlt. geht da ssogar ueber eine Punkteregelung, in der selbst ausgebildete Spieler belohnt werden.

    Und dann ist der 2. Hebel die Trainer massiv aus- & fortzubilden. Dann muss der DEB halt mit Trainerausbildern zu jedem verdammten Verein tingeln und die Coaches schulen, sodass sie besseres Training mit mehr Methodik abhalten und besser ausbilden.

    Der 3. Hebel ist mehr Eis. In allen anderen Laendern laufen die Eishallen laenger, das summiert sich ueber die Jahre. Die Eiszeit fehlt halt am Ende einfach.

    Und der 4. ist dann mehr Kids zum Eishockey zu bekommen.

    Man sieht es aber jedes Jahr bei der WM:
    Unsere Nationalspieler laufen deutlich schlechter Schlittschuh als die anderen Nationen, und sind auch spielerisch eine Klasse schlechter.
    Ersteres liegt v.a. an der Ausbildung, dem nicht idealen erlernen der Lauftechnik und der mangelnden Eiszeit.
    Das zweite liegt daran, das dt. Spieler in der DEL meist nur die Nebenrollen spielen, und A Lizenzen die spielerischen Aufgaben uebernehmen.


    Am Ende kommt es auf den Stellenwert der Nachwuchsarbeit an den Profistandorten an. Wenn in deine 1. mannschaft sich halt kein einziger Spieler aus dem Nachwuchs befindet, hat der immer nur einen Alibi Stellenwert. Und das ist bei den meisten DEL Standorten leider der Fall, die meisten haben 1-2 Spieler maximal, mit ein paar Ausnahmen. Fange mit der Reduzierung der ALs an, und ploetzlich muessen die ihre Spieler irgendwie selbst aufbauen.
    Innerhalb weniger Runden aendert sich der Status der Nachwuchsarbeit vom ungeliebten Stiefkind das nur kostet zum essentiellen Bestandteil des Erfolgs.

    Es wuerde schon gehen, wenn man nur wollen wuerde.

  • David Webb: du hast den Sinn des Spitzensports nicht wirklich verstanden oder? Es geht darum die Qualität der Ausbildung zu verbessern. Nicht darum wer alles Lust zum Eishockey spielen hat. Es sollen keine Hoppyspieler entwickelt werden, sondern Profis geformt werden. Wenn man auf alle Rücksicht nehmen soll und alle Eventuallitäten berücksichtigen soll, dann wird da nie ein vernünftiges Konzept daraus kommen. Beides ist schwer unter einen Hut zu bringen.
    ...

    :respekt: Willkommen im Sportsystem der DDR!

  • Natürlich kannst du den Kids das Eishockey spielen nicht verbieten. Das ist schon klar. Will ich aber Erfolge haben, dann sollten sich die besten Spieler auch untereinander messen. Daher würde ich diese Spieler auch gerne mehr zusammenfassen bzw. mehrere Stützpunkte einrichten.

    Nur ein Beispiel: Wäre jetzt in Hamburg solch eine Einrichtung, dann muss das eine richtig gute Talent nicht unbedingt in Adendorf spielen. Da verliert er vielleicht die Lust, weil seinTeam ständig Klatschen abholt. Hilft ihn auch nicht weiter.

    Adendorf kann ja gerne weiter Kids zum Eishockey bringen, aber ein richtig gutes Talent sollte dann nicht dort bleiben, sondern zum besseren Team (halt solch eine Einrichtung) wechseln. Das wird natürlich eine stange Geld kosten und da muss man an mehreren Schrauben drehen. Deshalb ist Mannheim auch so gut. Das sind ja nicht nur Kids aus Mannheim, sondern aus der Umgebung.

    Das würde ich gerne an mehreren Standorten haben bzw. einrichten. Hier im Norden gibt es gar nichts davon. Gruß Franky

  • Ist doch in Ordnung. Für mich gibt es halt zu wenig Förderungen für die Jugendlichen, die besser sind wie Andere. Es wird hier jeder immer gleichgestellt. Wie viele Jugendmannschaften gibt es in Deutschland? Ich sage mal im Alter von 14 bis 17 Jahre? Die Anzahl an jugendlichen Spieler würde mich tatsächlich mal interessieren. Die U-10 ist super, aber wie viele bleiben später beim Eishockey? Ich mache mir eher um die Spieler sorgen, die sich schon durch einige Mannschaften durchgekäpft haben und immer noch dabei geblieben sind. Für einen U-10 Spieler kannst du den Weg ja noch weniger planen wie für einen 17jährigen.

    Ich würde erstmal die Spieler nehmen, die vorhanden sind und verbessern . Es ist einfacher erstmal eine kleinere Gruppe voran zu bringen, als eine riesige Masse. Daher wäre ein Internat in jeder Himmelsrichtung interessant. Sprich im Norden wohl Hamburg. Dann kann man die wirklichen Talente besser zusammen spielen lassen und fördern.

    Das ist keine Unterstellung. Es hört sich halt bei dir so an, als ob du erstmal nur auf die Anzahl der Kinder und Jugendliche schaust und nicht auf die Qualität, die dann daraus entsteht. In meinen Augen hat man genug junge Spieler, aber die Qualität läßt zu wünschen übrig und darum schaffen es solche Spieler einfach nicht einen durchschnittlichen Kanadier zu verdrängen.

