Alles über den deutschen Nachwuchs (Nachwuchsligen)

  • Es krankt an den Zirkuszelten, um beim Bild zu bleiben. Partizipation ist durch die wenigen Eisflächen und derer Auslastung und hoher Kosten nur stark erschwert möglich.

    Selbst In den Regionen, wo Eishockey kulturell verankert ist und die Nachfrage da ist und sogar erhöht werden könnte, gibts einfach zu wenig Eis.
    Ganz abgesehen davon, dass die Eisplätze in der Fläche fehlen, sogar in Bayern.

  • Spielt eventuell auch ein Rolle das gefühlt vor 10-20 Jahren mehr Seen zugefroren waren und dadurch viele die keine Eiszeit bekommen haben zumindest ihr Hobby dort ausüben konnten ?

    Und man merkt auch den gesellschaftlichen Wandel. Heut können viele Kids gar nicht vor 16 Uhr trainieren und wenn ein Verein nur eine Eisfläche hat wird es verdammt schwierig. Du willst es jeder Altersgruppe gerecht machen und schon fangen die Herausforderungen an.....

    München könnte da mal ein Vorteil haben, wenn es stimmt das der EHC mal 3 neue Eisflächen bekommt.

    Mannschaftsstärken U11 und U9 finde ich sind schwer einzuschätzen. Es gibt wohl eine Meldeklasse A da musst du mit 4 Reihen spielen. Heisst wenn ich viele Kids habe werde ich wohl in der A melden.

    Meist sind die ersten 3 Reihen doch sehr ähnlich von der Spielstärke und gefühlt die meisten Spielentscheidungen fallen in der vierten Reihe. Vielleicht täusche ich mich auch.....

    Man kann natürlich auch in der Meldeklasse B melden da braucht man nur 3 Reihen kann aber auch mit vier spielen. Doch auch da wirds wieder verzehrt wenn Vereine mit 3 Reihen spielen und andere mit vier.

    Trifft dann die erste Reihe auf die vierte des Gegners ist das auch wieder oft das Spielentscheidene.

  • Die Dunkelziffer ist wirklich spannend, das müsste man mal erheben. Die Spieler der Hobbyligen zählen ja alle nicht in die Statistik, und die Ligen sind teils straff organisiert. Wen's interessiert, nur mal Beispiele.

    Münchner Hockeyliga (3 Ligen)

    https://www.mel-eishockey.de/

    Werdenfelser Hockey Liga (3 Ligen)

    https://www.werdenfelser-hockey-liga.de/

    Rosenheimer Hockey Liga (2 Ligen)

    http://www.rhl-hockey.com/

    Landshuter Hobby Liga (2 Ligen)

    http://landshuter-eishockey-hobbyliga.de/

  • Aber warum?

    Gründe warum man Hobbyspieler wird:

    Ist im Endeffekt es einfacher, unkomplizierter, günstiger.....

    Man zahlt nur die Hallenmiete, keine Verbandsabgaben, kein Stress mit den LEV, keine Kampfrichtergebühren, keine Trainer, keine Erwartungshaltungen vom Vorstand, Fans, Sponsoren ....

    Für Leute die einfach Bock haben zu spielen ohne irgendwelche Dufü Bestimmungen zu erfüllen. Wenn man genug Gleichgesinnte zusammen hat, mietet man für eine Eiszeitsaison das Eis, kann trainieren und bei Bedarf andere wilden Teams zum Spielen einladen.

    Verbandsstrukturen sind für die Wilden nur verstaubte Gebilde diese werden für den Spaß nicht benötigt. Den Ehrgeiz auf eine Karriere ist bei denen nicht (mehr) vorhanden. Vielleicht wurde er auch im Nachwuchsbereich durch zu siegorientierte Trainer nicht gefördert, da nur die guten Eiszeit bekamen?

    Die Jungs wollen einfach nur spielen:thumbsup: und :prost:

    Beide Strukturen sind wichtig und sollten nebeneinander Bestehen!

  • Die Denkweise ist nach meiner Sicht nur sehr kurzfristig von Erfolg gekrönt. In der Gesamtsicht schneiden sie sich dauerhaft ins eigene Fleisch.

    Durch die wilden Ligen gibt es keine Gesamtsicht, man bleibt Randerscheinung.

    Die fehlenden Verbandsabgaben führen zu schlechterer Nachwuchsförderung ( zentrale Turniere, Lehrgänge). Auch der Schiedsrichter- und der Trainernachwuchs leidet.