    Ich finde, es müssen 2 Konzepte parallel laufen. Eins für den Breitensport und eins für den Spitzensport. Wie kann ich Talente besser fördern und fordern. Die gehen einfach in den Massen unter.

    Ich warte mal ab was das Sternesystem bringen wird. Für mich ist die Qualität der Ausbildung wichtiger und nicht die Quantität. Wenn ich schon wenig Spieler habe, dann sollen sie auc

    Aber genau darauf zielt das Sternesystem ab.
    Ich kann nur das Leistungszentrum Süd nennen das mit Freiburg und Schwenningen zusammen am entstehen ist (dank dem Druck der durch das 5 Sternesystem aufgebaut wird).

  • Das Problem in Deutschland ist, dass das Netzwerk zu grobmaschig ist. Es gibt wenige Regionen in denen Eishockey gespielt wird, wo die Kinder nicht ewig zu den Auswärtsspielen fahren müssen. Wenn ich es so aus der Ferne richtig sehe, ist das doch auch ein großes Problem in Bremerhaven. Hier im Forum wurde mal geschrieben, dass man auch dort um Nachwuchsarbeit bemüht ist, aber aufgrund der großen Entfernungen zu anderen Teams das sehr schwierig ist (was ich absolut nachvollziehen kann). Da hilft auch keine Förderung in den Spitzensport das Problem zu lösen. Dadurch wird das Netzwerk nicht engemaschiger, sondern eher das Gegenteil passiert. Klar gibt es auch (große) Defizite was die Spitzenförderung angeht und da muss auch mehr gemacht werden, aber das darf nicht der Breite zu Lasten fallen. Was bringt es mir, wenn ich zwar bei einem kleinen Anteil an Jugendlichen das Potential voll ausschöpfe, aber die Anzahl an Jugendlichen sukzessive abnimmt? Dadurch erhalte ich dann auch nicht mehr Spieler auf internationalem Niveau.
    Man muss beides anpacken. Zuerst brauchen wir mehr Kinder beim Eishockey, damit ich überhaupt etwas zu fördern habe. Dann muss ich diese auch besser fordern und fördern. Bei beidem ist ordentlich Luft nach oben. Wieso gibt es eigentlich keine Lizenzauflagen im Profibereich was die Nachwuchsarbeit betrifft? Oder habe ich da was übersehen? Das würde evtl. auch dem ein oder anderen Stadort dazu bringen mehr im Bereich der Nachwuchsförderung zu tun.

  • Tja, dann hat die Förderung vom Breitensport wohl nicht wirklich was gebracht oder siehst du da in den Jugendnationalmannschaften Erfolge?

    *hmm* das mit dem Verständnis ist bei dir schon so eine Sache, oder? Natürlich sehe ich keine Erfolge... Weil eben die Förderung von Breitensport nicht gut genug war. Seltsame Gedankensprünge machst du? Auch widerspricht niemand, dass die Leistungszentren sich auch auf einige Standorte verteilen. Wohlgemerkt: Die Leistungszentren...

    Trotzdem sind die kleinen Standorte wichtig, auch wenn sie vielleicht nie einen Profispieler hervorbringen. Sie sorgen zum einem für die Präsenz des Sports und zum anderen sind das auch die Gegner für die "guten" Mannschaften. Oder sollen wir wie in der DDR regional Ligen mit zwei Mannschaften hervorbringen, die sich gegenseitig in- und auswendig kennen?

    Aber vielleicht erklärst du einfach mal die Deine Konzepte für Breiten- und Spitzensport genauer? Vielleicht kann ich Unwissender dass dann besser begreifen. Lass uns doch einfach mal an deinen profunden Kenntnissen teilhaben...

  • Ist doch in Ordnung. Lass uns so viele Kinder wie möglich zum Eishockey bringen und gucken was dann dabei rauskommt. Ist nur komisch, dass andere Sportarten Leistungzentren haben und den Sport auf mehrere und größere Standorte zusammen ziehen. Fechten ist so ein Beispiel.

    Ich warte mal ab, ob das Sternesystem greifen wird und wir in der Juniorennationalmannschaft etwas zählbares erleben werden. Den Rest können wir gerne mal so diskutieren. Gruß Franky

  • Das, was du aber irgendwie nicht so registrierst, ist die Tatsache, dass meist die Leistungszentren als weitere(!) Entwicklungsstufe über dem Breitensport stehen... Die schließen sich nicht aus, im Gegenteil: Die gehören zusammen.

    Aber nochmal die Frage... Erkläre doch bitte Deine Konzepte etwas genauer...

  • Hier sagt niemand, dass es ausreicht nur zu schauen, dass soviele Kinder wie möglich zum Eishockey zu bringen. Genauso wenig reicht es meiner Meinung nach nur Leistungszentren zu bauen. Es ist wichtig beides zu machen. Werden zusätzlich (zur Erhaltung des Breitensports) z.B. an den DEL-Standorten Leistungszentren gebaut, dann wäre das sicher ein Schritt in die richtige Richtung, aber das Errichten von Leistungszentren alleine bringt dir die Spieler auch nicht.
    Sorry Fechten ist eine Einzelsportart und keine Teamsportart. Daher in meinen Augen nur sehr bedingt zu vergleichen. Woher haben eigentlich die Leistungszentren ihre Sportler?