    Die fehlenden Mittel führen dazu, dass die DEL dem DEB auf der Nase tanzen kann daher 9 Kontis und kein Nachwuchs.

    Auch kann sich keine Ligenstruktur bilden, was den Übergang vom Amateur zum Halb-Amateur bildet.

    Der Verband hat damit keine Schlagkraft, keine Mitglieder, ist politisch uninteressant. Darunter leiden die Hallen, weil Probleme immer nur lokal bleiben.

    Ja, der Verband ist uncool, teilweise total crazy.( Hallo Herr Sorge) Aber das"Ich doch nur spielen" ist in meinen Augen sehr egoistisch.

  • Meiner Meinung nach seht ihr die Hobbyligen mit zu professionellen Augen. Ja, die meisten Ligen die ich kenne sind ausreichend strukturiert und die Spieler wollen „nur“ spielen, aber man muss sich das ganze schon mal genauer anschauen.

    - Spielerkader von bis zu 30 Mann von denen in der Regel 8-16 anwesend sind - je nach Lust und Laune.

    - Altersspanne der Spieler zwischen 18 und 50 Jahre

    - Niveau zwischen echtem Hobbyspieler über früher im Nachwuchs gespielt bis Profi gewesen

    - es wird in der Regel nur gespielt und nicht trainiert

    - Gibt es gelegentlich Training dann zwischen 22 und 24 Uhr

    - Teams bedienen sich aus einem Torhüterpool, wenn nicht genug Schlussmänner da sind

    - Schiedsrichter sind ungeschult und meistens allein auf dem Eis

    - Wichtigstes Ritual ist das Bier nach der Eiszeit

    Weshalb sollten die Jungs und Männer für 2-3 Stunden/Woche Freizeitspaß sich einem Verband anschließen und Abgaben leisten, wenn die Eiszeiten schon eine Stange Geld kosten?

  • In der Landshuter Hobbyliga war bis vor ein paar Jahren ein Spielerpass des BEV obligatorisch. Hat man dann geändert und stellt nun eigene Pässe aus.

  • Wenn die Hobbykicker dann selber Nachwuchs haben, werden sie feststellen dass die Trainingszeiten der Kids kacke sind, weil der Verein kein Geld hat für gute Zeiten, die Ausrüstung abseits der Eigenleistungen uralt ist, die Trainer oftmals nicht die besten sind, weil schlecht bezahlt.

    Wären alle 500 Spieler der Hobbyliga vor Ort im Verein, wären ganz andere Optionen möglich mit Eiszeittausch, mehr Trainer/Betreuer, mehr Material usw.

    So gehen dann viele Kids wieder und die guten gehen in die Leistungszentren.

    Die Hobbyspieler machen es sich einfach, dass können sie ja. Sie sorgen aber auch dafür dass es nicht besser wird, weil sie nicht über den Tellerrand schauen.

  • Ich gebe dir in gewisser Weise recht, aber möchtest du gleich in den Tennisverband bzw. -verein eintreten, nur weil du vielleicht zweimal im Monat zwei Stunden Tennis spielst? Also bitte, Freizeitsport unterliegt keinem Verbands- bzw. Vereinszwang. Dafür gibt es keinerlei Grundlage. Die rein wirtschaftliche Danke ist ebenfalls nicht fehlerfrei. Es gibt Vereine die nehmen durch die Hobbyligen eine hohe vierstellige Summe an Eismieten ein und nicht alle Spieler sind losgelöst vom Verein. Es gibt durchaus einen Anteil an Vereinsmitgliedern des Ortsvereins und einige sind auch als billige Trainer tätig.

  • Ich gebe dir in gewisser Weise recht, aber möchtest du gleich in den Tennisverband bzw. -verein eintreten, nur weil du vielleicht zweimal im Monat zwei Stunden Tennis spielst?

    Gerade im Tennis ist das absolut üblich. Kenne da einige die nur im Sommer ein paar Monate bissle spielen, aber das ganze Jahr im Verein Mitglied sind.

    Einfach da die meisten aller Tennisplätze in der Hand der Vereine sind, und die lassen oft nur Mitglieder spielen (oder eben bevorzugt).

    Ich schätze in den wenigen Orten in denen noch die Eishalle dem Verein gehört sind auch mehr Hobbyspieler Mitglied.

    Das ist, wie so oft, ein Strukturproblem des Eishockeys.

  • Nun, viele Eishallen sind in kommunaler Hand und deshalb öffentliche Einrichtungen. Das schließt dein Gedankenspiel „du darfst das nur nutzen, wenn du Mitglied im Verein X bist“ aus.